SoSe16 AK Gute Lehre
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Margret (LMU)
Wenn man darüber diskutiert, was ein gutes Physikstudium ausmacht, dann kommt man irgendwann auf den Ausdruck "gute Lehre". Auch bei der Bachelor-Master-Umfrage kommt heraus, dass "Qualität der Lehre" die häufigst gegeben Antwort auf die Frage ist, wonach Studierende rückblickend ihren Studienort auswählen würde. Also wird klar: gute Lehre ist wichtig!
Aber was versteht man eigentlich unter guter Lehre? Und wie wird die Lehre im Physikstudium gut?
In diesem Arbeitskreis soll vor allem das "wie" diskutiert werden. Was können Hochschulen (und wir als Fachschaften) tun, um gute Lehre zu fördern und die Weiterentwicklung der Lehre zu steuern?
Dabei können folgende Fragen diskutiert werden:
- Wer und was gehört (im Physikstudium) zur Lehre dazu?
- Wie ist der Zusammenhang zwischen Lernen und Lehren? (Stichwort Studierendenzentrierung und Outputorientierung in der Lehre)
- Wie werden Lehrende (auch Tutoren) zu guter Lehre qualifiziert?
- Wie kann die Lehre verbessert werden?
- Wie werden Lehrende bei der Weiterentwicklung ihrer Lehre unterstützt?
- Was leisten eigentlich Lehrveranstaltungsevaluationen zur Verbesserung der Lehre?
- Wie kann die Lehre (z.B. während einer Akkreditierung) sinnvoll bewertet werden?
Dazu werden unter Anderem einige Ideen und best-practice-Beispiele vorgestellt, die dann diskutiert werden sollen.
Explizit soll es eher darum gehen, wie man die Lehrenden zu guter Lehre qualifiziert/anhält, und NICHT darum, was eine gute Lehrveranstaltung in der Physik auszeichnet. Was "Gute Lehre" ist, könnte am Anfang kurz besprochen oder in einen anderen Arbeitskreis ausgelagert werden.
Vorbereitung
Es gibt zwar keinen AK, aus dem dieser hier hervorgegangen ist, allerdings können sich alle Interessierten schonmal ein wenig informieren. Ich werde auch einige Best-Practice-Beispiele zur Förderung von guter Lehre vorstellen.
- was sie ZaPF bereits zu Evaluationen diskutiert hat
- der Akkrediteriungsrat interessiert sich für die stärkere Einbindung der Lehre [Forum des AR]
- zusätzlich kann ich die Projekte/Dokumente von HRK nexus empfehlen: [Gute Lehre] oder andere Dokumente unter: [Publikationen]
Arbeitskreis: Gute Lehre
Protokoll vom 05.05.2016
- Beginn 08:10
- Ende 10:05
- Redeleitung
- Margret (LMU)
- Protokoll
- Paul, Mayer
- Anwesende Fachschaften
- RWTH Aachen,
- Uni Bayreuth,
- FU Berlin,
- HU Berlin,
- TU Berlin,
- Uni Bielefeld,
- Uni Bonn,
- TU Braunschweig,
- Uni Bremen,
- TU Chemnitz,
- TU Clausthal,
- TU Darmstadt,
- TU Dresden,
- Uni Düsseldorf,
- Uni Frankfurt,
- Uni Freiburg,
- Uni Göttingen,
- Uni Halle-Wittenberg,
- Uni Heidelberg,
- TU Ilmenau,
- TU Kaiserslautern,
- KIT,
- Uni Kassel,
- Uni Köln,
- Uni Marburg,
- Uni München,
- Uni Münster,
- Uni Münster,
- Uni Oldenburg,
- Uni Potsdam,
- Uni Rostock,
- Uni Siegen,
- Uni Koblenz,
Einleitung/Ziel des AK
Protokoll
Tagesordnung / Themen
⁃ Was ist Gute Lehre? ⁃ Wie fördert man gute Lehre?
Was ist gute Lehre?
- Redeleitung: Was verstehen wir unter guter Lehre? Was ist dann schlechte Lehre?
