WiSe22 AK Wissenschaftliche Kooperationen
Vorstellung des AKs
- Verantwortliche/r: Köln
- Ziel des AK:
Beim letzten Mal hatten wir überwissenschaftliche Kooperationen in Kriegszeiten diskutiert und auch eine Reso dazu entworfen, aber nicht beschlossen: https://zapf.wiki/images/1/1f/Wissenschaftliche-Kooperationen-wieder-aufnehmen_1.pdf
Offensichtlich gibt es weiteren Gesprächsbedarf. Zudem hat sich die Welt weitergedreht und die Hochschulrektorenkonferenz wird in Kürze darüber beraten, wie mit den zur Zeit eingefrorenen Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen in Russland weiter verfahren werden soll.
- Handelt es sich um einen Folge-AK: jein
- Materialien und weitere Informationen:
- Bericht der IPCC working group 3: https://report.ipcc.ch/ar6/wg3/IPCC_AR6_WGIII_Full_Report.pdf Kapitel E6, Seite 63f, TS6.2, Seite 183f, 1.4.10, Seiten 238-240, Szenarios
- Papiere zur Bundestagsdebatte: https://dserver.bundestag.de/btd/20/038/2003866.pdf
- Positionierung des MathNat-Fakultätentages: http://www.mnft.de/veroeffentlichung/Statement%20of%20the%20MNFT%20about%20the%20Russian%20invasion%20of%20Ukraine_Brief.pdf
- Wer ist die Zielgruppe?: Alle Menschen
- Materielle (und immaterielle) Voraussetzung: keine
- Wie läuft der AK ab?:
- Wir rekapitulieren die Debatte vom letzten Mal und lesen den Entwurf, dazu den vom MathNat-Fakultätentag
- Vorstellung von Argumenten für/gegen internationale Kooperation gerade in Krisenzeiten
- Offene Debatte mit dem Ziel eine konsensfähige Reso zu erzielen.
- Sonstige Vorstellung: was noch gesagt werden soll
Arbeitskreis: Wissenschaftliche Kooperationen
Protokoll vom 11.11.2022
- Beginn
- 08:15 Uhr
- Ende
- 09:30 Uhr
- Redeleitung
- Stefan (UzK)
- Protokoll
- Manu (Uni Wien)
- Anwesende Fachschaften
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,-->
- Heinrich Heine Universität Düsseldorf,
- Humboldt-Universität zu Berlin,
- Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main,
- Philipps-Universität Marburg,
- Technische Universität Berlin - Naturwissenschaften,
- Technische Universität Wien,
- Universität Wien,
- Universität zu Köln,
Protokoll
https://pad.zapf.in/WiSe22_AK_Wissenschaftliche_Kooperationen
Protokoll
Warum hier
Schüleraustausch kann als Entdemonisierungsmaßnahme verstanden werden. Man soll nicht mit allem warten bis die da oben dafür sind. Boykotte sind irrelevant für das aktuelle Kriegsgeschehen, aber es ist nicht irrelevant wenn es danach eine Perspektive zur Wiederaufnahme der Beziehungen gibt.
Diskussion vom letzten mal wiederaufnehmen.
Thema spannend, wollten sichd as Thema anschauen
Demonisierung wird als Problem gesehen. Größtes Problem mit Krieg ist das auf beiden Seiten Menschen sterben, keiner von denen hat sich für diesen Krieg entschieden. Deswegen müssen diesen Menschen aufgeklärt werden die im Krieg kämpfen.
Dieses Thema verwirrt. Schwierig wie jegliche kooperation eingestellt wird, vor allem auch künstlerische. Diese Diskussionen entgleisen
Krieg kann nur bis zu einem gewissen Grade an der Bevölkerung vorbei geführt werden.
Thema soll weitergeführt werden vom letzten mal.
Konsensfähige Reso soll geschafft werden.
In Frankfurt gab es eine Mail von der Uni Leitung, wir wollen da als Uni keine Kontroversen erzeugen. Jetzt sollen alle Kooperationen mal unterbrechen. Ist schon ziemlich absurd. Wissenschatlicher Diskurs ist schon wichtig. Warum leisten Unis das Gehorsam?
Was machen wir? Was war letzte ZaPF?
Niemand da, der letzte ZaPF gegen diese Reso war :(
Vom letzten Mal
Institutionelle Kooperationen wurden eingestellt nach dem Angriff auf die die Ukraine. Hochschulrektor:innenenkonferenz haben beschlossen Kooperationen bis auf weiteres einzufrieren.
Gab 700 Unis in Russland die sich pro-Krieg positioniert haben, aber auch viele die nix oder sich dagegen positioniert haben. Auf der Roktorenkofnerenz gab es keine nein-stimmen aber viele Enthaltungen. War unklar, ob man alle russische Kooperationen über einen Kamm scheren kann.
