SoSe17 AK Frauen in akademischer Karriere

Aus ZaPFWiki

Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Daniela (KN)

Allgemeiner AK zum Thema des Frauenanteils in akademischer Karriere.


Wichtige Informationen zum AK

  • Ziel des AK: Es soll der Frauenanteil in den einzelnen Abschnitten der akademischen Karriere analysiert und diskutiert werden. Eventuell können Problemstellen erkannt und Lösungsansätze formuliert werden.
  • Handelt es sich um einen Folge-AK: Ja: WiSe15, WiSe16.
  • Materialien und weitere Informationen: Die alten Protokolle von oben genannten AKs und das CEWS-Ranking 2015
  • Wer ist die Zielgruppe? Menschen, die sich mit dem Frauenanteil in der Physik auseinandersetzen wollen und es idealerweise schon getan haben.
  • Wie läuft der AK ab? Austausch und Diskussion.

Einleitung/Ziel des AK

Wir analysieren Daten zum Frauenanteil in den einzelnen Abschnitten der akademischen Karriere, also ob der Anteil der weiblichen Profs, PhDs, Doktoranden, Masterstudis gleich dem Anteil der weiblichen Physik-Anfänger ist. Falls das nicht der Fall sein sollte, versuchen wir herauszufinden, woran das liegt. Most simply: Gesellschaft, "Tradition". Aber es gibt noch andere Gründe. Zum Ausgleich gibt es an manchen Hochschulen Frauenförderungsprogrammen. Wo gibt es welche, werden sie umgesetzt, bringen sie überhaupt was? Darüber wollen wir uns austauschen und diskutieren.

Protokoll

Arbeitskreis: Frauen in akademischer Karriere

Protokoll vom 26.05.2017
Beginn: 15:10
Ende: 16:55
Redeleitung Daniela (Konstanz)
Protokoll Anja (Alumni)

[TOC]

Anwesende Fachschaften

  • [ ] RWTH Aachen
  • [ ] Universität Augsburg
  • [ ] Universität Bayreuth
  • [x] Universität Bern
  • [ ] Freie Universität Berlin
  • [ ] Humboldt-Universität zu Berlin
  • [ ] Technische Universität Berlin
  • [ ] Universität Bielefeld
  • [ ] Ruhr-Universität Bochum
  • [ ] Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • [ ] Technische Universität Braunschweig
  • [ ] Universität Bremen
  • [ ] Chemnitz
  • [x] Technische Universität Clausthal
  • [x] Technische Universität Darmstadt
  • [x] Technische Universität Dortmund
  • [ ] Technische Universität Dresden
  • [ ] Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • [ ] Universität Duisburg-Essen; Standort Duisburg
  • [ ] Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • [ ] Universität Duisburg-Essen; Standort Essen
  • [ ] Technik Essen
  • [x] Goethe-Universität Frankfurt a. Main
  • [ ] Technische Universität Bergakademie Freiberg
  • [ ] Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • [ ] Justus-Liebig-Universität Gießen
  • [x] Georg-August-Universität Göttingen
  • [ ] Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald
  • [ ] Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • [x] Universität Heidelberg
  • [x] Technische Universität Ilmenau
  • [ ] JDPG; Junge Deutsche physikalische Gesellschaft
  • [ ] Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • [x] Universität zu Köln
  • [x] Technische Universität Kaiserslautern
  • [ ] Universität Kassel
  • [ ] Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • [ ] Karlsruher Institut für Technologie
  • [x] Universität Konstanz
  • [x] Fachhochschule Lübeck
  • [x] Ludwig-Maximilians-Universität München
  • [ ] Technische Universität München
  • [ ] Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • [ ] Philipps-Universität Marburg
  • [x] Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • [ ] Universität Potsdam
  • [ ] Universität Regensburg
  • [ ] Universität Rostock
  • [ ] Universität des Saarlandes
  • [x] Universität Siegen
  • [x] Eberhard Karls Universität Tübingen
  • [x] Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • [ ] Technische Universität Wien
  • [ ] Universität Wien
  • [ ] Fachhochschule Wildau
  • [ ] Bergische Universität Wuppertal
  • [ ] Universität Zürich

Protokoll

Zusammensetzung des AK

Frauen: 12, Männer: 8
7 der Frauen wollen promovieren

Statistik als Diskussionsgrundlage

Ergebnisse der Umfrage zum Frauenanteil

Die Zahlen stammen aus den Berichten der einzelnen Universitäten (Jahresbericht).

