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Deshalb fordern wir, bei der Suche nach studentischen begutachtenden Personen
Deshalb fordern wir, bei der Suche nach studentischen begutachtenden Personen
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auf den studentischen Akkreditierungspool zurückzugreifen und dessen Vorschlägen zu folgen. Eine Aquirierung von studentischen begutachtenden Personen
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auf anderen Wegen lehnen wir ab. Dies gilt sowohl für Programm- als auch für
auf anderen Wegen lehnen wir ab. Dies gilt sowohl für Programm- als auch für
Systemakkreditierungsverfahren und interne Verfahren an systemakkreditierten
Systemakkreditierungsverfahren und interne Verfahren an systemakkreditierten
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Zum [[:Datei:noname.pdf|Positionspapier ...]]
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==== Positionspapier zur Förderung der Wissenschaftskommunikation in der akademischen Ausbildung ====
==== Positionspapier zur Förderung der Wissenschaftskommunikation in der akademischen Ausbildung ====

Version vom 19. Januar 2019, 14:31 Uhr

Resolutionen

Resolution zur Akkreditierungspflicht von Studiengängen in Mecklenburg-Vorpommern

Die ZaPF betrachtet mit Sorge die Bestrebungen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern, die Akkreditierungspflicht für Studiengänge im Zuge der Novellierung des Hochschulgesetzes abzuschaffen. Die Akkreditierung hat sich als Mittel der Qualitätssicherung bewährt. Sie ist ein bundesweiter Standard und europaweit anerkannt. Weiterhin sichert sie die Teilhabe verschiedener Parteien, insbesondere der Studierenden, an Qualitätssicherungsverfahren und hilft, einen einheitlichen Mindeststandard für den Aufbau von Studiengängen deutschlandweit zu etablieren.

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung verlassen sich viele Arbeitgebende auf die Existenz akkreditierter Studiengänge. Durch den Wegfall dieses Merkmals in Mecklenburg-Vorpommern können Nachteile bei der Arbeitsplatzsuche für Absolvent*innen dieser Studiengänge entstehen und mecklenburg-vorpommerische Hochschulen werden zunehmend unattraktiver für Studieninteressierte und Studierende. Damit wird mutwillig in Kauf genommen, dass Studierendenzahlen sinken, Studierendenmobilität eingeschränkt wird und die Hochschulen an Reputation verlieren.

Aus diesen Gründen fordern wir die Beibehaltung der Akkreditierungspflicht.

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Resolution zum BAföG

Die Zusammenkunft aller deutschsprachigen Physik-Fachschaften (ZaPF) begrüßt die durch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek angestrebte Erhöhung des BAföG für 2019, jedoch geht diese Anpassungen aus der Sicht der ZaPF nicht weit genug. Um allen Studierenden die Finanzierung ihres Studiums zu ermöglichen, sprechen wir uns daher für eine Novellierung des BAföGs aus. Dabei sollte, neben realistischen Bezügen und Freibeträgen, die generelle Elternunabhängigkeit beschlossen werden. Auch eine Verminderung des bürokratischen Aufwandes sollte als Teil dieser Umgestaltung angestrebt werden.

Die momentane Situation der Elternabhängigkeit reduziert die Berechnung alleine auf das Einkommen der Eltern. Individuelle familiäre Faktoren und Probleme werden dabei nicht berücksichtigt und blockieren dadurch die benötigte Unterstützung durch das BAföG. Das kann dazu führen, dass Studierende diese Förderung nicht erhalten. Daher spricht sich die ZaPF für ein generelles elternunabhängiges BAföG und die jährliche dynamische Anpassung an die sich verändernden Lebenshaltungskosten aus.

Im bisherigen BAföG-System entsteht durch die Bürokratie für Studierende und Behörden viel Aufwand. Eine Vereinfachung dieser, wie es auch das elternunabhängige BAföG erzielen würde, kann zu einer erheblichen Entlastung der Verwaltung, von Sacharbeiter*Innen und Studierenden führen. Insbesondere würde dies den Bearbeitungsprozess der Anträge beschleunigen und Planungssicherheit für Studierende erhöht.

