WiSe23 AK Berufungskomission

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Erfahrungsaustausch Berufungskommission

Vorstellung des AKs

  • Verantwortliche/r: Christian (Mainz)
  • Ziel des AKs: Aktualisierung des Fragenkatalogs, Erfahrungsaustausch von bisherigen Berufunkǵskomissionen, Fragen für zukünftige an BK beteiligte Studis zu beantworten, Worst Case Szenarios durchgehen, sollte Katrin da sein.
  • Handelt es sich um einen Folge-AK: Nein
  • Wer ist die Zielgruppe?: ZaPFika, die bereits Erfahrung mit Berufungskomissionen haben und diese, die in Zukunft noch eine BK bei sich haben werden.
  • Wie läuft der AK ab?: Erst mal ein Erfahrungsaustausch, gerne mit Rückfragen. Anschließend eine Überarbeitung des Fragenkatalogs
  • Materielle (und immaterielle) Voraussetzung: Keine.
  • Sonstige Vorstellung: Keine.

Arbeitskreis: AK

Protokoll vom 28.10.2022

Beginn
14:40 Uhr
Ende
15:32 Uhr
Redeleitung
Christian (Mainz)
Protokoll
Sebastian (TU München), Hannah (Rostock)
Anwesende Fachschaften
Universidad de los Saccos Veteres,
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,
Freie Universität Berlin,
Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Johannes Gutenberg Universität Mainz,
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Karlsruher Institut für Technologie,
Leibniz Universität Hannover,
Philipps-Universität Marburg,
Ruhr-Universität Bochum,
Technische Universität Darmstadt,
Technische Universität Ilmenau,
Technische Universität München,
Universität Bielefeld,
Universität Hamburg,
Universität Heidelberg,
Universität Leipzig,
Universität Rostock,


Protokoll

  • Erfahrung aus Mainz: 2 BKs mit jeweils 30 und 70 Personen
  • Wichtiges Thema, da Studierende so die Besetzung der Professuren mitgestalten können

Fragen in die Runde:

  • Wieviele im Raum an Berufungskommisionen teilgenommen haben: Alle außer ca 5 (d.h. ca 15)
  • Wie viele hatten negative Erfahrungen: 3-4 Meldungen, weniger wegen Fachschaft oder als Studis nicht gehört werden, sondern eher wegen Uni
  • Marburg hatte bislang wenig Erfahrung aber es gibt in der Fachschaft Leute die Erfahrung haben.
  • Sinnvoll erfahrenere Studis in die BK zu haben, da Studis eigentlich auf Augenhöhe mit Profs sein sollten

Frage in die Runde:

  • Welche Universitäten haben außer den Kommisionsmitgliedern noch weitere Teilnehmende an den Fachvorträgen der Berufung? Fast alle außer ca. 3

Dürfen anderen eingeladen (also die Veranstaltung offiziell beworben) werden?

  • Unterschiedliche Lage
  • In Darmstadt nicht
  • Ilmenau ja
  • KIT es wird von der Fachschaft rumgeschickt
  • Heidelberg muss (?) es öffentlich sein, Fakultät sieht es gerne
  • Kiel: wird es begründet warum es nicht öffentlich gehandhabt wird
    • Darmstadt: Datenschutz, Vortrag öffentlich, Einladung nicht
    • Hamburg: ist der Titel beworben oder nur dass es stattfindet? --> Darmstadt: es wird nicht als Berufungskommision genannt
  • Hamburg: Einladung öffentlich möglich, aber keine Namen genannt (wg. Datenschutz).
  • Bochum: Wird als Kolloquium "verkauft", da Label "Berufungskomission" unter Datenschutz fällt. Es gibt auch Fachschaftsgepsräche
    • Fachschaftsgespräche sind mit den Kandidierenden und dazu wird auch eingeladen und wird via Mailinglisten etc ausgeschrieben

Fachschaftsgespräche: Wie viele haben als Fachschaft ein eigenes Gespräch mit den Kandidaten (~mehr als die Hälfte) Wie viele haben so einen großen Block in dem dann abwechselnd die Studis und die Profs Fragen stellen? (~ca ein Drittel)

