SoSe23 studienreformen

Aus ZaPFWiki


Vorstellung des AKs

Verantwortliche*r:
Manu (Uni Wien) + Srefofo

Einleitung und Ziel des AK
In diesem AK wollen wir uns gegenseitig von Reformen und Reformideen an verschiedenen Unis berichten. Dabei wollen wir nicht nur berichten, was ist, sondern vor allem auch die Kernargumente der Debatten rekonstruieren und schauen, was sich - jenseits des Einzelfalls - daraus lernen lässt.

Eine Frage, die die ZaPF schon seit Langem umtreibt, ist Abschaffung von Regelungen, die zur Zwangsexmatrikulation führen können, insbesondere die Beschränkung der Klausurversuche. Zu diesem Thema haben wir Ludwig aus Dresden eingeladen, der dort als studentischer Senator in dieser Frage mitten im Handgemenge steckt und zu Beginn berichten wird. In Sachsen sind diese Fragen nämlich aktuell im Rahmen der laufenden Hochschulgesetz-Reform in der Debatte. (Anderswo sind das eher Fragen einzelner Prüfungsordnungen.)


Danach (Liste gerne ergänzen, wir freuen uns über Beiträge vieler Unis):

  • Wie gelingt es, Raum zu schaffen für neuere Entwicklungen? (Innsbruck, Köln)
  • Flexibler, den eignen Interessen entsprechender Einstieg ins Studium, insbesondere in die Mathe (Köln)
  • Wie kann Experimenatlphysik III / Atomphysik / Scheingungen und Wellen / Experimenteller Einstieg in die QM sinnvoll gestaltet werden? (HUB, Köln)


Handelt es sich um einen Folge-AK?
Ja
https://zapf.wiki/SoSe22_rote_Faeden_Studienreformforum
https://zapf.wiki/WiSe22_AK_Rote_Faeden

Wer ist die Zielgruppe?
Alle die sich mit der Überarbeitung von Studiengängen befassen (wollen) oder Spaß an Veranstaltungsplanung haben.


Voraussetzungen (materielle und immaterielle)
Z.B. Laptop, Accounts (Wiki-Account, Studienführer-Account), Git-Kenntnisse, Programmierkenntnisse

Materialien und weitere Informationen

Arbeitskreis: AK SoSe23 studienreformen

Protokoll vom 28.04.2023

Beginn
18:03 Uhr
Ende
xx:xx Uhr
Redeleitung
Manu (Wien), Stefan (Köln); StuRefoFo
Protokoll
Tim (Uni Göttingen)
Andrej (Uni Marburg)
Anwesende Fachschaften

Bitte bei Zeit vernünftig durchgehen: Freiberg, FUB, TUM, LMU, Leipzig, Saarland, Rostock, TUB, Ilmenau, Innsbruch, Greifswald, Erlangen, Jena, Bonn, Aachen, Hannover, Göttingen und sonst alle die namentlich im Pad vorkommen

Technische Universität Bergakademie Freiberg,-->

Universität Wien,-->
Philipps-Universität Marburg,
Georg-August-Universität Göttingen,
Universität zu Köln,
Technische Universität Darmstadt,

Protokoll

Themen: - Klausurversuchsbeschränkungen

1. Beitrag von Ludwig vom StuRefoFo (Videokonferenz) Thema sind unbegrenzte Prüfungsversuche an der TU Dresden via

* ExperimEntierklausel *.

Folien über den Weg und die Debatte werden zur Verfügung gestellt.

Fragen an Ludwig: (Antworten ohne Uni-Nennung sind von Mitgliedika des StuRefoFo) 1. Wie ist die TU Dresden an die Daten aus Bielefeld gekommen?

  • Das Rektorat der TU hat angefragt

2. Das sächsische HS-Freiheitsgesetz sollte doch schon längst reformiert sein, wann wird das passiert sein?

  • Das ist schon länger angekündigt und zieht sich, wird aber voraussichtlich nur noch einen Monat dauern und dann in den Landtag gehen.
  • In NRW stand zur Debatte, alle Möglichkeiten der Zwangsexmatrikulation zu verbieten. Da die CDU aber an die Regierung gekommen ist, wird das in dieser Legislatur doch nicht angefasst. Es gibt eine Petition dagegen ("Studier doch wie du willst")
  • Uni Bielefeld hat bereits seit Bachelor/Master Einführung uniweit keine Klausurversuchsbeschränkungen und stellt auch viele Informationen bereit (als WiWis Prüfungsbegrenzungen einführen wollten, hat die Uni es dem FB aufgetragen, nachzuweisen, dass diese einen positiven Effekt haben. Ein ExperimEnt zeigte, dass Beschränkungen keinen haben. Die Daten dazu werden nur auf Anfrage rausgegeben)
  • Österreich hat im Hochschulgesetz eine Reform gehabt, die es ermöglicht, mehr Prüfungsversuche einzuführen

3. Steht die komplette TU Dresden hinter dieser Reform und wird sie umsetzen?

  • Bisher kann das rechtlich nicht umgesetzt werden, daher setzt sich die TU Dresden jetzt auf Landesebene dafür ein, dass die Unis die Möglichkeit haben, die Prüfungsversuche zu Entgrenzen. Das wird aktuell von der CDU blockiert.

