WiSe15 AK Musterlösungen

Aus ZaPFWiki
Version vom 1. Dezember 2015, 22:41 Uhr von Zoe (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Benni (HUB), Zoë (Frankfurt)

Alle die allgemein Interesse an diesem AK haben und dabei sein wollen, würden wir bitten in ihre Studienordnung zu schauen inwieweit Klauseln zum Thema „Musterlösungen“ verankert sind. Eine Reakkreditierung hat in Frankfurt im Fachbereich dazu geführt, dass aktuell eine sehr schwammige Formulierung gilt, die es den Dozenten ermöglicht den Paragraphen so zu verinterpretieren, dass in der Regel nicht im Sinne der Studierendenschaft gehandelt wird.

Arbeitskreis: Musterlösungen

Protokoll vom 21.11.2015

Beginn
12:20 Uhr
Ende
13:50 Uhr
Redeleitung
Benjamin Dummer (HU Berlin)
Protokoll
Zoë Lange (Uni Frankfurt)
Anwesende Fachschaften

HU Berlin, Uni Bielefeld, TU Braunschweig, TU Dresden, Uni Düsseldorf, Uni Frankfurt, Uni Jena, Uni Kassel, Uni Kiel, Uni Konstanz, Uni Leipzig, LMU München, TU München, Uni Münster, Uni Potsdam, Uni Siegen, Uni Wuppertal

Einleitung/Ziel des AK

Wir würden daher gerne zusammentragen und diskutieren wie sinnvolle Formulierungen zu Musterlösungen in der Prüfungsordnung aussehen und wie man solche auch in der Praxis durchgesetzt bekommt. Um sich ein besseres Bild über die aktuelle Lage der anwesenden Universitäten zu machen, wird zu Beginn eine Vorstellungsrunde gemacht bei der die Vertreter*innen der Unis:

  • 1. den Stand (Gibt es Musterlösungen?),
  • 2. die aktuelle Formulierung in der PO,
  • 3. Erfahrungen bei der Umsetzung der Klausel

erläutern.

Anmerkungen: Es stellte sich im Laufe dieses AKs heraus, dass die Uni Frankfurt, die Einzige mit einer derartigen Formulierung ist (Punkt 2), auf welche sie sich berufen kann, weshalb die Ziele aus Mangel an Erfahrungen (Punkt 3) aller Beteiligten ein wenig abgeändert werden mussten. Da dieser AK sich ziemlich stark auf Erfahrungsberichte konzentriert hat ist dies ein stichpunktartiges Verlaufsprotokoll.

Protokoll

Definition: Als Musterlösung (ML) wird eine schriftlich ausgearbeitete Lösung zu den in einem Modul gestellten Übungen durch den Dozenten, den Übungsgruppenleiter oder allgemeiner die betreffende Arbeitsgruppe betrachtet. Die ML ist den Studierenden online auf der Vorlesungshomepage in PDF-Form, gleichermaßen wie die Aufgaben selbst, zugänglich zu machen.

Vorstellungsrunde:

Frankfurt

  • 1. ja, aber nur teilweise in PDF-Form
  • 2. "Zu Vorlesungsübungen müssen Musterlösungen in schriftlicher Form zeitnah bereitgestellt werden." PO Physik,2013
  • 3. wird häufiger beim Dekanat und im FBR angesprochen. Einige Dozenten interpretieren "in schriftlicher Form" als an die Tafel schreiben und im Büro des Dozenten zur Einsicht (unter Klausureinsichtsbedingungen) bereitzustellen.

Im Folgenden beziehen sich alle Aussagen, aus oben benannten Gründen, wenn überhaupt auf Punkt 1, häufige Antworten wurden teilweise nicht erneut aufgeführt:

Jena

  • überhaupt nicht online/ in PDF-Form
  • wenn dann angeschrieben
  • meist handschriftlich
  • bei Klärungsebedarf zum Dozenten

Kiel

  • keine ML
  • Negativbeispiel: Fachschaft hat versucht eigenständig welche zu erstellen, wobei in diesem Fall der Übungsbetrieb von einer Person geleitet wurde, die mit schwierigen Übungen konterte

TU Braunschweig

  • Übungsgruppenleiter rechnet vor
  • Aufgaben kommen meist aus einem über Jahre verwendeten Aufgabenpool, daher besteht bei den Dozenten/Übungsgruppenleitern Angst vor neuen Aufgaben, die – gäbe es zugängliche ML – nötig wären

