SoSe16 AK Was findet die ZaPF gut an Akkreditierung
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Björn (RWTH), Margret (LMUFFM)
Wir wollen folgende Fragen diskutieren:
- Befürworten wir eine Qualitätsprüfung von Studiengängen?
- Was sollte Akkreditierung leisten?
- Was finden wir gut am aktuellen Akkreiditierungssystem?
- Inwiefern würden wir uns eine Veränderung wünschen?
Arbeitskreis: Teurer Blödsinn! (aka. was findet die ZaPF an Akkreditierung gut?)
Protokoll vom 07.05.2016
- Beginn
- 13:35
- Ende
- 15.35
- Redeleitung
- Björn (RWTH), Margret (FFM)
- Protokoll
- Svenja Swarovsky (Konstanz)
- Anwesende Fachschaften
- RWTH Aachen
- FU Berlin
- TU Berlin
- TU Dresden
- Uni Heidelberg
- Uni Kiel
- Uni München
- Uni Siegen
- Uni Würzburg
- TU Wien
- jDPG
Einleitung/Ziel des AK
Aufgrund eines Urteils des BVG muss nun in NRW die Einbindung der Akkreditierung in das Hochschulgesetz NRW überarbeitet. Wir möchten hier ein wenig über den aktuellen Stand des Akkreditierungswesens in Deutschland sprechen, Kritik sammeln und möglicherweise Input für die kommende Überarbeitung formulieren.
Hier soll es explizit nicht um Fundamentalkritik gehen, welche die Akkreditierung in Frage stellt, sondern um inkrementelle Änderungen, die das Akkreditierungswesen Schrittweise in eine besser Bahn lenken.
Protokoll
Hintergrund: Diskussion über Akkreditierung aufgrund des Bundesverfassungsgerichtsurteils Was soll sich ändern etc. Bundesverfassungsgerichtsurteil: vor 5 bis 6 Jahren hat eine Hochschule geklagt; staatliche Anerkennung ist an Akkreditierung der Hochschule gebunden, man muss sämtliche Vorschriften einhalten → Klage: keine Freiheit in der Lehre Hochschule hat Recht bekommen, es soll mehr Gestaltungsmöglichkeiten geben; in NRW muss ein neues Hochschulgesetz erstellt wird (bis ); es ist sehr wahrscheinlich, dass in anderen Ländern das selbe Problem besteht und auch dort Gesetze geändert werden müssen (wird vermutlich ebenfalls Klagen geben)
→ Chance nutzen mitzuwirken
M: es wird sich vermutlich nicht sehr viel ändern → nur formal (persönliche Einschätzung)
Zapf hat sich noch nicht wirklich zur Akkreditierung positioniert; was läuft nicht so gut? Es gibt auch einige Gutachter in der ZaPF → Diskussion ob man Akkreditierung haben möchte und was sie leisten sollte. Alle Unis bauen Studiengänge selber auf, Beispiel Studiengang Physik – vergleichbar?
M: Idee Prüfung von Studiengängen von Gutachtern (auch Studis) → auch Stakeholder sind mit dabei; eine uni bekommt einen Blick von außen → großer Einfluss
Kiel: Zustimmung → positiv: Vergleichbarkeit, das selbe Level? Positiv das auch Studis Einfluss haben
JPG: Physik betrifft es weniger, Abiturientenzahl, akademisch lukrativ? → effiziente Maßnahmen
FUB: finanziellen Aspekt nicht vergessen! Verfahren sehr teuer, private Firmen verursachen horrende Kosten, man hat zwar direkten Einblick in die Studiengänge aber ist auch von einer privaten Firma abhängig
B: Akkreditierung muss von Stiftung oder ähnlichem durchgeführt werden → nicht gewinnorientiert ; es wurde im Land Geld dafür eingespart
M: Wer Akkreditiert? Rahmenvorgaben? Agenturen als auch Gutachter → Auftrennung der Diskussion: Wer und Kosten: Im wesentlichen verursachen die Gutachter die Kosten → können kaum eingespart werden, Konkurrenz der Agenturen kritisch → Agenturen könnten verschiedene Kriterien benutzen; günstigstes Angebot
FUB: Besuch der Gutachter nicht das teuerste
B: Preise sind die letzten Jahre enorm gesunken
FUB: man möchte nicht dass eine uni durchfällt in der Akkreditierung → man wählt keine Agentur bei der schon jemand durchgefallen ist → deshalb werden vermutlich zu viele „Augen zugedrückt“ → Agenturen sind nicht vollständig unabhängig
M: stimmt zu, dass das ein Problem ist, es besteht ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis; Gutachter entscheiden, Agenturen setzen Bedingungen → Abhängigkeiten Gegenvorschlag?
