ZiP Abbrecherquote + Parkstudenten

Aus ZaPFWiki

AK Abbrecherquote (AQ) + Parkstudierende

Protokoll vom 17.05.2012
Beginn: 13:10
Ende: 14:55
Redeleitung: Benni (HU-Berlin)
Protokoll: Victor (HU Berlin)
Anwesende:
FU Berlin, HU Berlin, Uni Bielefeld, Uni Bonn, Uni Bremen, TU Chemnitz, BTU Cottbus, TU Dresden, Uni Frankfurt, Uni Hamburg, Karlsruher Institut für Technologie, Uni Kiel, Uni Rostock, Uni Stuttgart, Uni Tübingen, Uni Wien, jDPG

Einleitung/Ziel des AKs

Protokoll

Definition von Parkstudierenden: Studierende, die sich einschreiben, um das Semesterticket zu haben und / oder um später wechseln zu können.

Bonn: Schlägt vor, erst einmal Gründe zusammenzutragen, warum Studierende abbrechen. Die Abbrecherquote habe sich seinem Wissen nach seit Jahren nicht geändert.

Bielefeld: wünscht einen allgemeinen Austausch über die Situation an den Unis.

Karlsruhe: diskutiert mit Bonn die Zahl 60% Abbrecherquote. Was ist überhaupt ein Abbrecher? Jemand, der aufhört, Physik zu studieren.

Frankfurt: Physik liegt noch im Durchschnitt, was die Abbrecherquote angeht.

Sammlung der Situationen der anwesenden Universitäten

Stuttgart: Etwa 50% AQ. Im ersten Bachelorjahr sind dort sehr viele "rausgeflogen", weil der Dozent falsche Vorstellungen hatte.

Bielefeld: Parkstudierende und Abbrecherquote hängen sehr eng zusammen. Die vielen Parkstudierende (300 Einschreibungen, etwa 20 sitzen in der Vorlesung) sind unter anderem auf die Situation mit den Lehramtlern zurückzuführen. Der NC von Bildungswissenschaften ist extrem überhöht (1.4 ungefähr), sodass es kaum Lehramtsstudierende gibt.

Chemnitz: fast 80% AQ. Vielen wird es zuviel. Viele wollen Bafög. Viele haben falsche Vorstellungen (studieren Computational Science oder kognitive Psychologie, weil sie eigentlich in die Psychologie wollen, unterschätzen aber den Mathe und Naturwissenschaftenanteil).

KIT Karlsruhe: Fast gar keine Parkstudierende, weil es eine Orientierungsprüfung gibt (spätestens im zweiten Semester muss eine Klausur geschrieben worden sein). Nur sehr wenig kommen durch. Aber viele Maßnahmen: Erstsemestertutorien. Vor allem in Regelstudienzeit schaffen es nur etwa fünf von anfänglich 200. Es wird viel getan.

Frankfurt: Lehramt und Physik sind relativ getrennt. Abbrecherquote etwa 50 bis 60 % . Physik mit Informatik kombiniert. In 5 Jahren nur 3 abgeschlossen von 50. 150 eingeschriebene, 20 bis 30 in den VL.

Dresden: kaum Parkstudierende; Interesse daran, wie viele abrechen, obwohl sie Interesse haben.

Tübingen: AQ über 80 % im ersten Semester von denen, die im Sommersemester angefangen haben. Sonst durchschnittlich.

Bonn: traditionell hohe AQ - eher 60 % . Kaum Parkstudierende (höchstens 10% ). 40 bis 50 % machen den Bachelor und bleiben dann auch meistens. Durch Mathematik für Physiker-VL wurde die Aussiebung deutlich reduziert.

FUB: Bis zum vergangenen Jahr fingen immer weniger an. Nach dem zweiten Semester 40 bis 50 % AQ. Die Meteorologen haben deutlich höhere AQ.

