Übungskonzepte: Unterschied zwischen den Versionen

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! An­sprech­part­ner
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! An­mer­kun­gen
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| Zettel vor Übung zurückgeben
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* Ermöglicht es den Studis, sich auf die Übung vorzubereiten, z.B. Fragen zurecht zu legen
* Dann konzentrieren sich die Leute auf die Übung, statt während der Übung in den Korrekturen herum zu blättern
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| Übungssteller*in leitet selbst eine Übung
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| Übungssteller*innen-Seminar
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* Mit alten und neuen Ü-Leiter*innen zur Reflexion und Erfahrungsweitergabe
* Mit alten und neuen Ü-Leiter*innen zur Reflexion und Erfahrungsweitergabe
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| Wenn die Seminare arbeitsgruppenübergreifend sind, ist es besonder hilfreich für Ü-Leiter*innen, deren Vorgesetzte wenig für gute Lehre übrig haben,
| Wenn die Seminare arbeitsgruppenübergreifend sind, ist es besonders hilfreich für Ü-Leiter*innen, deren Vorgesetzte wenig für gute Lehre übrig haben,
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Version vom 18. Dezember 2016, 23:59 Uhr

Zu dieser Seite

Auf dieser Seite soll der Zwischenstand der Dauerdiskussion um einen sinnvollen Übungsbetrieb jeweils aktuell dokumentiert werden. Insbesondere dient sie auch dem Ideenaustausch.

Problemorientierte Analyse des Übungsbetriebes

In der Debatte um den Übungsbetrieb treten immer wieder die gleichen Probleme zu tage. In diesem Abschnitt sollen Problemfelder (des konventionellen) Übungsbetriebes analysiert werden und (erprobte wie unerprobte) Ideen für einen verbesserten Übungsbetrieb gemäß dieser Problemfelder systematisiert gesammelt werden.

Problemfelder

Allzu oft bestehen Lösungen daraus, dass alle eine richtige Lösung von der Tafel abschreiben und vielleicht erklärt bekommen. Sinn einer Übung ist aber, dass der Stoff der Vorlesung wiederholt und angewendet wird und insbesondere Ansätze und besonders schwierige Schritte und Aufgaben besprochen werden. Dass dies in der Praxis selten geschieht, liegt vor allem an folgenden Problemen.

Kommunikation

Die Kommunikation zwischen den an Vorlesung und Übungen betiligten Personen funktioniert sehr unterschiedlich. Sehr oft verläuft die Kommunikation nur in eine Richtung (Dozent*in → Aufgabensteller*in → Übungsleiter*in → Studierende). Das reicht nicht aus. Insbesondere kommen die Erfahrungen / Diskussionen / Schwierigkeiten aus den Übungen (und auch aus der Vorlesung) fast nie bei den Aufgabensteller*innen an.

  • Es muss einen systematischen Rückkanal geben, der alle einbindet (Dozent*innen, Aufgabensteller*innen und Übungsleiter*innen). Oft sprechen die Dozent*innen direkt mit den Studierenden. Das ist gut, die Aufgabensteller*innen bekommen aber trotzdem meist nichts davon mit.
  • Es muss eine systematische Erfahrungsweitergabe zwischen den verschiedenen Generationen der Aufgabensteller*innen und Übungsleiter*innen geben.


Gefühlte Fachschaftsempirie (müsste man mal wirklich erheben):

  • Die Kommunikation ist der fast alles entscheidende Faktor für die Durchfallquote in der Klausur. Im Verhältnis dazu ist die Frage „Klausurzulassung: ja – nein“ irrelevant.
  • Eine gute Kommunikation erfordert, dass alle Beteiligten jeweils etwa eine Stunde pro Woche in Absprachen, Treffen etc. investieren.

Abschreiberei

Ein Hauptproblem ist das Abschreiben:

  • Die Studierenden geben selbst dann nicht ihre eigene Lösung ab, wenn sie eine haben, sich aber nicht sicher sind, ob sie korrekt ist.
  • Die Übungsleiter*innen wissen nicht, wo genau die Probleme liegen.
  • Studierende sagen und fragen nichts, weil sie Angst haben als Abschreiber*innen aufzufliegen.