FUB: Idee: staatliches Auditorium → keine privaten Firmen; Leute aus Schulen oder aus dem Landesministerium oder ähnlichen bewerten die Unis anderer Länder
M: andere Akkreditierungssysteme in Wien?
Wien: sehr unabhängig vom Ministerium, es müssen nur private Hochschulen und Fachhochschulen akkreditiert werden (keine Unis), es gibt nur eine Agentur. Für Unis gibt es eine Zertifizierung (Quality Audit), auch wenn bei „Nichtbestehen“ nichts passiert.
M: eigene Studiengänge einrichten, Idee der Akkreditierung : Verifizieren Mindeststandards Audit: Stärken und Schwächen aufzeigen → Konsequenzen der Uni selbst überlassen
Wien: Leistungsbeurteilung evaluiert, man kann beim Audit auflagen bekommen , die innerhalb von 2 Jahren erfüllt werden müssen → too big to fail; gesetzlich gesehen zahnlos, aber die Unis geben sich sehr viel Mühe; Unis dürfen sich auch von ausländischen Firmen akkreditieren lassen
M: studentischer Akkreditierungspool wehrt sich gegen Audit , da befürchtet wird, dass sich Unis der Prüfung entziehen; Qualitätsentwicklung wird nicht voran getrieben; bei renommierten Unis traut man sich unter Umständen nicht etwas zu kritisieren (bei einzelnen Aspekten nicht unbedingt Problem); Auftragslage entscheidend, es dürfen nicht Leute der eigenen uni die gesamte uni bewerten
B: Hofft, dass sich die Akkreditierung einspielt sobald die ersten Unis durchgefallen sind, aber sieht dass es Bestrebungen gibt, dass niemand durchfällt
Wien: Was war die Motivation dass es mehrere Agenturen gibt?
M: Varianten: günstiger oder extra Siegel → Empfehlungen, wo akkreditiert werden soll; ASIIN beispielsweise nicht mehr beschränkt, mittlerweile wird alles akkreditiert, aber ihr Ruf betrifft meist Ingenieure → die Leute der Kommission versuchen diesen Ruf zu ändern; Vorgabe bei bestimmten Firmen zu akkreditieren; Entwicklung → alle alles machen,
B: es wird viel aus dem Ausland aus gemacht, da dann gewinnorientiert gearbeitet werden kann
M: man muss aufpassen dass Stiftungen und gewinnorientierte Firmen unterschieden werden; wer sind die Agenturen? Mehr auf die Gutachter eingehen → findet Zusammensetzung gut (Fachgutachter, Berufspraxis → Absolvent desselben Studiengangs + ein Studi) → gute Erfahrung gemacht, aber regeln, die sehr der Auslegung abhängen, daher sehr abhängig von der Gutachtergruppe; → wie sind die Vorgaben und wie kann man sie interpretieren? → Schulung sehr gering, nur ähnlich wie work shop → sehr unausführliche Schulung → es ist nicht gewährleistet dass man gute Gutachter hat, Fehler werden nicht unbedingt bemängelt → „das ist ja bei uns auch so“; Kriterium ob die Lehrenden didaktische Ausbildung haben, problematisch da die Gutachter aus dieser Gruppe kommen
FUB: Didaktik so prüfen rechtlich nicht machbar
B: w-besoldung lässt Boni zu, didaktische Weiterbildung muss nicht verpflichtend sein
FUB: Didaktik eines einzelnen Professors ist nicht in Bezug auf die ganze uni → rechtlich nicht machbar
M: ja, eventuell schlechtes Beispiel aber Qualifizierung dennoch momentan unzureichend
FUB: DFG-Projekte: wie werden Mittel verteilt? → „Ehre“ Gutachter zu sein; verpflichtet Schulung zu machen könnte man durch Ansehen steigern
M: Im Moment schlechte Reputation aber man sollte sie natürlich steigern; wenn ein Professor zu viel zeit investieren muss (durch Schulung) erklären sich weniger dazu bereit Gutachter zu sein und es wird teurer es müssen nicht alle geschult sein, aber man sollte bei der Zusammensetzung darauf achten dass mindestens einer geschult ist → eventuell mehr Gewichtung auf ihn setzen; studentische haben pool, aber wie werden geschulte Gutachter vernetzt?
