WiSe12 AK Qualitaetssicherung

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Einleitung/Ziel des AKs

Austausch über Qualitätssicherung in der Lehre an verschiedenen Unis. Außerdem soll geklärt werden welchen Einfluss die Fachschaften haben / haben können? Welche Institutionen gibt es?

Protokoll

Protokoll vom 17.11.2012

Beginn: 11:40
Ende: 13:30

Redeleitung: Daniela (Frankfurt)
Protokoll: Markus Richter (Göttingen)

Anwesende:
Humboldt-Uni zu Berlin, TU Dortmund, TU Wien, Uni Augsburg, Uni Bremen, Uni Chemnitz, Uni Düsseldorf, Uni Erlangen, Uni Frankfurt, Uni Freiburg, Uni Göttingen, Uni Hamburg, Uni Heidelberg, Uni Kaiserslautern, Uni Konstanz, Uni Leipzig, Uni Magdeburg, Uni Oldenburg, Uni Rostock, Uni Stuttgart, Uni Wien, Uni Wuppertal, PsyFaKo(Hagen), jDPG


Allgemeiner Austausch

  • Frankfurt: Es gibt eine Lehrevaluation (zentral), die Ergebnisse werden aber nicht formal behandelt (keine Konsequenzen). Die Fachschaft bespricht Ergebnisse mit Dozenten, allerdings sehr späte Ergebnissbekanntgabe (Semesterende). Außerdem exisitiert ein Studienausschuss, der einmal im Semester tagt. Dieser verhindert Überschneidungen und sorgt dafür das alles eingetragen wird. Außerdem gibt es eine unitweite Stabsstelle für Studium und Lehre, die hauptsächlich für Nebenfachausbildung da ist (Gelder sinnvoll einsetzen). Umfassende allgemeine Studierendenbefragung haben stattgefunden.
  • Düsseldorf: Fachschaft lädt zu Gesprächen ein und redet mit Profs, allerdings keine Evaluation.
  • Oldenburg: Es gibt offizielle Lehrevaluationen, Ergebnisse gehen nur an Profs. Die Fachschaft hat selber Evaluation organisiert, diese werden kurz vor Ende des Semesters ausgehängt. Fachschaft spricht Profs auf schlechte Ergebnisse an und übt dadurch "Druck" auf Profs aus. Es gibt einen Preis für gute Evaluation.
  • Göttingen: Es finden uniweite Evaluationen über eine zentrale Stelle statt. Die Ergebnisse erhalten die Profs und die Studienkommission, die eine Studentenmehrheit hat. Diese ist mit der Fachschaft vernetzt und spricht negative Evaluationsergebnisse an. Sie ist außerdem in Entscheidungsprozesse (Prüfungs- und Studienordnung) an der Fakultät mit eingebunden. Es gibt einen Preis für die beste Evaluation.
  • Chemnitz: Evaluation durch Fachschaft, Auswertung geht auch an Profs. Es gibt einen "Preis für Lehre". Es gibt keine zentrale Institution, aber einen "Qualitätspackt Lehre", aber dieser ist noch nicht uniweit etabliert
  • HUB: Es gibt Intstitusweite Evaluation. Außerdem eine Kooperation "Kommission für Lehre und Studium" mit Studenten und Profs. Evaluationen haben keine direkten Konsequenzen, aber es sind auch keine Fälle von schlechter Lehre, die ein Gespräch mit Profs erfordern bekannt.
  • Wuppertal: Es gibt Evaluation (zentral organisiert), aber keine direkten Konsequenzen. Profs begrüßen die Existenz dieser.
  • Leipzig: Es gibt eine zentrale Evaluationen, angeblich eine Institution (aber diese ist unbekannt). Außerdem gibt es Evaluationen von der Fachschaft aus. Diese dienen auch der Workloaderfassung. Die Ergebnisse werden Ende des Semesters ausgehangen und an Profs verschickt. Am Anfang der Semester wird auf Profs zugegangen bei denen es Probleme gab. Ein Prof wurde bereits erfolgreich von Grundvorlesung abgehalten. Es gibt einen zentralen Qualitätssichausschuss (QSA) und einen Qualitätsssicherungskommission der Fakultät (QSK), in dem die Fachschaft eingebunden ist. Nach der Zapf beschließt der Fakultätsrat die Ordnung der QSK (Diese kommt ins Wiki). Diese Kommission soll entscheiden, was wichtig für die Qualitätssicherung ist.
