WiSe22 AK Studiendauer und Workload
Vorstellung des AKs
Verantwortliche*r: Felicia (Göttingen) und Samuel (jDPG)
Solltst du Lust haben den AK mit uns zu Gestalten, melde dich gerne bei uns!
Einleitung und Ziel des AK
Von Seiten der KFP, der Konferenz der Fachbereich Physik (ZaPF für Studiendekan*innen), kam die Frage auf, wie die Studierenden aktuell mit der Regelstudienzeit zurecht kommen. Wir sehen die Frage enge verknüpft mit dem Workload im Studium. Dieser wurde von der ZaPF bereits als relevanter Punkt bezüglich der Psychischen Gesundheit von Studierenden identifiziert. Deshalb möchten wir uns mit den beiden Punkten und deren Verknüpfung in diesem Arbeitskreis beschäftigten.
Gerne möchten wir als Ergebnis dieses AKs eine Resolution / ein Positionspapier verabschien.
Handelt es sich um einen Folge-AK?
Nein
Wer ist die Zielgruppe?
Alle, die Wissen wie viel man im Studium arbeiten muss und welche Auswirkungen das auf die Studiendauer und die Gesundheit hat - also wirktlich Alle ;)
Wie läuft der AK ab?
Zu Beginn stellen wir die Ausgangsfrage kurz vor und möchten anschließend über die folgenden Fragen diskutieren:
- Wie hoch ist der Workload überhaupt?
- Welche Auswirkungen hat das auf die Studierenden?
- Wie hoch sollte der Workload sein?
- Falls der Workload zu hoch ist: Wie ließe sich der Workload reduzieren?
- Inhalte kürzen?
- Studienzeit verlängern?
- ...?
Anschließen möchten wir die Ergebnisse zusammen und nach Möglichkeit eine Resolution / ein Positionspapier dazu verfassen.
Voraussetzungen (materielle und immaterielle)
keine
Materialien und weitere Informationen
AK Psychsiche Gesundheit SoSe22
Reso: Zur geplanten Novelle des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG) (WiSe 2018); insbesondere Punkt 1 Studium, Unterpunkt 5
Empfehlungen zur Ausgestaltung der Bachelor- und Master-Studiengänge im Fach Physik (SoSe10 Frankfurt)
Arbeitskreis: Studiendauer und Workload
Protokoll vom 11.11.2022
- Beginn
- 08:10 Uhr
- Ende
- 09:53 Uhr
- Redeleitung
- Samuel Ritzkowski (jDPG), Felicia Eimermacher (Göttingen)
- Protokoll
- Jan Rothörl (jDPG/Mainz)
- Anwesende Fachschaften
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
- Freie Universität Berlin,
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
- Friedrich-Schiller-Universität Jena,
- Georg-August-Universität Göttingen,
- Heinrich Heine Universität Düsseldorf,
- Humboldt-Universität zu Berlin,
- Johannes Gutenberg Universität Mainz,
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
- Justus-Liebig-Universität Gießen,
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
- Philipps-Universität Marburg,
- Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,
- Technische Universität Bergakademie Freiberg,
- Technische Universität Berlin - Physik,
- Technische Universität Darmstadt,
- Technische Universität Kaiserslautern,
- Technische Universität München,
- Technische Universität Wien,
- Universität Augsburg,
- Universität Bayreuth,
- Universität Bielefeld,
- Universität Heidelberg,
- Universität Potsdam,
- Universität Stuttgart,
- jDPG - Junge deutsche physikalische Gesellschaft
Protokoll
- Felicia und Samuel stellen das Thema vor: -- Workload wurde bei der letzten Zapf (Sommer 2022) als wichtiges Thema identifiziert -- Studiendauer wurde bei der letzten KFP besprochen, z.B. gibt es in Aachen ein Angebot mit 8-Semester-Bachelor, der dann etwas mehr Kurse beinhalten, wurde mit großem Interesse betrachtet -- Ergebnisse sollen auf KFP vorgestellt werden
- Motivation für den AK: -- eigenes Studium ist mit hohem Aufwand verbunden -- Regelstudienzeit für viele schwierig zu erreichen -- Studium in England hat nur 20 Stunden pro Credit, dadurch weniger Aufwand/mehr Freizeit -- viel Stress besonders in den ersten Semestern -- Folgen von Workload für Mental Health -- hohe Abbruchquote durch hohen Workload -- keine anwesende Fachschaft ohne Probleme verbunden mit Workload
- Erfahrungen der Fachschaften zu Höhe des Workloads: -- Potsdam: Umfrage unter Studis, Aufwand 60-75 Wochenstunden ohne COVID, 80-90 mit Covid, Befragung durch Protokollierung von Aufwand über 2 Wochen -- Erfassung von Aufwand z.B. durch Befragung auf Übungsblättern, Studientagebücher, ... -- generell Arbeitsbelastung in Semesterzeit deutlich mehr als Vollzeitjob, im Jahresmittel etwa vergleichbar -- Aufwand pro Credit Point variiert stark zwischen Veranstaltungen -- Aufnahmen von Vorlesungen, hybride Lehre, etc. wird zu selten umgesetzt -- Online-Vorlesungsvideos gibt es auch an Feiertagen
