HowTo Plenumstechnik
Einleitung
Die Plenumstechnik einer ZaPF ist ein Herzstück der Plenen: Wenn gut durchgeführt, sorgt sie für einen reibungslosen, verständnisreichen Ablauf. Dementsprechend ist es notwendig, bereits weit im Voraus zu planen, welche Technik sinnvoll ist. Dieser Artikel ist basierend auf den Erfahrungen der ZaPFen in Berlin und Siegen (2017) geschrieben.
Anforderungen
Es hat sich ein Beamer (B3) ausschließlich für die Redeliste etabliert. Ein weiterer Beamer (B2) kann für die Tagesordnung oder als Zweitbeamer für zusätzliche Informationen genutzt werden. Zuletzt ist der Hauptbeamer (B1) dafür zuständig, Folien des aktuellen Redners, Resolutionen usw. anzuzeigen. Die Redeliste sollte auch von dem Protokoll eingesehen werden können. Zuletzt sollten die Inhalte aller drei Beamer auch für den aktuellen Redner sichtbar sein. Das Protokoll braucht eigene Laptops und sollte die Rednerliste sehen können. Auch ein Mensch vom StaPF braucht einen Arbeitsplatz.
Realisierung
Viele Inhalte lassen sich über einen OpenSlides-Server verbreiten, hauptsächlich Redeliste, Resolutionen etc.. Das hat den Vorteil, dass man auf mehreren Rechnern und somit mehreren Bildschirmen die gleichen Folien zeitgleich ohne viel Aufwand anzeigen kann, da OpenSlides-Beamerfenster einfache Browserfenster sind. Es hat sich bewährt, für die OpenSlides-Folien zwei Menschen anzusetzen, die damit beschäftigt sind, aktuelle Inhalte in OpenSlides einzupflegen, die anzuzeigenden Folien auszuwählen und die Redeliste zu pflegen. Tendentiell schaden 3 Leute gerade in stressigen Situationen aber auch nicht. Für den Hauptbeamer lässt sich z.B. Open Broadcaster Studio nutzen, welches eigentlich zur Steuerung eines Streams oder Aufnahme eines Videos gedacht ist, sich aber auch zur Steuerung eines Beamers nutzen lässt (Qualitativ: Rechtsklick auf die Vorschau im Programm -> Vorschaumonitor -> Beamer auswählen ). Darin kann man eine Szene für die Darstellung des Hauptbeamer-OpenSlides-Fensters auswählen. Eine zusätzliche Szene kann z.B. PDF-Folien anzeigen (per Aufnahme des PDF-Anzeigeprogrammes), um z.B. dem StaPF seine Präsentation zu ermöglichen. Hierbei sei anzumerken, dass das PDF-Programm immer im Vordergrund sein muss, damit die Weiter-Taste auf einem Presenter funktioniert. Die Alternative ist, einen zusätzlichen Laptop zur Vorschau von z.B. PDF-Dateien via Capture Card in Open Broadcaster Studio (OBS) einzubinden. Dann kann auf diesem Laptop das PDF-Anzeigeprogramm immer im Vordergrund sein, und auf dem OBS-PC weiter an OBS gearbeitet werden. Für den Beamer 2 (B2) eignet sich ein normaler Laptop mit Mensch, der auf diesem per Drag and Drop die jeweiligen Dateien bzw. das entsprechende OpenSlides-Browserfenster auf den Beamer zieht. Die Protokollanten (auch der Mensch vom StaPF, der live Resolutionen mittippt) bekommen am Besten je einen Laptop. An einen dieser Laptops kann ein zusätzlicher Monitor angeschlossen werden, über welchen die Redeliste im Browserfenster angezeigt wird. Analog sollte auch für die Redner in der Nähe des Rednerpults (Sichtbarkeit beachten!) z.B. ein Laptop mit zwei zusätzlichen Monitoren stehen, wobei der Laptop die Rednerliste spiegelt und die beiden Monitore die Signale des Haupt- und Nebenbeamers anzeigen. Um diese zu bekommen, eignet sich ein HDMI-Splitter, welcher aus einem HDMI-Signal 2 macht. So kann der Rechner, der für den jeweiligen Beamer zuständig ist, an den Splitter angeschlossen werden, welcher das Signal an den Beamer und an die Monitore am Rednerpult weiterleitet. Schlussendlich muss beachtet werden, dass alle Rechner in einem eigenen LAN-Netzwerk sein müssen, da WLAN zu instabil ist und z.B. viele Rechner auf eine Rednerliste Zugriff haben müssen. Für Protokollanten kann man auch über eine lokale HackMD-Installation nachdenken, für den Menschen vom StaPF über eine ShareLaTeX-Version.