  • Rostock: Es gibt ein Zentrum für Qualitätssicherung und Evaluationen. Diese haben keinen direkten Einfluss, da sie lange Auswertungszeiten haben. Die Fachschaft hat Institutsseigene Evaluation. Die Ergebnisse gehen an Profs und es gibt ein Ranking (Die Top3 werden ausgehängt). Die Fachschaft geht auf alle Profs wegen schlechter Ergebnisse zu. Außerdem gab es einmal eine mündliche Evaluation (der Dozent wurde kurzzeitig rausgeschickt) und es gab brauchbares Feedback. Der Dozent war damit einverstanden.
  • Erlangen: (Ähnlich zu Rostock) Es gibt zentrale Stelle die Evaluationen durchführt. Die Dozenten nehmen dazu Stellung und es gibt eine gute Zusammenarbeit zwischen Studenten und Profs. Es gibt Gremien (LuSt-Kommisionen), aber nicht an allen Fakultäten. Dieses befindet sich in der Entwicklung und Studenten sind involviert. Problem: Es gibt keine verfasste Studierendenschaft. An der Physik klappt das gut und wurde durch den Fakultätsrat initialisiert. Es gibt semesterübergreifende Evaluation Mitte und Ende des Semeters und einen Preis für Engagement. Evaluationen sind Online, da Papier umständlich ist.
  • Freiburg: Evaluation von Fachschaft aus mit Papier, Mitte des Semester und es gibt einen Aushang (ohne namen, nur Modulbezeichnungen). Die Ergebnisse gehen auch an profs und es gibt Geld für gute Ergebnisse und auch Gespräche mit Profs falls das nötig ist.
  • Hamburg: Es gibt uniweite Evaluation. Die Ergebnisse gehen an Prof und werden ausgehängt (Profs können Aushang widersprechen), haben aber keine Konsequenzen. Es gibt einen Preis für gute Lehre (einen für MINT mit 10000 Euro dotiert), der auf Festkolloquium verliehen wird und extra Forschungsgelder werden darauf basierend vergeben. Der Rücklauf ist 95%.
  • Heidelberg: Evaluation durch die Fachschaft. Außerden gibt es Zwischenevaluationen, einen Kummerkasten und Gespräche mit Studiendekan und den Profs bei schlechten Evaluationen (sonst keine Konsequenzen). Außerdem gibt es noch zentrale Studiengangsevaluationen. Profs ändern sich aber teilweise nicht. Außerdem gab es ein Problem bei der Astroeinführung und es wurden älle Profs durchprobiert", aber es wurde immer ein neuer Prof erwirkt.
  • Psyfako: Evaluation über Fakultäten, aber nur 10% response. Die Werte werden gesammelt, aber es gibt keine Auswertung da zu wenig Rücklauf. Es gibt das Problem das Profs schwerere Klausuren stellen bei schlechteren Evaluationen im Semester. Der Asta setzt sich aber für bessere Qualität der Lehre ein und spricht Profs mit neuen Konzepten an, teilweise über den Direktor. Konzepte werden der Zapf mitgeteilt werden.
  • Bremen: Es gibt einen Qualitätszirkel (Gremium für einzelne Fachbereiche mit 3 Profs, 3 Studenten), der über Evaluationen spricht und verantwortlich für Qualitätssicherung ist. Die Evaluationen sind Mitte des Semetsers. Es ist Pflicht es durchzuführen, aber die Verantwortung liegt bei den Profs. Es hat keine Beschlussfähigkeit, also gibt es keine Konsequenzen. Es gab einen Einzelfall (ein Prof konnte nicht gebessert werden) beim Modul Physik für Naturwissenschaftler. Die Fachschaft setzte bei Hiwis an (Gespräche mit den Hiwis)