  • Heidelberg: BK-Mitglied sitzt in regulärer Fragerunde drin und zusätzlich noch mich FSlern und Kandidat:in zusammen, damit können Schwerpunkte von Studis gesetzt werden. Studentische Gespräche sind auf Nachfrage der Fachschaft bei BK-Leiter eingerichtet worden (mit Verweis auf Erfolg bei anderen FSen)
  • Karlsruhe: Aus Erfahrung ist es so dass man nach dem offiziellen BK Termin als FS mit dem Prof einen Termin gemacht in dem man nochmal seperat gesprochen hat (hat sich aber scheinbar durch Corona gewandelt). Das wird aber von der BK nicht gern gesehen da dass dann außerhalb der BK stattfindet. Das hat dazu geführt dass diese seperaten Termine nicht mehr stattfanden und stattdessen wurden diese Fragen in die große Runde gepackt.
  • Bochum: Kann es rechtlich bestätigen, dass die BK nur berücksichtigen darf, was in der BK besprochen wurde. Wenn es in anderen Gesprächen kritische Informationen oder Themen gibt, müssen Fragen dazu noch mal in der BK angesprochen werden, auch wenn es komisch wirkt. Deshalb sind Gespräche mit Kandidierenden vorab wichtig!

Hamburg: noch eine Frage an alle - an welchen Unis dürfen Studis an den Studigesprächen Teilnehmen die nicht in der BK sitzen? Es gibt vereinzelte Meldungen

  • Kiel: Bei Didaktik-Professur wurde zu Studierenden-Gesprächen eingeladen, auch außerhalb der BK. Bei Evaluierung (Berufung von Junior-Prof zu Prof) gab es das nicht, aber auch erstaunlich wenig Treffen der BK. Es wirkte "fishy"
  • Rückfrage Marburg: wie offiziel sind die Studierendengespräche?
  • Bochum: es wird vom Dekanat auch so eingeladen, und ist ein Teil der offiziellen Agenda.
  • Heidelberg: same, aber es wird nicht nach den Ergebnissen gefragt; die BK fragt nicht nach den Ergebnissen nach.

Es wird zusammengefasst, dass die Studierendengespräche unabhängig von der BK sinnvoll sind. Es gibt keine Gegenrede dazu.

  • Karlsruhe: man weiß von Seiten der Fakultät dass es diese Gespräche gibt, aber diese werden nicht von offizieller Seite unterstützt, beworben etc. Das führt dazu dass dann die FS selbst individuell emails etc da hinterherschreiben.
    • Bochum: Frage, ob es rechtlich nötig ist, ob die BK einlädt?
    • Hamburg: Es wird scheinbar von der BK selbst entschieden ob man solche Gespräche macht oder nicht, aber es wird in der Phyisk i.d.R. so gemacht.
    • Darmstadt: Einladungen gab es bislang wohl noch nicht, Studi-Berücksichtigung gab es nicht und BK ist wohl gescheitert. Seitdem wird dazu wohl eingeladen.

Meinungsbild: bei welchen Unis ist es sehr konsistent was in einer BK gemacht wird?