Das System darf keinen Anreiz zum Abschreiben bieten.

Fehlerkultur

Die Fehlerkultur ist oft dürftig. Was oft fehlt, ist:

  • Aufmerksamkeit für falsche Lösungen. Warum ist sie falsch? Was ist dennoch daran richtig? Welches Wissen hat gefehlt zur Lösung der Aufgabe?
  • Eine Fragekultur, bei der es nicht peinlich ist, sondern als hilfreich gilt, banale Fragen zu stellen.
  • Möglichkeit und Anregung der Studierenden, sich auf die Übung vorzubereiten und sich Fragen zurecht zu legen. (Das funktioniert nicht, wenn sie erst während der Übung ihre Zettel zurück bekommen.)

Sinnkrise

Oft ist für Studierenden der Sinn der Aufgaben nicht nachvollziehbar. Dann bleibt nur: „Mach mal, was Papa sagt, irgendwann wirst du schon noch merken, wofür es gut war.“ oder „Ich kann zwar nichts damit anfangen, aber ich brauche die Zulassung.“ Beides ist ein echter Motivationskiller.

Die Art, in der Übungen korrigiert werden, strahlt zudem oft schon kulturell aus, dass es nur um Benotung ginge, dass die Studierdenden weder etwas von der Korrektur haben, noch dass die Ergebnisse für irgendjemand anderen von Relevanz wären.

Relevant sind:

  • Transparenz des Sinnes der Aufgaben
  • Lerntipps statt Bewertungen
  • Bedeutung des Vorlesungsinhaltes klären / zur Debatte stellen
  • Studierenden ermöglichen, eigenen Fragen nachzugehen / sie zur Diskussion zu stellen

Sandkasten

Die Aufgaben der Studierenden haben in der Regel keine Bedeutung außer Knobelaufgaben zu sein, an denen man etwas lernt, und der Bewertung zu dienen. Eine weitere Bedeutung der Aufgaben würde die Motivation deutlich erhöhen.

Sammlung von Lösungsideen

Idee Erläuterung Fürs Pro­blem "Kom­mu­ni­ka­tion" Fürs Pro­blem "Ab­schrei­be­rei" Fürs Pro­blem "Feh­ler­kul­tur" Fürs Pro­blem "Sinn­krise" Fürs Pro­blem "Sand­kasten" Va­ri­an­ten An­sprech­part­ner An­mer­kun­gen
Zettel vor Übung zurückgeben
  • Ermöglicht es den Studis, sich auf die Übung vorzubereiten, z.B. Fragen zurecht zu legen
  • Dann konzentrieren sich die Leute auf die Übung, statt während der Übung in den Korrekturen herum zu blättern
neu­tral hilfreich neutral neutral neutral - - -
Übungssteller*in leitet selbst eine Übung - hilfreich neu­tral neutral neutral neutral - - -
Übungssteller*innen-Seminar - hilfreich neutral neutral neutral neutral
  • Als hochschuldidaktische Fortbildung (leider gehen die üblichen Angebote an den Problemen vorbei)
  • Mit alten und neuen Ü-Leiter*innen zur Reflexion und Erfahrungsweitergabe
- Wenn die Seminare arbeitsgruppenübergreifend sind, ist es besonders hilfreich für Ü-Leiter*innen, deren Vorgesetzte wenig für gute Lehre übrig haben,


Noch in Tabelle einzuarbeiten:

Fehlerkultur: Zettel 1-2 Tage vor der Übung zurück geben! Musterlösung vor der Übung zugänglich machen, sodass die Studierenden ihre und die Musterlösung vergleichen können, um sich auf die Übung vorzubereiten / Fragen zu überlegen. Zusätzliche Idee: Übung wie Praktikum: Übungen müssen so lange immer wieder korrigiert werden, bis sie komplett richtig sind. (Dann natürlich etwas weniger Aufgaben.) „Rechne Du mal vor, du hast es gut gemacht.“ → „Wer will vorstellen, wo er nicht weiter gekommen ist?“ Grundthese im Raum: Niemand konnte alles (auf Anhieb).

