SoSe07/Programm/MBI

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Version vom 8. April 2007, 23:34 Uhr von Paul (Diskussion | Beiträge) (MPI: to boldy go, where the jDPG has gone before...)
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Wir haben es geschafft, für Euch eine Besichtigung des renommierten Max-Born-Institutes (kurz MBI) in Adlershof zu organisieren. Diese wird am Freitag (18.05.2007) in aller frühe stattfinden.

Das international geachtete MBI betreibt Grundlagenforschung auf dem Gebiet der nichtlinearen Optik und Kurzzeitdynamik bei Wechselwirkung von Materie mit Laserlicht. (http://www.mbi-berlin.de)

Zu Beginn der Besichtigung werden wir zunächst erstmal gemeinsam einen 45-minütigen Vortrag über das Institut selbst hören. Danach werden acht die verschieden Forschungsschwerpunkte genauer vorgestellt. Dabei werden wir acht ungefähr gleichgroße Gruppen bilden, wobei jede Gruppe (leider) nur jeweils ein Forschungsschwerpunkt besichtigen wird.

Ihr könnt Euch hier schon mal im Voraus bezüglich der acht Forschungsschwerpunkte (FS) informieren; damit Ihr euch beim ZaPF-Check-In am Mittwoch (16.05.2007) im Tagungsbüro gleich für eine Schwerpunkte einschreiben könnt. (die Gruppenzuteilung folgt der Reihenfolge der Einschreibung)

Forschungsschwerpunkte

Allgemeiner Ueberblick |  Liste des MBI

Forschungsbereich 1: »Laserforschung«

Die MBI-Laserforschung konzentriert sich auf die Erzeugung extrem kurzer und/oder intensiver Laserimpulse mit "Cutting Edge" Parametern. Für das MBI als Forschungsinstitut, welches der Kurzzeitspektroskopie und der Nichtlinearen Optik gewidmet ist, ist die Entwicklung von neuartigen Laserquellen von zentraler Bedeutung. Selbst entwickelte Laserquellen bieten Parameter an der Front der Forschung, die nicht durch kommerziell erhältliche Laser erreicht werden. Insbesondere erlaubt die Verfügbarkeit eines sehr breiten Spektrums, von THz-Strahlung bis hin zur harten Röntgenstrahlung, einzigartige Messungen. Momentan konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf Impulse mit wenigen Zyklen, auf ultraintensive Kurzpulslaser, auf kompakte, diodengepumpte Laserquellen, auf ultraschnelle nichtlineare Optik zur Frequenzumsetzung und zur Impulscharakterisierung sowie auf neue Materialien.

Forschungsbereich 2: »Ultraschnelle und nichtlineare Phänomene: Atome, Moleküle, Cluster und Plasmen«

Dieser Forschungsschwerpunkt konzentriert sich auf die von Laserkurzimpulsen ausgelösten ultrakurzen und nichtlinearen Vorgänge in Atomen, Molekülen, Clustern und Plasmen. Er überdeckt einen breiten Bereich von Intensitäten - von ultrastarken Feldern, wo das äußere Feld die dominante Wechselwirkung ist, bis hin zur Licht-Materie-Wechselwirkung bei störungstheoretisch behandelbaren Feldstärken.

Die Wechselwirkungen von wenigen Teilchen werden dabei mit neuartigen spektroskopischen Methoden untersucht, die vollständige kinematische Information erfassen und so einen detaillierten Vergleich mit abspruchsvollen Theorien ermöglichen. Ein detailliertes Verständnis der Dynamik von Wenigteilchensystemen und Plasmen in ultrakurzen und ultraintensiven Laserimpulsen hat sich als einer der Schlüssel zu neuartigen Anwendungen der nichtlinearen Optik erwiesen.

Fundamentale Untersuchungen im Bereich der starken Felder richten sich heute auf die Multielektron-Dynamik und die Korrelationen in Atomen, Molekülen und Clustern, einschließlich von Mehrfachionisierung, Erzeugung von Harmonischen und Kontrolle von Reaktionen in starken Feldern. Forschungen im Bereich der ultrastarken Felder konzentrieren sich auf die relativistischen Effekte bei Mehrelektronen-Ionisierung von Atomen und Ionen sowie auf die relativistische Plasmadynamik einschließlich der Erzeugung und Anwendung von Laser beschleunigten Protonen (Proton-Bildgebung) und kohärenter EUV-Strahlung (»Röntgenlaser, XRL«).

Untersuchungen ultraschneller Prozesse und Strukturänderungen haben die Kern- und Elektrondynamik sowie ultraschnelle chemische Reaktionen zum Gegenstand. Die Arbeiten konzentrieren sich auf molekulare Cluster und biologisch-relevante Moleküle in der Gasphase sowie auf molekulare Flüssigkeiten und polyatomare Moleküle in der kondensierten Phase, die mit neuen Methoden der multidimensionalen Spektroskopie untersucht werden.

Forschungsbereich 3: »Ultraschnelle und nichtlineare Phänomene: Festkörper und Oberflächen«

Der Schwerpunkt 3 konzentriert sich auf die Untersuchung von ultraschnellen und nichtlinearen Phänomenen in der kondensierten Materie sowie an Festkörperoberflächen. Ultraschnelle Elektron- und Strukturdynamik, deren Wechselwirkung sowie Forschung an natürlichen und künstlichen Nanosystemen gehören ebenfalls zu diesem Schwerpunkt.

In einem breiten, interdisziplinären Ansatz werden eine Reihe von komplementären Systemen untersucht, um grundlegende Fragen zur Nichtgleichgewichtsdynamik, zur Relaxation nach elementaren Anregungen und zu Strukturveränderungsvorgängen wie z.B. Phasenübergängen zu entschlüsseln. Dabei werden verschiedene Typen von Nanosystemen, korrelierte Materialien, molekulare Oberflächenschichten sowie optoelektronische Bauelemente untersucht. Für diese Untersuchungen werden die neuesten experimentalen Techniken der Ultrakurzzeit-Spektroskopie eingesetzt. Momentan richtet sich unser Interesse hauptsächlich auf zeitaufgelöste Photoelektronen-Spektroskopie mit Kurzimpulslasern (teilweise auch in Kombination mit Synchrotronstrahlung), auf die Verbindung von optischen Nahfeld-Techniken mit ultrakurzer Zeitauflösung, auf nichtlineare Terahertz-Spektroskopie, sowie auf fs-Röntgen-Diffraktion. Anwendungen, die sich aus den Forschungsergebnissen ergeben, werden in enger Zusammenarbeit mit externen Nutzern aus Forschung und Industrie verfolgt.