WiSe20 Didaktikstroemungen

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Vorstellung des AKs

Verantwortliche*r: Stefan (Köln)

Einleitung und Ziel des AK
Verständigung, (Weiter-)Entwicklung neuer Ideen

Handelt es sich um einen Folge-AK?
ja: https://zapf.wiki/SoSe20_Didaktik

Wer ist die Zielgruppe?
Sowohl Lehramtsstudis als auch nicht-Lehramtsstudis


Ziel des AKs

Wir wollen gemeinsam danach fragen, was Physikdidaktik eigentlich ist, welche Aufgaben sie hat und haben könnte – in Schule, Hochschule, Museum, Populärwissenschaften und so weiter. Was sind problematische Tendenzen, was erfreuliche?

Nein, es handelt sich nicht um einen Lehramts-AK. Und doch, Lehramts-Affine sollen in diesem AK eine wichtige Rolle spielen.

Ablauf

Die Gestaltung des AKs ist relativ offen, dennoch haben wir zwei Inputs vorbereitet, die wir je nach Bedarf einbringen werden:

Mögliche Inputs

Die "Kultur des Schweigens" und die spezifische Bedeutung der Naturwissenschaften für die Allgemeinbildung (~10 Minuten)

Der Pädagoge Paulo Freire ist quasi sein gesamtes Leben der Frage nachgegangen, woher die "Kultur des Schweigens" kommt und hat auf diese Analyse aufbauend die "Pädagogik der Unterdrückten" entwickelt. Darin nehmen die Naturwissenschaften eine ganz spezifische Rolle ein. Im Input werden die Hauptunterschiede der "Pädagogik der Unterdrückten" zu den klassischen Ansätzen vorgestellt und die spezifische Rolle der Naturwissenschaften dabei beleuchtet.

Tradierungen der Physikdidaktik (~15 Minuten) Seit dem zweiten Weltkrieg ist eine Schlüsselauseinandersetzung der Bildungswissenschaften (wie auch anderer Disziplinen), ob Bildung kritisch oder affirmativ sein soll. Sie spitzte sich in den 1960er und 1970er Jahren im berühmten Streit zwischen Verfechter*innen der "Berliner Didaktik" nach Heimann, Otto und Schulz und den Verfechter*innen der bildungstheoretischen Didaktik nach Klafki zu. Sie spiegelt sich bis heute als Grundkontroverse auch in der Physikdidaktik und spitzt sich spitzt sich dort in den letzten Jahren neu zu. Im Input wird die pädagogische Grundkontroverse samt Entstehungsgeschichte kurz holzschnittartig skizziert und erläutert, warum wir meinen, dass das Wiederaufflammen der Debatte etwas mit der zunehmenden Bedeutung der Inklusion zu tun hat.

Nochmal das Ganze?

Das war der Plan letzten Mal. Letztlich wurde sich im AK darauf verständigt, zuerst beide Inputs zu halten. Dazu gab es jeweils so viele Rückfragen, dass die eigentliche Debatte auf diesen Folge-AK verschoben wurde. Dennoch sollen die Inputs vom letzten Mal für diesen AK keine Voraussetzung sein. Vielmehr sollten wir uns einfach zu Beginn des AKs darüber verständigen, wie wir es machen wollen; bei Bedarf können die Inputs oder Zusammenfassungen / Teile davon auch nochmal wiederholt werden.

Material


Arbeitskreis: Strömung der Physikdidaktik

Wird noch überarbeitet Protokoll vom (8.11.2020)

Beginn
15:30 Uhr
Ende
17:45 Uhr
Redeleitung
(insert: wunderbarste Redeleitung)
Protokollantum
(insert: fleißigste Schreiberlinge)
Anwesende Fachschaften

Philipps-Universität Marburg, Technische Universität München, Technische Universität Wien

Protokoll

Input und was wir mitgenommen haben

Input: Folie 2 aus der folgenden Präsentation: https://zapf.wiki/images/5/51/Inputs_Didaktik-AK_3.pdf

Wir haben ganz viel diskutiert über Paulo Freire und über Bildung und, wie man die "Kultur des Schweigens" brechen kann. Der Dialog ist das zentrale Element. "Physik entsteht im Gespräch." - David Ohse.

