WiSe16 AK Übungsbetrieb

Aus ZaPFWiki

Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Simon Henn (Uni Köln!! (alter Sack (ehemals Konstanz))), Judith (Uni Köln)

“Hallo, wir sind die Cantina Band. Wenn Ihr AK-Wünsche habt, ruft Sie einfach!“ – "Macht denselben AK nochmal!"

Über die sinnvolle Gestaltung des Übungsbetriebes wurde auf den vergangenen ZaPFen schon häufiger gesprochen. Dabei wurden zahlreiche Ideen und Gedanken ausgetauscht und Möglichkeiten von nicht-Standard-Lösungen diskutiert. Oft war dabei allerdings nicht ganz klar, welches Problem eine gute Idee denn eigentlich löst.

Das wollen wir nicht wiederholen, sondern:

  • Darauf aufbauend wollen wir überlegen, welche Systematik der bereits in Konstanz beschlossenen Wiki-Seite zur Sammlung von Lösungsideen sinnvoll ist. Außerdem soll überlegt werden, wie der Zwischenstand der Debatte, z.B. durch einen Artikel im Physik-Journal, verbreitet werden kann.
  • Zuletzt wollen wir klären, wie es gelingt, die Debatte wissenschaftlich zu fundieren, zumal unserer Kenntnis nach die Lage der hochschuldidaktischen Forschung bei diesem Thema noch arg archaisch ist.

Arbeitskreis: Übungsbetrieb

Protokoll vom 12.11.2016

Beginn
11:10 Uhr
Ende
13:03 Uhr
Redeleitung
Jan (Uni Köln)
Protokoll
Michel (Uni Köln)
Anwesende Fachschaften
Universität Bayreuth,
Freie Universität Berlin,
Humboldt-Universität zu Berlin,
Technische Universität Darmstadt,
Technische Universität Dortmund,
Goethe-Universität Frankfurt a. Main,
Technische Universität Bergakademie Freiberg,
Universität Heidelberg,
Technische Universität Ilmenau,
Universität zu Köln,
Technische Universität Kaiserslautern,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,
Universität Konstanz
Ludwig-Maximilians-Universität München,
Technische Universität München,
Universität Potsdam,
Eberhard Karls Universität Tübingen,
Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
Bergische Universität Wuppertal

Wichtige Informationen zum AK

Protokoll

Einstieg

  • Ziel des AKs (vorgestellt von Jan):
    • Eine Übersicht aller bisherigen Ideen, wie Übungsbetrieb gestaltet werden kann, für das ZaPF Wiki erstellen, damit das Rad nicht immer neu erfunden werden muss.
    • In der Kölner Studienreform-Debatte ist deutlich geworden, dass eine Schwierigkeit darin besteht, dass es sehr viele Lösungsideen gibt, aber oft unklar ist, welche Probleme dadurch gelöst oder sogar neu aufgeworfen werden. Deshalb wurde ein Schritt zurück gegangen und zunächst systematisiert, worin die Probleme eigentlich bestehen.
  • Hintergrund der Debatte in Köln: Das Justiziariat hält die klassischen Klausurzulassungen für illegal, Rektorat und andere Fakultäten finden es abwegig, dass es solche Maßnahmen gibt. Die Debatte betrifft die gesamte Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät. In wenigen Fachbereichen (nicht Physik) wurden die Klausurzulassungen bereits abgeschafft, in den meisten Fachbereichen sind die Profs dagegen (Physik ungeklärt). Die Fachschaften sind geteilter Meinung, die Kölner Physik-Fachschaft war schon immer gegen Klausurzulassungen, wenn das bisher auch kein Arbeitsschwerpunkt war. Zwischenstand: Die Modulhandbücher sind mit Verfallsdatum beschlossen, bis zum Eintreten des Verfallsdatums muss man sich einigen, da die Mehrheitsverhältnisse nach neuem Hochschulgesetz so sind, dass ein Konsens zwischen Profs und Studierenden hergestellt werden muss. Die Idee ist, die Übungen so weiter zu entwickeln, dass Zwangsmaßnahmen wie Klausurzulassungen weitgehend unnötig werden.
  • Warum schon wieder dieses Thema, in Aachen gab es ja schon ein Positionspapier? (Darmstadt)
    • Wir denken, es ist ein Dauerthema, es gibt erfahrungsgemäß jede ZaPF wieder Gesprächsbedarf. (Köln)
    • Es ist über die Jahre wesentlich mehr diskutiert, als in der Empfehlung steht, vieles davon ist aber nicht systematisch dokumentiert. Vor allem ist wenig dokumentiert, was problematisch an bestimmten Ideen ist. Zudem ist nicht dokumentiert, was bereits mit welchen Ergebnissen irgendwo ausprobiert wurde. (Köln)
    • Da das Aachener Papier mit der KOMA entwickelt wurde, mussten sehr viele Kompromisse eingegangen werden (HUB)

