WiSe19 AK Austausch Lehramt

Aus ZaPFWiki


Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Leon FUB


Lehramts-Thematik weiter bearbeiten



Arbeitskreis: AK Lehramt Austausch

Protokoll 02.11.2019

Beginn
08:14 Uhr
Ende
10:02 Uhr
Redeleitung
Leon (FUB)
Protokoll
Jakob Schneider (Uni Göttingen /Alter Sack)
Anwesende Fachschaften
Freie Universität Berlin,
Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Georg-August-Universität Göttingen,
Humboldt-Universität zu Berlin,
JDPG; Junge Deutsche physikalische Gesellschaft,
Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
Karlsruher Institut für Technologie,
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,
Universitas Saccos Veteres,
Universität Augsburg,
Universität Heidelberg,
Universität Rostock,
Universität Wien,


Protokoll

Leon hat weder Fragen noch Plan, aber das Plenum wird genügend Fragen haben :-)

Heidelberg: Es gibt einen Basiskurs Physik für Physiker, der als fachübergreifende Kompetenz angerechnet werden kann. Für Lehramt gilt das aber nicht. Gibt es Möglichkeiten/Infos die Lehrämtler am Anfang des Studiums bekommen?

Würzburg: Es gibt kurz vor Beginn der ersten Vorlesungen einen Lehramtsinfotag (uniweit, allgmeine Infos). Er kollidiert nicht mit den Vorkursen Physik, Mathe und Info (diese machen den Tag frei!). Von der FS gibt es eine Lehramtsinfo für Physik, bei der am Infotag die Lehrämtler in einem Seminarraum noch zusätzlich Infos bekommen (Studienverlaufsplan, Kombinationen Physik und nicht-Mathe, Spezifika für Lehramts-Physik).

Heidelberg: Es gibt von der Uni einen Studienverlaufsplan? In Heidelberg gibt es nämlich nur die Info, welche LV (=Lehrveranstaltung) man machen muss (und muss sich Praktika selbst organisieren, sonst finden sie nicht statt).

Würzburg: Es gibt einen Plan von der Uni, der musste aber verbessert werden. Es gibt jetzt von der Fachschaft einen sinnvollen Plan.

Rene: An jeder Uni gibt es ein Zentrum für Lehrerbildung (Deutschlandweit vorgeschrieben). Diese sind nie gleich, aber für allgemeine Dinge auf jeden Fall zuständig. Oft gibt es dort auch abgeordnete Lehrer usw., da Ministerien nicht an die Uni allgemein abordnen wollen.

Leitikon: BaWü hat doch Pädagogische Hochschulen?

Heidelberg: Nicht für Lehramt an Gymnasien.

Leitikon: An welcher Uni gibt es denn praktisch keine Infoveranstaltung?

HUB: Es gibt nicht so richtig eine Veranstaltung.

Rene: Habt ihr nicht eine richtige W3-Professur für Lehramt?

HUB: Ja, also Infos überhaupt gibt es.

Göttingen: Habt ihr denn eine Lehramtsvertretung in der Studischaft? Das wäre ein sinnvoller Ansprechpartner.

Heidelberg: Unbekannt, kann man mal nachschauen.

[neues Themenfeld]

Rene: Wer studiert denn Lehramt?
(drei Menschen)
Für die Fachstudierenden ggf. auch wichtig: Das zweite Fach macht die Studienorganisation sehr schwierig...
Aus Schulleitungssicht die Frage: Wird an den Unis immernoch behauptet, man könne Physik nur mit Mathe kombinieren? Denn das führt leicht zu Fachidiotentum und aus Schulleitungssicht ist es sehr gut, wenn man einen Physiklehrer hat, der was anderes als Mathe gemacht hat. Wer ein großes Fach mit studiert, der kann Klassenlehrer werden. Mathe und Physik sind Mangelfächer, wenn man nur eines davon hat kann die Schule leichter entscheiden, wo man den Lehrer einsetzt.