- LMU: Lehre muss Studierenden etwas beibringen (Kompetenzen) und soll sie motivieren
- Marburg: Gute Lehre muss die Studierenden abholen (Grundvorlesung; Aber auch gerecht für viele Leute in höheren Semester)
- Braunschweig:Es reicht nicht die Studierenden abzuholen, manche sind überfordert, Professor/in darf Studierende aber nicht aufgeben.
- Frankfurt: Gute Lehre motiviert
- Bayreuth: Gute Lehre Konzentriert sich nicht auf kurzfristige Ziele.
- Fu Berlin: Lehrende müssen den Wissensstand der Studierenden kennen.
- Bayreuth: Gute Lehre beachtet alle beteiligten.
- Marburg: Gute Lehre ist differenziert und Zeitgemäß.
- Münster Lehre nicht nur auf die Vorlesung konzentrieren
Wie fördert man gute Lehre Im weiteren wurde sich darauf geeinigt (ohne Abstimmung) sich zunächst nicht mit dem Modulaufbau sondern nur mit den Vorlesungen und den Übungsbetrieb und ähnliches zu befassen.
- Konsens (aus Gute Lehre): Studierende sollten über Prüfung hinaus gebildet werden und sollten die Motivation nicht verlieren.
- Münster: Vorlesungen evaluieren um Missstände auf zu decken und zu beheben
- Redeleitung: Den Lehrende das lehren lehren (Qualifikation der Lehrenden, am besten bei der Habilitation, weil dort Lehrbefähigung bescheinigt wird)
- Halle: Wissenschaft und lehre trennen (Grundvorlesung)
- Aachen: Preise für gute Lehre vergeben.
- Redeleitung: Ein freies Semester um Vorlesung (mit Didaktikern) verbessern zu können (Lehr-Freisemester analog zum Forschungsfreisemester). An manchen Unis ist so etwas bereits vorhanden.
- Braunschweig: Die Evaluation soll veröffentlicht werden.
- Marburg: Gute Evaluation sind oft schwer;Es sollte Konsequenzen für schlechte Ergebnisse geben; Externe können zur Unterstützung herangezogen werden
- Münster: Es sollte ein Belohnungssystem (von studierenden) geben; Es gab Mobbing wegen öffentlichen Evaluationsergebnissen unter den Professoren.
- Hu Berlin: Eine Kommission für Lehre einrichten welche Empfehlungen abgibt (gute Erfahrungen damit gesammelt).
- Potsdam: Professoren sollten passend zur Vorlesung gewählt werden (also daran Intresse haben); Weniger Forschungstätigkeit mehr Lehre für Dozenten der Grundvorlesungen.
- Bayreuth: Welche Möglichkeiten gibt es? Lehrenden aufzeigen!
Zusammenfassung, wie man gute Lehre fördert
Im Wesentlichen lassen sich die gesammelten Vorschläge, gute Lehre zu fördern, zu zwei Hauptaspekten zusammenfassen: Lehrende sollen motiviert werden, gute Lehre zu halten, und sie müssen lernen zu lehren (Qualifikation).
- Motivation
- Belohnungen
- Bestrafungen
- Qualifikation
- Didaktik Aus- und Fortbildung
- Lehr-Freisemester
- Kommunikation
- Austausch über Lehre bei Professoren (Profs untereinenander und Profs mit Fachschaften)
- bei Problemen Gespräche (offen und direkt, aber höflich und Konstruktiv)
- Auswahl der Lehrenden: Zum Beispiel extra Lehrprofessuren
Evaluation lässt sich hier nicht genau einordnen. Je nachdem, wie man mit Ergebnissen umgeht wird sie als Mittel zu Motivation oder Qualifikation genutzt:
- Motivation: Preis für beste Eval oder Aushang von allen Ergebnissen ("Bestrafung von schlechten Ergebnissen")
- Qualifikation: Evaluation so gestalten, dass Schwächen aufgedeckt und gemeinsam mit Hochschuldidakitkern dann Verbesserungen als Konsequenzen ausgearbeitet werden.
- Es wird die Frage nach Extremfällen (extrem schlechte Lehre) gestellt: Wie geht man damit um?
- Aachen: Es wurden Positive Erfahrungen gemacht wenn auch mit Assistenten geredet wird.