Frauenanteil in % für Studierende (eingeschriebene Studierende), Doktoranden und Professoren (W1,W2,W3)

  • Konstanz: 24/17/17
  • Freiburg: 35/22/12
  • Ulm: 23/22/8
  • Hamburg: 31/26/10
  • Dresden: 17/?/23
  • Potsdam: 42/?/23
  • Marburg: 20/23/12
  • Heidelberg: 19/23/12
  • Darmstadt: 20/17/14

Zahlen des AK Chancengleichheit der DPG

Margret (Alumni): Verweis auf die Statistik des AKC der DPG.
Der Frauenanteil ist:

  • Studierende: 20%
  • Doktoranden: 20%
  • Professuren:

-- W1: 20%
-- W2, W3: 10%

Diese Zahlen sind erhoben für einen bestimmten Jahrgang, berücksichtigen also die zeitliche Entwicklung.

Vergleich von Jahrgängen statt Jahren: bis 1999 recht konstant, danach steigen die Quoten an.

Effekt der Frauenförderprogramme reicht noch nicht bis zur Professur, berücksichtigt man diese Zeitkomponente, sind die Unterschiede geringer.

Allgemeine Diskussion

Göttingen: In Berufungsverfahren wurde auch der Anteil an Frauen eingeladen, der sich beworben hatte. Recht hoher Anteil (ca. 30%) von Frauen in der Professorenschaft.

Oldenburg: In Bremen gibt es MINT-Kurse für Frauen an Wochenenden mit e-Learning und Credit Points.

Köln: Statistiken werden durch Park-/Ticketstudenten verfälscht, der Frauenanteil bei den tatsächlich Studierenden ist höher. Köln beobachtet dass mehr Frauen ihr Studium tatsächlich abschließen.

Margret (Alumni): Abschlüsse liefern ein realistischeres Bild als die Studierendenzahlen.

TU Clausthal: Netzwerk Dual-Career-Netzwerk für Südostniedersachsen erlaubt die Anstellung des Partners.

TU Darmstadt: Dual-Career-Programm, Mentoring Hessen mit Programmen für Frauen in Naturwissenschaften auf verschiedenen Ebenen (Doktoranden, Professorinnen, Post-Docs).

Köln: Berufung eines Physikprofessors, seine Frau ist Kunstprofessorin, passt aber thematisch nicht in die Fachbereiche. Sie soll jetzt trotzdem angestellt werden.

Margret (Alumni): So etwas würde erleichtert werden, wenn sich Unis mit Dual-Career vernetzen würden. TUM hat ein unvernetztes Dual-Career-Programm.

Clausthal: Im Dual-Career-Programm wird auch so verhandelt, dass der Partner eines Menschen, der angestellt werden soll, auch eine Stelle bekommt.

Philipp (FFM): Negativbeispiel für Dual-Career: es gab einen Fall, in dem die Einstellung des Partners eines Professors sich als schlechte Idee herausgestellt hat. Dual-Career-Programme fördern nur Akademiker-Akademiker-Paare. Je nach Umsetzung ist ein solches Programm nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal einer Uni.

Margret (Alumni): Dual-Career macht nur Sinn, wenn es mehrere Optionen für den Partner gibt. Trotzdem versucht es ein bestehendes Problem zu lösen, nämlich Vereinbarkeit von Familienplanung und Karriere. Beide müssen eine Stelle finden und es ist sinnvoll, dafür Lösungen zu entwickeln.
In der bestehenden Form wirft es allerdings Probleme auf, insbesondere, wenn ein Bereich versucht den Partner genau dort zu vermitteln.