Würzburg: Realschullehramt: Es wird nicht von der Uni eingegrenzt. Physik am Anfang ist sehr schwer, Mathe als Zweitfach hilft da anfangs nicht. Die Kombination geht mit sehr viel Fächern, aber zB nicht mit Sprachen usw. Das Ding ist, dass in Physik Gym-LA im vierten Semester ohne Mathe nebenbei praktisch nicht studierbar ist. Es gibt keinen einzigen Zusatzkurs für Leute, die nicht Mathe mit studieren (und diesen fehlt die mathematische Denkweise). Es gibt ein Modul Rechenmethoden, das aber inhaltlich nichts bringt.

Rostock: Vor dem Studium war die Frage, was denn Zweitfach sein solle. In Schleswig-Holstein gibt es eine Tabelle, was man studieren kann. In Rostock gab es das nicht und man darf beliebig kombinieren. Aber: Die Kombi Mathe-Physik ist üblich. Austausch in der Gruppe ist schwierig, da MP-Studis miteinander zu tun haben und der Rest (Physik und nicht-Mathe) im Grunde unter geht, da er nicht am MINT-Campus ist. Mathe für die Physikinhalte ist nicht nötig, aber die Theo-Physik ist sensibilisiert, dass es Lehrämtler sind und hat nicht den Anspruch, die komplette Sache zu lehren.

Göttingen: Das Land Niedersachsen hat eine Regelung, was kombiniert werden darf. Physik ist Mangelfach, darf mit allem. Dozenten sind bemüht, alle Studenten zum Abschluss zu kriegen. Sollte das nicht üblich sein?

Leitikon: Es gibt spezielle Mathe-Veranstaltungen im Physik-Lehramt. Frage: Wo gibt es solche "Rechenmethoden"-LVs, sowohl für Lehramt als auch alle?
(alle außer Baden-Württemberg).

KIT: Das Lehramtsstudium ist wahrscheinlich sogar schwerer als das Mono-Studium, da man die normalen Physik-LVs mit hören muss ohne Matheunterstützung zu haben.

Bonn: Sehr viele Lehrämtler studieren nicht Mathe, sehr oft ist Physik-ev. Theologie. Wer nicht Mathe als Zweitfach hat, hat es sehr schwer, obwohl es Veranstaltungen gibt, die nicht-Mathe-Studis an die mathematische Denkweise heranführen sollen. Oft sitzen Lehrämtler ohne Klausur die Klausur zu schreiben mit in den Mathe-LVs, um die Inhalte zu lernen (d.h. ohne Vergütung).

HUB: Bis vor zwei Jahren war nur Mathe-Physik erlaubt, ist inzwischen vom Senat aufgehoben, um möglichst viele Lehrämtler auszubilden. Studienordnungen sind aber noch nicht angepasst.

Würzburg: Hat auch das Problem, dass LVs der Zweitfächer (außer Mathe/Info) im ersten Semester mit den Physik-LVer kollidieren. Teilweise sogar Klausuren. Dozierende weigern sich dann, weil jeweils der andere verschieben möge... Um die Zweitfachzahlen in ein Verhältnis zu setzen: Im ersten Vorkurs waren so 20 Erstis, im zweiten 15, davon jweils zwei ohne Mathe.

Göttingen: Zur Info zwei nützliche Unterstützungsdinge, die Göttingen macht: Stundenplanbauberatung in der Einführungsphase, da immer was kollidiert und man Leuten im Zweifel Mut machen muss, was sie schieben können. Ansonten: Besondere LA-Übungsgruppen in den Veranstaltungen, die mit den Monos gehört werden.

KIT: Nachfrage: Wie viel des Studiums sind gemeinsam von Mono und LA?

Leitikon: Das wird oft diskutiert. Anscheinend ist es best practice, wenn ExPhy gemeinsam ist und Theorie getrennt.

Jena: LA muss, wenn sie die Mathe nicht weiter belegen, eine Mathe für Physiker-LV machen.