  • Ja, es ist konstitent: 4
  • Nein, es ist nicht konsistent: 1-2
  • Enthaltung: Rest (ca 15-20)
  • Marburg: Es gibt kein Gesetz dass besagt so eine Lehrprobe muss stattfinden
  • Karlsruhe: Es gibt auch ehemaliges Großforschungsinstitut, weshalb Lehre nicht zwingend riesiger Fokus ist
  • Mainz: Teils gab es Bewerbungen von Personen die vorher nicht an Uni waren und somit keine wirkliche Lehrerfahrung -> ggf. schlechte Lehre
  • Heidelberg: BK nach Jülicher Modell (4 SWS vorgesehen), daher hat Kommission wenig Wert auf (Grund)lehre gelegt (auch wenn das studentische Mitglied insgesamt trotzdem gut berücksichtigt wurde), haben andere Leute ähnliche Erfahrungen?
  • Rostock: Ja, hatten auch Jülicher Modell, wurde aber auch durch andere Faktoren durchgedrückt
  • Köln: in einer BK für eine Akademischer Oberrat-Stelle, bei der war es gar nicht notwendig dass eine BK überhaupt stattfindet.
  • Wunsch danach, dass Mathe-VL zwei Mal gehalten werden soll, aber die bisherige Stelle hatte nicht die Mittel
  • Daraufhin wurde ein Topf angegangen bei dem die Studierendenschaft die Mehrheit hat, um die Stelle zu finanzieren
  • da gab es dann obwohl es gar nicht nötig war einen Lehrvortrag, Fachvortrag, 1on1s mit Studis. i.A. funktioniert da die Beachtung der Studis sehr gut, die Studis hatten Veto-recht, was auch dazu geführt hat dass eine Kandidat:in abgelehnt wurde, da der Lehrvortrag einfach unfassbar schlecht war. (Deswegen ist Köln auch spät.)
  • Effektiv hat in Köln die Studi-schaft extrem stark Einfluss auf diese Art von Berufung.
  • Es gibt die Möglichkeit einen Brief in die Akte mitlegen zu lassen, falls Studis eine abweichende Meinung zu Kandidierenden haben
    • Bochum: es gab auch hier 2-3 Stellen die auf ähnliche Weise besetzt wurden. Eine Art informelle BK in der Studis.
    • Darmstadt: "wenn Studis kein Veto-recht haben, was machen sie denn dann dort überhaupt?" In Darmstadt ist dies leider der Fall, was kann man denn da machen? zB war vor kurzem eine Kandidat:in bei der die Lehre katastrophal war, dies aber von den Profs konstant verharmlost wurde.
    • Erstes Mittel dagegen: Gegen dies Liste der Kriterien sitmmen
    • Zweites Mittel dagegen: Bericht richtig schreiben. Nicht: "Alle fanden die Lehre gut.", sondern darauf pochen, dass auch die Meinung der Studis darinne steht. Im Zweifel eigene Passagen schreiben
    • Frage Bochum: wird kein eigenes Votum geschrieben?
    • Nein, aber man kann nur als "die Studis finden..." stimmen.
    • Falls das auch nicht reicht, gibt es noch ein Minderheitsvotum.
    • Es gibt dann auch noch den Fachbereichrat (FBR) in dem ja auch Studis sitzen.
    • Profs gegeneinander ausspielen, wenn die Profs in der letzten Instanz sich nicht einig sind dann sieht das auch schlecht aus
  • Darmstadt: Als Minderheit kann in einem Gremium die Meinung der Minderheit explizit noch mal darstellen (Studis sind in der BK i.d.R. in der Minderheit)
    • re: Komissionen zu nicht-Prof Berufungen; es gab bei einer Berufung in letzter Zeit auch eine informelle quasi-BK welche dann dazu führte dass man dann eine echt coole Person da für die Stelle bekommen hat
  • Heidelberg: Wenn es in weitere Instanzen geht, ist es bei Nichtzustimmung zum Gutachten sinnvoll in den weiteren Instanzen (Fakultätsrat, etc.) den studentischen Mitgliedern Texte zum Vorlesen zu geben
    • Kiel: Darf man das? Wieviel davon kann man dann nach außen Tragen?
    • Mainz: Im Zeifel muss man ja eh einen Bericht schreiben.
    • Darmstadt: die Senator:innen bekommen ja eh die ganzen Informationen des Berichts, also kann man auch mit denen darüber reden, die freuen sich
  • Kiel: Wichtig vorab in den Bewerbungsanforderungen auch die Anforderungen der Studis einzubringen (z.B. Lehrerfahrung) es findet sich dann auch oft Unterstützung von Profs
  • Bochum: Zu Gleichstellung ist die BK verpflichtet
    • Es ist üblich, dass die Studierenden ein eigenes Votum schreiben, wodurch die BK theoretisch in den Sand gesetzt werden kann. Mächtiges Werkzeug
    • Hamburg: das geht auch in beide Richtungen, da kann dann auch den Studis gedroht wird dass das Verfahren platzt.
  • Marburg: Worauf kann geachtet werden, wenn Studierende neu in BK kommen?
  • Es gibt einen Fragenkatalog im Wiki verlinkt, sehr gute Fragen die man in BKs stellen kann.

Tipps and Tricks!