Köln: Fairness gegenüber anderen Bewerbern?

Philipp (FFM): Nicht garantiert, aber es sollen auch neue Stellen geschaffen werden im Rahmen des Dual-Career-Programms.

Ilmenau: zu Margret (Alumni): Gibt es Vernetzung mit der Wirtschaft für Dual-Career?

Margret (Alumni): Ist mir nicht bekannt.

Clausthal: vernetztes Dual-Career-Programm u.A. mit Uni Göttingen

Marcus (FFM/Tübingen): Tübingen nimmt an einem Dual-Career-Netzwerk teil, es ist nicht klar ob auch Kooperationen mit der Wirtschaft gefördert werden (http://www.dual-career-solutions.de/).
Es macht einen Unterschied, ob Akademiker-Akademiker oder Akademiker-Nicht-Akademiker-Paare gefördert werden. Die nächste Uni ist oft weit entfernt, insofern ist die Suche für Akademikerpaare schwieriger.

Darmstadt: Dual-Career Service durch Hilfe bei der Herstellung von Kontakten zu Forschungseinrichtungen und Wirtschaft im Rahmen eines größeren Netzwerkes.

Margret (Alumni): Informationen vom Dual-Career-Netzwerk anfordern für die nächste ZaPF. Wie sehr erfolgreich ist so etwas und was trägt dazu bei dass das Programm akzeptiert wird?
Entweder anschreiben oder einladen (http://www.dcnd.org/).

Philipp (FFM): Dual-Career für Rhein-Main-Gebiet, zusätzlich DCND (Deutsches Career-Network). Angebote vor allem für Partner aus dem Ausland (http://www.uni-frankfurt.de/39427824/dualcareer).

Clausthal: generelle Familienförderung gibt es an allen Universitäten, Programm: Schnupperstudium für Schülerinnen, die von Studentinnen betreut werden (vor dem WiSe, 1 Woche), soll Anteil der Studentinnen erhöhen. Wird gut angenommen, kann aber dieses Jahr aufgrund von Problemen in der zuständigen Stelle nicht stattfinden.

Darmstadt: es wird zwischen Frauen- und Familienförderung unterschieden. Schülerinnenschnuppertag und MINT-Mentoring-Programm mit 1-zu-1-Betreuung für Frauen. Es gibt auch einen Schnuppertag für alle. Manchen Mädchen fällt es offenbar leichter, in einer Frauenrunde zu fragen.

Köln: Viele Frauen von einem Mädchengymnasium studieren Physik. Aus persönlichen Gesprächen: Entscheidung nicht aufgrund von girls' day etc., sondern weil sie allein unterrichtet wurden.

Oldenburg: Eindruck, dass Mitstudentinnen keine Benachteiligung erfahren haben, sobald sie sich für das Physikstudium entschieden haben. Die große Mehrheit schließt das Studium auch ab.

Ilmenau: Aus eigener Erfahrung: Mädchenschule befördert das Verhältnis zur Physik, Niveau des Unterrichts war niedriger, aber nicht sehr und man ist auch mal die Beste, besseres Gefühl.

Margret (Alumni): Wir kennen das Geschlechterverhältnis von Studienanfängern und -abschlüssen. Zahlen zum Effekt von getrenntem/gemeinsamen Unterricht liegen nicht vor, nur persönliche Erlebnisse.
Die Anwerbung von Studentinnen wurde schon diskutiert, Ziel des AK ist die Entwicklung mit steigender Karrierestufe. Der Frauenanteil sinkt. Wie kann man das beheben?

Göttingen: Mädchen in der Schule weniger beizubringen ist Schwachsinn.

Philipp (FFM): Man sieht eindeutig, dass Frauen eher ihr Studium abschließen und auch eher einen Master machen als Männer (bis auf Mathe/Informatik). Aus einer Umfrage unter Promovierenden in Frankfurt wird deutlich, dass viele Frauen hinterher nicht weitermachen wollen, weil die Lage der Karrierechancen hinterher zu unsicher ist. Familienplanung ist für sie von höherer Relevanz als für die befragten Männer. Der Karriereweg (zur Professur) ist nicht planbar und erfordert meist aggressives Verhalten.