Bremen: Unterscheidung zwischen RealanfängerInnen und Parkstudierenden. Erfassung der Realanfänger läuft über Anmeldung zum physikalischen Praktikum. Gutes Mentorenprogramm. Zusatztutorien. Zahlen des aktuellen Semesters, d.h. Auswirkungen der Verbesserungen, noch nicht bekannt. Die Parkstudierenden bringen Geld, kosten nichts.

Kiel: Die Hälfte sind wirkliche Anfänger. Abbrecherquote im Durchschnitt. Mangelnde Einführungsveranstaltung. Keine Tutorien. Missglückte Umstellung auf Bachelor-Master.

Konstanz: Kaum Parkstudierende. Durchschnittliche Abbrecherquote.

Rostock: 40 bis 50 % AQ. In Mathe-BA (ca. 80 %)deutlich mehr. Gründe für bessere Quote ev., da in 1.Sem. im Physik-BA studentische Tutorien, guter Kontakt zwischen den Erstsemestlern. Viele Studenten die zum Master die Uni wechseln. Wenige Parkstudenten.

Cottbus: Ein Drittel nicht zu sehen. Viele Phantomdiploma. Einerseits bringen diese Karteileichen Geld. In Mathe nur noch zwei Studierende.

Hamburg: Eigenständige Studiengänge für Sommer- und Wintersemester.

HUB: Nicht so viele Parkstudierende, da man sich an der HU bewerben muss. 150 Anfänger. Hörsaal 120 Sitze. Brauchen Abbrecherquote, um überhaupt das Praktikum ausrichten zu können und um Platz im Hörsaal zu haben. 50 bis 60 % AQ.

jDPG: Statistik - Methodisch stößt die DPG auf Probleme, denn Äbbrechen nicht gleich Abbrechen" (wechseln).

FUB: Vorschlag - Meinungsumfrage einholen zum Thema "Heraussieben". Bonn: Vorschlag - zwischen aktivem (der Dozent will die weniger Guten rausekeln) und passivem Heraussieben unterscheiden. Frankfurt: (wie Konstanz) eher Mathematik für das Heraussieben verantwortlich, da es ganz anders ist als die Mathematik in der Schule; Standards (bzgl. Vorwissen) sind wichtig, über die man nicht hinausgeht.

Umfrage: Wo ist es gewollt, dass möglichst viele Studierende durchfallen?

Stuttgart: vor allem in Mathe der Fall. Ansonsten kein Problem.

Kiel: Übergangsschwierigkeiten von der Schule in die Uni. In der Schule gibt es ein System des Physikunterrichts, das anscheinend den Einstieg erschwert. Starke Variation von Bundesland zu Bundesland.

Hamburg: Stört die Abbrecherquote jemanden?

Bielefeld: große Plaunungsunsicherheit durch die Abbrecher.

Cottbus: Zur Planungsunsicherheit - Es hat sich eingependelt, schwankt kaum. Man kann damit rechnen.

Bremen: Abbrecherquote bedauerlich, wenn jemand Interesse an Physik hat, aber es nicht schafft.

Frankfurt: Wegen Parkstudierende: NC oder Prüfungen. Self Assessment - Was wird in der Physik gefordert? Wieviel Zeit muss man dafür aufwenden? Man muss den Anfängern klar machen, dass sie viel selbst machen müssen. Was können die Lehrer schon tun, um zu vermitteln, welche Anforderungen das Physikstudium hat?

KIT Karlsruhe: Bei den Parkstudierende kommt man auf keinen gemeinsamen Nenner. Viele StudienanfängerInnen haben in Mathe zu schwache Kenntnisse um ihr Potenzial im Studium entfalten zu können.

Chemnitz: Durch Schule - Große Lücken in der Physik wegen schlechten Lehrers.

Frankfurt: Einfluss auf Schulen durchaus da (z.B. durch die Lehramtstudierenden, künftige Lehrer). Kinder in der 5./6. Klasse kognitiv noch nicht in der Lage, die Komplexe Logik zu erfassen.

Konstanz: Großes Problem ist die abstrakte Mathematik <math>\rightarrow</math> Neue Denkweise (beweisen etc.)

