WiSe17 AK Klausurversuche/Zwangsexmatrikulation

Aus ZaPFWiki

Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Martin S. (Alumni), Stefan (Uni Köln)
Hierbei handelt es sich um einen Folge-AK aus Berlin: https://zapf.wiki/SoSe17_AK_Klausurversuche. Es soll weiter die Frage von Klausurversuchen/-wiederholungen diskutiert werden und eine entsprechende Positionierung der ZaPF erarbeitet werden. Seit Berlin liegt auch ein Reso-Entwurf vor.
Es ist sinnvoll, diesen AK nach dem AK Opa erzählt vom Krieg durchzuführen.

Als weiteres Material gibt es jetzt auch eine Stellungnahme eines Kölner Profs und Vorsitzenden des Bachelor-Prüfungsausschusses zu den Kölner Erfahrungen mit der Abschaffung der Klausurversuchsrestriktionen.

Arbeitskreis: Klausurversuche/Zwangsexmatrikulation

Protokoll vom 29.10.2017

Beginn
11:00 Uhr (ENT)
Ende
14:00 Uhr (ENT)
Redeleitung
Stefan & Jan (Köln)
Protokoll
Lisa Zinta (Rostock)
Anwesende Fachschaften

Köln, Münster, Potsdam, Düsseldorf, Freiburg, Erlangen-Nrb, Heidelberg, FH Lübeck, Tübingen, TU Berlin, Dresden, HU Berlin, Frankfurt, Halle, Rostock, Marburg, Jena, Augsburg, Gießen, TU Dortmund, KIT, Oldenburg, Duisburg, Saarland, FU Berlin, Uni München, TU Kaiserslautern, Konstanz, Bonn.

Wichtige Informationen zum AK

  • Ziel des AK: Resolution
  • Handelt es sich um einen Folge-AK: ja https://zapf.wiki/SoSe17_AK_Klausurversuche, Hilfreich ist es darüberhinaus, Opa zu besuchen, wenn er vom Krieg erzählt.
  • Wie läuft der AK ab?: Diskussion und Arbeit am vorliegenden Reso-Entwurf


Protokoll

Stefan berichtet über die \underline{Vorgeschichte}:

  • hat auf der ZaPF in Dresden angefangen, in mehreren AKs
  • Frage war, wie viele Klausurversuche es in den verschiedenen FSen gibt
  • Köln hat sich dazu berufen gefühlt, das in die Hand zu nehmen, da dort solche Restriktionen nicht herrschen
  • wie ist der Stand? Die meisten Unis haben 3 Versuche, und danach wird zwangsexmatrikuliert
  • es hat sich herausgestellt, dass an (keine Gewähr) 15\% der Unis auch eine Zeitbegrenzung herrscht (nach x Semestern wird man exmatrikuliert) oder nach dem ersten Anmelden für eine Klausur muss man jeden folgenden Versuch wahrnehmen
  • es gibt auch Unis, die keine Restriktionen haben: Bielefeld, Wuppertal, Köln
  • aufgrund eines Thesenpapiers der Sporthochschule Köln haben wir in Berlin diskutiert
  • der dritte Versuch ist eine große Belastung
  • die Tendenz ist, dass Studierende im dritten Versuch durchgewunken werden, wohingegen ohne Klausurrestriktionen eher die "du versuchst es nochmal, und lernst besser"-Mentalität herrscht, was einen Mehrgewinn bedeutet
  • Zwangsexmatrikulation ist ein schwerwiegender Eingriff, da man das Fach in dem man geext wurde im gesamten deutschen Sprachraum nicht mehr studieren darf.
  • Konsens war man möchte eigentlich keine feste Anzahl von Versuchen bzw. eine letztmögliche Prüfung
  • es wurde ein Resolutionsentwurf geschrieben (siehe wiki)
  • es gibt kein konkretes Alternativmodell zur Zwangsexmatrikulation, aber wir haben beschrieben worauf es ankommt
  • auf der Postersession in Berlin gab es keine große Einigkeit mehr über die Resolution
  • Argumente: man kann sich nicht auf die Erfahrungen von Köln verlassen was Zahlen angeht, einige Formulierungen gefielen nicht, gibt man damit nicht allen Langzeit- und Ticketstudis bessere Chancen lange Parkstudent zu sein?

jetzt:

  • Wie sind die Erfahrungen Köln? Die Quoten in der Physik haben sich nicht geändert, es gibt nicht mehr Parkstudierende als vorher. Es gibt ein Schreiben vom Vorsitzenden des Bachelor Prüfungsausschusses der Physik an die Sporthochschule in dem die Effekte und Vor- und Nachteile aufgeführt sind. Es gibt "`offensichtlich [keine] negative[n] Auswirkungen"'.
  • Ziel ist es, sämtliche Restriktionen abzuschaffen
  • Frage: wie lief es in Köln ab? Im Zuge der Reakkreditierung wurde der Vorschlag in Köln unterbreitet.
  • Gibt es noch eine Uni außer Er-Nrb in der man tatsächlich nach drei Semestern raus ist?
    • TU Berlin Eli: Man hat für die Wdh 1 Jahr Zeit und danach nochmal ein Jahr (Termin ist, wenn man ihn mit dem Prof ausmacht)
    • Er-Nrb: die Wiederholungsprüfung muss zum nächstmöglichen Termin... -> automatische Anmeldung, kein Rücktritt von Wdh-Versuch möglich, Nachfrist möglich im Fall von Krankheit, oder Härtefallantrag (nur einer für die Prüfung)
  • Zoe (FFM): Wie ist es in anderen Unis, haben die Prüfungsordnungen alle drin stehen, dass bei Wechsel der Uni erfasst wird wie viele Versuche man schon in einem Modul hatte? -> Stefan: KMK regelt das, Versuchszahl wird gelöscht wenn man nicht bereits zwangsexmatr. würde, da der dritte Versuch abgelaufen ist.
  • es gibt scheinbar Deutschlandweit keine Einigkeit über endgültig Nichtbestehen des Studienganges, wegen Nichtbestehens von Prüfungen, da es auch schon vorkam, dass ein Studierender an einer anderen Uni trotzdem angenommen wurde, da das spezielle Modul wegen dem er*sie durchgefallen ist, nicht Pflicht ist.
    • Uni München: wenn man rausfliegt, darf man "`richtige Physik"' nicht mehr studieren.
    • Augsburg: MaterialWissenschaftler hören fast das gleiche wie die Physiker, und wenn jemand aus Physik nicht bestanden hat, wechselt er einfach zu MaWi und wird fast dasselbe wie ein Physiker.
    • Halle: Studi der in QM rausgeflogen ist, wurde trotzdem genommen
    • Stefan: im KMK-Beschluss gibt es eine offene Formulierung, es hängt sehr davon ab, wen man an der Uni an der man sich einschreiben möchte trifft, da es verschieden ausgelegt wird.
  • es wird gefordert, sich nicht mehr auszutauschen, sondern an die Resolution heranzugehen
  • Jena: man stößt den Profika eventuell vor den Kopf, es wird Entschärfung gewünscht, z.B. der Wortwahl "`zynisch"'
  • Stefan: es wurde umgebaut, aber nicht gestrichen
  • PO ist vom Hochschulgesetz der Länder abhängig! Das kommt nicht immer von den Universitäten. Stefan dazu: Reso soll auch an die Wissenschaftsministerien geschickt werden. Es gibt wenige Hochschulgesetze, in denen sowas drinsteht, daher haben viele Unis freie Hand. Entscheidend ist, dass die ZaPF sammelt, was sie davon hält und Konsens besteht. (Konflikt: was halte ich für richtig, und wem stoße ich damit vor den Kopf)
  • Idee: Positionspapier und dann erst eine Resolution
  • Duisburg: Positionspapier wird veröffentlicht, es bringt nichts wenn die Resolution höflich formuliert ist und das Positionspapier streitet, es muss nichts sein, was veröffentlicht wird
  • Elli TU Berlin: versucht, über Niklas' Ideen herauszufinden, wollt ihr bei dem bleiben, was im Endplenum Berlin vorgestellt wurde, oder konkret was ändern?
  • Stefan: es gitb Leute, die finden das inhaltlich nicht richtig, da würden auch Formulierungsänderungen nichts bringen. hat den Eindruck, dass die Mehrheit hinter dem Thema steht. Es kommt darauf an, dass man präzise ist, nicht, dass man vorsichtig ist. K versucht aus Positionspapieren zu lernen und was eigenes zu schreiben, mit dem sie an Professoren herantreten.