Marcus (Tübingen/FFM): Wir brauchen Zahlen über einen längeren Zeitraum. Aus dem BaMa-AK: aus der dortigen Umfrage können wir auch Zahlen dafür bekommen, mit einem gewissen Zeitversatz. Wäre gut, das über einen längeren Zeitraum selbst zu dokumentieren.

Daniela (Konstanz): Fokus des AK liegt auf der späteren Entwicklung des Geschlechterverhältnisses in der wissenschaftlichen Karriere.

Würzburg: Familienplanung ist auch bei Karriere in der Wirtschaft ein Problem bzw. in Deutschland allgemein. Wie können wir Familienplanung in der akad. Karriere erleichtern?

Margret (Alumni): Wesentlicher Nachteil der akademischen Karriere: es gibt deutlich weniger dauerhafte Stellen, diese sind in der Wirtschaft häufiger vorhanden. Der Aufstieg kann allerdings auch in der Wirtschaft schwer sein. Planungssicherheit ist nur bei Aussicht auf eine unbefristete Stelle gegeben. Mehr unbefristete Stellen in der Wissenschaft würde die Planungssicherheit für eine wissenschaftliche Karriere erhöhen (Verweis auf die Reso aus AK Tenure Track). Planungssicherheit scheint ja laut der Umfrage in Frankfurt für mehr Frauen wichtig zu sein.

Philipp (FFM): Als Frau ist man gezwungenermaßen irgendwann zu Hause und damit "raus", Hochschwangere im Labor sind in der Regel nicht erlaubt. Das führt in der Regel zu Problemen in der Karriere.

Köln: Ist die Ursache des sinkenden Frauenanteils mit fortschreitender Karriere hauptsächlich mangelndes Interesse seitens der Frauen oder dass sie in der Karriere benachteiligt sind?

Margret (Alumni): Interesse gibt es in verschiedenen Stufen, Untersuchungen an Kindern in der Schule zeigen sehr ähnliche Interesse und dass genderneutrale Sprache wichtig ist. Es ist sehr schwierig, von einer biologisch begründeten Diskrepanz zu sprechen.

Köln: Studie aus Norwegen mit Kleinkindern zeigt bereits Diskrepanzen. Es gibt keine großen Unterschiede durch Unterdrückung. Link auf die Studie wird nachgereicht.

Göttingen: Wir reden über viele Themen gleichzeitig, gläserne Decke und Kindererziehung sind zwei völlig unterschiedliche Themen. Abbruch nach der Promotion ist das größere Problem.

Marcus (FFM/Tübingen): Die beiden Probleme sind verknüpft, Entscheidungen in der Familienplanung hängen von der Erziehung und der persönlichen Prägung ab.

Siegen: Für Schülerinnen gibt es Physikversuche, es wird von Tutoren beobachtet, dass Mädchen Dinge sauber und schön basteln, interessieren sich aber nicht so sehr für die Inhalte, was durch die Pubertät bedingt sein könnte.
Zum Thema Promotion: Aus Gesprächen mit Promotionsabsolventen scheinen wirklich wenige an der Universität bleiben zu wollen, unabhängig vom Geschlecht. Bei Frauen ist dieser Trend noch etwas stärker.

Margret (Alumni): Thema der gläsernen Decke: Planungssicherheit ist das größte Problem. Frauen werden offenbar eher von Planungsunsicherheiten abgeschreckt (Verweis auf die von Philipp erwähnte Umfrage aus Frankfurt), wir sollten aber versuchen, dazu mehr Zahlen zu bekommen.
Eine Doktorandenumfrage der DPG ist leider schon vorbei. Vielleicht sind auch Zahlen aus anderen Fachgebieten nötig. Wir brauchen Zahlen, weil wir selbst nicht den Durchschnitt der Studierenden wiederspiegeln.