Rene: Dresden versuchte mal die Fächer zu clustern, damit innerhalb der jeweiligen Fächer mehr Unterstützung erfolgen kann und LVen aufeinander abgestimmt werden. Insbesondere gibt es schon ewig extra Lehramts-Übungen. Außerdem (fast zehn Jahre lang) gibt es einen idealtypischen Studiengang Lehramt, den die ZaPF geplat hat. Eine Zweiklassengesellschaft lässt sich nicht verhindern, da die Studiengänge sich sowieso unterscheiden. Was nicht hilft, sind Profs, die sagen, Lehrer müssten die volle Mono-Tiefe mal gehört haben. Für die Phyik-Lehre ist es eigentlich bereichernd, wenn man auch mal andere Blickwinkel auf die Physik bekommt. Es braucht Lehrer, die auch mal was anderes im Physikunterricht machen als nur Rechnen. Die Schulleitung muss da aber im Zweifel für argumentieren, wenn Quereinsteiger eingestellt werden sollen: Man nutzt hier genau die gleiche Argumentationsschiene wie hier im AK. Möchte die ZaPF vielleicht eine Empfehlung (zB an KFP, GDCP) schreiben? Kombinationen Physik-nichtMathe an Unis weiter auszubauen würde helfen, um Breite in der Physik zu erzeugen und Mangel an Lehreranzahl zu verringern.

Würzburg: Trennung LA/Mono sinnvoll: In W. sind die LVs spätestens ab 4. Semester getrennt. Wenn man vorher in einer gemischeten Gruppe war, dann steht man erst mal alleine da. Nicht-verpflichtende LA-Übungsgruppen in LVs sind hier nützlich.

Rostock: Argumente, dass man für mehr Meinungen und Austausch im Fach Kontakt zu den Monos braucht sind verständlich, aber LA sollte eigenständiges Fach sein. Die Vernetzung wird in R. "abseits" durch die FS organisiert, zB durch gemeinsames Mentoring. Das ermöglicht spezifische Lehrkonzepte im LA-Studium.

Würzburg: Hatte selbst im Studium keine Rechenpartner, da außer für Physik in W. die Mono- und Lehramts-Studiengänge schon geteilt sind. Außerhalb der Physik ist das studieren so auch leichter.

Heidelberg: Falls es ein Schreiben an die KFP geben soll: Die nächste ist am Montag, und das KomGrem fährt hin... Es bietet sich an, jetzt was zu schreiben, da man es direkt anbringen kann. Die gesamten Standtard-VLs in H. sind alle gemeinsam für Mono und LA: Ist das sonst unüblich? Denn so ist ein LA-Studi ohne die Matheausbildung früher oder später einfach verloren... Tutoren lehren hier Mathe in anderen Veranstaltungen, damit sie überhaupt gelehrt ist.

Rene: Die Trennung ist eigentlich nur in Baden-Württemberg und Bayern nicht vorgesehen.
(es gibt eine Idealvorstellung der ZaPF (und jDPG) für das Lehramtsstudium. Lest sie.)

Heidelberg: Frage: Wo gibt es Mathe für LA, wie weit gibt es gemeinsam gehörte LV?

Rene: Es hilft eher nicht, da jetzt alle Unis im Detail abzufragen. Probleme sind im Grunde nur im Süden (wenigstens seit 2008), da man dort sehr verknöchert ist was die Theorie der Ausbildung angeht. Details helfen da auf der KFP auch nicht.

Heidelberg: Das Problem mit der Mathe scheint in H. einfach besonders krass zu sein.

Würzburg: Wie ist es denn mit Realschul/Gymnasial-LA?

Leitikon: Es ist meistens geteilt in Gymnasial-LA vs. übriges/anderes, an den Unis ist häufiger nur gymnasial.

Würzburg: Realschullehrer haben nämlich in W. keinerlei Theorie-LV.

Rostock: Realschullehramt ist wie gymnasial, aber eben in der Theorie abgespeckt. Realschule studieren meist die Leute, die über den NC von gymnasial nicht kamen - sie wechseln dann gerne im Studium doch rüber. Die zentrale Lehrerbildungseinrichtung ist aber dran, damit mehr von den Leuten, die sich einschreiben, auch im Realschullehramt auftauchen :-)

Jena: Im Bereich Theorie soll es Veranstaltungen für LA geben, die ein Semester versetzt zur Mono-VL liegt. Aber im Mono-Bachelor gibt es eine Sommerimmatrikularion, die entsprechende Studis werden dann mit in die Lehramts-VL geschickt. Die Profs passten dann die LVs an das Niveau der Monos an - großer Ärger für die Lehrämtler.