Nächste HRK im Dezember oder Jänner. Die Frage ist wie es mit dem bisherigen Aussetzen weitergeht.
Kann man denn Partei ergreifen für Frieden ohne sich auf eine der Seite zus tellen? Es kann nicht darum gehen sich für eine oder die andere Seite zu entscheiden.
Was heißt es denn in einem Propagandakrieg wissenschaftliche Kooperationenen fallen zu lassen oder sie wiederaufzunehmen.
Pauschal alles abzubrechen ist ein Propagandaerfolg für Putin weil damit der Westen alles was russisch ist doof findet.
Knapp Hälfte aller Staaten haben sich nicht klar positioniert.
Wenn man Kooperationen weiter pflegt ist es auch ein Propagandaerfolg.
Was für ein Signal schickt es dann auch noch wenn man Kooperationen wiederaufnimmt?
Was ist mit dual-use Forschung? Führt das nicht zu einem technologischen Aufschwung der russischen Seite. - Debatte darüber war offen. Ist nicht alles rüstungsrelevant.
Bisschen weird die Kooperationen einzustellen, aber andere Dinge laufen Weiter. Deuzer Motorenwerke liefern Motoren für russische U-Boote. Gehen konkrete Forschungsprojekte kaputt?
Gas wird ja auch gerade gekauft.
Debatte
Standpunkt: Enthaltung ist ja auch irgendwie Mitschuld? Befreit einen trotzdem nicht von der Verantwortung. Erst seit Gernalmobilmachung gibt's Menschen die dagegen sind. Krieg muss spürbar für Menschen vor Ort werden.
Gegenrede: Argumentation schwierig. Wirtschaftssanktionen in Russland wirken nicht so richtig gut. Warum Bevölkerung bestrafen wir die Bevölkerung wenn sie unterdrückt wird?
Das ist irgendwie schwarze Pädagogik Menschen für Sachen zu bestrafen für die sie nichts können. Unterdrückte Bevölkerung kann sich mit mehr druck doch nicht besser emanzipieren.
Durch Sanktionen sterben oft mehr Menschen als durch Kriege. Wissenschaftssanktionen sind in dem Sinne ja sogar softer als andree Sanktionen. Aber inwiefern machen das aber Druck? Irgendwie muss man doch eingestehen, dass die Sanktionen gescheitert sind.
Den Kommunikationsdraht zu Menschen zu kappen sorgt dafür das sich die gegenseite radikalisiert.
Frage in die Runde: Gibt es Informationen wie die Unis mit den russischen Studierenden umgegangen sind.
In Wien gab es unterstützung für Ukrainer:innen. Für russische Geflüchtete gab es nicht viel und Forderungen wurden eher ignoriert. Eigentlich müsste man da gerade nachsetzen und mit der Generalmobilmachung mehr Unterstützung für Menschen fordern die aus Russland fliehen.
In Köln gibt es eine art Begegnungszentrum für geflüchtete Wissenschaftler:innen. Gibt da Deutsch-Türkisches Zentrum das die Debatte sehr geprägt hat. Menschen die da sind werden unterstützt. Es kommen grade wenig neues zustande. Kontakte brechen gerade eher ab. Ist schwierig Menschen zu erreichen.
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, 21.03.2022: "Die Landesregierung bestärkt die Hochschulen darin, Kooperationen mit ukrainischen Hochschulen im Rahmen des Möglichen aufrechtzuerhalten und Kontakt zu Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu halten. Sie dankt den hessischen Hochschulen für ihr unverzügliches Handeln und für die zahlreichen Initiativen zur Unterstützung ukrainischer Studierender, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Künstlerinnen und Künstler."
[Zugriff 11.11.2022] https://wissenschaft.hessen.de/presse/solidaritaet-mit-der-ukraine-freiheit-von-wissenschaft-und-forschung-verteidigen
Philipps-Universität Marburg, 30. März 2022: "Die Philipps-Universität sieht im wissenschaftlichen Austausch einen Weg zum gegenseitigen Verständnis und zur Stärkung einer Kultur des Friedens. Unseren wissenschaftlichen Freundinnen und Freunden in Russland und Belarus, die den Angriffskrieg auf die Ukraine ebenso verurteilen wie wir, bleiben wir deshalb auf persönlicher und wissenschaftlicher Ebene eng verbunden und führen Kooperationen auf individueller Ebene fort. Die gesetzlichen und ethischen Regelungen für den Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung hat die Philipps-Universität dabei fest im Blick. Zugangswege für die Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierenden aus Russland und Belarus nach Marburg halten wir offen." [Zugriff 11.11.2022] https://www.uni-marburg.de/de/international/aus-dem-ausland/ukraine/leitlinie
Gibt unterstützung für Ukrainer:innen und für Russ:innen. Gibt extra Website mit Infos für Betroffene, Statements, Anlaufstellen und Möglichkeiten mitzuhelfen.