Philipp (FFM): Unterschied zwischen Master und Promotion ist gering (bzgl. Frauenanteil). Promotion ist ein Bekenntnis hin zu Karriere, sei es in Wissenschaft oder anderswo. Wenn danach Frauen wegbrechen, muss das Problem in der Wissenschaft liegen. Es gibt viele Frauen, die Karriere machen wollen, aber nicht in der Wissenschaft. Es gibt keine Benachteiligung von oben herab.

Köln: Auswahl des Referenten für einen potentiellen Fachvortrag ist wichtig, evtl. auch Vertreter gegensätzlicher Positionen einladen.

Margret (Alumni): möchte Philipp zustimmen, Abbruch der Karriere nach der Promotion spricht dafür dass in der Wirtschaft bessere Chancen gesehen werden. Zu Benachteiligung von oben gibt es nur anekdotenhaftes Wissen. Allerdings ist eine Pause durch Kinder in der Publikationstätigkeit der Karriere oft abträglich, das betrifft mehr Frauen.

Köln: Wir brauchen irgendein Maß für die fachliche Qualifikation.

Daniela (Konstanz): Bekämpfung der gläsernen Decke ist schwierig.

Göttigen: Gleichstellungsbeauftragte setzen sich dafür ein, dass nachwuchsbedingte Pausen individuell berücksichtigt werden in Berufungsverfahren.

Marcus (FFM/Tübingen): Benachteiligung von oben existiert, weil die beurteilenden Professoren älter sind und andere Werte haben. Sie denken nicht an Familienplanung. Wir als ZaPF können versuchen, dieses Denken durch unsere Publikationen zu verändern.

Daniela (Konstanz): Wir als Fachschaftler müssen in Gremien darauf pochen. Resolutionen erreichen nicht unbedingt dieses Bewusstsein.

Marcus (FFM/Tübingen): Gleichstellungsrat verliert an Bedeutung, weil sich nur zu Benachteiligung von Frauen geäußert wurde. Gleichstellungsbeauftragte sollten als gute Diskussionspartner gesehen werden und dafür auch an Diskussionen zu anderen Themen teilnehmen.

Köln: In Köln gibt es Wahlen zu eigenen Gleichstellungbeauftragten für Frauen und Männer, die Wahlen erfolgen getrennt nach Geschlecht. Das macht viel Akzeptanz für das Thema kaputt. Viele Menschen hacken auf diesen Bemühungen herum.

Margret (Alumni): Anwesenheit des Gleichstellungsbeauftragten in einem Gremium lässt es anderen leicht fallen, die Verantwortung für diese Themen an denjenigen abzuschieben. Keiner macht sich mehr Gedanken dazu. Das ist ein Problem in den Köpfen, nur weil jemand zuständig ist, kann man nicht die Verantwortung abschiebung.

Oldenburg: Idee einer Gleichberechtigungseinweisung ähnlich zur Sicherheitseinweisung für alle Angestellten in regelmäßigen Abständen.

Daniela (Konstanz): 2/13 weibliche Professoren, eine Frau sitzt in allen Gremien und kommt darüber nicht zu ihrer Arbeit. Das kann eine negative Auswirkung der Frauenquote sein.

Würzburg: Gleichstellungsbeauftragter wird belächelt, allerdings hängt das auch von der Person ab. Das Thema Gleichstellung im Allgemeinen wird ernst genommen und ein nicht ernst zu nehmender Beauftragter ist unter Umständen sogar schädlich .

Philipp (FFM): Wir haben nur noch 30 Minuten. Ziel des AK?

Margret (Alumni): Für eine Zusammenfassung des AK, Verlaufsprotokoll ist nicht sehr nützlich.

Marcus (FFM/Tübingen): Abstimmung einer gemeinsamen Haltung zum Thema.

Würzburg: Ziele für die nächste ZaPF, festlegen wie weitergearbeitet werden soll.