Würzburg: Es fangen viele mit Gymnasiallehramt an, und wechseln wenn es zu schwer ist auf Realschule.
(das wird allgemein als nicht verwerflich bekundet)

[neues Themenfeld]

KIT: Eigentlich vertritt die FS die Lehrämtler mit. Gibt es Erfahrungen, wie man Kontakt zu den betroffenen Studis bekommt? Denn viele LA-Erstis kommen nicht in die Physik-Ophase und es gibt nicht genug LA-Nachwuchs in der Fachschaft, um LA sinnvoll zu vertreten. Gibt es da nützliche Konzepte?

Rostock: Hat sich in den letzten drei Jahren entwickelt: Eine Studentin hat angefangen und dann so lange mehr Leute akquiriert, bis jetzt ca. ein Drittel der FS Lehrämtler sind. Das war aber sehr viel persönliche Arbeit ab der Erstiwoche (zB "du siehst motiviert aus"). Wenn man (langfristigen) Erfolg haben will, muss man aber immer weiter versuchen, auch wenn die meisten nicht lange mitmachen werden.

KIT: Es gibt eine LA-Mailingliste, die eigentlich die einzige Kontaktmöglichkei ist, aber auch nicht vollgespammt werden kann (ergo von der FS nicht genutzt wird).

Würzburg: Geht in die Grund-VLs und bewerbt LA-Vernetzungs-Veranstaltungen :-)

Bonn: Da LA-Fachschaft besteht, vertritt die FS die LA nicht. Bei "geschlossenen Sachen" auf der Sitzung müssen die LAs aus dem Raum! LA-FS kann leider nicht mal einen Vertreter in die Fachkommission entsenden. Problem: LA-Studium wird von den Physik-Profs organisiert, die genau in dieser Kommission sind...

Rene: Alle auftauchenden Themen sind schon in anderen AKs gewesen, bis auf die Frage ob man einen Text für die KFP schreiben will. Wollen wir uns darum lieber erst kümmern? FSen können im Übrigen auch den Monos vermitteln, dass LA-Studium nicht das dünne Brett ist. Bspw. gab es auf der ZaPF auch ein Umdenken und nicht mehr Verachtung als schlechtere Physiker. Es ist wahnsinnig hilfreich, wenn Monos sich wenigstens bemühen sich für LA einzusetzen (danke den entsprechenden Anwesenden ;-)! Wenn man übrigens in Ansprachen die Lehrämtler erwähnt und ihnen zeigt, dass man sie wertschätzt und ihre SChwierigkeiten ernst nimmt, dann kommt meist von alleine mehr Kontakt auf. ZB kann man auch ein gesondertes LA-Mentoring einführen. Die ZaPF hatte mal Ärger mit der GDCP (Didaktikerverband zust. f. Physik) wege Forderung nach Didaktik-Lehrstühlen an jeder Uni, die dann möglichst auch mit jemandem mit Erfahrung im Lehramt besetzt sein sollen. Macht Werbung dafür, Schulerfahrung der Habilitation im Bereich Fachdidaktik gleichzustellen. Die GDCP will das aber nicht, da sie Sorge um den wissenschaftlichen Anspruch des Lehrstuhls haben.

Heidelberg: Es gibt im Backup-AK eine Besprechung, was man auf der KFP sagen will, man komme wenn man will :-)

KIT: Wer hat denn Didaktik-Professuren?
(quasi alle außer Süddeutschland)

KIT: Die Frage ist halt, ob es nur am KIT oder woanders auch schlimmer wird.

Rene: Eigentlich wird es nur noch in Konstanz schlimmer.

Jena: Die FS organisiert LA-Workshops, die für alle Semester sein sollen. Aber es kommt keiner. Auch dann nicht, wenn die jDPG was organisiert (zB ein meet-your-Prof). Es gibt leider keinen Input, was gebraucht wird für LA.

Rostock: Worüber wollen wir denn jetzt arbeiten? Was soll zur KFP?

Rene: Es geht darum, zu unterstützen, dass es Werbung "für andere zweite Fächer als Mathe" geben kann/soll.

