SoSe21 AK Klafki Hochschule

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Vorstellung des AKs

Verantwortliche*r: Amr (Hu Berlin), Stefan (Köln)

Einleitung und Ziel des AK
Verständigung, (Weiter-)Entwicklung neuer Ideen

Handelt es sich um einen Folge-AK?
ja: https://zapf.wiki/SoSe20_Didaktik, https://zapf.wiki/WiSe20_Didaktikstroemungen

Wer ist die Zielgruppe?
Sowohl Lehramtsstudis als auch nicht-Lehramtsstudis.

Und dennoch: Lehramts-Affine sollen in diesem AK gerne ihre Kenntnisse aus Physikdidaktik und insbesondere auch Bildungswissenschaften einbringen.

Im Forum findet ihr den AK hier: https://talk.zapf.in/t/ak-klafki-fuer-die-hochschule/446

Über den AK

Während Hochschuldidaktik weitgehend DIY-Didaktik ist, existiert die allgemeine Didaktik – meist mit Bezug zur Schule – seit mehreren Jahrhunderten als eigenständige wissenschaftliche Disziplin.

Dieser AK ist der dritte einer Reihe, in der es darum geht, aus den Erkenntnissen und Debatten der allgemeinen Didaktik für die Arbeit der Fachschaften / der ZaPF zu lernen: Im Sommer 2020 haben wir uns einen kurzen Überblick über die Geschichte und die widersprüchlichen Strömungen der Pädagogik vom Mittelalter bis zur Gegenwart verschafft. Im Winter 20/21 haben wir uns mit der "Pädagogik der Unterdrückten" nach Paulo Freire befasst und den daraus ableitbaren Begründungen, warum Naturwissenschaften Teil von Allgemeinbildung sein müssen. Diese ZaPF wollen wir uns mit der "Kritisch-konstruktiven Didaktik" nach Klafki befassen.

Warum Klafki?

Klafki ist einer der bedeutendsten Didaktiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und steht wie kein anderer für die Schulreformen der 1970er und 1980er Jahre nicht nur, aber vor allem in NRW und Hessen. Letztere sind seinerzeit auf erbitterten Widerstand der Unions-geführten Bundesländer gestoßen, die stattdessen das Reformprogramm der sog. Berliner Didaktik verfolgt haben. Unter anderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen neu aufgeflammt ist dieser Konflikt zuletzt infolge der ersten PISA-Studie 2000 und der Bildungsstreiks 2009 und 2011.

Viele der Ideen Klafkis gehen auf Überlegungen Wagenscheins zurück, der *der Physikdidaktiker schlechthin* im deutschsprachigen Raum war. Klafkis Überlegungen sind daher zwar allgemeine Didaktik, aber durchaus Physik-affin. Allerdings haben sich Wagenscheins Ideen sehr auf den Schulunterricht bis zur Klasse 10 konzentriert und sind philosophisch und politisch nicht so ausgearbeitet und weniger theoretisch fundiert und auf den Punkt gebracht wie Klafkis Arbeiten. Wagenschein kann daher im AK auch eine Rolle spielen, Klafki scheint uns aber hilfreicher zu sein, um die Ideen für die Hochschule zu adaptieren.

Ablauf des AKs

  • Kurzer Input zu
    • Einordnung Klafkis und
    • Grundzügen der von ihm entwickelten Programmatik
  • Offene Diskussion:
    • Was halten wir von den Überlegungen Klafkis?
    • Was bedeutete es, sie für das Physikstudium zu adaptieren?
    • Wie hilfreich sind sie zur Gestaltung von Studienreformen?

Protokoll

In Berlin, Köln bewegt sich was in der Didaktik. Aber kaum Debatte zur philosophie hinter dieser Didaktik. Man ist froh es gibt überhaupt eine Didaktik. Wir fragen us, was gibt es eigentlich für Strömungen?

Man hat gehofft Lehramtsstudis könnten was berichten, aber nun entschieden eher Geschichte der Pädagogik Inputs zu machen.

  • Vorstellungrunde*
  • viele Menschen benutzen einen surface*
  • aber Microsoft ist anstrengend*

Viele von uns haben wenig Vorwissen, aber neugier ist da: eigentlich gibt es diese Ideen, und irgendwie kann man diese Gedanken, die es schon gibt, für die HS benutzen. Es wird aber aus dem Lehramt ein Skriptteil zu Klafki geteilt.