4. Wie sieht es mit Staatsexamenssudiengängen aus?

  • Das Hochschulgesetz bezieht diese mit ein

5. Was geht sonst in Sachsen zu dem Thema ab? Was ist denn nun zu tun, damit die Reform gelingt?

  • Es wird am gesamten HSG gearbeitet. In der Masse der Forderungen (z.B. Debatte über Abfragen der Symptome in Krankheitsfällen von Studis) geht diese dann etwas unter, trotz Versuchen sie herauszustellen.
  • Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Jugendgruppen der Parteien

6. Woran liegt es, dass an so wenigen Unis aktiv daran gearbeitet wird, Prüfungsbegrenzungen abzuschaffen?

  • auf der ZaPF gibt es schon länger eine Positionierung, dass wir Prüfungsbegrenzungen doof finden
  • Nürnberg-Erlangen: FB interessiert, Uni interessiert, Profs stellen sich auf Uni-Ebene quer, rechtliche Probleme
  • Göttingen: In der StuKo wurde es angesprochen und es gab keine Gegenrede. Müsse aber angeblich zEntral geregelt werden und das sei zu schwer.
  • man könnte sich trotzdem an der Physik dafür aussprechen, um zEntral den Wunsch nach der Entschränkung zu signalisieren
  • Freiberg: Es gab einen Hackingangriff und Corona, beide führten zu Freiversuchen. Damit kommt man auf ca. 6 Versuche pro Klausur, daher gibt es kaum aktuellen Bedarf
  • Es geht nicht nur um Exmatrikulationen, sondern dass der psychische Stress am Ende der Versuche den Studienverlauf behindert
  • Freiberg: Beim Drittversuch darf man mündliche Prüfung beantragen, bei der Profs meistens kulanter sind.
  • Leipzig wurde immer gesagt, Prüfungsformänderungen seien illegal

-> Sachsen ist motiviert sich zu vernetzen

  • Brief der Komission an das Rektorat, dass es in Fachebene Konsens gibt, kann sehr gewinnbringend wirken (zB dezEntral vorschlagen, ein Pilotprojekt zu starten)
  • LMU: Es gibt GOPs (Exmatrikulation, wenn bestimmte Prüfungen nicht in den ersten Semestern bestanden wurden), die demnächst verschärft werden sollen. Ansonsten keine Versuchsbeschränkungen, außer für die Abschlussprüfungen.
  • FUB: 4 Versuche in der Physik, Verbesserung im folgenden Versuch möglich
  • Erlangen-Nürnberg: Es muss eine gewisse Zahl ECTS in den ersten Semestern erreicht werden.
  • TUM: Regelstudienzeit + ca. 2 Semester, dann muss die Bachelorarbeit mindestens einmal angemeldet worden sein, sonst Rauswurf
  • Erlangen-Nürnberg: StudDekan hat gesagt er informiert sich mal über die rechtliche Umsetzung, meldet aber davon schon länger nichts mehr zurück
  • Tipp: Von LMU/TMU abschreiben und dem StudDekan vorlegen oder selber die Rechtsabteilung anfragen
  • Saarland: 4ter Versuch, falls erste Prüfung in RegZeit, Forschrittkontrollen, ab 9tem Sem darf man keine Prüfungen mehr machen
  • Wien: Nach der Mindeststudienzeit (was bei uns "Regelstudienzeit" genannt wird) zählt man als normaler Studi, solange man in der tatsächlcihen Regelstudienzeit (also durchschnittliche Studiendauer) ist -> mega für Dinge wie finanzielle Förderungen
  • Stefan (Köln): Es gab vor dem zweiten Weltkrieg keine Prüfung zwischendrin, Mindeststudienzeit musste man studieren bevor man Prüfung machen konnte
  • "Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass Sie veruschen sich möglichst viel Bürokratie und Hürden ins Gesetz zu schreiben, um den Studierenden das Leben schwer zu machen?"
  • Leipzig: Das sächsische HSG verlangt teilweise Anträge, die nicht abgelehnt werden können, aber unbedingt gestellt werden müssen

7. Was waren die Meinungen der Studis? Gab es bei denen Gegner?

  • keiner beschwert sich, außer RCDS (Ring christlich demokratischer Studenten <- vom RCDS absichtlich nicht gegendert...)

Halbzeit, Meinungsbild, Zeitplanung - "Genießt euren Freitagabend. Ich glaube es ist Freitag, oder?"