Was Manu mitgenommen hat:

  • Hirarchien abbauen
  • Studierende sind Kollgen\*innen
  • Alle sollen darüber reden, warum sie das machen, was sie tun, was sie motiviert
  • Wie man mit Studierenden in LVs umgehen soll
  • Dialog als zentrales Element
  • Warum schweigen wir alle? Warum sind wir alle ungenügend? Wer hat etwas davon?
    • Mechanismen müssen hinterfragt werden!
  • Dinge die gut laufen, sollten auch besprochen werden

Was Merten mitgenommen hat:

  • Es ist elementar, die Motivation für Physik zu erkennen. Diese findet man am besten, indem man darüber redet.
  • Bibliothekar\*innen als "Verkuppler\*innen" für die Beantwortung von Fragen.

Was Stefan mitgenommen hat:

  • each one teach one -> Tutorien bringen nicht nur bei, sondern bringen Leute zusammen, die gemeinsam was starten wollen
  • Es reicht nicht, die doppelte Natur als Kultur herauszuarbeiten / auzuzeigen, wo Dinge änderbar sind, man muss sich auch damit auseinandersetzen, wer warum die doppelte Natur etabliert hat. Dies ist immer ein Machtinstrument, dass es zu kritisieren gilt. Z.B.: https://studienreform-forum.de/de/forum-2019/beitraege-2019/2019/03/25/professor-namenlos-und-die-liebevolle-strenge/
  • Z.B. auch bei Ersti-Sachen und in Übungen: Darauf hinweisen, dass man sich bei den Meisten für nichts schämen muss und immer Fragen stellen sollte, aber auch nicht verharmlosen, dass es Arschlöcher gibt, denen man sich stellen muss / die es auszulachen gilt
  • Der theoretischen Physik kommt eine besondere Rolle zu, weil es ihr business ist, die Mögliichkeiten vorhandener Kenntnisse auszuloten und zugänglich zu machen.
  • Häufiger mal nachfragen, warum Menschen etwas machen, etwas faszinierend / langweilig finden.
  • Fette Party machen und feiern, was man in den Selbstbericht geschrieben hat.
  • Dialog wichtig, um sich zu verorten und daraus Souveränität zu entwickeln, vergleiche auch, was in vielen Evaluationen des Online-Semesters geschrieben wurde: dass man ohne Dialog unsicher ist und auch die Gedanken nicht so kontrastiert werden, dass man in der Lage ist, sinnvolle Fragen zu stellen. Diesen Gedanken haben wir zwar in unserem offenen Brief zur Uniöffnung aufgegriffen, ich habe den aber bisher nicht in diesem Kontext gesehen: http://fs-physik.uni-koeln.de/offener-brief-fuer-die-wiedereroeffnung-der-uni/

Was Christian mitgenommen hat

  • Den Unterschied zwischen Kultur und Natur (nach Freire)
  • Mensch kann Dinge beeinflussen und hat Macht
  • Natur kann zu Kultur werden
  • "Fehlertoleranz" ist wichtig um Ängste abzubauen

Was Gabi mitgenommen:

  • Dialog als die wichtigste Waffe gegen die "Kultur des Schweigens".
  • Mir gefällt der Ansatz von Paulo Freire, die Menschen im Dialog an Bildung teilhaben zu lassen
  • Möglicherweise seine Schritt für Schritt Anleitung in angepasster Form für Universitäten zu übernehmen
  • Aktion, Plan!
  • Dialog in den Unialltag übernehmen, am besten ohne viel Aufwand für Studierende und Professoren

Sammlung für den FolgeAK: Was sind eure Erlebnisse mit gutem Dialog / guter Lehre in der Universität / Schule etc.?

Fragestunden

Wie mehr fragen?