Leipzig

  • ML zu erstellen ist der Fachschaft verboten

Berlin

  • studentisches Vorrechnen
  • Mathematiker haben in ihren Modulen immer ML

Bielefeld

  • ML können per Mail angefordert werden

Dresden

  • verschieden, meist von Übungsleiter
  • wurden manchmal eine Woche später bereit gestellt

Kassel

  • keine Veröffentlichung

Potsdam

  • Aufgabenpool
  • Mathematiker bekommen die ML schon vor der eigentlichen Übung

München

  • ML werden in der Experimentalphysik und der theoretischen Physik unterschiedlich gehandhabt
  • Ex: gibt meist Lösungen
  • Theo: verschieden, meistens keine einheitliche Lösungen, sondern von Übungsgruppe zur nächsten unterschiedlich

Düsseldorf

  • handschriftlich
  • Übungsgruppen abhängig
  • Studierende kommen meistens irgendwie an Lösungen (semesterübergreifende Vernetzung)
  • Altklausuren (durch die Fachschaft aufbewahrt und verbreitet) werden sehr ungerne gesehen

Münster

  • vorrechnen
  • Dozenten in der Theorie haben Angst neu Aufgaben erstellen zu müssen, so dass Tutoren nicht vorrechnen dürfen

Wuppertal

  • Übungsleiter sucht meistens Leute aus die musterlösungswertige Rechnungen an der Tafel zeigen können, d.h. handschriftliche ML nur bei Anwesenheit im Tutorium

Konstanz

  • ML mit simpelsten Lösungen zur Vorbereitung für Klausuren

LMU München

  • Übungsgruppenleiter rechnen meist vor
  • teilweise geteXte Lösungen

HU Berlin

  • ML in Analysis (Mathe-Modul)
  • Besprechung der Aufgaben in Übungen

Siegen

  • Tutorsicht: recyclen von Aufgaben, sich jedes Semester neue Aufgaben auszudenken ist zeittechnisch für eine Arbeitsgruppe nicht möglich
  • Dozent hat einmal mitbekommen, dass es Alt-Klausur gab und hat daraufhin schwere Klausur konzipiert

Ende der Vorstellungsrunde

Welchen Zweck sollen (freiwillige) Übungen erfüllen? – Benni (HUB)

(Anmerkung: Es muss zwischen verpflichtenden Übungen, über die man eine Klausurzulassung erlangt, und freiwillige Übungen, die zur selbstständigen Vorbereitung auf eine Modulabschlussprüfung dienen, differenziert werden.)

HU Berlin - Wenn wir Übungen nicht rechnen schaffen wir die Klausuren nicht. Wenn es Musterlösungen gibt hindert das einen nicht daran die Aufgaben selbst zu rechnen. Wenn man in der Übungsstunde nicht anwesend war, hat man im Prinzip Pech gehabt.

Siegen - Leute sollen zu Übungen kommen und Fragen stellen und diskutieren.

Düsseldorf - Es werden in der Übung Präsenzübungen gerechnet. Unterstützend wird noch ein offenes Lernzentrum angeboten.

Konstanz - Für die ersten Semester sind freiwillige Übungen nicht sinnvoll.

Kassel - Tipps online stellen, die helfen den schwierigen Übergang zwischen Schule und Studium zu erleichtern. Es gibt Tutoren, die sowas teilweise schon machen.

Münster - Präsenzaufgaben müssen abgegeben werden, Philosophen haben nur Anwesenheitspflicht. Dozenten haben keine Erziehungspflicht!

Positivbeispiel – Theoretische Mechanik: Studierende brauchen Übung nicht gerechnet haben, aber soll versuchen das Ganze selbst an der Tafel zu erarbeiten. Es wurden immer zwei einfache Aufgaben, die mit Skript lösbar waren angeboten. Leute haben nicht mehr abgeschrieben und stattdessen mitgedacht.

Jena - Wer Probleme hat geht in Tutorien. Fachschaft setzt sich in einzelnen Fällen für Tutorien ein. Es gibt auch teilweise Konzeptpapiere, die Aufgabenstrukturen und Ansätze liefern.

Berlin - Stressiges Semester mit vielen Pflichtübungen und entsprechenden Abgaben bringt Studierende dazu das Modul abzubrechen und zu schieben.

