WiSe12 AK Medizinische Physik
Protokoll
- Beginn
- 14:00 Uhr
- Ende
- 15:00 Uhr
- Vorsitzende des AK
- Anika Beer (BO)
- Protokollant
- Moritz Brinkmann (HD)
- Anwesende Fachschaften
- Uni Bochum, TU Dortmund, TU Dresden, Uni Düsseldorf, Uni Göttingen, Uni Heidelberg, TU Kaiserslautern, Uni Karlsruhe, Uni Leipzig, Uni Oldenburg, Uni Rostock, TU Wien, Uni Wuppertal, jDPG
Hintergrund
BO will in relativ kurzer Zeit einen Medizinphysik-Studiengang aus dem Boden stampfen und sucht ein bisschen Input von anderen Fachschaften.
Was ist Medizinphysik?
Medizinphysik (MP)
Warum Medizinphysik?
Physik hat wohl bei manchen Leuten einen schlechten Ruf, weil zu schwer, oder schlechte Berufsaussichten (‽), Bindestrich-Studiengänge sollen attraktiv wirken für Leute, die nicht Physik studieren wollen.
Erfahrungsberichte
Andere Fachschaften berichten was es bei ihnen so in Richtung Medizinphysik gibt und wie das so geregelt ist:
Dortmund
DO hat einen Bachelor/Master „Medizinphysik“ seit WS 11/12, 150 (statt geplanten 50) Anfängern, kein Eignungstest, deshalb jetzt NC. Akkreditierung ist gerade durch.
- kein integrierter Physik-Kurs (wie für Fach-Physiker), sonder 4 Ex- und 2 Theo-VL
- klinisches Praktikum nach dem 2. Semester
- typische Module: Anatomie, Biochemie, Physiologie
- Verknüpfung von Physik und Medizin ab dem 4. Semester in VL „Medizinphysik“ (1+2) und Praktikum
- große Schwierigkeiten mit Mathe, eher medizinisches Klientel, hohe Durchfallquoten in EX 1/2
- nur wenige Möglichkeiten für Bachelorarbeiten, im Moment geht es aber (noch)
- der MP-Bachelor wird nicht für den Physik-Master in DO anerkannt, Physik Bachelor wird für MP-Master anerkannt
- fast alle Veranstaltungen werden wohl von Profs aus BO gehalten
- Kooperation mit ca 50 Kliniken
Düsseldorf
D hat einen Bachelor/Master „medizinische Physik“ seit ca. 5a, 35 Plätze mit NC
- 1.&2. Semester mit Fachphysikern zusammen, viele physikalische Module
- VL: Grundlagen der MP, Bildverarbeitung (2), Wahlpflicht
- höhere Physik-VL () kommen im MP-Master vor
- Praktika: Physikpraktika, spez. MP-Praktikum (im 4. Sem.), FP, /kein/ Klinikpraktikum (zumindest im Bachelor)
- mind 1 Prof mit Fachgebiet MP
- Beim Wechsel von Fachphysik zu MP wird flexibel gehandhabt, was man „nachhören“ muss,
- im Master 12 CP Physik, 24 CP MP
Dresden
DD hat einen postgradualen Master mit Schwerpunkt Radiologie, da gibt es ca. 8 Leute, die das machen.
- Zulassungsvorraussetzung: So ziemlich jeder Bachelor der /irgendwas/ naturwissenschaftliches hatte kommt (formal) da rein. Es gibt einen Eignungstest.
- Studium und (Klinik-)Praktikum in 2a
- VL teils englisch, teils deutsch
- es gibt keinen Abschluss (im Sinne von M.Sc.) sondern man darf sich „Experte für Medizinphysik“ nennen, kann damit aber (wohl) promovieren.
⇒ Das ist wohl ein Thing, Medizinphysik-Experte (MPE) war ursprünglich so ein Zusatzzertifikat, das auch in Stellenausschreibungen verlangt wird; gibt es auch in der Schweiz.
Heidelberg
HD hat einen Bezahlmaster, mit dem die Mediziner sich die Taschen füllen, da steht zwar Physik drauf, ist aber nicht wirklich. Ansonsten gibt es MP als Vertiefungsrichtung im Fach-Ba/Ma.
Wien
Wien hat einen Master „Biomedical Engineering“ (≥50 Studis)
- Zulassungsvoraussetzungen: sowas wie Physik, Chemie, Elektotechnik … maximal 30 CP „aufholen“
- man wählt eines von vier Vertiefungsgebieten (darunter MP)
- es wird (eventuell) bald ein MP-Lehrstuhl eingerichtet
Rostock
Es gibt wohl einen Studiengang „Biomedizintechnik“ der von den Masch'bauern angeboten wird (so was in Richtung Prothesenbau).
Erlangen
MP existiert als Schwerpunkt im Physik-Master.
Oldenburg
Es gibt Ba/Ma „Engineering Physiks“ (ca. 60/20 Studis) mit Spezialisierung „Biomedical Physics“ (ca. 5-6 Studis) in Kooperation mit umliegenden Krankenhäusern. Ein echter MP-Studiengang wird (nach Gründung einer Medizinischen Fakultät) eventuell bald eingerichtet.
Halle/Wittenberg
Seit 1998 gibt es einen MP-Diplomstudiengang und jetzt wohl auch Ba/Ma.
Sonstiges
Es scheint sich eine große Häufung an Medizinphysik Studiengängen in NRW zu entwickeln. Masterstudiengänge scheinen häufiger zu sein, Zulassungkriterien sind häufig Notengrenzen und max. 30 CP aufholen.
Jobchancen: Da gibt es wohl Bedarf, es gibt eine Gesellschaft für Medizinphysik (DGMP), die auch den Stellenmarkt verfolgt. Es wird von Einzelfällen berichtet in denen es sehr leicht war einen Job zu finden. Berufsbild: Medizinische Geräte betreuen und entwickeln, Bestrahlungspläne erstellen, Radiologie/Nuklearmedizin.
An den Hochschulen wo MP und Fachphysik relativ scharf getrennt sind gibt es wohl Probleme mit Konkurrenzen zwischen den Leuten. In D, wo die ersten Semester quasi identisch sind treten solche Probleme nicht auf.