Gemeinsames Lesen des Kölner Papiers

Datei:Gedanken zum Übungsbetrieb Stand 4.11.2016.pdf

Anmerkungen:

  • Ist ein Zwischenstand, der von der Kölner Fachschaft in Zusammenarbeit mit einigen wissenschaftlichen Mitarbeitern erarbeitet wurde. Wird derzeit mit bislang großer Zustimmung in den für die Prüfungsordnungen zuständigen Gremien diskutiert.
  • Es ist zunächst nicht geplant, ein Positionspapier o.Ä. zu erarbeiten, sondern eine Hilfestellung / Nachschlagewerk o.Ä. für Leute, die vor Ort an der Weiterentwicklung des Übungsbetriebes und / oder der Studienordnungen arbeiten.

Vordiskussion: Was diskutieren?

Im Allgemeinen gibt es Zustimmung zur Systematisierung. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob man dies weiter diskutieren soll oder lieber konkrete Arten, den Übungsbetrieb zu gestalten.

Es wird entschieden, dass man die Systematik diskutieren will, weil es schon unzählige AKs gab, in denen sich über konkrete Varianten ausgetauscht wurde. Dennoch ist die Debatte im Folgenden weitgehend ein themengebundener-Austausch-AK mit großen Ähnlichkeiten zu den bisherigen AKs. Währenddessen machen einige Teilnehmika aber immer wieder Intermezzo-artige Einordnungen des berichteten in die vorgestellte Systematik.

Hauptdiskussion

Im Folgenden findet sich ein rohes Protokoll der Hauptdebatte. Sämtliche Beiträge sind systematisiert in die Wiki-Seite eingeflossen:


Uni Kal: Studenten haben für Übungen nicht viel Zeit, sodass korrigieren keine Option ist. Auch Übungsleiter haben nicht genug Zeit um dies

FFM: Musterlösungs AK aus FFM. Es ist ein Widerspruch Musterlösungen rauszugeben, sodass die Profs jede Aufgabe nur einmal stellen können. Köln: Es wurde erst mal das Problem vorgestellt, dass die Übungszeit nicht sinnvoll (z.B. mit abschreiben einer Musterlösung) genutzt wird.

GO Tübingen: Es soll erst das Papier vorgestellt werden.

Übungsgruppenleiter sollten selbst eine Übung leiten: Zustimmung

Geht das Femtoprojekt in Richtung Seminar? Köln: Es geht um das vortragen von selbst erstelltem, damit wird nicht nur bewiesen, dass man es kann, sondern hilft den anderen auch noch weiter.

HUB: Das Dokument ist schon sehr vollständig, mit wenig Kritikpunkten. 90% der Übungen in Deutschland sind stures vorrechnen, sodass niemandem geholfen ist: Zustimmung Auch Studenten, die stur ihre Lösung anschreiben und nichts dazu sagen, helfen keinem.

Darmstadt: Als vorrechnender kann man als Physikstudent außerfachlichen nicht sehr gut klar machen, was man gerechnet hat.

Wuppertal: Es ist eine Vorstellung von Übungen, die didaktisch sehr Wertvoll sind. Aber wie soll man das Umsetzen? Wie kommen die Studenten untereinander in Gespräche? Der Druck der dahinter steht (Klausurzulassung, Bonus) fördert das Abschreiben. Es gab ein Semester lang keinen Druck, was zur Folge hatte, dass keiner mehr zu den Übungen ging.

Freiberg: Schön das es eine Argumentationsgrundlage gibt. Um die Probleme von Wuppertal zu beheben, muss man den Studenten von Anfang an den Druck nehmen. Freiberg hat ein Mentorprogramm wo sich Studenten eine std in der Woche mit einem Höher semstrigen, wo alle möglichen Probleme gelöst werden können.

Köln: Wenn Leute „verdorben“ sind vom jetzigen System, dann kann man es nicht so einfach Ändern.

Darmstadt: Bonusregelungen: Ich kann Punkte aus Übungen in die Klausur umleiten, und somit bestehen Ich kann mit Punkten aus der Übung die bereits bestandene Klausur aufbessern 2teres könnte helfen

München: hat auf bestandene Klausur bonuspunkte. Dies fördert nicht stark das Abschreiben aber gibt auch nicht viel Motivation. Am Ende können wir das Papier als Idealzustand annehmen und müssen das alles

HUB: Übungsflur: Zusatzangebot zum Pflichttermin im Flur, wo die Leute eh sitzen. Hier sitzen Tutoren die bei aktuellen Problemen helfen. Ist nicht sehr teuer und kann vielen Helfen.

FFM: Weitere Bonussysteme: wenn 100% erreicht werden gibt dies 20% der Klausur

Freiberg: Ich kann mit Übungspunkten die Klausur bestehen? Das macht keinen Sinn

München: Egal wie die Prüfung aussieht, sollte die Übung nicht als Prüfungsleistung gelten.