  • TU Wien: zentrale Evaluation durch Uni. Die Ergebnisse sind online für alle sichtbar und der Fakultätsrat (1/4 Studierende) und die Studienkommission (1/3 Studenten, Qualitätssicherndes Gremium) reden mit Dekan und versuchen Änderungen durchzuführen. Wenn das nicht klappt geht ein Antrag an den Senat und es wird mit dem Universitätsgesetz gedroht (Beschreibung der Module). Es gab einen Einzelfall: Prof wurde das Halten einer Grundvorlesung verboten. Die Studenten in den Gremien sind gut vernetzt und "haben Profs im Griff"
  • Konstanz: Es gibt eine Stabsstelle Qualitätsmanagement (mit Studies, Webseite: www.qm.uni-konstanz.de/). Diese ist uniweit sehr engagiert, es soll gepürft werden welche Konsequenzen die Arbeit des Gremiums hat. Die Evaluationen sind extern organisiert und die Ergebnisse gehen an Studienkommission (wird dort besprochen), Profs und Studiendekan. Es sind keine Extremfälle bekannt, aber ein schlechter Prof soll ausgewechselt werden. Der Studiendekan ist aktuell sehr kooperativ.
  • Dortmund: Evaluationen werden über Fachschaftsrat durchgeführt (Die Leute werden extra geschult), gehen per email an Dozenten und finden Mitte des Semesters statt, damit Änderungen noch im Semester möglich sind. Die Ergebnisse gehen an die Fachschaft und die Dozenten. Es gibt Gespräche mit den schlecht evaluierten Profs (meist einsichtig). Es gibt für die Uni einen Prorektor für Lehre (ings. 3 Proektoren an der Uni für Lehre, Forschung und ein weiteres Teilgebiet). Dieser führt Qualitätssicherungsgespräche mit Studenten und Profs bzw. ihren Stellvertretern durch. Es sind keine Extermfälle bekannt.
  • Uni Wien: ähnlich zur TU Wien, aber alle Evaluationen sind freiwillig. Die Fachschaft ist offen für Studenten und sucht Kontakt mit Ersties. Es gab Probleme mit inhaltlichen Überschneidungen mit Mathematikvorlesungen. Außerdem gibt es Curriculare, die das Curriculum verbessern wollen.
  • Kaiserslautern: Evaluationen werden durch Fachschaft durchgeführt. Die Ergebnisse erhalten die Profs und der Fachbereichsrat lobt bzw. rügt beste bzw. schlechte Evaluationen. Es gibt einen Kummerkasten, Studiengangsevaluation und der Asta organisiert ein Kaffeetreffen.
  • Stuttgart: Es gibt Evaluationen, eine zentral von der Uni und eine von der Fachschaft. Die Gremien sind gut vernetzt und es gibt einen Preis für die beste Vorlesung. Die Ergebnisse werden ausgehängt und es gibt eine Studienkommission, die z.B. Einfluss auf den Einsatz von Studiengebühren hat.
  • Augsburg: Fachschaft führt Evaluationen am Ende des Semesters durch und gibt Ergebnisse an Profs weiter. Die Profs freuen sich darüber, geben aber kein Feedback.
  • Dresden: Es gibt ein Zentrum für Qualitätsmanagement. Dies ist extern, ohne Studis und nicht Zentral. Nur Vorlesungen (> 20) werden evaluiert und die Ergebnisse gehen an Profs und Studierende. Es gibt im Zweifel Gespräche von Fachschaft und Profs.
  • Magdeburg: Es gibt verpflichtende Evaluationen (durch das Hochschulgesetz vorgeschrieben). Die Fachschaft führt diese im letzten Drittel des Semetsers durch. Die Ergebnisse gehen an die Profs und sie müssen sagen, ob sie online veröffentlicht werden sollen. Probleme können bei der Fachschaft angesprochen werden und es gibt einen Preis (dotiert mit 5000 Euro). Einzelfall: Ein Prof möchte keine Evaluationen, aber diese sind verpflichtend. Die Fakultät wird zur Rückenstärkung der Fachschaft befragt.

