WiSe19 AK Studienfinanzierung

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Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Peter Steinmüller

Einleitung und Ziel des AK
In diesem AK soll über verschiedene Möglichkeiten diskutiert werden, wie Studierende ihr Studium finanzieren können. Dabei wollen wir kurz über vor und Nachteile reden. Wichtig ist hierbei, dass es nicht um das Thema BAföG gehen, welches in einem eigenen AK diskutiert wird.

Handelt es sich um einen Folge-AK?
Es ist kein Folge-AK und somit auch noch ohne bisherige Informationen.

Wer ist die Zielgruppe?
Alle die sich entweder mit alternativen Finanzierungsmöglichekeiten auskennen oder hierzu gerne Informationen hören möchten.

Wie läuft der AK ab?
Es wird eine Vorstellung von ein paar ausgesuchten Möglichkeiten geben, welche existieren. Dabei wollen wir auf die Vor- und Nachteile eingehen und sondieren, für wen solch eine Finanzierung in Frage kommt.

Arbeitskreis: AK Studienfinanzierung

Protokoll vom 01.11.2019

Beginn
8:00 Uhr
Ende
10:00 Uhr
Redeleitung
Peter Steinmüller (Alumni)
Protokoll
Justus Teloo (HUB)
Anwesende Fachschaften

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Georg-August-Universität Göttingen, Humboldt-Universität zu Berlin, Philipps-Universität Marburg, Technische Universität Chemnitz, Technische Universität Dresden, Universitas Saccos Veteres, Universität Augsburg, Universität Bielefeld, Universität des Saarlandes, Universität Regensburg, Universität Ulm,


Protokoll

Es folgt ein Vortrag von Lauti (HUB) als inhaltlicher Input. Studienfinazierungsmöglichkeiten:
• BAFöG - ist z.T. Stipendium und z.T. Kredit
• Stipendien
– staatlich
– politisch
– religiös
– Wirtschaft
Initiativbewerbungen sind bei allen öffentlichen Stipendienvergabestellen möglich. Stipendien sind nicht Rückzahlungspflichtig, eine ideelle Förderung ist häufig Teil des Stipendiums.
• Studienkredite
Ab etwa 4% verzinst, Rückzahlungskonditionen häufig besser als bei ’normalen’ Krediten (Karenzphase zwischen Förderung und Rückzahlung). KfW regelt. Hierbei sind ECTS und Studienerfolg kein Thema. Idee des AKs war Austausch, aber auch die Frage, ob sich die ZaPF mit einer Finanzierungsmethode auer BAFöG auseinandersetzt.
Frage zu Studienfonds: auf acht Semester festgesetzt, Rückzahlung durch prozentualen Anteil am Gehalt. Sieht auf den ersten Blick sehr schön aus (volle Finanzierung, wenig Bedingungen), Rückzahlung orientiert sich am Bruttogehalt, Fonds macht am Ende Gewinn. Vorteil für studentische Seite: Abzug vom Brutto - weniger Steuern zu zahlen.
Frage zu Auslandsstudium: Studium im Ausland länger als zwei Semester wird vom BAFöG nicht unterstützt. Das ist ein Missstand.
Das soll auch im BAFöG-AK angesprochen werden, das Studierendenwerk sagt, die Bologna-Reform beinhaltet auch eine Studienfinazierung im europäischen Ausland. Das muss umgesetzt werden.

Es existiert eine regelmäige sog. Sozialerhebung, um festzustellen, wie Studierende ihr Studium finanzieren. Der Anteil der Stipendiengeförderten sinkt. Der Anteil der parallel arbeitenden steigt (siehe 21. Sozialerhebung).
Wer einen Studienplatz erhalten hat, soll studieren können. Finanzierung muss ermöglicht werden ohne jobben parallel.

BAFöG wird oft nicht bezahlt, weil Eltern gut verdienen, aber Eltern zahlen dann nicht. Viele Studierende sind trotz BAFöG völlig unterfinanziert.
Man rechnet beim Amt mit 1700 für beide Eltern zum leben monatlich, das ist nicht für viele realistisch. Andere Quellen berechnen 2340 als tatsächlichen Lebensunterhalt für zwei gemeinsam lebende Menschen.
Anderes Problem: Es wird mit einem Durchschnitt gerechnet, der am Ende insbesondere für Ballungsräume nicht trägt.

Weg vom BAFöG: Es existiert in DE ein Sozialgesetzbuch, das abseits vom BAFöG zu Wohngeld und ähnlichem berechtigt. Das kann eine Hilfe für unterfinanzierte Studis sein.
Problem hierbei kann Stigma sein. Aber auch mangelnde Bekanntheit.
Mangelnde Kenntnis der Sachbearbeiter*innen ist ein Problem.
Es ist für die Beantragung des Wohngelds nicht nötig berufstätig zu sein.
Die Berechnung erfolgt dynamisch auf Basis deiner Miete und einer Erhebung deiner Finanzmöglichkeiten.