Fazit
Es gibt viel zu tun. Am Besten erstellt man sich frühzeitig einen Aufbauplan mit möglichst vielen Kabeln etc., um einen Überblick zu bekommen und während des ganzen Planungsprozesses schnell auf geänderte Gegebenheiten reagieren zu können. Beispielhaft ist der Aufbauplan der ZaPF in Siegen in der nebenstehenden Abbildung dargestellt. Nicht angesprochen wurde, dass das Plenum am besten mitgefilmt wird (zu Beginn fragen, ob das ungewünscht ist!), und der Hörsaal tontechnisch aufgerüstet werden muss (3 Handmikros - davon 1 Ersatz - , 2-3 Headset-Mikros, Aufladegeräte dafür) und evtl. ein Mischpult von einem Menschen beaufsichtigt werden muss für den Fall, dass eine Rückkopplung entsteht. Außerdem sollte das Plenum stromtechnisch mit Verteiler und Mehrfachsteckdosen ausgerüstet werden, wenn möglich und nötig. Im Idealfall kümmert sich das Rechenzentrum und ein Dezernat der Uni um die letzten Punkte. Des Weiteren dient z.B. eine kleine Playlist an ruhigen, wenig bekannten Liedern, um in Pausen nach stressigen Diskussionen ein bisschen Ruhe einkehren zu lassen. Schlussendlich muss jedes Orga-Team selbst wissen, wie viel Zeit für die Organisation der Punkte aufgebracht werden sollte. Wenn man sein System aber gut kennt, ist man in der Lage, auch auf spontane, große Probleme ruhig und sinnvoll zu reagieren.
Musikvorschläge
Für die ruhige Musik empfehlen sich gerade deshalb weniger bekannte Lieder, da über die Hörsaalboxen (und bei der niedrigen Lautstärke) niemand deren Qualität sinnvoll abschätzen kann (die Boxen sind nicht gut genug dafür), sodass niemand sich über die nach seinem Geschmack schlechte Musik beschwert. Gerade, wenn die Musik dazu da ist, um Ruhe einkehren zu lassen, ist das stark von Vorteil. Zeitgleich bedeutet das auch, dass die Musik nicht besonders hochwertig sein muss (aber natürlich kann). Folgende, im Zweifel auf YouTube auffindbare Lieder, deren Nutzung NICHT unter die GEMA fällt, wurden z.B. in Siegen gespielt:
- Crusaders 2 - Johannes Bornlöf
- Knights Templar 1 - Johannes Bornlöf
- Gee - Swing It
- Gee - Pixelbeat
- Gee - Electroswing
- Gee - Lupo
- Gee - Easy Things
- Gee - ContraPulse
- Gee - Funkjunk
- TheFatRat - Jackpot (Jackpot EP Track 1)
- Gee - In The Lounge
- Vindsvept - Never Stand Alone ft. Jason Kay
- Action Music - Vindsvept - Flying High
- Blue Paradise - by NB
- ProleteR - Faidherbe square
- Crusaders 1 - Johannes Bornlöf
- Vindsvept - A Song from the Deep
- Digital Math - Joystick
- TheFatRat - Prelude (Jackpot EP Track 3)
- Doctor Vox - Wasting Time
- Kevin MacLeod ~ Brittle Rille
- Siren - Run Away
- JJD - Adventure
- OurMusicBox - 'Into Uncertainty'
- DOCTOR VOX - Heatstroke
- DOCTOR VOX - Hero
- Vindsvept - In Honour of the King, part two
- Gee - Ryakknar
- Vindsvept - Leaving the Dream
- Vindsvept - Light the Bonfire
- Gee - Das ZanderTheme (ZanderLP Intro Song)
Eine andere ZaPF-Orga empfiehlt: Die Pausenmukke des Berliner Kongresszentrums abspielen: Fear of Ghosts – Machine Lullaby oder nach "pausenmukke bcc" suchen.