- TU Darmstadt: Hier kann die Fachschaft Evaluationen einsehen und bespricht die Ergebnisse mit dem Studiendekan.
- Koblenz: Professoren haben manchmal einfach keine Motivation (alles egal Haltung).
- Münster: Die Professoren in den Grundvorlesung wechseln sich immer ab, so kommt immer auch wieder eine besser Vorlesung.
- TU Klaustal: Evaluation sind standardisiert und die Geldvergabe richtet sich auch nach den Ergebnis.
- Oldenburg:Vergibt einen Preis für gute Lehre.
- Didaktik Ausbildung und Fortbildung
- Münster: Didaktik Ausbildung ist gut aber nicht wie in der Schule
- LMU widerspricht: Grundlagen sind ähnlich zwischen Hochschul- und Schuldidaktik: Fokus auf Hochschuldidaktik natürlich trotzdem wünschenswert.
- Marburg: Hier waren die Tutorien schlecht, eine Ausbildung auch für Tutoren/innen würde hier helfen.
- Braunschweig: Hat ein eigenes Institut für Didaktik in Naturwissenschaften, welches eine gute Anlaufstelle ist.
- TU Braunschweig: Es könnten Zertifikate für gute Lehre ausgestellt werden.
- Münster: Hochschuldidaktik ist gut, bei schlechter Lehre wird der/die Betroffene in einen Kurs geschickt.
- Frankfurt: Es sollte keine Bestrafung sein, sondern als Empfehlung für alle angeboten werden.
- Heidelberg: Stärken und schwächen müssen durch Reflektion erkannt werden.
- Freiburg: Studierenden sollte erklärt werden wie Feedback zu gestalten ist.
Meinungsbild: Beliebig viele Stimmen; Welches Thema ist noch zu bereden Evaluation (wie weiter):
- Belohnung/Bestrafung wenige
- Kommunikation mehr
- Belohnung auch ähnlich viele wenige
- Kommunikation
- LMU: findet, dass Profs mehr über Lehre sprechen sollten. Es ist oft ein für Profs sehr persönliches Thema, das leider weniger unter Kollegen diskutiert wird als Forschung: Mehr Austausch darüber und es einfach stärker zum Thema zu machen, wäre gut.
- Heidelberg: Direktes ansprechen von Betroffen hilft oft. Professoren/innen sollten zum reden über Lehre bewegt werden (untereinander).
- Uni Bonn: Studenten müssen ermutigt werden zu Professoren zu gehen bei Problemen, aber höflich und konstruktiv sein.
- Hu Berlin: Professor bei Kaffee und Kuchen einladen und mit der Fachschaft reden kann helfen.
- TU Klaustal: Studenten früh mit Professoren zusammenbringen damit diese sich kennen lernen (Grillen).
- Idee um den Dialog über gute Lehre zwischen den Profs und an den Unis allgemein zu fördern: Kolloqiumsvorträge (gibt es ja als Fachvorträge an verschiedenen Unis) auch mal zu Themen der Lehre, zum Beispiel einer neuen Lehrmethode, halten lassen.
- Weiteres Vorgehen zum AK auf dieser und auf der nächsten ZaPF:
Wir wollen uns als ZaPF mal dazu äußern, dass wir Lehre wichtig finden, dass wir gute Lehre und allgemein die Weiterentwicklung/Verbesserung von Lehre toll finden. Dazu soll es in Zukunft einen AK geben.
Zusammenfassung
Im AK wurde zunächst diskutiert, was gute Lehre ausmacht bzw. was das Ziel guter Lehre ist. Nachdem einige Ideen erarbeitet, aber kein Konsens gefunden wurde, wurde fortgefahren mit dem Thema, wie gute Lehre gefördert oder garantiert wird. Verschiedene Vorschläge wurden gesammelt und eingeordnet in folgende Fragen:
- Wie werden die Lehrenden (zu Beginn und im Verlauf der Karierre) qualifiziert gute Lehre zu halten?
- Wie werden Lehrende motiviert (z.B. durch Belohnungen und Bestrafungen) gute Lehre zu halten?
- Wie fördert man Kommunikation über Lehre (zum Beispiel auch bei Problemen)?
- Wie werden Lehrende ausgewählt?