Rostock: Dann lasst uns mal Argumente sammeln, warum das gut ist.

KIT: Mglw. gibt es auch keine Gegenargumente :-)

HUB: Es gibt das Studienreformforum, dass zur KFP geht. Schreibt doch ein Essay für das Forum.

Leitikon: Rene, du mit deiner viele Ahnung, nenne uns doch mal den ist-Zustand.

Rene: Fast alle Bundesländer Deutschlands untstützen Kombinierbarkeit von Physik mit quasi allem. Das war früher anders, aber aus Realiätsgründen (Mangel an Lehrern) hat die Politik ihre Meinung ändern müssen (Erhöhung des Freiheitsgrades, Ansprechen weiterer Interessen von Studienanfängern neben Physik). Gleichzeitig führt dies zum Mehrwert, dass man die Physik auch mal breiter/anders darstellen kann als bloß zu rechnen. Leider ist das System von Lehrveranstaltungen aller Fächer und verfügbaren Zeit- und Raumslots in Stundenplänen nicht lösbar: Es wird immer Kollisionen zwischen Fächern geben, da es zu viele Veranstaltungen gibt, die man abstimmen müsste. Man könnte empfehlen, dass die Zentren für Lehrerbildung helfen bei der Koordination der Studiengänge. Man kann auch langsamer anfangen und ein wenig öffnen: D.h. zuerst die beliebten Kombinationen betreuen. Man kann auch Stolz darauf sein, dass Physik schwer ist, und das offensiv vertreten, dass Studis dann ein schweres und ein leichtes Fach haben. Neu ggü. Früher wäre die Ansicht, dass die Öffnung für weitere zweite Fächer, die nur einen Mangel beheben sollte, sogar einen (inhaltlichen) Mehrwert bringt. Ggf. finden sich sogar mehr Studis insgesamt für die Uni!

KIT: Physik ist ja kein allzu beliebtes Schulfach. Wenn jemand noch ein anderes Thema gemacht hat ist es leichter, ein größeres (Schüler-)Publikum anzusprechen: Wir können zwar keine Liebe für Physik erzwingen, aber wir können so wahrscheinlich wenigstens die Akzeptanz erhöhen.

Heidelberg: Es liegt ja meistens am Lehrer, nicht am Fach.

KIT: Eben, so könnte man den Schülern ggü. Physik ansprechnder machen.

Jakob B.: Es wäre schön zu schaffen, dass Alltagsphysik schon in der Grundschule weniger mit Angst belegt ist. Wir sollten da versuchen, mehr Bewusstsein zu schaffen. Denn um die Grundschullehramtsstudis kümmert sich im Grunde niemand...

Rene: Was ist denn Grundschullehramt? Es gibt viele verschiedene Konzepte. Aber: Alle müssen vier Fächer machen: Mathe, Deutsch, Sachkunde und ein "vertieftes Fach". Leider gibt es absolut keinen Einfluss auf den Sachunterrricht, da er nirgends strukturell mit der Physik gekoppelt wird.

Würzburg: Es gibt das Studium "Grundschullehramt Physik".

Rene: Das ist das vertiefte Fach, das geht dann bis Realschullehramt weiter, d.h. in deisem Fach dürfte auch in der Mittelstufe unterrichtet werden.

HUB: Für Grundschule am Besten sind Schülerlabore. Die große Frage ist, wie man jungen Menschen Theorie beibringt. Das ist aber nicht mehr Grundschule, sondern zB Anfang der Gymnasialstufe.

Würzburg: Es wird schwierig, wenn die Schüler zu weit weiterfragen :-)

Heidelberg: Wir driften vom Thema ab. Gibt es noch was für die KFP? Er fasst kurz zusammen, was er aufgeschrieben hat (den Inhalt von Renes Beitrag oben).

Rene: Zum Begriff "Freiheitsgrad": Es ist sehr nett, wenn man weitere Sichtweisen auf die Physik mitbringt, als die rein mathematische. Es ist bspw. nützlich zu erklären, warum man in Physik Mathe braucht, wenn man es über Spracherwerb (Mathe als Sprache der Physik) erklärt. Einschließlich Vokabellernen!
Zweiter Punkt dazu: Man erreicht eine größere Menge der Menschen, die Physik studieren wollen. Pragmatismus: Mangel wird weniger.