M: ähnlich wie Pools, eigene Pools an Gutachtern, Vernetzung und Austausch; bei Studenten nicht machbar, bei Profs schon eher, da sie länger dabei bleiben
B: Erfahrung: internes Verfahren → er war der einzige, der schon mal ein Verfahren gemacht hatte, andere hatten wenig Einblick
M: Gutachter vernetzen sich, innerhalb des Fachbereichs war nicht bekannt dass gute Gutachter in der Unis gewesen wären → zu schlechte Vernetzung und Kommunikation
HUB:wer sind diese Berufsleute, die akkreditieren? Jemand der studiert hat und jetzt z.B. bei Bosch tätig ist?
M: ja,z.B: durch Gewerkschaften vernetzt
B: Verbände etc.
M: Verfahrensregeln und -kriterien?
FUB: hatten wir uns geeinigt gut finden oder nicht?
M: Wir finden allgemeine Bewertung durch Gutachter gut; in welche Richtung soll es sich entwickeln? Zu den Verfahrensregeln: es gibt Kriterien für jeden Studiengang und nicht für spezielle → sehr allgemeine Formulierungen; Diskussion in Fachverbänden: wie definiert man, was wer zu sagen hat; wer hat das Recht zu sagen, was unter welchen Namen reinkommen darf ?→ wer darf das? z.B: Kriterium Transparenz, kein direktes Kriterium
Problem: Dokument des Akkreditierungsrat allgemeine Vorgaben; ansonsten sehr spezielle Vorgaben, Länder haben sehr unterschiedliche Vorgaben, teilweise sehr spezifisch; Kritik: drei Dokumente wofür zwei im Widerspruch stehen können → Problem wenn ein Siegel vergeben wird
B: ZaPF fordert den Föderalismus im Bildungssystem abzubauen
M: Bolognareform, Idee Masterarbeit ein halbes Jahr statt eines mit Hintergrund Forschungsphase aufzuteilen
B: Möglichkeit zweisemestrigen Master zu machen aber nur mit 8-semestrigen Bachelor
M: Forderung jedes Modul soll mindestens 5 cps haben sehr konstruierte Formulierung → weniger Prüfungen
B: Urteil sagt dass NRW zu viel an Akkreditierungsrat abgegeben hat; man darf es an andere abgeben, aber nicht alle Befugnisse
FUB: Audit vom Ministerium, das soll berücksichtigt werden Wer bestimmt die Richtlinien vom Akkreditierungsrats?
B: Stiftungsrat setzt diese fest; erst einmal geändert wer hat Einfluss auf Richtlinien? Studis, Professoren, ausländische, die mit Akkreditierung zu tun haben Zwei Studierende aus dem Pool werden in den AR gewählt Problem, das Veröffentlichung für alle Fächer gelten → deshalb unkonkrete Formulierungen des Akkreditierungsrat wer hat die Kompetenz zu entscheiden was in welchen Studiengang hineingehört? Es gibt oft mehrere Fachgesellschaften
FUB: Landesministerium sollte sich Kriterien anschauen und zu Gesprächen einladen → Einigung auf Mindeststandards
M: AR geht in Richtung der Freiheit der Unis und nimmt weniger Überprüfung in Kauf es gibt Empfehlungen, die mit Richtlinien gekoppelt werden müssen man darf nicht im selben Bundesland akkreditieren
M: man kann im Detail noch nicht so viel über Richtlinien sagen Diskussion über Landesstelle, als Koordinationsstelle und Überprüfung → Idee von FUB
M: Unterschied: Zwischenstufe der Agenturen besteht nicht, Gutachter sollen beibehalten werden
B: fachliche nähe könnte Problem sein bei Fachausschüssen (nicht bei Gutachtern) ; Kommission ist kein Problem → nicht wirkliche fachliche Nähe
M: aber es gibt in fast allen Kommissionen einen fachlichen ; sehr verschiedene Profs einige Aspekte des Verfahrens werden Agenturen überlassen (z.B: wie ein Gutachten aussieht) → schwierig ;
WÜ: Akkreditierung von Verbrauchergeräten, sehr strenge Rahmenbedingungen einer Akkreditierungsstelle, viele Vorgaben an Agenturen → Muttergesellschaft gut, um → in der Wirtschaft schon vorhanden mehrere Agenturen nötig, da eine einzige Stelle so etwas gar nicht leisten kann sinnvoll die letzte Entscheidung der Muttergesellschaft zu überlassen → bringt dies qualitativ was?