Göttingen: Idee einer Handreichung für Studierende in Gremien, dass sie sich der Problematik bewusst sind.

Margret (Alumni): Erarbeitung von How-Tos durch vergangene ZaPFen war sinnvoll, die Gleichstellungsproblematik könnte dort integriert werden, nicht als eigenes How-To. Die Akzeptanz erhöht sich, wenn das Thema Gleichstellung nicht alleinstehend betrachtet wird.

Marcus (FFM/Tübingen): Diese Idee könnte ein Arbeitsauftrag für die nächste ZaPF sein.

Margret (Alumni): Arbeit auch zwischen den ZaPFen denkbar, wenn jemand sich findet.

Marcus (FFM/Tübingen) und Jeanette (Göttingen) würden sich dafür engagieren wollen.

Daniela (Konstanz): Wir beobachten, dass der Frauenanteil mit der Karriereleiter sinkt.

Margret (Alumni): Es gibt auch Benachteiligung von oben, wenn bereits bestehende Familienplanung nicht berücksichtigt wird. Das kann jeder individuell ändern (in Gremien).

Philipp (FFM): Der Einbruch der Frauenquote findet schon vor dem Post-Doc/WiMi statt. Allerdings ist es schwierig, an Zahlen zu kommen.

Daniela (Konstanz): hat auch Zahlen dafür, der Frauenanteil im Mittelbau ist niedriger als bei Doktoranden.

Marcus (FFM/Tübingen): Bitte Links zu allen Statistiken in das Protokoll einfügen.

Daniela (Konstanz): Zahlen gibt es in den Berichten der einzelnen Unis.

Marcus (FFM/Tübingen): Man könnte zu den Quellen für die einzelnen Unis verlinken für den folgenden AK.

Clausthal: In Clausthal gibt es einen Physik-Arbeitskreis mit hohem Doktorandinnenanteil (4/7). Alle Doktorandinnen dort haben als Lösung für ihre Familienplanung während der Promotion Kinder bekommen. Der Leiter des Arbeitskreises scheint diesbezüglich sehr tolerant zu sein.

Margret (Alumni): Hat in anderen AGs herumgefragt. Im Maschinenbau bekommen viele ihre Kinder während der Promotion (Promovend oder Partnerin), in der Physik ist das zumindest nicht so aufgefallen. Viele Promotionsprogramme sehen Vereinbarkeit von Familie und Promotion direkt vor. Es gibt auch Negativbeispiele von der Reaktion seitens des Professors.

Philipp (FFM): Einzelne Doktorandinnen verschieben ihre Familienplanung nach die Promotion, da Vereinbarkeit mit Laborarbeit nicht gegeben ist. Es gibt konkrete Fälle, in denen deswegen die Karriere nach der Promotion abgebrochen wird.

Köln: Wie ist das bei Männern, die in Elternzeit gehen?

Philipp (FFM): Elternzeit ist einfacher bei regulären Stellen, bei Drittmitteln bzw befristeteten Stellen muss man sich "beeilen", wenn man durch Elternzeit Zeit "verloren" hat.

Margret (Alumni): Förderung für Elternzeit der DFG in Drittmittelprojekten bezieht sich auch auf Männer.

Marcus (FFM/Tübingen): Es besteht das Problem der Abhängigkeit vom Professor während der Promotion. Das kann aber auch in der Wirtschaft passieren, aber das Abhängigkeitsverhältnis ist höher in der Promotion.

Dortmund: Im Maschinenbau ist Elternzeit kein Problem, nachdem sich ein paar Doktoranden "getraut" haben. Spontanes Fehlen durch Krankheit des Kindes ist aber noch nicht vollständig akzeptiert. (Anekdotisch aus einem Arbeitskreis, Anm. des Protokolls)

Marcus (FFM/Tübingen): Es gibt auch das Argument dass Elternzeit nicht unbedingt ein Verlust für den Arbeitgeber ist, weil man unter anderem ausgeglichener ist und Management lernt. (Aus einem Kurs für Väter der Commerzbank)
Das kann man als positives Argument gegenüber dem eigenen Arbeitgeber benutzen.