Rostock: Die Ministerien wollen gerne hören, dass das Bildungssystem im jeweiligen Bundesland funktioniert. Ob das Studium läuft ist ihnen egal. Daher bitte betonen, dass in der Schule besser geplant werden kann, wenn es mehr Kombinationsmöglichkeiten gibt. Kann dann auch gerne die KFP an die Ministerien tragen :-)

KIT: Gibt es denn Gegenargumente?

Göttingen: Investitionskosten am Anfang werden gescheut werden.

HUB: Wenn das Argument kommt, dass wir die Mathe brauchen, dann können wir sagen, dass die KFP gefälligst auch Mathe sinnvoll ins Studium einbauen soll.

Jena: Es wird argumentiert werden, dass bei mehr Kombinationen auch mehr abgebrochen werden wird.

Heidelberg: Das Abbrechen ist in der Physik normal. Wenn 10 anfangen und 80% abbrechen, sind 2 übrig. Wenn 100 anfangen und 85% abbrechen, sind 15 übrig. Das sind trotzdem mehr!

Würzburg: Das Mathe aus dem Mathestudium hilft beim Lehramts-Physikstudium nicht!

KIT: Im Mono-Studium auch nicht. Die Mathe im Mathestudium kommt leider eben zu spät.

HUB: Frage ist auch, brechen Menschen ab, weil die Kombis schlecht organisiert sind und alles kollidiert?

Rene und Rostock: Es gibt Fächer, die auch in der Schule für die Lehrer dann einfach krassen Workload haben. zB Physik und Chemie.

HUB: Trotzdem sollte es nicht schon an der Studienorganistion scheitern.

Rene: Deshalb bitte erst mal schauen, welche Fächer viele Studis haben und mit denen zuerst koordinieren. Auch: Um mehr Frauen zu kriegen, mit den eher von Frauen belegten Fächern koordinieren.

Heidelberg: Im Physikstudium muss mehr an LA angepasst werden als in anderen Fächern.

KIT: Diese Organisation ist aber auch nicht zu schwer für eine Physik-Fakultät.

Rostock: Im LA muss man sich sein Studium eigenverantwortlich bauen, wichtig ist, dass man Module einzeln belegen kann und sie nicht viel zu stark aufeinander aufbauen. Mehr Flexibilität erlaubt, eigenverantwortlich zu bauen.

Göttingen: Will den Enthusiasmus dämpfen: Es gibt Dinge, die aufeinander aufbauen. Das sollte man auch verpflichtend festhalten, weil es Studis gibt die zu dumm sind das eigenverantwortlich nicht an die Wand zu fahren...

Rostock und Rene und Heidelberg: Das kann man auch mit einer Empfehlung machen, da es zB auch normal ist, dass in Mathe Dinge später kommen, die man in Physik schon brauchte.

Jakob B.: Irgendwer wird sagen, dass wir nichts ändern können, da es schon immer so gewesen sei. Aber: ZB die Mathe hat es schon immer anders gemacht :-)

Leitikon: Dem AK geht die Zeit aus. Wer hätte denn Lust später an was konkretem mit zu formulieren?

Rene: Kann das nicht Heidelberg mit seinen mitgeschriebenen Notizen für die KFP machen, die Inhalte sind jetzt doch klar.

Heidelberg: Macht sowieso später eine Präsentation für die KFP und macht es dann mit.

HUB: Die ZaPF braucht noch einen Beschluss im Plenum, damit man sagen kann, dass es wirklich Meinung der ZaPF ist.

KIT: Setzt sich neben das Komgrem in der Postersession oder dem Zwischenpleum und schreibt einen Text parallel zur Präsi für die KFP.

HUB: Didaktisch ist es wertvoll, wenn eine Klasse in Mathe und Physik zwei verschiedene Lehrer hat. Falls einer schlecht ist, kann der andere das Interesse retten; sind beide gut helfen sie einander sehr.