Zurück zu Stipendien:
Es gibt Stipendien, die zur Hälfte von Unternehmen getragen werden (Deutschlandstipendien) und solche, die sogar vollständig aus der Wirtschaft kommen.
Zur Vollständigkeit: es gibt auch die Möglichkeit sich beim Bund zu verpflich- ten, um eine Studienfinanzierung an einer Bundeswehruni zu erhalten.
Mögliches Ziel für die Zukunft: Elterunabhängiges BAFöG für alle Immatrikulierten. Nach Möglichkeit sogar ausgeweitet auf andere Ausbildungsmöglichkeiten (schulische Ausbildungen: Erzieher*in, Therapeut*in, etc. ).

Eine Studienfinanzierung (egal wo sie herkommt) sollte so offen wie möglich sein (wenig Repressalien) und so zugänglich wie möglich).
Der Zwang für sein Studium permanent Punkte generieren zu müssen tut dem Studium als solches nicht gut. Es ist andererseits schwierig ein sozial gerechtes Modell ohne Punktezwang zu generieren.

Problem: Menschen, die kein BAFöG erhalten, leiden unter Erhöhungen des BAFöG-Satzes, denn die KK-Beiträge steigen damit.

Problem: zeitlicher Versatz zwischen Antragstellung und Auszahlung der Förderung.
Aktuell gibt es einen Zeitraum (sechs Wochen?) den die Berechnung der Förderung dauern darf. Danach hat man den Anspruch auf vollen Satz unter Vorbehalt. Problem dabei: es können hohe Schulden beim Amt entstehen.

Lösung für jede Sorte Förderung: Bürokratieabbau!
Oft dauert es bis zur Immatrikulation bis wenige Wochen vor Semesterbeginn (insbesondere bei zulassungbeschränkten Studiengängen). Dann reicht die Zeit nicht, um bis Semesterbeginn eine Förderungshöhe zu berechnen.

Erster Schritt: ein Erstantrag mit Vorprüfung des Bedarfs vor Immatrikulation. Leider existiert das noch nicht. Digitalisierung beim Amt ist nach wie vor mangelhaft. Bei den Stipendienvergabestellen sieht das oft besser aus.

Eine Hochzeit führt dazu, dass der*die Ehepartner*in Unterhaltspflichtig ist - das kann ein Weg für Menschen sein, deren Eltern zu gut verdienen. Auf Ehevertrag ist zu achten!

Diskussionseindruck: Wir haben nichts dagegen, dass es Stipendien gibt.
Bonn: über die MeFaTa gab es ein Positionspapier, demzufolge eine Förderung durch Stipendien nicht gewünscht ist. Dem stimmen wir nicht zu, die ideelle Förderung hat auch durchaus eine Berechtigung. Es sollte aber keine Säule der Studienfinanzierung sein.

Eindruck aus dem Kreis der alten Säcke: Nebenjob bei der Uni zur Finanzierung. Irgendwann geht das wegen des Wissenschaftszeitvertragsgesetz nicht mehr. Daher dann anderer Job als Werksstudent in der Wirtschaft. Da wird besser finanziert als an der Uni. Klare Empfehlung für Jobs auerhalb der Uni, besonders als Physikstudent*in gibt es viele Jobs in der Technikbranche.

Deutscher Blutspendedienst hat gute Verträge mit guter Bezahlung und ist in jeder gröeren Stadt vertreten.

Frage: Gibt es Statistiken zu berufstätigen Studierenden?
Antwort: Ja, siehe 21. Sozialerhebung.

Fazit: Als Fachschaft ist es wichtig, den Erstis die Möglichkeiten aufzuzeigen, eine Ansprechperson ist eine gute Idee. Beratungsmöglichkeit durch das Studierendenwerk existiert und ist nicht schlecht. Studentische Beratungsstelle sollte möglichst eingerichtet werden.
Einzige Schraube der ZaPF: BAFöG.

Lauti (HUB) versucht bis zum nächsten Semester einen Guide zu erstellen, den man auch an die anderen Fachschaften weitergeben kann. Die Folien werden ins Wiki geladen. Erstellung eines AKs für eine Studienfinazierungsseite im Wiki wäre gut. Einmal jährlich sollte so eine Seite dann mit AK aktualisiert werden.
Gibt es Resos der ZaPF zu Studienfinanzierung? - Ja, zu BAFöG seit Bonn.
Es wird seitdem immer wieder da dran gearbeitet - siehe BAFöG-AK auf dieser ZaPF. Reso vielleicht in einem Jahr?




Zusammenfassung/Ausblick