- Auswirkungen Workload auf Studierende: -- Regelstudienzeit ist oft nicht realisierbar -- Klausuren werden nur selektiv besucht -- sinnvolle Veranstaltungen ohne Credits sind zeitlich oft nicht machbar -- keine Zeit für Wahlmodule -- bei Regelstudienzeit zu wenig Zeit für tiefe Beschäftigung mit Inhalten -- Krankheiten nehmen zu sobald der Stress abnimmt (z.B. an Weihnachten) -- nicht alle Vorlesungen werden besucht -- mentale Gesundheit leidet unter Workload (z.B. Burn Out, Essstörungen, Suizidgedanken) -- Konkurrenz zwischen Übungsaufgaben zwischen verschiedenen Modulen, teilweise schwerere Aufgaben um Behandlung zu erzwingen -- Durchfallen in Vorlesungen mit Übungen kann teilweise direkt 1 Jahr kosten, wenn sie nur einmal pro Jahr angeboten werden -- Nebenjobs und soziales Engagement sind zeitlich oft kaum machbar -- Studis mit Nebenjob können nur schwer mit anderen zusammenarbeiten -- große Probleme, wenn man mal eine Woche krank oder nicht da ist -- Schieben von Modulen mit großem Stress verbunden -- finanzielle Abhängigkeit von Eltern -- unflexible Zeitplanung -- eine Woche Krankheit im ersten Semester führt oft zu Studienabbruch -- keine Zeit im Semester zum Nachholen von Lehrstoff -- Arbeit während der Weihnachtszeit -- keine Zeit für Privatleben (Marburg: 60% sagt in Umfrage, dass sie keine Zeit dafür haben) -- Stoff wird nur für Klausren gelernt
- Wie hoch sollte der Workload sein: -- Zeit für Privatleben (abhängig von Nebenjobs, etc.) -- geringer als aktuell aus Sicht der Studierenden -- hoher Workload notwendig, um Inhalte zu transportieren -- im Semester 40 Wochenstunden (an wessen Fähigkeiten orientieren?) -- keine richtigen Semesterferien
- Was sollte man wegen dem hohen Workload ändern: -- mehr ECTS-Punkte und längere Regelstudienzeit -- Sinnhaftigkeit aller Fächer prüfen -- eine Woche in der Mitte des Semesters ohne Übungsaufgaben -- mehr Wahlfreiheit im 1. Semester -- nicht alle Übungen abgeben, teilweise gemeinsames Rechnen in Übungen, alternative Übungskonzepte -- Praktika außerhalb von Semesterzeit sparen Zeit im Semester -- Zumindest versuchen, den Workload zu begrenzen -- kürzere Übungsaufgaben -- Verteilung von ECTS direkt an Workload binden statt "herumschieben" -- Streichung von Wahlmodulen -- Kürzung der Mathevorlesungen im Grundstudium, Verschiebung in den Wahlberich -- Warum sind ECTS-Punkte in Großbritannien 20 Stunden und in Deutschland 30 Stunden -- Angebot weiterer Studiengänge (z.B. in Mainz angewandte Physik) mit weniger Mathematik/Theorie -- Aufwand pro Veranstaltung erfassen und vergleichen -- Beweise sind in vielen Bereichen der Physik verzichtbar, evtl. Zeitersparnis dadurch -- Blockkurse in Semesterferien (mit Arbeitsblättern vor Ort etc.) als Alternative zu Vorlesungen -- Angebot eines Teilzeitstudiums (vgl. z.B. Gesetz in Berlin)
- Verpflichtende Abgaben werden als Problem gesehen, besonders im Bachelor sehr verbreitet
- Zusammenfassung der Methoden zur Senkung des Workloads: -- längere Studienzeit -- Kürzen nicht notwendiger Module -- höhere didaktische Effizienz -- verschieben von Stoff in vorlesungsfreie Zeit (Potentielles Problem: Jobs in Semesterferien sind dann kaum möglich)
- Weiterer Punkt: Frustrationstoleranz und Belastbarkeit werden später im Job und der wissenschaftlichen Karriere benötigt, sinnvoll zu lernen -- Kommentar: Frustration durch sinnlose Aufgaben/schlechte Didaktik ist nicht sinnvoll -- kurze Diskussion
- Ergebnisse/Forderungen an die KFP: -- nachvollziehbare Bestimmung von ECTS-Punkten basierend auf realem Arbeitsaufwand (einhellige Zustimmung) -- Erhöhung der ECTS-Punkte für Module als Anpassung an den realen Arbeitsaufwand auch wenn dadurch das Studium länger dauern würde (teilweise Zustimmung) -- Verteilung des Workloads auf das ganze Semester (auch Semesterferien) / Flexible Verteilung des Workloads (fast einhellige Zustimmung) -- es sollte feste freie Tage geben (Feiertage, bestimmte Ferien) (einhellige Zustimmung) -- Unis sollten sich mit dem Workload ihrer Studiengänge beschäftigen/diesen messen (einhellige Zustimmung) -- Flexibilität bei Terminwahl sollte gewährt werden -- Idee: Durchführung einer bundesweiten MentalHealth-Umfrage z.B. wie die BaMa -> BuFaTa der Psychologie plant hierzu eine Umfrage, dies könnte in Zukunft vielleicht umgesetzt werden -- Idee: Veröffentlichung von mittlerer Studienzeit durch Unis