Für eine moderne Bildungsgesellschaft ist der zuverlässige Zugang zu Hochschulbildung unerlässlich. Die finanzielle Sicherung durch das BAföG würde hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

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Resolution gegen außeruniversitäre Werbung in Lern- und Lehrräumen

Die Zusammenkunft aller Physik Fachschaften (ZaPF) fordert die Unterlassung von Raumbranding[1] und außeruniversitärer Werbung[2] in allen Lern- und Lehrräumen (z.B. Bibliotheken, Hörsäle, Übungsräume, Praktikumsräume) bei Lehrbetrieb. Sinn der Lehrveranstaltungen und des Lernbetriebs ist es, dass Studierende, unbeeinflusst von Interessen Dritter, Fachinhalte erlernen und diskutieren, sowie Lehrende Lehrinhalte frei vermitteln können. Raumbranding steht zu diesem Prozess im Widerspruch. Auch ist Raumbranding insbesondere deshalb abzulehnen, da es eine sehr einseitige Form der Werbung darstellt, der sich die Teilnehmenden von Lehrveranstaltungen nicht entziehen können. Wir sehen die Entscheidung solcher Fragen als Grundsatzfrage an und fordern daher den offenen und transparenten Diskurs in den legitimierten Vertretungen aller Statusgruppen der Universität.

  1. Hörsaal- und Raumbranding bedeutet in diesem Fall den Verkauf von Namensrechten von Hörsälen und anderen Lehr- und Lernräumen. In konkreten Fällen kann dies das Anbringen von Firmenlogos am und im betroffenen Raum und an der Rauminfrastruktur, sowie die Eintragung des Namens ins Raumverwaltungssystem der Hochschule bedeuten.
  2. Unter universitärer Werbung wird Werbung für direkt studien- und universitätsrelevante Veranstaltungen und Ähnliches von nicht kommerziellen Einrichtungen verstanden, außeruniversitäre Werbung ist Werbung, die nicht unter diese Einschränkung fällt.

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Resolution zu Open Science

Die Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, dass frei zugängliche Wissenschaft für die Durchführung der Forschung, wie auch für die Verbreitung der Ergebnisse, essentiell ist.

Die ZaPF spricht sich für den Grundsatz von Open Science in seinen verschiedenen Facetten aus. Insbesondere fordert die ZaPF, wissenschaftliche Arbeiten, vor allem die aus öffentlicher Hand finanzierten, unter Open Access zu veröffentlichen sowie erhobene Daten und entwickelten Quellcode im Sinne von Open Data beziehungsweise Open Source frei verfügbar zu machen.

Darüber hinaus betrachtet die ZaPF die aktuellen Bemühungen zum Aufbau der European Open Science Cloud (EOSC)[1] als richtungsweisend für die Realisierung von Open Science auf europäischer Ebene. Besonders die Entwicklungen der Hochenergiephysik, wie etwa das SCOAP3-Programm[2] , sind beispielhaft für die praktische Umsetzung im Forschungsalltag. Fachbereichsübergreifend ist die Förderung von Open Access Projekten aktiv voranzutreiben und deren Bedeutung hervorzuheben.

Außerdem fordert die ZaPF Unterzeichnung der Declaration on Research Assessment (DORA)[3] , die Empfehlungen in Bezug auf die Bewertung von wissentschaftlichen Arbeiten im Sinne von Open Science Evaluation ausspricht.

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Positionspapiere

Positionspapier zu studentischen begutachtenden Personen in Akkreditierungsverfahren

In den vergangen Jahren hat sich der studentische Akkreditierungspool als Instanz zur Schulung von studentischen begutachtenden Personen in allen Bereichen rund um den Themenkomplex der Akkreditierung von Studiengängen, sowie als Kontaktquelle zu den studentischen begutachtenden Personen etabliert. Die ZaPF als Vertretung der Physikstudierenden wertschätzt und unterstützt die Arbeit des Pools und die dadurch gegebene Qualitätssicherung.

