WiSe22 AK Lehramtsumfrage

Aus ZaPFWiki

Vorstellung des AKs

Verantwortliche*r: Samuel (jDPG), Andreas (jDPG)
Solltst du Lust haben den AK mit uns zu Gestalten, melde dich gerne bei uns!

Wichtig: Termin bitte auf AK-Block 4, Samstag 08:00 Uhr legen!

Einleitung und Ziel des AK
In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 wurde von der DPG die Lehramtsumfrage durchgeführt. Dabei gab es Rückmeldungen von 1000 Studierenden. Parallel dazu wurden ebenfalls die Fachbereiche zu der Ausgestaltung ihrer Lehramtsstudiengänge befragt.
Die Auswertung der beiden Teile der Umfrage steht kurz vor der Fertigstellung. Die Veröffentlichung ist für Anfang des nächsten Jahres geplant.

Ziel des AKs ist es herauszuarbeiten, in welche Richtung Forderungen/Wünsche zur Überarbeitung der Lehramtsstudiengänge gehen können, die auf den Ergebnissen der Lehramtsumfrage basieren.

Handelt es sich um einen Folge-AK?
Nein

Wer ist die Zielgruppe?
Alle, die sich für die Gestaltung des Lehramtsstudiums und die Ergebnisse der Lehramtsumfrage interessieren.

Wie läuft der AK ab?
In dem Arbeitskreis möchten wir euch ein paar erste Ergebnisse vorstellen, eure Fragen zu der Umfrage beantworten und uns überlegen, in welche Richtung Forderungen/Wünsche zur Überarbeitung der Lehramtsstudiengänge gehen können, die die ZaPF im Sommer 2023 formulieren könnte.

Voraussetzungen (materielle und immaterielle)
ggf. Kentnisse über das Lehramtsstudium; optional: Datenliebe

Materialien und weitere Informationen


Arbeitskreis: AK Lehramtsumfrage

Protokoll vom 11.11.2022

Beginn
8:40 Uhr
Ende
10:00 Uhr
Redeleitung
Samuel Ritzkowski (Jena)
Protokoll
Simon Tautz (Kiel)
Anwesende Fachschaften
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,
Eberhard Karls Universität Tübingen,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg,
Friedrich-Schiller-Universität Jena,
Johannes Gutenberg Universität Mainz,
PH Ludwigsburg,
Universität Duisburg-Essen - Essen,
Universität Wien,
Universität zu Köln,

Protokoll

https://pad.zapf.in/WiSe22_AK_Lehramtsumfrage

Vorstellen der Daten

Andreas stellt die KFP Lehramtsumfrage vor (es werden die gleichen slides wie bei der KFP verwendet). Das Lehramtsstudium wird als offene Baustelle in der Physiklandschaft bezeichnet. Es fehlen sehr viele Physiklehrkräfte. Die Lehramtsunfrage soll eine Datengrundlage über den Ablauf des Lehramtsstudiums geben. Die Umfrage wurde sowohl bei den Fachbereichen als auch bei Studierenden durchgeführt. Die Ergebnisse sollen als DPG Studie im Frühjahr 2023 bei der DPG veröffentlicht werden. Ziel ist es bis Herbst 24 in der Lage zu sein Stellungnahmen zu den Daten zu veröffentlichen.

Die Umfrage beinhaltet 1000 vollständig ausgefüllte Umfragebögen. Die Antworten kommen zu ca. 40% von weiblichen Personen. Es gibt keine Korrelation zwischen Geschlecht und Schulart. Der Abiturdurchschnitt für Physiklehramtsstudierende liegt etwas über dem Bundesdurchschnitt. Der eigene Physikunterricht ist ein häufiger Grund für die Aufnahme des LA Studiums. Etwa 50% der Studierenden wählen Mathematik als zweites Fach. Alle anderen Zweitfächer liegen bei < 10%. Die große Mehrheit der Studierenden gibt an auch als Lehrkraft arbeiten zu wollen. Das LA Studium ist also sehr Berufsspezifisch.

Die fachdidaktische Ausbildung wird im allgemeinen am besten bewertet. Die unterrichtspraktische Ausbildung wird als gut aber zu wenig bewertet. Die pädagogische Ausbildung wird als notwendig aber im schnitt am schlechtesten bewertet. Besonders die Verschränkung von Fachdidaktik und Fachausbildung wird besonders gewertschätzt. Die meisten LA Studis bewerten die Fachausbildung als eher zu umfassend und zu schwierig (zu Anspruchsvoll). Häufig geht der Inhalt auch zu weit über das Schulniveau hinaus. Einwurf: Diese Bewertung muss mit Vorsicht betrachtet werden. Was zu schwer ist und was notwendig ist können Studierende während des Lernens nicht immer bewerten.