Margret (Alumni): Man könnte eine Doktorandenumfrage gestalten, um die angesprochenen Punkte näher zu beleuchten. (Unter anderem: Vorhaben einer Karriere in der Wissenschaft (warum/warum nicht), Akzeptanz von Elternzeit/Schwangerschaft seitens des Professors (Korrelation mit dem Alter des Professors?), etc.)

Es gibt allgemeine Zustimmung dafür.

Daniela (Konstanz): letzten Endes hängt das Problem immer mit der privaten Lebensplanung zusammen.

Philipp (FFM): Neue Regelungen für dieses Problem sind keine Lösung (Stichwort Akzeptanz von Bemühungen zur Förderung von Gleichstellung)

Margret (Alumni): Einladung an welchen Referenten? Gegen weitere Thematisierung der psychologischen Komponente, mehr Zahlen.

Nachtrag: Jahresberichte

Aachen
Augsburg
Bayreuth
Bern
FU Berlin
HU Berlin
TU Berlin
Bielefeld
Bochum
Bonn (suche Rechenschaftsbericht)
Braunschweig
Bremen
Chemnitz
Clausthal
Darmstadt
Dortmund
Dresden
Düsseldorf
Duisburg-Essen
Erlangen-Nürnberg
Frankfurt Main
Freiberg
Freiburg 2015/16
Freiburg Statistikzentrum
[Gießen][Göttingen]
[Greifswald][Halle-Wittenberg]
Heidelberg 2015
[Ilmenau][Jena]
[Köln][Kaiserslautern]
[Kassel][Kiel]
[Karlsruhe][Konstanz alle](https://www.uni-konstanz.de/universitaet/aktuelles-und-medien/uni-kon-broschueren-und-jahresberichte/jahresberichte/)
[Lübeck][LMU München]
[TU München][Münster]
[Marburg][Oldenburg]
[Potsdam][Regensburg]
[Rostock][Saarland]
[Siegen][Tübingen]
[Würzburg][Wien]
[Wildau][Wuppertal]
[Zürich]

Zusammenfassung

Im AK wurde hauptsächlich diskutiert, wie sich der Frauenanteil in Studium und vor allem akademischer Karriere für die verschiedenen Stufen (Promotion, Post-Doc, Professur) an verschiedenen Universitäten verhält und was mögliche Gründe dafür sind, dass insbesondere nach der Promotion der Frauenanteil deutlich zu sinken scheint. Hauptsächlich scheinen Familien- und Karriereplanung, aber auch die sogenannte "gläserne Decke" eine Rolle zu spielen, allerdings ist das im AK vorhandene Wissen dazu vornehmlich anekdotisch.

Zusätzlich behandelte ein Teil der Diskussion den im Vergleich zur Bevölkerung geringen Anteil von Frauen an den Studienanfängern in der Physik. Dies und Gegenmaßnahmen dazu wurde jedoch auch schon in früheren AKen vergangener ZaPFen besprochen.

Zur Bekämpfung der "gläsernen Decke" können wir als ZaPFika bereits konkret in Gremien (insbes. Berufungskommissionen) darauf pochen, dass bei der Beurteilung von Lücken in der Publikationstätigkeit Elternzeit und Familienplanung berücksichtigt werden.

Es besteht Einigkeit, dass wir derzeit noch nicht genügend Informationen haben, um fundiert beurteilen zu können, weshalb mehr Frauen als Männer ihre wissenschaftliche Karriere nach der Promotion beenden.

Insgesamt ergaben sich aus dem AK die folgenden Punkte:

  • Fragen aus dieser Diskussion -> Doktorandenumfrage
  • Einladung von Referenten in einem Folge-AK
  • Bestehende How-Tos sollen durch Hinweise zur Sensibilisierung bezüglich des Themas Gleichstellung erweitert werden.
  • Wir brauchen belastbare Zahlen und Statistiken.

Postersession

Zu dem AK gab es keine Postersession.