  • Elli: Meinungsbild hat deutlich gezeigt, dass viele Restriktionen nicht gut finden
  • wie steht man zu Langzeitstudierenden?
  • FFM: jede Prüfung kostet Geld, das aus einem Topf finanziert wird, der die Studierenden nicht belastet. Das wäre ein Grund, die Restriktionen beizubehalten.
  • Frage: in ganz Hessen? Antwort: Ja, in ganz Hessen. Spekulation: Studigebühren könnten wiedereingeführt werden, wenn die Restriktion wegfällt.
  • Elli dazu: für Staatsexamen an der TU Berlin gibt es extra Geld, das an Prüfende ausgezahlt wird. Es sind de facto höhere Kosten, die dann entstehen.
  • zusätzlich sollte man in Reso auf den Punnkt Langzeitstudierende eingehen. z.B. das Argument, dass es dadurch mehr Langzeitstud gibt halten wir für nicht stichhaltig, weil\dots
  • Opa: Prüfungsgebühren - Berlin. Wurden ihm zurückerstattet. Zweitens: Form der Diskussion ist gerade abwegig, da wir uns zu sehr in die Profs hineinversetzen, und mehr Konsequenzen abwägen als übers Thema zu sprechen. Man kann durchaus drastische Worte in einem Pos.Papier oder Resolution finden. Profs sind Langzeitstudis egal.
  • Konkrete Kritik: der Punkt, dass man Klausuren so oft und so lange schreiben kann wie man will, stört. Scheinklausuren werden auch von "`intelligenten"' Studierenden oft wiederholt, da sich nicht mehr gut auf Klausuren vorbereitet wird.
  • Zwei Systeme, in denen man einerseits Prüfungsdruck und andererseits keinen Druck hat, sind kontraproduktiv.
  • Konstanz: sobald alle Prüfungen nicht mehr beschränkt sind, entfällt dass Scheinklausuren geschrieben werden.
  • FFM: an vielen Unis gibt es die Vorleistungen für Prüfungen. Wenn man durch die Klausur durchfällt, muss man ja idR die Vorleistungen auch wiederholen, um zur nächsten Klausur zugelassen zu werden.
  • Stefan (Gießen): Im eigenen Interesse der Studis dass man Prüfungen schnell ablegt, da das Studium auch kostenintensiv ist.
  • halt, dieses Fass möchten wir nicht aufmachen.
  • Die Reso ist so geschrieben, dass sie sich auf alle Prüfungsformen bezieht. Aufhebung der Restr führt im Mittel nicht zu längeren Studienzeiten.\\ Das Selbstverständnis des Studierens verändert sich grundlegend. Unterstützt den Gedanken an die Sinnhaftigkeit des eigenen Studiums, statt ein "`sich-durchmogeln"' zu fördern.
  • Opa: Diskussionsinception! Vorsicht! Wenn am Ende die Note zählt, und ich die Möglichkeit habe mich immer zu verbessern, wird man das sicherlich nutzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch solche Gründe für Restriktionsabschaffung gibt.
  • Es geht hier um Versuche bis zum Bestehen, nicht um Verbesserungen
  • Elli: zwei große Punkte:
    • bereits im Plenum genannt: es geht die Hälfte der Reso um Köln als Spezialfall, und wir können die Aussagen nicht mit Zahlen belegen
    • wenn wir nur auf Klausurrestriktionen eingehen wird die Forderung nach Abschaffung der Zwangsexmatrikulationen geschmälert...
  • Duisburg-Essen: dazu: Bachelor darf 14 Semester dauern im Maximum, das sollte man nicht abschaffen! Das kostet die Uni dann auch wieder
  • wir sollten uns klarwerden, auf was wir hinarbeiten
  • kurze Diskussion über Teilzeit-Vollzeit-Studierende
  • nicht ganz so einiger Punkt ist Anzahl der Klausuren, daher wäre eine Idee, die Reso zu teilen. Wie verträglich ist das mit den Regelungen der Länder?
  • wie verhält es sich mit den Grundpraktika, in denen man nur einen Versuch hat?