Die LA Studis finden es gut am Anfang Kontakt zu den Fachstudierenden zu haben. Ihnen fehlt aber häufig auch der Schulbezug in den ersten Semestern.

Physiks LA Studis nehmen sich häufig zuerst als LA Studis wahr, nicht als Physiker\*innen LA ist eher schlecht in Regelstudienzeit studierbar. Das Studium entspricht häufig den Erwartungen. Nur wenige Physik LA Studis streben Auslandsstudium oder Auslandssemester an.

Die Studis fühlen sich im allgemeinen schon Wertgeschätzt. Einzelne melden jedoch, dass sie sich als Studis zweiter Klasse fühlen.

Freitexte

Am häufigsten genannt

  • Wissen weitergeben
  • Arbeit mit Kindern / Jugendlichen

Zentrale Erkenntnisse: LA Studis haben einen klaren Berufswunsch, soziale Aspekte und eigene Erfahrung mit Lehrtätigkeit. Für die Physik besteht viel intrinsische Motivation.

Gelobt werden viele Dozierende, starke identifikation mit der lokalen Didaktik. Lehramtsspezifische Fachveranstaltungen und Praktika werden als positiv wahr genommen.

Wünsche an das Lehramtsstudium:

  • Mehr Praxis und Schulbezug
  • Mehr Didaktik
  • weniger Fachphysik
  • Tiefes Wissen wird gewünscht aber Berufsbezogen

Fragen

Wann stehen Studis zum ersten mal vor einer Schulklasse?

  • Keine Daten direkt erhoben, aber häufig in den Freitexten als zu spät kritisiert.
  • In NRW Schulpraktikum im ersten oder spätestens im zweiten Semester (5 Wöchiges Praktikum)
  • In Ludiwgsburg muss das Orientierungspraktikum bis zum 3. Semester absolviert werden.

Wie groß sind die Unterschiede bei der angestrebten Schulart?

  • Es wird überlegt die 10 - 15% nicht Gymnasiallehramt aus dem Datensatz zu streichen, da viel zu wenige Studierende aus den Gruppen Real- oder Grundschullehramt teilgenommen haben.

Ziel des AK´s?

  • Wie wird die LA Umfrage von Gremien wahrgenommen?
  • Austtausch von Expertenwissen aus Sicht der Studierenden

Professur als größte Stellschraube

  • Fachdidaktikprofessur kann unterstützend im LA Studiengang sein
  • Hohe Ansprüche an Fachdidaktikprofessur KandidatInnen, schwierig, Positionen qualifiziert zu besetzen, da nicht geügend BewerberInnen vorhanden sind.

Viele Daten der Umfrage sind nichts Neues, da viele Probleme (z.B Forderung für mehr Praxis) schon seit mehreren Jahren Thema sind. Die Umfrage dient als Evidenz.

Studierende die überlegen das Studium abzubrechen

  • nur Wenige haben vorher etwas anderes studiert.
  • Nächster Schritt: Stärker in die zweite Ausbildungsphase und ins praktische Lehramt zu schauen. Diese können bewerten, was sie sich in der Ausbildung gewünscht, bzw. was Ihnen geholfen hätte.

Gibt es Daten aus der Umfrage, wie man mit dem zu erwarteten Lehrkräftemangel umgehen kann?

  • Ziel ist es das Studium zu verbessern; Hoffnung ist, wenn das Studium besser ist dann kommen auch mehr Lehrkräfte. Konkrete Interventionen wurden nicht in der Studie untersucht.

Wurde untersucht ob die Aussicht auf Verbeamtung ein Anreit zum Stuium ist?

  • Die Aussicht auf ein sicheres Arbeitsverhältnis wurde bei der Studienmotivation als ~10. häufigstes angegeben.
  • Die Politik scheint sich zu bewegen und (z.B. in BaWü) Werbekampangen zur Lehrkräfteausbildung zu schalten
  • Einige lassen sich bei psychischen Problemen / Krankheiten nicht behandeln, weil sie um ihre Verbeamtung fürchten.
  • Gerade nach der Corona Zeit sind die Probleme vermehrt aufgetreten.
  • psychische Probleme werden in der Umfrage nur selten genannt; möglicherweise aber weil die Studis das nicht in einer Umfrage nennen wollen.

Sind die Fachdidaktiken / individuellen Lehrenden entscheidend für das Bild vom Lehramtsstudium?

  • Fachdidaktik wird häufig als positiv bewertet
  • Individuelle Lehrende werden häufiger gelobt.

Werden die Studiendaten Standortbezogen wahrgenommen?

  • Nein
  • Diskussion inwiefern aus den Studienergebnissen rückschlüsse auf die Angemessenheit der fachlichen Ausbildung gezogen werden können*

Der AK dankt für die Mühe mit der die Studiendaten erhoben wurden.

Zusammenfassung/Ausblick