Rostock: Das ist wieder etwas für die Schulleiter, geht für den AK jetzt zu weit (Zeit und so).

Zusammenfassung/Ausblick

Es gibt eine Idealvorstellung der ZaPF (und jDPG) für das Lehramtsstudium. Lest sie.

Nach einigem Austausch ergibt sich, für die KFP Argumente zu sammeln, warum mehr Kombinationen neben Physik und Mathe gut sind.
Es wurde eine Stellungnahme/Sammlung zu folgende Stichpunkten verfasst:
Man sollte Kombinationen im Lehramt von Physik mit Fächern außer Mathe nicht nur erlauben sonder aktiv bewerben. Dies sorgt zum einen für einen diverseren Unterricht, da Lehrende, die beispielsweise noch eine Sprache haben sicherlich eine andere Denk- und Herangehensweise haben, als diejenigen, die noch Mathe studiert haben.
Gleichzeigt überlegen sich dadurch u.U. auch mehr Leute Physik Lehramt zu studieren, wenn man nicht Mathe "quasi dazu nehmen muss".
Außerdem erreicht man eine höhere Planungsflexibilität bezüglich des Unterrichtseinsatzes, wenn es nicht hauptsächlich die Kombination Mathe und Physik gibt.
Dazu muss man sicherlich in einigen Bundesländern das Physik-Lehramtsstudium anpassen. Hier können die Fakultäten das Zentrum für Lehrerbildung involvieren um einen guten Kompromiss zwischen fachlichen und didaktische Aspekten als auch der Kombinierbarkeit mit anderen Fächern zu finden.

Beschlussvorlage für das Plenum (möge mit Begründung veröffentlicht werden):

Flexibilisierung der Fächerkombinationen im Lehramt

Mathematik gilt als gängiges Fach in der Kombination mit dem Fach Physik. Als Folge dessen setzen einige Physikvorlesungen implizit mathematische Gundlagen vorraus. Diese sind in einem Lehramtsbachelor ohne das Fach Mathematik, als eines der beiden Fächer nicht im Studienverlaufsplan vorgesehen. Dadurch wird die Kombinierbarkeit von Physik mit anderen Fächern stark eingeschränkt. Die ZaPF fordert die Öffnung der Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Fächern und ruft die Universitäten auf, die Studierbarkeit in verschiedenen Kombinationen zu ermöglichen.

Begründung

An vielen Universitäten ist ein Physik-Lehramtsstudium ohne Nebenfach Mathematik mit vielen Hürden verbunden: So werden in den Physikveranstaltungen oft Kenntnisse aus Mathematikveranstaltungen vorausgesetzt, die nicht Teil des Studienverlaufsplans Lehramt sind. Daher wird de facto entweder Mathematik als Zweitfach oder ein deutlich höherer Studienaufwand erzwungen, da Mathematikvorlesungsinhalte teilweise eigenständig erarbeitet werden müssen. Eine höhere Flexibilität in der Kombinierbarkeit mit dem Fach Physik wird zu mehr Lehramtsstudierenden in diesem Fach führen. Dem akuten Mangel an Physiklehrenden in allen Bundesländern kann so entgegengewirkt werden. Außerdem legen Statistiken über das Lehramtsstudium nahe, dass durch eine Verbindnung mit Sprach-, Sozial- und Geisteswissenschaften der Frauenanteil und damit die Diversität im Physiklehramt gesteigert werden kann. Darüberhinaus ergeben sich durch die vielfältigeren Kombinationen andere Denk- und Herangehensweisen in den Fächern und somit eine größere Vielfalt im Unterricht selbst, die nicht nur den Schülern zu Gute kommt: Durch die vielfältigeren Fächerkombinationen erhöht sich die Planungsfreiheit an den Schulen. Eine Realisierung dieses Vorhabens sollte schrittweise vonstatten gehen. Es kann hilfreich sein, im ersten Schritt einzelne Fächerkombinationen zu benennen, um den Universitäten eine Studienplanung zu ermöglichen und Stundenplankollisionen zu reduzieren. Die an allen Universitäten existierenden Zentren für Lehrerbildung können bei der fakultätsübergreifenden Planung der Studienpläne helfen und die Organisation übernehmen.