WiSe11 AK Akkreditierung

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Ziel des AKs ist es, im ersten Teil teilnehmenden Fachschaften, deren Studiengänge noch nicht akkreditiert wurden, erklären wie eine Akkreditierung funktioniert und was sie bedeutet. Dazu gibt es einen Vortrag von Tobias Löffler. Im zweiten Teil soll ausserdem ein Austausch darüber stattfinden, wie es in anderen Unis mit der Akkreditierung aussieht.

Internetseite des Studentischen Akkreditierungspools: [1]

Protokoll

Protokoll vom 26.11.2011

Beginn: 11:23

Ende: 12:57

Redeleitung: Tobias Löffler (Uni Düsseldorf)

Protokoll: Stephan Kürten (Uni Bonn)

Anwesende: RWTH Aachen, FU Berlin, Uni Bielefeld, Uni Bremen, TU Dortmund, Uni Düsseldorf, TU Dresden, Uni Frankfurt, TU Kaiserslautern, Uni Magdeburg, Uni Marburg, Uni Rostock

Was ist und wie funktioniert Akkreditierung?

Inhalte des Vortrags von Tobias:
Hintergründe des Bologna-Prozesses verstehen
Rolle und Funktionsweise von Akkreditierungsrat, Agenturen und weiteren Akteuren verstehen
Den studentischen Pool und sein Selbstverständnis verstehen
Beteiligungsmöglichkeiten innerhalb der eigenen Hochschule und im Akkreditierungssystem kennen
Gliederung:
Lernziele des AK Akkreditierung
Bologna-Prozess (Ziele & Instrumente)
Zweck der Akkreditierung
Das deutsche Akkreditierungssystem
Die Systemakkreditierung
Der studentische Akkreditierungspool
Beteiligungsmöglichkeiten
Diskussion über die Peer Group Düsseldorf-Aachen-Rostock: Akkreditierungsagentur sagt einfach der Studiengang ist akkreditiert und das Land bestätigt es.

Die TU Dresden ist noch nicht akkreditiert. Das 5. Semester ist der erste akkreditierte Jahrgang.

Frankfurt: Die Zeva akkreditiert alle Studiengänge, geistes- und naturwissenschaftlicher Art, das Problem ist, dass sie der Physik sehr fachfremd sind.

TU Dortmund: Die Akkreditierung mit Asiin war sehr erfolgreich, der Ausschuss war sehr fachkompetent.

Aachen erklärt die Systemakkreditierung: Die jeweilige Hochschule bekommt eine Lizenz ihre eigenen Studiengänge akkreditieren zu dürfen. Dies kann einiges Geld sparen und problemloser verlaufen, muss aber nicht. Viele Unis bevorzugen diese Art der Akkreditierung.

TU Kaiserslautern: Die Systemakkreditierung kann von einer Akkreditierungsagentur nicht reakkreditiert werden. Dann fällt die Akkreditierung weg und alles ist umsonst.

TU Dortmund: Wenn der eigene Studiengang systemakkreditiert ist, dann bekommt man auch einen akkreditierten Abschluss. Die studentischen Vertreter aus dem studentischen Pool werden ausgelost, falls mehr Bewerbungen auf eine Akkreditierungsstelle als nötig vorhanden sind.

Diskussion: Was macht der studentische Pool?Als Student ist es möglich sich an der Akkreditierung es eigenen Studienganges zu beteiligen, was der Grund war, dass Tobias diesen AK ins Leben gerufen hat.

Austausch

Redeleitung: In Düsseldorf steht die Akkreditierung an. Wie läuft das an anderen Unis ab?

Bielefeld: Die Uni Bielefeld akkreditiert ihre Studiengänge aus Kostengründen zusammen mit anderen naturwissenschaftlichen Fakultäten. Letztes Jahr wurde der Studiengang komplett neu akkreditiert. Die neue Akkreditierung ist hauptsächlich im Lehrköprer geschehen.

TU Dresden: Wenn die Akkreditierung des Studienganges verfällt, ist man selbst dann überhaupt noch akkreditiert?

Bremen: Ein Student der anfängt, einen akkreditierten Studiengang zu studieren, bleibt auch bei Verfall der Akkreditierung akkreditiert.

Diskussion: Was bringt uns die Akkreditierung? Die Aufsichtspflicht des Senats wird von einer privaten Organisation übernommen.

Aachen: Das Problem ist, das Arbeitgeber akkreditierte Abschlüsse bevorzugen könnten.

TU Dresden hat von einem Fall gehört, bei dem ein Student als studentische Hilfskraft 2-3 Euro weniger Stundenlohn bekommen hat, als ein akkreditierter Student.

TU Dortmund: Die Psychologie in Dortmund ist durch die Reakkreditierung gefallen und durfte dieses Semester keine neuen Studenten aufnehmen.

Frankfurt: Wer hat verboten die Leute aus Dortmund aufzunehmen?

