WiSe21 Prüfungsformen
Vorstellung des AKs
Verantwortliche*r: Amr (HUB), Daniela (ehemals FFM), Manu (Wien), Stefan (Köln), Wanda (Rostock)
Einleitung und Ziel des AK
Warum prüft man und wie steht dies im Verhältnis dazu wie geprüft wird?
Was macht eine Prüfung mit der Kultur an der Universität und der Lernkultur?
Was bedeutet eine Angstfreie Uni?
Handelt es sich um einen Folge-AK? Nein, aber [1] ist hilfreich
Wer ist die Zielgruppe? Alle die schon mal Prüfungen geschrieben haben und die, die Prüfungsordnungen schreiben.
Wie läuft der AK ab? Diskussion der Fragen. Evtl. Aufschreiben einer Position.
Arbeitskreis: AK Prüfungsformen
Protokoll vom 12.11.2021
- Beginn
- 11:00 Uhr
- Ende
- 13:00 Uhr
- Redeleitung
- Manuel Längle (Uni Wien)
- Protokoll
- Kristin Nissen (Münster), Christian Stoß (Mainz)
- Anwesende Fachschaften
- Freie Universität Berlin,
- Brandenburgische Technische :Universität Cottbus,
- Technische Universität Dresden,
- Friedrich-Alexander-Universität :Erlangen-Nürnberg,
- Universität Hamburg
- Universität zu Köln,
- Universität Leipzig
- Philipps-Universität Marburg,
- Johannes Gutenberg Universität Mainz,
- Technische Universität München,
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster,
- Universität Potsdam
- Technische Universität Wien
- Universität Wien,
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Protokoll
Wofür braucht man Prüfungen und was machen Prüfungen?
- Gruppe 1:
- Prüfungsformen haben Vor- und Nachteile, Objektivität ist fraglich (Handschrift (schriftl) oder Präsentationsart (mündl) hat evtl Einfluss auf Note)
- Ziel ist vorher Prüfungsstoff zu wiederholen und strukturiert für Prüfung zu lernen
- Gruppe 2:
- Prüfungen sind sinnvoll
- als Student will man wissen wie viel man gelernt hat
- Prüfungsform hat verschiedene Probleme wie Zeitdruck oder ähnliches
- Gruppe 3:
- sinnvoll als Leistungsabfrage, was hab ich verstanden und wie gut
- man vertieft den Lernstoff egal, wie die Prüfung ausfällt
- mündliche Prüfung sind Übung um besser mit Prüfunsgstress umgehen zu können
- Gruppe 4:
- Strukturelle Diiskriminierung durch Prüfungen
- Gruppe 5:
- Prüfung sind nötig um Stoff im Selbststudium zu wiederholen
- Prüfungen als Nachweis für Kompetenz insb für den Arbeitsmarkt
- Gruppe 6:
- Prüfungsformen sind realitätsfremd (kommt so im Leben nicht vor - man kann nachschauen, andere fragen oder länger daran arbeiten)
- dynamische Prügungen, sodass man sie so lange weiter bearbeiten kann, bis man die Prüfung leisten/lösen kann
- Gruppe 7:
- Man lernt teilweise nur fürs Bestehen und nicht für Wissensgewinn
- Eigentlich geht es darum, Dinge zu verstehen
3 Aspekte kommen durch:
- Prüfung als Selektionselement von Lebenschanchen
- Prüfung als Qualifizierungsnachweis (Bsp: Führerschein)
- Prüfung als Stressfaktor
- Prüfungen als Feedback
Prüfung als Selektionselement von Lebenschanchen:
- je nach Note z.B. Medizinstudium oder nicht (wieviele Chancen etc.)
- Sollte man Prüfungen abschaffen die endgültiges Nichtbestehen bedeuten?