Sinnkrise: Zu jeder Aufgabe auf dem Zettel einen Satz, wozu sie gut ist / was man daran lernt.

Fließtext-Feedback statt Punkten (wie bei den Geos) ermöglicht Lernen aus Fehlern. Beispiele: „Wenn du Sachen so und so aufschreibst, verrechnest du dich weniger leicht.“ „Du hast folgenden Denkfehler gemacht: ...“ „Du hast den Unterschied zwischen x und y nicht richtig verstanden.“ „Lies nochmal Kapitel 5 in der Vorlesung nach.“ „Kann es sein, dass dir Mathegrundlagen in abc fehlen? Schau mal in Kapitel 3 von Buch x.“ „Fokussiere dich bei den nächsten Zetteln mal auf Aufgaben, die mit ghj gekennzeichnet sind.“

Man braucht auch Aufgaben, die auf den Sinnzusammenhang der Gesamtvorlesung zielen. Zum Beispiel: „Warum wurde die Lagrange-Mechanik erfunden, wenn man schon die Newtonsche Mechanik hatte?“ „In der Vorlesung haben wir das xy-Experiment gezeigt. Warum braucht man einen so komplizierten Aufbau? Recherchiere / denke dir 3 Alternativaufbauten aus und diskutiere ihre Vor- und Nachteile.“ „Kapitel 4 der Vorlesung hat nun 4 Wochen gedauert. Was denkst du, warum so viel Zeit darauf verwendet wurde? Hältst du das selbst für sinnvoll?“ (Wenn viele Übungsleiter*innen solche Fragen selbst nicht beantworten können, ist das egal. Sie werden ja die Antworten der Studierenden sehen und man kann gemeinsam daran lernen.)

Studierende stellen eine eigene Aufgabe, welche in der Übung gemeinsam bearbeitet oder Teil des nächsten Übungsblattes wird.

Sandkasten: Aufgaben könnten zum Beispiel auch sein: Wiederholung des bisherigen Stoffes zu Beginn der Vorlesung durch 2-3 Studierende unter fachlicher Aufsicht des Dozenten Abhalten einer Tutoriumsstunde zur Wiederholung eines Vorlesungskapitels unter fachlicher Aufsicht Erstellen von Musterlösungen durch Studis Learning by Teaching → siehe unten „ganz neue Alternativen“ Femtoprojekte (AG Zilges)


Sammlung aus https://zapf.wiki/SoSe15_AK_UebungskonzepteZKK

Sachen aus https://zapf.wiki/WiSe10_AK_Uebungskonzepte

https://zapf.wiki/images/d/d9/SoSe10_AK_%C3%9Cbungskonzepte-Protokoll.pdf

Die Ideen aus den Übungskonzepten unten

Notizen zum Testen neuer Ideen unter den Rahmenbedingungen bestehender Studiengänge

tbd

Solange: Siehe Notizen aus Köln unter "Material".

Zum Weiterlesen

Gesamtübungskonzepte

AKs zum Thema

Weiteres Material

  • Dokumentation des Diskussionsstandes in Köln, Stand 12.2016. Enthält außerdem Überlegungen zum sinnvollen Testen neuer Ideen unter den Rahmenbedingungen bestehender Studienordnungen und einige Ideen zur Gestaltung der Praktika
  • Morus Markard: Begabung, Motivation, Eignung, Leistung – Schlüsselbegriffe der aktuellen Hochschulregulierung aus kritisch-psychologischer Sicht. Forum Wissenschaft 1/98, S. 36ff. Besonders spannend darin: Kritik an der (im Diskurs um den Übungsbetrieb) oft vorzufindenden Gegenüberstellung von intrinsischer und extrinsischer Motivation
  • Bundesassistentenkonferenz / Hochschuldidaktischer Ausschuss: Forschendes Lernen – wissenschaftliches Prüfen: Ergebnisse der Arbeit des Ausschusses für Hochschuldidaktik. 2. Auflage, Bonn 1970. *Das* Grundsatzpapier zur Hochschuldidaktik. Seitdem ist leider nicht mehr viel Neues passiert...