Wie wollen wir jetzt weiter gehen?
- Entwurf vom letzten mal
- was waren die bedenken
- MatNat Fakultätentag
- Stellungnahme wurde da abgeschickt, war in der arbeit Konkret - kurz
- Papier zur Bundestagdebatte
- kleine Anfrage - wie geht es weiter mit der Klimadebatte? - eher lang
- IPCC Working group 3 bericht
- sehr lang, um irgendwie den Klimawandeln in den Krieg in den Griff zu bekommen braucht es Kooperation, wäre ein Grund sich in den Griff zu bekommen, “Man muss über Kriegsgrenzen hinweg zusammenarbeiten um die Klimaerwärmung zu stoppen”
- Geschichte der Kriegsentstehung
- Im Februar war nicht Stunde 0, wo müsste man neu abbiegen um den Krieg zu verhindern - Putin ist ein Idiot -> Warum ist ein Idiot in Putin an der Macht
Wir sollten bei der wissenschaftlichen Kooperation bleiben. Sonst begeben wir uns auf dünnes Eis.
Die Frage ist auch wie wichtig wisseschaftliche Kooperation ist. Das müssen wir irgendwo selber entscheiden wie wichtig wir das einschätzen.
Propaganda ist so schnell, dass alles nur ein paar Tage relevant ist. Technologietransfer ist noch Jahrelang relevant.
Wir sind ZaPF. Die Resolution müsste sehr klaren Bezug haben. Allen geflüchteten, Russland und Ukraine, muss gehlafen werden. Wir sollten Dinge für Wissenschaftler:innen und Studierende beschließen. Reso für Dinge außerhalb unseres kompetenzbereichs sind schiwerig.
Sollen wir konkret rein schauen? Die Metaebene ist schwierig.
Wir lesen jetzt noch mal das Statement der Uni Marburg.
Das Statement der Uni Marburg gefällt uns sehr gut. Das ist ein sehr guter Ton der getroffen wird. Der Kern der Reso ist gut, aber die Reso ist nciht so überzeugend wie dieses Statement.
Statement der Uni Marburg ist krass humanistisch. Beschreibt den Status quo, der unzureichend ist. Der Krieg dauert immer noch an.
Den Krieg zu beenden ist ja sehr weit außerhalb unserer Kompetenz. Wir können nur fordern geflüchtete ordentlich zu behandeln! Da ist unser Aufgabenbereich nicht kompartibel mit.
Der Ton der Uni Marburg und die Art wie der Text geschrieben wird ist sehr klug und überzeugend. Es gibt mehr als den Status Quo, aber es wäre ein guter Start.
Statement der MathNatfakultäten geht ein bisschen weiter als Marburg Statement.
Diplomatisch ist es vermutlich klüger die Reso auf dem humanistischen Fuß des Marburger Statements zu bringen. Weniger mahnend wäre besser denkt Redner:in.
Tendenz/Outcome: Neue Reso als Remix des Marburg Statements, unserer Reso und MNFT Statement.
Tonfall sollte vorsichtig sein um die unentschiedenen zu überzeugen.
Folge-AK
- Alternative zur jetzigen Reso: Wissenschaffende dazu auffordern, Kriterien zu entwickeln anhand derer man weiter Wissenschaft betreibt im Kriegs- und sonstigen Konfliktfall - Vorschlag: deutlicher hervorheben, dass der Angriffskrieg Russlands schärfstens zu verurteilen ist - Es ist allgemein schwierig Stimmungsbilder im Plenum zu erfassen und dementsprechend voreilende Änderungen zu schreiben - Wissenschaftliche Kooperationen mit Russland auch vor dem Krieg, was hat sich genau geändert? - Es gibt strenge Exportregularien der EU für verschiedene Technologien und Forschung - Es gibt evtl schon Verbote für den Export rüstungsrelevanter Informationen nach Russland - Idee: wissenschaftliche Kooperationen weiterführen die explizit der Erfüllung der SDGs (Sustainable Development Goals) der UNO dienen (erstmal nur auf Russland bezogen) - Diskussion: Institutionen durch Personen ersetzen? - Konsens in Runde, dass das kein Punkt ist der Änderungen rechtfertigt - Beispiele von Summerschools etc zum persönlichen Austausch als Basis für Völkerverständigung in die Begründung - grober Vorschlag: zu Beginn der Reso den Nutzen von Kooperation zur Friedensschaffung stärker herausarbeiten (evtl anhand konkreter Beispiele), Forderung der Forschung & Kooperation im Sinne der SDGs im letzten Absatz einarbeiten
https://cryptpad.fr/pad/#/2/pad/edit/hFaOBabZJA4c0OUBlNc3DaJM/