- Wo soll gerecht entschieden werden über Lebenschancen
- Viel kann man sich selbst noch beibringen, Abschluss soll vor allem zeigen, dass man sich selbst Fähigkeiten anarbeiten - auch für den Arbeitgeber
- Prüfungen in aktueller Form können die Leistung nicht gerecht bewerten, da sie noch von anderen Faktoren abhängen
- Etwas Ungenauigkeit in Prüfungsgerechtigkeit ist in Ordnung, wenn es genug Chancen gäbe
- Verteilung ansetzen, wenn es nur erforderlich ist für spezifische Vergaben
- Prüfungen sind unfair: Wie sehr kann man sich 90 min konzentrieren und Dinge auswendig lernen
- andere Dinge sind relevant für späteren beruflichen Werdegang (inkl Umgang mit Stress)
- vorallem mündliche Prüfungen können weibliche Teilnehmerinnen diskriminieren und sind daher strukturell unfair
- Katrin, TUM: Bewerbung mit Abschluss ist Note uninteressant - Abschluss zählt, nicht die Note
- Bestehen und Nichtbestehen als Einteilung: eine Gruppe macht nur noch Minimum (Qualitätsverlust), andere Gruppe macht trotzdem Qualität ohne Bestätigung dafür zu bekommen, was zu Frust führt
- Wiederholunsgmaxima abschaffen um Prüfungsdruck rauszunehmen und eventuell Prüfunsgformen frei wählbar machen
- Wichtig ist, wer sich mit was am liebsten beschäftigt, denn da bringt man die Leistung
- im Diplom gab es auch nur Bestehen und Nichtbestehen, genauso je höher man in den akademischen Stufen kommt (Habilitation keine Noten, PhD nur in manchen Ländern Noten)
- Uni als Selektionsprodukt sinnvoll
- Frauen werden auch im privaten Umfeld diskriminiert/demotiviert, während Männer motiviert werden beispielsweise bei Nichtbestehen einer Prüfung
- Selektion und Diskriminierung ist wohl nicht zu trennen
- Braunschweig: Fast alle Studienabbrecher brechen von selbst ab und nicht weil sie durch der Prüfung durchfallen
- in Austausch AK besprechen
Prüfung als Qualifizierungsnachweis:
- Inhalt der 45min Prüfung representiert den Inhalt der Vorlesung (1 Semester) nicht wirklich gut
- Prüfungsarten repräsentieren nicht Art der späteren Nutzung des Wissens
- Zusammenarbeit und Recherche in Prüfungen verboten, für die meisten Qualifikationen aber notwendig und im späteren Berufsleben gefordert
- Fachmündigkeit (wie Führerschein) - am Ende soll es einfach funktionieren
- Prüfungen um zu verstehen was man kann und was man nicht kann
Prüfungen als Stressfaktor:
- Aus dem Studium nimmt man auch andere Lebensbereiche mit, wie zB Umgang mit Stresssituationen
- Aufweichen des Stressfaktors wäre eher unpraktisch
- Prüfungen geben dem Prüfling auch eine Art von strukturiertem Feedback
- auch Motivation um sich mit dem Stoff auseinander zu setzen, da während Vorlesungszeit nicht so viel Zeit für den Stoff da ist
- Stress steht dem eigentlichen Können im Weg, da rein künstlich erzeugter Stress (andere Art von Stress)
- Trenne Stress vor einer Prüfung (für eine Prüfung vorbereiten als positiver Stress) und Stress in einer Prüfung (negativer Stress)
- Konsequenzen von möglichem Nichtbestehen - Stress rausfallen zu können
- Stress, wenn man mehrere Prüfungen in kurzem Zeitraum hat und daher nicht genug Zeit hat sich so intensiv wie gewollt auf eine vorzubereiten
- Prüfungsstress begünstigt Krankheiten und dadurch von Migräne, Prüfungsangst, Burnout etc geprägt
- Mentale Gesundheit der Studis für die Prüfungen aufs Spiel setzen ? - Mentel Health AK -
- unter Stress kann man nichts eigenes, gutes zu Stande bekommen und damit das Feedback unbrauchbar ist
