SoSe16 AK Abbrecherquoten

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Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Elli (Berlin)
Die Abbrecherquote ist in naturwissenschaftlichen Studiengängen besonder hoch. Auf Druck der Politik versuchen jedoch immer mehr Universitäten ihre Abbrecherquoten niedrig zu halten. Doch was steht hinter dieser Kennzahl und wie aussagekräftig ist diese? Beispielsweise gibt es durch offene Studiengänge immer mehr "Parkstudierende", die das Studium garnicht antreten (36% im WiSe und 73% im SoSe!)). Wie hängen Abbrecherquoten mit der Betreuung der Studierenden zusammen und welchen Einfluss hat der politische Druck auf die Verschulung des universitären Lebens? Sind Studienabbrecherinnen und -abbrecher nicht vielleicht sogar sinnvoll? Die Situation der TU Berlin soll hier beispielhaft vorgestellt werden und mit den Zuständen an anderen Universitäten verglichen werden.

Arbeitskreis: AK Abbrecherquoten

Protokoll vom 05.05.2016

Beginn
10:30 Uhr
Ende
12:31 Uhr
Redeleitung
Elli Schlottmann (TU Berlin)
Protokoll
Felix Eichin (Uni Konstanz)
Lucas Kluge (TUB)
Anwesende Fachschaften
FU Berlin
HU Berlin
TU Berlin
Uni Bielefeld
LMU München
Uni Bonn
Uni Bremen
TU Darmstadt
Uni Duisburg-Essen
Uni Düsseldorf
Uni Erlangen-Nürnberg
Uni Frankfurt
Uni Göttingen
TU Ilmenau
TU Kaiserslautern
KIT
Uni Kassel
Uni Kiel
Uni Köln
TU München
Uni Potsdam
Uni Rostock
Uni des Saarlandes
Uni Siegen
Uni Wuppertal
Uni Würzburg (später)

Protokoll

Austausch: Quoten / Besonderheiten der Unis

  • Gerne nachtragen!
  • Stefan/Köln Erhebung nach Ende des 1. Semesters nicht aussagekräftig. Besser wäre Statistik gegen Ende des 2. Semesters
  • Darius/HUB Zielzahl der Uni wären 400 Einschreibungen, tatsächlich nur 140
  • Leo/TUM GOP: schwere Pflichtprüfungen im 1. Sem sieben aus 450/ 300/ 180 (Einschreibungen/Antritt Studium/ nach 1. Sem)
  • Philipp/Kaiserslautern sehr viel Mathe mit Mathematikern zu Beginn bringt viele zu Abbruch
  • Fredo/Kiel gefühlt 50% Schwund im 1. Sem
  • Elli/TUB besonders im SoSe viele Parkstudierende, auch MINT-Orientierungsstudium (nur 2 Sem) zählt zu Physik, jedoch studieren die meisten etwas anderes
  • Stefan/Kassel 50/35/19, dabei nur 4 Klausuren bestanden, nur 2/3 studieren nach nichtbestandener Klausur weiter
  • Martin/Saarland nach 6. Sem 10/90 übrig
  • Lukas/FUB schlechte Lehre lässt Quote steigen
  • Niklas/Bielefeld 600/120/... ca. 40 BA Abschlüsse
  • Kevin/Bonn ohne NC 800/40 im SoSe (Damit hat Bonn den Rekord! 95% Parkstudierende!), Druck der Uni die Zahl zu senken, evtl wieder NC, Suche nach Lösungsansätzen


Parkstudierende

  • Aufgrund der fehlenden Zulassungsbeschränkungen (NC frei) gibt es im Studiengang Physik an den meisten Hochschulen viele Parkstudierende
  • Parkstudierende sind Studierende, die sich einschreiben, um die Vorteile einer Immatrikulation (Semesterticket, Krankenversicherung, manchmal VL des Wunschstudiums) zu genießen, das Studium jedoch nicht antreten
  • Parkstudierende bringen (an manchen Universitäten) zusätzliche Mittel
  • Erhebung der Zahlen: Wieviele beginnen das Studium? Z.B. Fragebogen in 2. Woche oder Praktikumsanmeldungen
  • Statistiken sind schwer zu erheben / deuten
  • KFP Statistik: Deutschlandweit ca. 30-35 % Parkstudierende

Druck auf die Uni/ Reaktionen

  • insgesamt wird wenig Druck auf die Fachbereiche gespürt die Quote zu senken
  • teilweise wird Senkung der Quote gefordert, aber ohne konkreten Plan oder Zielsetzung
  • Parkstudierende werden teilweise durch NC Einführung reduziert (, aber nur auf andere Studiengänge geschoben)

Gründe für Studienabbruch

2 Hauptgründe wurden identifiziert

  • mangelnde Motivation
    • Aufbau des Studiums (Vorwissen, Vorkurse, zu große/ schwere Prüfungen, schlechte Lehre, unzureichende Tutorien)
    • Interesse (z.B. falsche Erwartungen)
  • Verständnis
    • Unwissen über Erwartungen (Überschneidung mit Interesse)
    • schaffen es wirklich nicht
  • Pendelstudierende bspw. Potsdam, Erlangen, Essen... : Wer nach der VL nach Hause fährt, schafft es häufig nicht.
  • Motivation für Studienbeginn findet sich nicht im Lehrplan (Forschung an regenerativen Energien gewollt, nur trockene Mathematik gekriegt)
  • Abbrecherquote kann nicht auf null reduziert werden, das will man auch nicht
  • große Umstellung von der Schule
  • Eigenständigkeit, Selbstdisziplin fehlt


Lösungsansätze

  • (Bielefeld) Druck von den ersten 2 Semestern reduzieren (kleinere Teilprüfungen)
  • (einige) Intensitve Tutorien: z.B. offene Tutorien für alle Vorlesungen des 1.+2. Sem, teilweise mit Lehrenden, i.d.R. gut angenommen
  • NC führt verschiebt Parkstudierende lediglich in andere Studiengänge
  • (Halle) viele Ansätze/ Verbesserungen haben Quote dennoch nur leicht gesenkt
  • (TUM) Schwierige Übungsblätter/ hohes Nivau sind nicht unbedingt ein Problem, da die danach das ganze Studium durchziehen
  • (FUB) Die ersten 2 Semester sollten in kleineren Modulen angeboten werden um den Studenten ein größeres Erfolgserlebnis zu geben. Außerdem sollen Studenten die Möglichkeit haben, im 2. Semester neu anzufangen.
  • (LMU) Buch "Mathe für Nicht-Freaks" von Studierenden verfasst https://de.wikibooks.org/wiki/Mathe_f%C3%BCr_Nicht-Freaks
  • (Kassel) Selbsttest um Unwissenheit über das Studium zu klären.
  • (Würzburg) Verpflichtende Übungen helfen.

Folge-AK

Viele der Themen werden in anderen AKs (Gute Lehre, kreative Tutorien, ...) bearbeitet. Da kein großer Druck auf den Statistiken basierend ausgeübt wird, ist der Wunsch einen für einen direkten Folge-AK nicht da. Es wird jedoch ein weiterer AK zum Unterthema Studienabbruch durch falsches Interesse/ Unwissenheit über das Studium gewünscht.

  • Studienabbruch durch falsches Interesse / Unwissenheit über das Studium
    • Was kann die FS machen?
    • Selbsttest, (verpflichtende) Vorkurse
    • Wie weit könnte / sollte die Studienabbruchquote gesenkt werden?