Wien: Wirtschaftsprüfer, der Bilanz überprüft nur 5 Jahre → auch bei Akkreditierung übertragen, Unabhängigkeit bewahren durch Wechsel → Beschränkung der Verfahren einer Agentur an einer Uni
WÜ: Kriterien sollen genau festgelegt werden, Aufwand immer wie Erstakkreditierung alle drei Jahre wird der Studiengang neu geschrieben → alle 5 Jahre Akkreditierung?
M: Entwicklung darf nicht durch Akkreditierung eingeschränkt werden, kontinuierliche Veränderungen sollten gefördert werden, Wertlegung bei späterer Akkreditierung anders als bei Erstakkreditierung; Veränderungen müssen gemeldet werden; kontinuierliche Weiterentwicklung muss belohnt werden
B: falls man feststellt, dass Akkreditierungen falsch gemacht wurden, muss man Credits ändern → komplett andere Module FUB: Programmakkreditierung kann dies nicht leisten, Systemakkr. Schon, es macht keinen Sinn Momentaufnahmen zu machen und diese zu bewerten
B: wert auf Qualitätsmanagementsysteme der Uni, Entwicklung soll möglich sein, aber man muss aufpassen ob Verfahren komplett geändert werden
M: viele Dinge können nicht durch Gutachter evaluiert werden, aber Evaluationssystem kann überprüft werden
B: Perspektive ändern → Entwicklung der Studiengänge sind Prozesse nicht statisch
Wü: Es muss festgeschrieben werden wie dokumentiert wird, (für sauberes Qualitätsmanagement)
B: Überprüfung ob es Schleifen gibt, dass Akkreditierungen eingehalten und Veränderungen überprüft werden Akkreditierungsrat möchte Weiterentwickeln und hat ein Onlineforum eröffnet → hat 9 Fragen gestellt (wir haben auf drei Fragen schon geantwortet)
M: Ergebnis? Über Meinungsaustausch hinaus?
bundeslandspezifische Akkreditierungsräte
Wien: positiv: Qualitätsprüfung soll existieren
B: generelle Begrüßung von Gutachtergruppen bei Neustrukturierung Bedenken zur Fachlichkeit (bei Ländern)
M: neg. Kritik auflisten
B: Verfahrensdumping → vom Land festgelegte Preise; schwierig Kontrolle einzubauen, ob Agenturen generell alles durchwinken; Aufteilung in Fachbereiche gut
M: Soll genaues formuliert werden? Vorschläge zum Vorgehen?
FUB: mehr Punkte wären natürlich besser
M: hat jemand Zeit etwas zu formulieren? → Wien sperriges Thema, Austausch war sehr gut, aber eventuell ist die Zapf noch nicht so weit ein fundamentales Papier zu erstellen
M: es ist eventuell zeitkritisch → politische Aktualität; schwierige Strukturen ->daher soll Input jetzt schon gemacht werden, da es sonst schon zu spät ist Es gibt eine Übergangsregelung, da NRW es nicht so schnell schafft
B: Stellungnahme M: Positionspapier nicht wesentlich schwächer als Stellungnahme Text aus dem Forum zusammentragen als Position
Forum: gewichtet soll nichts werden → Mindeststandards; Vorschlag Meinungsbild Sind wir schon so weit? Text aus Forum sehr speziell → beim polit. Diskurs geht es eher um größere Strukturen, was ist gut/schlecht; Positionierung Forum: Kontinuierlichkeit bei Verbesserungen soll gewährleistet werden (nicht unbedingt konkret wie) Unterschied: Programmakkr.: Anwendung auf bestimmten Studiengang → „Änderung von unten nach oben“
FUB: Diskussion: wie weit dürfen Veränderungen gehen? → als Impuls ansprechen
Wien: Programme und Unis müssen zusammenpassen; kein Akkreditierungsstress, dennoch Weiterentwicklung
FUB: Vergleich mit TÜV;
M: QM-System wird ja auch weiterentwickelt → bei jeder Form der Akkreditierung der Fall
Es wird versucht heute Abend ein Positionspapier (oder Reso) im pad zu schreiben (stapf.pad.spline.de/109)