Meinungsbild? um Herauszufinden, ob beide Aspekte (Versuchsanzahl/Zwangsex) oder nicht beide Aspekte wiedergegeben werden sollen. (Teilen der Reso) Nach einer kurzen Denkpause wird das Meinungsbild über Trennung oder Zusammenbehandlung der beiden Themen Klausurrestriktion und Zwangsexmatrikulation

  • Für die Behandlung beider Themen: 18,
  • für getrennte Behandlung (das eine oder das andere): 15,
  • Enthaltung: 4.

Fortsetzung der Debatte:

  • Stefan: Vorschlag fürs Umschreiben.
  • Duisburg-Essen: das wird so nicht durchs Plenum gehen, es wird die Möglichkeit des Scheiterns genommen
  • FFM: Satz über weniger Bürokratie rausnehmen
  • es geht hier um den Kulturwandel, dass man nicht mehr rausgeworfen wird!
  • Augsburg: möchte nicht, dass die Reso nach Kuschelkurs klingt, dass wir die Studis auf Gedeih und Verderb durchbringen wollen, sondern den Druck nehmen
  • Elli: Punkt Beratungen -> verpflichtende Beratungen könnte aus der Reso verstanden werden, FFM: das liegt in der Eigenverantwortung der Studierenden Maßnahmen zu ergreifen, Gefahr von Zermürbung durch Beratung besteht
  • Duisburg-Essen: Selbstverantwortung bedeutet auch sich Verpflichtungen aufzuerlegen, indem das Studieren nicht als Spaßveranstaltung gesehen wird, sondern wir Leistungen bringen. Gegen Klausurversuchsgrenzen, aber für eine Höchstsemesteranzahl.
  • Opa dazu: das widerspricht meinem Menschenbild und dem Verständnis für die Gesellschaft komplett.
  • Konstanz: um zu entschärfen: es liegt am Ende auch am Arbeitgeber, ob das Konzept Langzeitstudent sich auf Dauer durchsetzt
  • Elli: wie die Diskussion ausgeufert ist passt gar nicht, wir sollten Angriffe und die Wortwahl überdenken
  • FFM: darauf verweisen, dass es das Prinzip von Universitäten ist, selbstbestimmt zu leben, ohne Zwang. Davon ausgenommen sind natürlich Exmatrikulationen z.B. aufgrund von Nichtzahlung der Semesterbeiträge etc.
  • Resotext wurde umgeändert, darüber wird nun diskutiert.
  • Duisburg-Essen: was soll "`absicherungsorientiertes Studium"' heißen? Dazu: Ein Abschluss für den Arbeitsmarkt, so zu handeln dass Dinge die als nötig angesehen werden gemacht werden ohne das eigene Lernbestreben zu realisieren
  • weitere Änderungsvorschläge werden eingepflegt
  • Formulierungsfeinheiten sollen in der Postersession geklärt werden

Zusammenfassung Postersession

In der sehr langen Postersession wurden viele Dinge, die bereits im AK diskutiert wurden, mit anderen und wechselnden Leuten nochmals besprochen. Insgesamt stellte sich heraus:

  • In der Frage der sog. Ticket-Studierenden ist die ZaPF gespalten: Manche finden ein Ticket-Studium berechtigt, andere nicht. Dabei sind die Mehrheitsverhältnisse etwa 50:50 und es sieht auch nicht so aus, als ob es eine Einigungsmöglichkeit gäbe. Es ist allerdings klar, dass die bisher existierenden Versuche, Ticket-studierende loszuwerden, alle als gescheitert gelten müssen, insofern sie im wirkungsvollsten Fall dazu führen, dass Ticket-Studierende regelmäßig den Studiengang wechseln; oft haben sie aber unerwünschte Nebenwirkungen für andere Studierende. Es gibt hier auch sehr unterschiedliche Erfahrungen, insbesondere, was die Folgen von Ticket-studierenden für die Hochschul-interne Geldverteilung betrifft.
  • Es herrscht weitreichende Einigkeit, dass man eine Beschränkung der Anzahl der Klausurversuche nicht will.
  • Es gibt eine große Mehrheit, die eine Beschränkung der Studiendauer (bzw. der Zeit, nach der man eine bestimmte Credit-Zahl erreicht haben muss etc.) nicht will, aber auch eine Gruppe, die findet, dass das richtig ist.
  • Es gibt weitreichende Einigkeit darüber, dass es wünschenswert ist, weniger absicherungsorientiert und mehr entwicklungsorientiert zu studieren. Allerdings ist der Stand vor Ort sehr unterschiedlich und es gibt unterschiedliche Ansichten, was jeweils der nächste Schritt in diese Richtung ist.
  • Angesichts dessen scheint es hilfreich zu sein, eine Reso zu schreiben, die diese Entwicklungsrichtung in den Mittelpunkt stellt und zum allgemeinen Maßstab von Studiengangs-Weiterentwikclungen macht. Zusätzlich soll als Konsequenz davon betont und begründet werden, dass insbesondere alle Regelungen, die in letzter Konsequenz zu einer Zwangsexmatrikulation führen können, abgeschafft oder überarbeitet werden müssen. Sie soll so formuliert sein, dass sie die Frage der Ticket-Studierenden offenlässt.

Nach dieser Maßgabe wird die Reso aus dem AK nochmals (vor allem in Formulierungsdetails) überarbeitet.

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