KIT: 600 neue Ersties, die nichts können.

Cottbus: In Vorkursen kann man nicht alles machen. Große Unis führen Gespräche mit ihren Bewerbern.

Bonn: Self-Assessment nicht sehr sinnvoll, da vielen, die jetzt schon weit gekommen sind, abgeraten wurde, Physik zu studieren.

Cottbus: Ambitionierte Studenten verliert man nicht, denn in Cottbus gibt es Angebote, die nicht genutzt wurden.

jDPG: Empfehlung der KFP (Konferenz der Fachbereiche Physik) - Empfehlung zum Umgang mit Mathematikkenntnissen.

Frankfurt: Man kann als Physiker Einfluss nehmen gegen G8

Hamburg: Mathematik bei den Mathematikern - Mathematik nicht das Problem, da absolut neu.

Bonn: In der Mathematik hört man etwas völlig neues. Aber in Physik kann das Handwerkzeug fehlen.

HU: VL Mathematische Grundlagen, um wenigstens das Handwerkszeug für die Physik zu haben.

Bremen: Brief wegen programmierbaren Taschenrechnern <math>\rightarrow</math> Schüler beherrschen die einfachste Analysis/Kurvendiskussion bzw. das lösen von Gleichungen nicht mehr. Natuwissenschaftliche Fachschaften sprechen sich gegen die programmierbaren Taschenrechner aus.

Frankfurt: Wie kann man die G8ler auf ein anständiges Niveau bringen?

Frankfurt: Die Physiker von morgen werden in der Schule grundausgebildet. Besserer Austausch zwischen Lehramtlern und Physikmonos.

Kiel: Wollen wir und als ZaPF gegen G8 positionieren? Und für GKs und LKs Mathe und Physik.

Wien: Was ist so schlimm an G8? Weil in Österreich sind 8 Jahre Gymnasium normal.

Frankfurt: Keine Anpassung des alten Lehrinhalts auf geringer Schulzeit <math>\rightarrow</math> überfüllte curriculae

Cottbus: Heutzutage weniger Stoff als vor 20 bis 30 Jahren.

Hamburg: Problem nicht G8 an sich, sondern die Umsetzung.

Einführungsveranstaltungen & Tutorien

Bremen: Vor dem Studienbeginn Einführungsveranstaltung. Während des Semesters, unter Betreuung studentischer Mentoren Mathematik.

Bielefeld: Tutoren, Tafeln, StudienanfängerInnen können selbst rechnen unter Betreuung.

Frankfurt: Halb verpflichtendes, halb freiwilliges Tutorium. Hier kann man Zeit sparen.

Bonn: "Dropping center" - Tutorium zum Fragen stellen. Nur es kommt fast keiner.

HUB: Neuerdings viele Tutorien.

Chemnitz: Seminare und Übungen.

BTU Cottbus: Vom Viveau sehr niedriger Kurs. Wiederholung vom Schulstoff, kl. Mechanik, Optik, Elektrostatik.

Zusammenfassung

{Gründe für Studienabbruch:}

  • Parkstudierende (nur teilweise, nicht für alle ein Problem, da auch Geld bringen)
  • Falsche Infos/Empfehlungen <math>\rightarrow</math> Lösungsansatz: Self-Assessment (s. AK)
  • Heraussieben (scheinbar kein großes Problem)
  • Stress
  • Übergang Schule-Studium (vor allem mathematische Vorbereitung)

{Lösungsansätze:}

  • Mentoring (Zusammenhalt/Zusammenarbeit und StudienanfängerInnen fördern)
  • Tutorien
  • Mathematischer Einführungskurs
  • betreutes Rechnen ("Übungsflur")

FortsetzungsAK zum Thema "Übergang Schule-Studium"

{mögliche Inhalte:}

  • Positionierung zu G8
  • Mathematik/Physik in der Schule (Angebot + Inhalt) <math>\rightarrow</math> KFP-Empfehlung
  • Austausch mit anderen MINT-Fächern
  • Studien?