Neues Thema: Programmieren im Studium unterbringen

  • an vielen Unis wird Programmieren gar nicht / unzureichend beigebracht, obwohl man es im Studium braucht
  • Greifswald: hat viele (wie viele genau?) Programmierkurs-Credits in C und Python
  • Philipp, Innsbruch: Hat früh im Verlauf Modul Physikalische Software (MatLab, Python zum Datenauswerten), Programmierpraktikum im späteren Semester für Computierprobleme
  • "Hat 2 Jahre Streit gekostet" -> "Ihr verlangt das alle, also müssen wir das auch Lernen!"
  • Köln: Was ist das KliEntel für solche Programmiermodule?
  • Wien: Den Leuten, die Programmieren unterrichten, ist klar, dass niemand programmieren kann. Außerdem kann niemand Ordnerstrukturen! Für einen Programmierkurs wurden Credits aus Mathe genommen, aber es bräuchte noch mehr Programmier-Credits
  • Rostock: Die Profs wollen von ihren Vorlesungen nichts abgeben und die immer größer machen, und sehen Programmieren wie die Mathegrundlagen eines Moduls
  • Köln: Studis sind doch eh Computerfreaks und müssen erstmal 4 Semester vom PC weggehalten werden
  • Die Vorlesung [Computational Physics](https://www.ogy.de/lfi2) wurde sehr gut ausgearbeitet und ist öffEntlich zugänglich
  • Marburg: Der Wahlpflichtbereich (30CP) wird komplett frei und als ein Modul organisiert, dort bieten alle Fachbereiche etwas an und wollen dann auch Programmier-Grundlagen zu ihren Bereichen anbieten
  • Erlangen: Es wird am Anfang Java gelehrt
  • Uni Saarland: Ein Computerpraktikum wird nur Verbindung mit einem Wahlpflichtmodul angeboten


Speedy-Stimmungsbilder:

  • Wie viele FB haben Programmieranteil erhöht? (25%)
  • Wer im Pflichtbereich?
  • Wer hat Pflichtveranstaltung zum Programmieren? (2/3, 6 ECTS schon Obergrenze)
  • Wie viel in CP
  • Wie viele machen Numerik im Pflichtbereich? (1/3)

Ist die Numerik in andere Module integriert? Was finden wir besser?

  • Hannover: ist direkt in einem anderen Modul (welchem?) integriert, funktioniert gut
  • TU Berlin: einige Programmiermodule in recht großem Wahlbereich, aber nie Pflicht. Pflicht wäre besser
  • Erlangen: am besten wäre ein explizites Modul zum Programmieren-Lernen als Pflicht, danach einfach verwenden in anderen Modulen
  • ELMU: sehr ineffektiv, da Numerik rein theoretisch


  • Stefan, Köln: Wie schafft man Raum fürs Programmieren?

Was bei der einen Uni als absolutes Muss verkauft wird, ist bei einer anderen kaum vorhanden. Man sollte sich mit Rufen nach mehr Pflicht zurückhalten. Muss dann überhaupt Informatik Pflicht sein?

  • Kiel: Am Ende wird jeder irgendwo programmieren müssen. Wenn das im Studium nie beigebracht wird, müssen Studis das in ihrer Freizeit lernen, was belastet
  • TMU: Ein Kurs für Anfänger, ein Kurs für Fortgeschrittene, aber einer davon Pflicht, ist bisher sinnvoll
  • Manu (Wien): pro Pflicht (hab das Argument nicht mehr gehört)
  • Darmstadt: Hat keinen physikalischen Wahlbereich und wird das mal als Anregung mitnehmen
  • Marburg: Programmieren ist neues Handwerkszeug, das überall gebraucht wird, und muss daher auch beigebracht werden

Wer findet dass Programmieren ein integraler Teil des Physik Studiums ist? (>90% ? -> alle bis auf 3)

Zusammenfassung

Die meisten Menschen finden, dass Programmieren genutzt werden sollte am ende des studiums.
Es gibt unteschiedliche Standpunkte ob es explizite lehrveranstaltung sein sollte, ob es raum gibt der dem eingeräumt wird.
Dagegen spricht, dass man dinge streichen muss oder das kurrikulum vollmüllt
alternativkonzept: in jeder Übung ist programmieren teil der übungen
Die meisten finden dass man es lernen sollte, nur ein 1/3 lernen es an der uni

  • moderne entwicklung: Pflicht im Schuluntericht
  • er erste teil: klasusur

motivation den studdekan stress zu machen, wir wollen unendlich versuche, siehen berlin

Sturefofu macht Poster session, zu all den Themen gibt es Beiträge

Sry für den trashy mitschrieb, bitte jemand grammatikalisch korrigieren, ich hab nur schnell mitgetippt