HUB: Warum brauchen wir dieses Motivationssystem? Es ist gefährlich Leuten über Belohnungssysteme anzutreiben, was das intrinsische unterdrückt.

Tübingen: Es wurden alle Klausurzulassungen weggelassen, und die Klausur ist deutlich schlechter ausgefallen. Köln: Das System spricht dagegen, wenn man nur eine einzige Klausur

Man kann das mit der Zulassung sein lassen im 3-4 Semester. Die Leute müssen gelernt haben, das die Übung für sie gedacht ist

Freiberg: Zu HUB: Die Leute müssen zu ihrem Glück gezwungen werden. Dies hat wirklich viel zur Klausur gebracht 30% besser.

KUB: Die Studenten sollten aus eigenem Antrieb heraus die Übung besuchen. Es gibt 2 krasse Beispiele: es gibt die Übungen, die 5% mehr auf die Klausur geben, wenn man vorrechnet. Anderes Beispiel: Er lädt Musterlösungen hoch und es ist egal ob an diese Rechnet, weil die Übung wirklich gut ist. Die Klausur ist trotzdem gut.

Köln: Die Leute kommen motiviert aus der Schule und werden von den schlechten Übungen abgeschreckt. Wenn der Übungsleiter nur 2 std zur erstellung der Übung hat, kann es nicht gut werden. Es ist der falsche Weg schlechte Übungen durch Pflicht besuchen zu lassen

Darmstadt: Riesiger Gegner von Klausurzulassung. Schulen werden immer Universitärer (mehr selbstständiges lernen) und Unis immer schulischer. Man kann erwachsenen Leuten erwachsenes Verhalten zutrauen.

FFM: Statt schriftlicher Abgabe gibt es mündliche Mitarbeit. Man erhält in verpflichtenden Tutorien Punkte für Mitarbeit.

Es gab in den ersten Semester viel Pflicht, die immer mehr locker gelassen wurde. Das war eine gute Erfahrung.

Dortmund: Bei allen Unis existieren Zulassungen um die Durchfallquoten zu schönigen. Studierende denken die Übungen sind zu schwer.

HUB: Es liegt immer am Übungsleiter wie gut die Übung wird. Gibt es hier eine Schulung für diese Unterichtenden, damit sie sinnvoll vorbereitet sind?

Freiberg: In Sachsen gibt es ein Hochschuldidaktisches Zentrum, welches auf jeden Fall für Profs aber auch für Übungsleiter? Schulungen anbietet. Ein Klickersystem als Feedback entlarvt Fehler.

München: Es gibt von ExP I – IV einen Übungsleiter, der nur hierfür eingestellt wurde. Dieser bietet auch Tutorenschulungen an, welche sehr gut angenommen. Ist sehr beliebt und auch dahinter, dass die Leute was verstehen. Es werden auch Ferienkurse organisiert, welche die Nachklausuren am Ende der Semesterferien vorbereitet. Hierfür werden auch nur Tutoren ausgewählt die ihre Sache gut machen.

Tübingen: Von der Uni organisiertes Zentrum, wo auch studentische Tutoren gebildet werden. Keine Erfahrungswerte.

Köln: Es gibt ein Zentrum für Hochschuldidaktik, wo es aber keinerlei Hilfe für Studenten gibt. Es soll ein altes Paper zu dem Thema, welches stark veraltet ist aber gute Ideen hat soll bearbeitet werden. Extrinsische vs Intrinsische Motivation soll bearbeitet werden. Idee: Alle Übungleiter fahren auf eine Fahrt, wo sie geschult werden.

Aufbau und Funktion der zu erarbeitenden Übersicht

Es wurde gemeinsam der Aufbau der Wiki-Seite, wie sie jetzt zu bewundern ist, entwickelt. (Ging ziemlich schnell und war von Anfang an Konsens)

Freiberg: Wenn man als Übungsleiter merkt, es funktioniert nicht, kann man an einer Tabelle Lösungsvorschläge suchen und neue Konzepte testen.

Leute mit Lehrpreis sind gute Ansprechpartner für Vorträge über das Thema

Freiberg: Man sollte sich selbst mit Hilfe des Rasters evaluieren als Übungsleiter.

Zusammenfassung

In diesem AK wurde eine im Rahmen der Kölner Studienreformüberlegungen entwickelte Systematik, worin die Schwierigkeiten des bestehenden Übungsbetriebes bestehen, vorgestellt, diskutiert und für gut befunden. Exepmplarisch wurden bestimmte alternative Ideen zur Gestaltung des Übungsbetriebes gemäß dieser Systematik dskutiert.

Es wurde beschlossen, eine Dauer-Wikiseite einzurichten, in der diese Systematisierung erläutert wird, und alle Ideen, die in diesem und vorhergehenden AKs zum Thema vorgestellt wurden, in einer entsprechenden Tabelle zu sammeln. Diese Tabelle soll ständig erweitert werden und findet sich hier.