SoSe09 AK Bildungsstreik: Unterschied zwischen den Versionen
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1. Unterfinanzierung der Studiengänge durch die Länder | 1. Unterfinanzierung der Studiengänge durch die Länder | ||
Mit den derzeitigen Erstmitteln der Länder ist eine Finanzierung der grundlegenden Lehre in den Fachbereichen Physik nicht möglich, deshalb werden notwendige Lehrstrukturen aus Drittmitteln und Studiengebühren finanziert. Die Summe der für die Lehre zur Verfügung stehenden Mittel reicht nicht aus, so dass oftmals die Lehre nicht die geforderte Qualität erreicht. Insbesondere stehen für die Praktika und Übungen zu wenige hinreichend qualifizierte Betreuer zur Verfügung. | Mit den derzeitigen Erstmitteln der Länder ist eine Finanzierung der grundlegenden Lehre in den Fachbereichen Physik nicht möglich, deshalb werden notwendige Lehrstrukturen aus Drittmitteln und Studiengebühren finanziert. Die Summe der für die Lehre zur Verfügung stehenden Mittel reicht nicht aus, so dass oftmals die Lehre nicht die geforderte Qualität erreicht. Insbesondere stehen für die Praktika und Übungen zu wenige hinreichend qualifizierte Betreuer zur Verfügung. | ||
2. Fortschreitender Abbau von Mitbestimmung | 2. Fortschreitender Abbau von Mitbestimmung | ||
Zunehmender Demokratieabbau an den Hochschulen führt dazu, dass Studenten immer weniger Mitspracherechte haben, sodass deren Interessen, einschließlich der Physikstudierenden nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden. Duch die vermehrte Einführung von Top-Down-Strukturen wird motiviert, die studentische Meinung zu übergehen oder im Extremfall die Studenten von wichtigen Entscheidungsprozessen gänzlich auszuschliessen. So ist zum Beispiel die Mitsprache bei Studiengebühren in der Regel nicht verbindlich, so dass diese teilweise gegen den Willen der Studierenden verwendet werden. | Zunehmender Demokratieabbau an den Hochschulen führt dazu, dass Studenten immer weniger Mitspracherechte haben, sodass deren Interessen, einschließlich der Physikstudierenden nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden. Duch die vermehrte Einführung von Top-Down-Strukturen wird motiviert, die studentische Meinung zu übergehen oder im Extremfall die Studenten von wichtigen Entscheidungsprozessen gänzlich auszuschliessen. So ist zum Beispiel die Mitsprache bei Studiengebühren in der Regel nicht verbindlich, so dass diese teilweise gegen den Willen der Studierenden verwendet werden. | ||
3. Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal | 3. Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal | ||
Eine breit angelegte Bildung, selbstständiges Arbeiten sowie wissenschaftliche Kreativität werden durch die Bachelor-Master-Reform mit starren Studienplänen und großem Leistungsdruck strukturell erschwert. Ständige Prüfungen führen zu großem Arbeitsaufwand bei meist nur kurzfristigem Lerneffekt. | Eine breit angelegte Bildung, selbstständiges Arbeiten sowie wissenschaftliche Kreativität werden durch die Bachelor-Master-Reform mit starren Studienplänen und großem Leistungsdruck strukturell erschwert. Ständige Prüfungen führen zu großem Arbeitsaufwand bei meist nur kurzfristigem Lerneffekt. | ||
Kooperationen zwischen den Universitäten werden durch marktwirtschaftliches Effizienzdenken sowie Exzellenzclusterbildung konterkariert. Erfolgreiche Konzepte werden nicht kommuniziert, sondern als Alleinstellungsmerkmale geheimgehalten. | Kooperationen zwischen den Universitäten werden durch marktwirtschaftliches Effizienzdenken sowie Exzellenzclusterbildung konterkariert. Erfolgreiche Konzepte werden nicht kommuniziert, sondern als Alleinstellungsmerkmale geheimgehalten. |