  • man kann nur Fragen stellen, wenn man vorher drüber diskutiert hat, sonst schärfen sich die Gedanken gar nicht genug
  • Tutorium - man braucht die Antwort sofot
  • Würzburg: da existiert ein Flur, in dem bezahlte Tutor\*innen rumgehen und da kann man sitzen und lernen und Fragen stellen
    • braucht ma gute Menschen?
    • oder Menschen die wissen wohin verweisen...
  • Sophomore System an der Uni Wien: 1. Semester Studis in 5er-Gruppen, betreut von je einem Höhersemestrigen, im Raum sind auch noch Höhersemestrigere
  • TUM hat "offene Tutorien" so: ein Raum in dem gerechnet werden kann. Tutor ist da, man sitzt in Kleingruppen zusammen und versucht Beispiele zu lösen, kann andere Studis oder Tutor\*innen Fragen stellen.
  • Manche Tutor\*innen lassen absichtlich Leute kommen, die Fragen stellen
  • Sophomoresystem ist nicht so gewöhnlich
  • Manu war auf ERASMUS in Dänemark
    • Studis haben viel gefragt
    • haben Pausen eingefordert
    • sind in Büros von Lehrenden gegangen
    • Menschen haben sich geduzt
    • Pausen machen unglaublich viel!
  • Gemeinsames Anfangen von Aufgaben hilft immens bei Übungen!
  • Menschen werden bei zu vielen Fragen nervös, weil sie "nicht fertig" werden
  • Oft stehen Studis nach Vorlesungen mit Profs zusammen
  • Tafelwischpausen sind wichtig! - indirekte Pausen
  • Samstagsuni? Schwierig für Lehrende, könnte Raumprobleme beheben
  • Projekte im Studium? - didaktisch sehr sinnvoll
  • An der Uni Wien gibt es bei Programmieren ein Projekt
    • was wird dann damit gemacht? Nix
    • sollte irgendwo präsentiert werden
  • Projekt, das sinnvoll ist, machen
  • Praktikumsprotokolle - Statt Protokollen ein Buch schreiben, ein wachsendes Dokument
    • man muss so lange korrigieren, bis es richtig ist
    • Fehler werden aufgearbeitet vs. wirkt wie eine Schikane
  • Musterlösungen für Studierende produzieren lassen
  • Arbeitskreis Didaktik der TUM - von der Fachschaft direkt gemacht:
    • Minikurse in LaTeX und MatLab
    • Einführung in Python (zusätzlich zu regulärer VL)
  • Programmierkurs der Uni Köln: http://www.thp.uni-koeln.de/trebst/Lectures/2020-CompPhys.shtml
  • Motivierte Menschen machen aus allem Gold
  • Was macht man mit den anderen?
  • Gute Bedingungen kommen nicht von selber und unter guten Bedingungen wird nicht automatisch alles gut
  • Was macht man aus unmotivierten Menschen?
  • Menschen die failen und grummelig werden, sind auch ein Problem
  • Symposium für gute Lehre
    • Profs moderieren verschiedene Themen
    • persönlich eingeladen
    • essen
    • Tische, an dem Leute diskutieren können
    • Vorlesungsgestaltung etc.

Was wollen wir aus alledem machen?

  • Poster für das Studienreformforum?
    • ist das nicht Didaktik?
    • Veranstaltungen interagieren mit dem Studienplan
  • Tag/Woche der Didaktik
    • Wie halten Profs ihre Vorlesungen
    • Postersession
    • Mal so ne Runde ist unverbindlicher als große Veranstaltung
  • Geographie in Köln
    • Fahrt in ein Haus ohne Internet und da über Lehre reden für ganz viele Leute.
    • Lehre ist trotzdem schlecht, wieso?
  • Flipped Classroom
    • Dialog statt Fragestunde - besser
  • Frage zum Anlass zu nehmen, um bestimmte Abschnitte einzubauen. Es muss so gemacht sein, das Leute sich trauen, Antworten zu geben.
  • Fragestunden funktioniert mit den richtigen Fragen:
    • Quizzfragen wo die Menschen abstimmen sollen, Fragen so stellen, dass Studis halb halb abstimmen
    • wenn kontrovers - Breakout-Rooms
    • alle Breakout-Rooms schreiben auf einem großen Whiteboard in verschiedenen Ecken
    • kann gut klappen

Wie bringt man Menschen dazu, aus den Erfahrungen von Anderen zu lernen?

  • Tag der Didaktik / Abend der Didaktik!!!
  • Ausflug der Didaktik?

Evaluationen - wie macht man Evaluationen, was macht man damit??

  • drei Tipps für die nächste Vorlesung
  • drei Tipps, die er seinen Kolleg\*innen geben soll
  • Evaluation als Mittel zur Verbesserung sehen, nicht als Bestrafung
  • Evaluation in der Vorlesung besprechen

Wir wollen Tage der Didaktik haben!

Wir wünschen uns einen FolgeAK :)

Was tragen wir beim Endplenum vor?