Deshalb fordern wir, bei der Suche nach studentischen begutachtenden Personen auf den studentischen Akkreditierungspool zurückzugreifen und dessen Vorschlägen zu folgen. Eine Aquirierung von studentischen begutachtenden Personen auf anderen Wegen lehnen wir ab. Dies gilt sowohl für Programm- als auch für Systemakkreditierungsverfahren und interne Verfahren an systemakkreditierten Hochschulen.

Des Weiteren rufen wir Fachschaften, die direkte Anfragen nach studentischen begutachtenden Personen von Akkreditierungsagenturen erhalten, dazu auf, diese Agenturen an den studentischen Akkreditierungspool weiterzuverweisen.

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Positionspapier zur Förderung der Wissenschaftskommunikation in der akademischen Ausbildung

Dieses Positionspapier ersetzt das Positionspapier des gleichen Titels, das auf der Winter-ZaPF 2017 in Siegen beschlossen wurde.

Die Zusammenkunft aller Physikfachschaften (ZaPF) ist der Meinung, dass Wissenschaftskommunikation ein elementarer Bestandteil im Studium sein sollte. Wir sehen dafür unter anderem folgende Stellen im Bachelor- sowie Masterstudium, bei denen wissenschaftskommunikation integriert werden kann:

Vortrag der Abschlussarbeiten

Die ZaPF empfiehlt als Maßnahme, Angebote zu schaffen, um das Thema der eigenen Abschlussarbeit neben einer möglichen Verteidigung vorstellen zu können, um die Kompetenz, Wissenschaft zu kommunizieren, zu stärken. Sie ist der Meinung, dass hierfür beispielsweise Institutskolloquien, einen populärwissenschaftlichen Blogbeiträg veröffentlichen, Konferenzvorträge, Science Slams o. Ä. sinnvoll sind. Bei diesen kann aufgrund des diverseren Publikums die zielgruppenorientierte Kommunikation besser geübt werden als bei einem Publikum mit gleicher Spezialisierung. Insbesondere für die Masterarbeit wird deshalb eine Öffnung für die Allgemeinheit sehr empfohlen.

Eigenständiges Modul oder Integration als Schlüsselkompetenz

Die ZaPF empfiehlt das Angebot einer Veranstaltung, die folgende theoretische und praktische Kompetenzen im Bereich der Wissenschaftskommunikation vermittelt:

  • Kenntnis von Konzepten der Wissenschaftskommunikation sowie Anwendung jener,
  • Kenntnis und Anwendung diverser, über Präsentationen hinausgehender wissenschaftskommunikativer Formate,
  • (populär-)wissenschaftliches Schreiben,
  • Strukturierung wissenschaftlicher Inhalte sowie zielgruppenorientierte Aufbereitung dieser,
  • selbstständige Darstellung eigener Forschung und
  • Medienkompetenz, insbesondere Nutzung, Anwendung, Gestaltung und Einsatz von Medien.

Diese Veranstaltung sollte mindestens im Wahlpflichtbereich vorkommen. Sinnvoll für die Umsetzung erachtet die ZaPF ein Seminar und/oder eine Ringvorlesung mit folgenden beispielsweisen Inhalten:

  • Überblick über Konzepte und Umsetzungsmöglichkeiten der Wissenschaftkommunikation,
  • herkömmliche Kommunikationsformate, z.B. Vorträge, Artikel in Zeitschriften, Fernseh- und Radiobeiträge, Tage der offenen Tür o.Ä., sowie
  • alternative Kommunikationsformate, z.B. Blogs, Videos, Podcasts, Ausstellungen, Science Slams, interaktive Veranstaltungen, Nächte der Wissenschaft o.Ä.,
  • Rhetorikschulung,
  • Medientheorie und
  • Darstellung der eigenen Forschung.