TU Dortmund: In zwei anderen Studiengängen in Dortmund wurde die Aufnahme neuer Erstsemester durch das Rektorat verboten.

Bielefeld: Wenn man als nicht akkreditierter Student in einer ausländischen Uni seinen Master machen will, kann es leicht dazu kommen, dass man nicht angenommen wird, weil man keinen akkreditierten Bachelor hat.

Aachen hat einen Prüfungsausschuss für den Studiengang Physik mit zwei studentischen Vertretern. Man akkreditiert ausserdem zusammen mit der Mathematik, um Geld zu sparen.

Bremen ist gerade in der Akkreditierungsphase und hatte das Gefühl, die Auflagen der Uni wären deutlich strenger gewesen, als die der Akkreditierungsfirma.

FU Berlin ist seit 2005 nicht akkreditiert, im Moment läuft jedoch das Akkreditierungsverfahren.

TU Dresden findet Akkreditierung nicht so wichtig und wartet darauf, dass die Systemakkreditierung durchgeführt werden kann.

FU Berlin: So viel günstiger ist die Systemakkreditierung gar nicht, weil man neue Stellen in der Verwaltung schaffen muss.

Marburg ist akkreditiert, vor zwei Jahren wurden sie von Asiin reakkreditiert. Studentische Vertreter haben sehr viel an der Prüfungsordnung mitgeschrieben. Asiin hat z.b. gesagt, dass es zu wenig Statistik im Bachelor gebe, woraufhin man einfach die Thermo-Vorlesung in Thermo und Statistik umbenannt hat. Asiin war zufrieden.

Bielefeld: Wenn ein Studiengang bei einer Akkreditierung durchfällt, darf man in diesem Studiengang keine Erstsemester mehr aufnehmen. Beantragt man die Akkreditierung jedoch gar nicht erst, kann dies nicht passieren. Es gibt also auch Gründe, die gegen eine Akkreditierung sprechen.

Diskussion: Wann sollte man sich Akkreditieren lassen? Weil es Probleme bei Auslandsstudiengängen geben kann.

Frankfurt: Beim Bundesverfassungsgericht liegt eine Klage dazu vor, ob die Akkreditierung nicht doch rechtswidrig ist.

TU Dortmund: Jede Agentur hat eine stark unterschiedliche Meinung dazu, was die Kriterien für eine erfolgreiche Akkreditierung sind.

Zusammenfassung

Fazit 1. Teil

Generell muss zwischen Systemakkreditierung und Einzel-Akkreditierung unterschieden werden.

  • In der Einzel-Akkreditierung wird jeder Studiengang einzeln betrachtet und akkreditiert.
    • Für jeden Studiengang muss ein gesondertes Verfahren angestrebt und bezahlt werden.


  • Bei der Systemakkreditierung werden in der Hochschule Strukturen geschaffen, welche der Überprüfung der einzelnen Studiengänge dienen. Durch die Akkreditierungsagentur werden dabei nicht die einzelnen Studiengänge, sondern das jeweilige Selbstüberprüfungssystem geprüft.
    • Es wird nur einmal das Gesamtkonzept akkreditiert (und die Agentur bezahlt).
    • Es müssen jedoch gesondert Stellen geschaffen werden, die die interne Begutachtung der einzelnen Studiengänge überprüfen.


Es gibt für Studierende verschiedene Möglichkeiten der Mitwirkung:
Überregional

  • Als Mitglied des Akkreditierungsrates
  • Im Koordinierungsausschuss
  • Als Mitglied im Pool
    • Man bewirbt sich auf Verfahren, die auf den eigenen Studiengang passen.
    • Bei mehreren Interessenten wird gelost.
    • Erhält man eine Zusage, so wird man studentisches Mitglied der Gutachtergruppe, welche i.d.R. aus Professoren, Studierenden und xxternen Gutachtern besteht.
  • An der eigenen Universität, indem man sich bei den Vorarbeiten zur Akkreditierung/Reakkreditierung des eigenen Studiengangs beteiligt.

⇒ Grund für Teil II

Fazit 2. Teil

  • Bei Akkreditierungen und Reakkreditierungen sind die Studenten in der Regel gut eingebunden. Dies erfolgt unter anderem über gesonderte Akkreditierungskomissionen, die fachbezogene Kommission Studium und Lehre, die Prüfungskommission des Faches oder ohne gesonderte Kommission auf dem kurzen Dienstweg.
  • Bei Reakkreditierung wünscht zumindest die ASIIN eine gesonderte, etwa zwei seitige Stellungnahme der Studierenden.
  • Bei Reakkreditierung gibt es im Zuge der Begehung i.d.R. eine Anhörung der Studierenden.
  • Anforderungen der Agenturen haben manches Mal rein formale Gründe.
  • Anforderungen an Studiengänge können von Agentur zu Agentur und auch von Jahr zu Jahr teilweise stark divergieren.