- Nützliche Endprodukte sollten wichtiger sein (Beispiel Abschlussarbeit als teils ignoriertes Endprodukt oder Teil etwas Ganzem, zB der Forschung)
- Viele Prüfungen sorgt für wenig Zeit zum wirklichen Lernen, damit kann man gar nicht die Leistung bringen
Prüfungen als Feedback
- Feedback zu Prüfungen durch Einsichten, um auch zu sehen, was man falsch gemacht hat/verbessern kann
- Rückfragen in mündlichen Prüfungen sind gutes Feedback, wie tiefgehend man den gerlernten Stoff versteht
- man hält die Prüfung für sich selbst um sich selbst zu überprüfen, wie viel man verstanden hat
- Gelegenheit für Feedback sollte gegeben werden zb durch Musterlösung
- es kommt auf die Art der mündlichen Prüfung an, teilweise wie schriftliche Prüfung nur mündlich, Prüfungen in denen der Prüfer den Prüfling auch unterstützt sind förderlich für Selbstreflektion und Verständnis
- Werbung für Studienreformforum: Vortrag, in dem Prüfung noch detailliertes Feedback benötigt, nicht nur eine Musterlösung
- Musterlösungen sind trotzdem sinnvoll zum Verständnis fürs Feedback
- Erklärvideos als Prüfungsleistung (Beitrag aus dem Studienreform-Forum: https://studienreform-forum.de/de/forum-2020/beitrage-2020/2021/05/22/erklaervideos-als-pruefungsleistung-ein-pilotversuch/ )
- Einarbeitung und Erklärung eines Themengebietes kommt im Studium zu kurz, ist aber wichtig
- Möglichkeit in Einsicht über die Fehler, wie in mündlicher Prüfung zu diskutieren und die Punkte nachträglich zu bekommen - Raum für Wachstum geben
- Ieine Uni muss man erst schriftliche Prüfung bestehen, um zur mündlichen zu kommen
- viele Prüfungen macht man mit der Einstellung, dass man es nie wieder braucht, was entgegen dem Sinne der Uni ist
Feedback zu Prüfungen:
- Evaluation zu Prüfung, ob sie angemessen für jeweiliges Modul sind
- Profs sollten Feedback zu ihren Prüfungen bekommen, nicht nur Bestehensquote (besser qualitativ als quantitativ, also nicht einfach Notenspiegel anpassen)
- Feedback von Noten auch bei manchen Profs von keinem Interesse
Zusammenfassung/Ausblick
- Schon wichtig, aber erst überlegen, welche Prüfungsformen gut bzw wann auch sinnvoll sind
- Handreichung für Richtlinien für Prüfung "How to Prüfung"
- kommentierte Prüfungsordnung der ZaPF erstellen
- Positionspapier zu Sinn von Prüfungen und vor allem Kritik daran sammeln
- Konkrete Schlussfolgerungen aus dem Inhalt wird wohl schwierig
- Vorschläge zur Flexibilisierung von Prüfungsformen - Handreichung inkl Kritik an Prüfungsformen
- Positionierung in Richtung: Prüfungen sollen nicht den Lernprozess stören oder Angst machen
Wer hat Interesse an einem HowTo Prüfungen an Professorende?
- vereinzelte Interessenten (mind 6 oder 7)
Wer hat Interesse an Positionspapier, beschließbar für nächste ZaPF?
- einige Leute Interesse
Kommentierte Prüfunsordnung?
- kaum jemand
Zusammenschluss und/oder Backup AK
- Zusammenschluss an Standorten und Punkte nochmal sammeln für Backup AK
- Göttingen 1: Wird wohl eher auf nächste ZaPF verschoben, Rücksprache mit der eigenen Fachschaft und bis dahin ein wenig gearbeitet und aus vorherigen AKs gesammelt
- diese ZaPF zeitlich sehr dicht, keine AK-Leitern für diese ZaPF zu finden
AK für nächste ZaPF: Sucht schon mal Infos zusammen und beim Mittag darüber zu reden und Infos zu sammeln
Kurze Zusammenfassung
Es wurde sich geeinigt, dass Prüfungen dem Studienerfolg nicht abträglich sein sollen.