Darmstadt:

  • sucht euch Verbündete in der BK, wenn es zB WiMis oder die Gleichberechtigungsbeauftragte welche dann näher an den Studis befinden, mit denen kann man sich dann super fusionieren
  • lasst euch nicht fertig machen mit Grundlosen Anschuldigungen
  • Alte Menschen berufen alte Menschen. "Alter" "weißer" "mann", und das kann man vermeiden
  • Eskalieren von unten nach oben und auch nächste Schritte ankündigen, also: "Wir können der Liste so nicht zustimmen und würden da dagegen stimmen."
  • Wenn der Fachbereich nicht zuhört, geht eine Stelle höher
  • Ihr seid nicht dafür da die Außenwirkung eures Fachbereichs zu retten, wenn der kaputt ist, ist der halt kaputt.
  • Pocht wirklich darauf dass Lehre berücksichtigt wird.
    • Bochum: hat die Gleichberechtigungsbeauftragte bei euch Stimmrecht?
    • --> nein, nur Veto-Recht
    • Warum hier nur so negativ? Naja, daraus lernt man auch das meiste.

Köln:

  • Genau das Gegenteil, da gute Erfahrungen, also Begegnung auf Augenhöhe
  • Sie wollen diverse Personen einstellen, also nicht: "alte Menschen berufen alte Menschen"
  • Kommt natürlich auch ein bisschen auf
  • Man kann sich nicht immer auf die Gleichberechtigungsbeauftragte verlassen, manchmal nehmen sie ihre Rolle nicht so super ernst
  • Es kommt dann manchmal vor dass man dann die Fragen von der übernehmen
  • Man kann mit den meisten auch auf Augenhöhe reden
  • Sexistische Kommentare kann man auch gut zur Rede stellen
  • Es kann auch Partei für die Kandidierenden ergreifen, wenn z.B. Proffesor:innen die Kandidierenden in Lehrvorträgen eher abprüfen, als "interviewen"

Karlsruhe: Positives zum mitnehmen: Fragt die Kandidierenden was für sie denn so wichtig ist, was sie mitgenommen haben aus Studium fragt zu Sachen wie:

  • Sprechzeiten
  • Skripten
  • Vorlesungsgestaltung
  • Online/Hybrid
  • Tafelanschrieb
  • innovative Lernkonzepte
  • Bedenkt dass man halt mit den Leuten dann auch in der nächsten Zeit halt Lehre hat
  • Heidelberg: Wenn ihr Probleme mit irgendeinem Aspekt des ABlaufs habt, redet gerne zuerst mit der BK-Leitung, Fangt dabei aber positiv an, seid konstruktiv
  • Rostock: Bauchgefühl ist wichitg! Eine schreckliche Lehrprobe sollte man sich selbst nicht schön reden, z.B, durch hochschuldidaktische Fortbildungen auf dem Papier

Karlsruhe: Es gab ein neues Gesetz, nur noch ein Studi darf in die BK. Wie regeln es die anderen? Dürfen andere Studis beisitzen?

  • Darmstadt: im Hessichenhochsulgesetz stehen spezifische Anzahlen für die BK, aber man darf ein beratendes Mitglied mit in die Komission nehmen
  • Darmstadt: neben der Standardzusammensetzung einer BK darf der Senat dann auch beschliessen was neben dieser dann noch drinnen sitzen darf, das geht dann auch umgekehrt für Studis.

Worst Case Szenario

(Zusammenfassung des Protokolls - dient als übersichtlicher Nachtrag) Falls die Meinung der Studierenden in der Berufungskomission nicht berücksichtigt wird, gibt es folgende Möglichkeiten (gerne ergänzen):

  • sucht euch Verbündete in der BK (einsichtige Profs, Gleichstellungsbeauftragte, Mitarbeitende)
  • Falls Studis eine eigene Stellungnahme schreiben sollen: Schreibt rein, dass der Kandidat schlechte Lehre macht
    • Falls eine gemeinsame Stellungnahme mit Profs erfolgt: Pocht drauf, dass eure Meinung mit im Bericht steht
  • Im Zweifel im nächsthöheren Gremium beschweren (z.B. Senat - dort kann man auch im Vorfeld mit der studentischen Vertretung reden)

Zusammenfassung

Es wurden Erfahrungen sowie Tipps und Tricks zum Thema Berufungskomission behandelt. Besonders häufig wurde ein Gespräch nur zwischen der Studentischen Vertretung mit den Kandidierenden als zusätzliches Gespräch als sehr sinnvoll benannt und kann für weitere Fachschaften gerne als Idee eingefordert werden. Ansonsten wurden generelle Tipps zur BK wie auch Möglichkeiten im Worst Case Szenario (Meinung der Studierenden wird nicht berücksichtigt.) behandelt.