  1. Input
  • Tiefer Einschnitt des 2. Weltkriegs: "was haben wir in den Schulen falsch gemacht?". Kern und Ausgangsfrage aus der kritischen Pädagogik.
  • Klafki (gemäßigt) aus dieser Szene. Wagenschein gibt es auch. Nach 68 war Klafki als Schulreformer berühmter geworden. Aus dieser Arbeit kommt die Gesamtschule.
  • Wie soll Bildungsexpansion aussehen? Klafki versteht das als emanzipatorische Herausforderung. In Kontrast: "neoliberale" Berliner Didaktik
  • Vedeutlichung: Bildungsexpansion bezieht sich auf den Versuch, den "Bildungsprivileg" auszuweiten auf weitere (alle) Personen. Damals nur 11% Abitur! Z.b. keinen zweiten Bildungsweg. Keine Fachhochschulen. Demokratisierung notwendig gewesen.
  • Zugespitze auseiandersetzung:
 * Linke gruppen VS. Industrie (Fachkräftemangel)
 * Und noch: Elitäre gegner der BaMa, z.B. ("es sollen nur 10%...")
 * Grundfragen...
   * Klafki fragt: warum gibt es Bildung?
   * Berliner fragen: wie entwickeln wie die Gesellschaft, wo die meisten eh keine Bildung wollen
       * Methodik wichtiger, da es am Ende um fertigkeiten geht!
 * Es gab Kompromiss Versuche, dann wandel, und Wiederholungen, Mischen.
  • Kurze Nebendiskussion: Vergleich der Religionseinflüsse auf Bildungsbereitschaft. Max Weber.
  • Frage: Ist jetzt die Bildungsexpansion eine "zweite Welle" oder einfach die Weiterentwicklung?
 * Debatte läuft, aber an sich das gleiche seit admals (mit kurzer "Pause" in 2000ern, wo soziale Selektivität wieder gestiegen ist) 
  • Einschub aus LA: was sind die "Epochaltypische Schlüsselprobleme"? (Haupt Klafki Idee #1)
 * die Schüler:Innen sollen diese Probleme verstehen, und den Behebungsversuch verstehen, nicht unbedingt Lösungen in die Hand gedrückt bekommen oder eben selber entwickeln
 * Klassiker aus den jetztigen Jahrzenten
 * Bisschen mehr Thermodynamik!
 * S: Die sind so bestimmend, man muss sich dem entgegenstellen! Man konstituiert damit eine Gemeinsamkeit. Es ist wichtig Lehrer:innen und Schüler:innen stecken im selben boot! (und erzählt was aus Köln)
 * Erlangen: Unser Physikdidaktiker sehr gegen Mathematisierung der Physik (Aufhänger)
 * Wichtig: wir gucken es uns live an
  • Idee #2 Erstidee von A. von Humboldt: Entfremdung und sich drauf Einlassen
   * Bildungsprozess ist Wechselwirkung zwischen krass neuem (wo ich mich eintauche) und dem was ich verstehe. Kritik: idealistisch, machtberhältnisse, charakterstärke, usw. ...
   * Galt lange als nur für Priviligierte
   * Klafki greift den wieder auf und im Verhältnis gesetzt zu den Epochaltypischen Schlüsselproblemen
   * Implizites Verständnis von "Geschmack" als etwas was auch eine Entwickunglungsgeschichte hat. Gegenseitiges, echtes Verständnis warum Menschen andere Dinge mögen.
  • Idee #3 Exemplarisches Lernen
   * Vollständigkeitsanspruch klappt nicht. Was müssen wir weglassen? (AH: Berufsbildung weg, Allgemeinbildung wichtig)
 * Antwort Klafki: man muss eben expemplarisch Lernen (stammt einbisschen von Wagenschein, Physikdidaktik Mensch)
 * Exemplarisch heißt man kann daran sehen, was die Grundprinzipien sehen, und ist in der Lage, diese auf anderes zu Übertragen 
 * Gute Beispiel sind eben die Entarteten fällen, bzw die Grenzfälle
  • Zum EL
   * Geht garnicht: ein Modul weglassen
   * Dafür fehlt aber die Geschichte der Physik! Die Fehlschläge! "woher wissen wir das"
   * Vollstädnigkeitsanspruch bezieht sich auf Wissen und nicht auf Weg dahin
   * Diskrepanz zwischen Vollständigkeitsanspruch
  • Wird über die Wahlmodule geredet? Warum ich was mache?
   * Hat einen Stellwert
   * In Corona viel mehr
   * Wenn, dann auf Basis "wie gut ist Prof?"
       * weil ja Menschen einfach bestehen wollen
  • These: es fehlt die Akzeptanz, dass es eben andere Wege gibt! Z.B. Historische Vorlesungen in Erlangen. Wir hören immer das gleiche!
   * Ja, wie oben: weil menschen studieren um Klausuren zu bestehen!
   * Überforderung führt zur mangelnden Steuerung durch die Neugier (z.b. ggü der Historie)
       * Berliner Didaktik: ja die wollen ja eh nur das hören was die brauchen
       * Ironischerweise gab es in Berlin auch genau diese Diskussion