Welche Möglichkeiten kann es geben, um Lehre zu verbessern?

Preise für gute Evaluationen:

  • sie sind meist nur ein Ansporn für sowieso gute Profs.
  • Geldpreise kommen teilweise wieder den Studenten zugute (Exkursionen)
  • Können damit auch Dozenten ohne Proffessorenstatus (z.B. Praktikumsleitung) belohnt werden?
  • Preise setzen ein positives Zeichen für die Profs.

-> Preise sind bei Problemfällen eher wenig hilfreich.

Wie kann man gegen schlechte Profs vorgehen? Was ist wenn ein Gespräch mit den Profs nicht hilft?

  • Ist eine (widerstandslose) Umverteilung der Profs in Grund- und Spezialvorlesungen möglich? Dadurch, dass Profs verpflichtet Grundvorlesung halten müssen, kommen schlechte Vorlesungen teilweise erst Zustande. -> Profs sind lustlos/schlecht vorbereitet/nutzen schlechte Vorlagen. Wie kann man Profs einsetzen, die schlechte Grundvorlesungen machen? Kann man Profs speziell für Grundvorlesungen einstellen? (Möglicher AK auf der nächsten Zapf)
  • Könnte man verpflichtende Fortbildungsmaßnahmen einführen? Nein, da Profs auf die Barrikaden gehen würden (Angriff auf die Freiheit der Lehre), obwohl es an der Verbesserung der didaktischen Fähigkeiten der Profs fehlt. Es sollten also Angebote geschaffen werden (falls nicht vorhanden), allerdings sind besonders ältere Profs nicht so gut belehrbar. Zwang über Präsidien ist möglich aber wahrscheinlich nicht hilfreich.
  • Vorschlag: In der Habilitation verpflichtende Didaktikkurse einführen, damit in Zukunft die meist nur fachlich gut gebildeten Professoren bessere didaktische Fähigkeiten bekommen. Uni Erlangen baut ein Forschungszentrum Hochschullehre auf. (Webseite: www.fbzhl.de) Uni Hamburg hat eine Institution (zhb.uni-hamburg.de) die didaktische Fortbildungen für Studenten und Dozenten anbietet. An einigen Unis gibt es verpflichtende Kurse für neue Tutoren.
  • Manche Profs sagen die Vorlesung sei gut, obwohl die Studenten sagen sie sei schlecht.
  • Kann man Profs raus werfen? Es mangelt häufig an handlungsfähigen Gremien, die schlechte Lehre abfedern können.
  • Bei Berufungen werden Lehrproben gemacht (meist verpflichtend), bei denen die Kompetenz der Profs geprüft werden kann.
  • Kann man Evaluationen an Gehälter und Forschungsgelder koppeln? (einziges Druckmittel?)

Integrierte Vorlesungen:

  • Nur wenige Unis haben integrierte Kurse (Theorie und Experimentalphysik in einer Vorlesung), aber sie werden meist positiv angesehen. Es kann eine gegenseitige Kontrolle sichergestellt werden.
  • Können aber auch schlecht sein und viel Extraarbeit für die Profs bedeuten.
  • Problem des kalten Krieges zwischen Experimental- und Theorieprofs.
  • Es ist kein formales System zur Qualitätsverbesserung
  • Problem das die Kurse schwierig in der Neueinführung sind.

Es besteht das Problem das Ersties weniger ehrlich bewerten als ältere Semester (weniger Erfahrung, Prägung durch Schule).

Wenn Studenten erhört werden, sollte dies als Erfolg gewertet werden.

Zusammenfassung

Ergebnis des Austausches:

Es gibt überall Evaluationen der Lehre, diese haben aber nirgendwo formale Konsequenzen. Die verantwortlichen Gremien haben, falls es sie gibt oft keine Entscheidungsgewalt. Evaluationsergebnisse werden durch Aushänge den Studenten und durch Emails den Profs bekanntgegeben. Die Fachschaften nutzen häufig Gespräche mit den Profs. Es gibt Versuche schlechte Vorlesungen von Außerhalb aufzufangen.

Was kann man Verbessern?

Es sollte Didaktikfortbildungen in der Habilitierung geben, verpflichtende Lehrproben in Berufungsverfahren und es sollte an allen Unis falls nicht vorhanden ein Gremium zur Verbesserung der Lehre etabliert werden.