Ein fakultätenübergreifendes Modul wird ermutigt. Dessen Leitung kann sowohl von universitären Lehrkräften unterschiedlicher Fachbereiche[1] als auch Mitarbeiter*innen zentraler Einrichtungen[2] oder externen Expert*innen übernommen werden. Die aus der Umsetzung des vorgeschlagenen Konzeptes resultierende Vernetzung von Studierenden mit anderen Fachbereichen und in der Forschung ist nur eine der positiven Auswirkungen.

Bis zum Erreichen des Masterabschlusses sollte mindestens eine solche Maßnahme durchgeführt worden sein. Die Einbindung dieses Themengebietes in das Curriculum wird gefordert, um sowohl die Akzeptanz und Wertschätzung von Wissenschaftskommunikation allgemein, als auch die Identifikation von Studierenden mit Forschung sowie die Interdisziplinarität zu fördern.

  1. bspw. Physik, Germanistik, Journalismus, ...
  2. bspw. Pressestelle, Kommunikationsbeauftragten, ...

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Positionspapier zur Rolle der Wissenschaftskommunikation

Dieses Positionspapier ersetzt das Positionspapier des gleichen Titels, das auf der Winter-ZaPF 2017 in Siegen beschlossen wurde.

Die Zusammenkunft aller Physikfachschaften (ZaPF) positioniert sich für eine starke Wissenschaftskommunikation und weist auf die besondere gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaftler*innen hin. Bisher sehen wir die Wissenschaftskommunikation als von den Universitäten unterschätzt, jedoch unabdingbar an. Neben der Bildung der Gesellschaft und der Verbreitung von Wissen soll Wissenschaftskommunikation ebenso der Rechtfertigung, aber auch der gesellschaftlichen Kontrolle der Wissenschaft dienen. Sie soll Forschung transparenter machen, Neugierde wecken, zum Nachdenken anregen, Akzeptanz für Wissenschaft und Forschung vergrößern und insbesondere mögliche Ängste in der Gesellschaft vor wissenschaftlichen Entwicklungen nehmen. Wissenschaft muss Teil der gesellschaftlichen und politischen Diskussion sein, deshalb sollen Wissenschaftler*innen sich aktiv in diese einmischen und Unwissenschaftlichkeit entgegentreten.

Eine gute Wissenschaftskommunikation bereitet ihren Gegenstand zielgruppenorientiert auf. Ebenso wie die Kommunikation von Forschung nach innen zur Aufgabe von Wissenschaftler*innen gehört, sei es durch Abschlussarbeiten, Publikationen oder wissenschaftliche Vorträge, so sollten Sie auch nach außen wirken, z.B. je nach Zielgruppe durch Formate wie Podcasts, Blogs, Videos, Science Slams oder wissenschaftliche Artikel in Zeitschriften. Wichtig ist hierbei das Erschließen neuer Zielgruppen und die Nachwuchsförderung. Auf für Wissenschaftler*innen teils oft schwer zu erreichende Gruppen wie bildungsferne Schichten oder Menschen mit Migrationshintergrund soll aktiv zugegangen werden. Dialog und Integration können und sollten auch über Wissenschaft stattfinden.

Eine besondere Rolle in der Ausübung sowie der Stärkung der Wissenschaftskommunikation sprechen wir den Universitäten und weiteren Hochschulen zu. Diese sollen bei Durchführung von Veranstaltungen sowie der Sensibilisierung und Ausbildung von zukünftigen Wissenschaftler*innen der Wissenschaftskommunikation eine besondere Beachtung schenken. Wir begrüßen das Engagement für Veranstaltungen wie z.B. Lange Nächte der Wissenschaften oder Schüleruniversitäten und sehen großes Potenzial in der Integration von Wissenschaftskommunikation in die akademische Ausbildung.

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