Berichte

 * In Marburg: Menschen WOLLEN scheinbar Vorgaben. aber die haben Angst
 * Aber man belegt manchmal doch dinge extra! 
 * Leistungsdruck bedeutet ich schiebe die Entscheidung weg, etwas auszuwählen
 * Vorm Studium wusste ich nicht, was da überhaupt da drin sein könnte. Bei der Abschlussarbeitsauswahl gab es so viele Möglichkeiten, aber ich wusste trotzdem nicht, was dinge sind! Auswahl nach Professorbekanntschaft. Erst bei der Promotion (nach 5 Jahre Studium) was es alles an Möglichkeiten gegebn hätte, die da gegeben
 * in Erlangen LA im Wahlbereich 10 ECTS sehr frei. Alle Modula an der Physik kann man hören. Wir haben eine super gute (ünerfordernde) Auswahl. Mit Prof einfach zu quatschen ist unerhört. Entscheidungsangst echt
 * Leistungsdruck gibt es ganz plötzlich, auch wenn man angefangen hat mit einer anderen, Neugierorientierten, Mentalität! Es gibt aber so viele coole andere sachen!! Highlight ist dann wenn ich was mche, und ich muss keine Prüfung schreiben
 * Es fehlt eine Kommunikation über die Freiheitsmöglichkeiten ("ich kann GPR II vor I machen!!")    * Auswahl treffen lernen kann man nur auch in Freiheit ist 
  * Ringvorlesugnen, Summerschool 
  • Epochaltypische Schlüsselprobleme sind ja nach dem Studium noch da! Konequenz: Restriktionen sind quatsch.
   * Gruppenentscheidungen würden Debatten anfeuern
   * Physik wär eigentlich super für Klimaproblematiken. Wenn 
   * Ist auch eine Entlastung der Prüfungsmotivierten Angst! Es sidn eben die wichtigeren Sachen.

Wir stellen fest: viel Tagentniales zu den Klafkithesen besprochen. Aber was ist eigentlich mit den Thesen?

Bildung vs Ausbildungsfrage

 * wir schwanken hin- und her, historish
 *  Richtung "Bildung" (Bildungselite) eher NSU wähler! Klafki sagt deswegen wir fragen uns eine andere Grundfrage: Wie gehe ich kritisch mit der Welt um? Affirmativ vs Kritisch.
 *  
  • Es fehlt in der Debatten um das Materialistische. Die als Grundlage dafür verstehen, wem was wichtig ist. Die Epochaltypischen Schlüsselprobleme ordnen sich hier gan natürlich ein! Wie ist den das Interesse der
   * Klafki sagt wir müssen deswegen "Berufs- und Realitätsnäher" gehen. Er guckt sich die Materialverhältnisse an.
   * Humboldt theorie sehr idealistisch. Aber er hat versucht das auch umzusetzen. Führte aber von Materialträgern zu widerstand!
   * Die Unvreiheit ind er Bildung, die aufgrund von Materiellen begebenheiten exisitiert sind zu übergehen.
   * Klafki versucht


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