Umfrage: Anwesenheitspflicht?

  • keine: ca. 50%
  • teilweise: 30%
  • immer: 20%

LMUPositivbeispiel: keine Anwesenheitsplicht, 50%-Bonus bei Anwesenheit im ersten Semester Konzept: Zwei separate Zettel pro Woche mit Beispielaufgaben (freiwillig) und Tutoriumsaufgaben (verpflichtend). Beispielaufgaben werden direkt mit Lösung ausgeteilt. Tutoriumsaufgaben werden ausgegeben und nach Abgabe gibt es die ML, sodass sich diese bis zur nächsten Übungsstunde erarbeitet werden kann. Die ML gibt es genau wie die Aufgaben selbst passwortgeschützt auf der Vorlesungshompage. Eine Statistik zu dem Modul ist gut ausgefallen. Die Klausur lief sehr gut (2% Durchfallquote).

Siegen - Übungen sollten dazu dienen Aufgaben und Probleme mit diesen zu besprechen.

Verschiedene:

  • Lösungen, die in Übungen von Kommilitonen an die Tafel angeschrieben werden und dem Studierenden somit als einzige Lösung neben der eventuell eigenen vorliegen, weichen oft stark von Musterlösungen der Tutoren ab. Teilweise werden wenig ausführliche oder unkonventionelle Lösungen dargeboten.
  • Zu starke Verschulung durch verpflichtenden Übungen. Wobei ML zudem die Studierenden im Selbststudium einschränken, indem immer direkt "die perfekte Lösung" serviert wird.
  • Würden ML online bereitgestellt, hätte man mehr Zeit verschiedene Lösungen (neben der eigenen) zu sehen. Man hätte die Möglichkeit sich selbstständig mit der ML zu befassen und könnte somit mit der Übungsgruppe im Tutorium über Probleme diskutieren.
  • System "points for effort" Punktbonus für die Modulabschlussprüfung
  • Nach Übungsbetrieb kurz vor Klausuren Zugriff auf ML.

Siegen - Tutor ist gegangen nachdem niemand vorrechnen wollte. (Frankfurts Klausel ist eventuell doch hilfreich)

Konstanz - Bei nicht-verpflichtenden Übungen sollten ML vor der Übungsstunde hochgeladen werden.

Physik für Biologen – Tutoren dürfen nicht vorrechnen

Physik für Grundschullehramt – Studierende werden herausgefordert, keine Tutorenvorgaben –> mündliche Mitarbeit

Verschiedene:

  • Beispielaufgaben
  • Konzeptseminar für Erstis
  • Vorkurse
  • Ansätze helfen und geben Anregungen und Motivation
  • Tutor hat keine Zeit zum Erklären, wenn ML fehlen.

Braunschweig – Kochrezepte für Quantenmechanik

Siegen: Frage: Wieso ML? Antwort: Beweisen und deutlich machen was richtig ist. In den Rechtswissenschaften wurden Tutoren schon wegen Unstimmigkeiten mit dem Dozenten verklagt.

Frankfurts Anliegen

Die Fachschaft möchte musterwertige, ("schöne") Lösungen von Studierenden bereitstellen. D.h. die Fachschaft stellt eine Plattform bereit auf der Studierende ihre korrigierten Lösungen für Kommilitonen und nachfolgende Semester hochladen können. Meinungen?

  • schlechte Idee, besser Überzeugung der betreffenden Dozenten, Beschwerde beim Dekan oder allgemeine Ansprache im FBR
  • Siegen und Bochum – Hatten in der Vergangenheit schon ein Forum zur Diskussion und zum Hochladen von Lösungen und Praktikumsprotokollen. Ein Praktikumsleiter hatte Zugang und leider haben Leute komplett abgeschrieben.
  • Dresden - klausurschokola.de von Studierenden für Studierende, Dozenten stören sich nicht daran

Zusammenfassung

Plan:

  • zuerst Dialog,
  • inoffizielle Sammlungen mit Gedächnisprotokollen,
  • in einer Woche mal alle Studierenden zum Dozenten schicken,
  • Dozenten mit Zahlen überzeugen (gute/schlechte Klausurergebnisse, Abbrecherquote)

Ausblick

Thema für Vergleich mit KoMa. Wieso gehen ML bei den Mathematikern, aber nicht bei den Physikern?