SoSe17 AK Tenure Track: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Redeleitung''' Merten (jDPG)<br /> | |||
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== Anwesende Fachschaften == | |||
* [x] Freie Universität Berlin | |||
* [x] Goethe-Universität Frankfurt a. Main | |||
* [x] JDPG; Junge Deutsche physikalische Gesellschaft | |||
* [x] Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | |||
== Protokoll == | |||
Es wird folgende Resolution verfasst: | |||
''Titel:''<br /> | |||
Resolution für die Schaffung permanenter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau | |||
''Antragsstellika:'' Anja (FU Berlin), Philipp (FFM), Jonas (Oldenburg), Merten (jDPG), Jörg (FU Berlin), Margret (FFM), Adrian (RWTH) | |||
''Adressaten (postalisch):'' | |||
* Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) | |||
* BMBF | |||
* Wissenschaftsministerien der Länder | |||
* Bundestagsauschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung | |||
''Text:''<br /> | |||
Im wissenschaftlichen Mittelbau fehlt es an unbefristeten Stellen. Durch die drastische Reduktion solcher Stellen hat sich dieses Problem in den vergangenen Jahren noch erheblich verschärft. [1] | |||
Die Aussichten auf eine unbefristete Stelle in der Wissenschaft abseits der Professur sind derzeit verschwindend gering.<br /> | |||
Durch die damit verbundene Unsicherheit sind Karriere und Familienplanung in der Wissenschaft in den seltensten Fällen vereinbar, was diesen Karriereweg für viele Studierende sehr unattraktiv macht. | |||
Im Ergebnis wirkt sich dieses Umfeld prekärer Beschäftigungsverhältnisse zwangsläufig negativ auf die Kontinuität von Lehre und langfristigen Forschungsvorhaben aus. | |||
Eine Beschleunigung des wissenschaftlichen Karrierewegs zur Professur ist der falsche Ansatz. Insbesondere punktuelle Initiativen wie das aktuelle Vorhaben zur Förderung von Tenure-Track-Stellen konzentrieren sich zu sehr auf die Professur als Karriereziel und verlieren die Schaffung einer ausgeglichenen akademischen Landschaft aus den Augen. | |||
Nur durch eine deutliche Erhöhung der Anzahl unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau kann es zu einer nachhaltigen Qualitätssicherung in der Forschung und Lehre, effizientem Wissenstransfer und einer Steigerung der Attraktivität der Karriere in der Wissenschaft kommen. | |||
Daher fordert die ZaPF, auch im Interesse eines starken Wissenschaftsstandortes Deutschland, die Schaffung unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau. | |||
Quellen:<br /> | |||
[1] Der Anteil der unbefristeten Stellen am wissenschaftlichen und künstlerischen Personal sank zwischen 2004 und 2014 von 25,2% auf 16,6% (Statistisches Bundesamt, 2016: ''Hochschulen auf einen Blick'') | |||
''Begründung:''<br /> | |||
Anlass der Resolution ist die geplanten Schaffung von 1000 Professorenstellen nach dem Tenure Track-Modell. | |||
Wir setzen uns hiermit nicht nur für mehr Karriereoptionen für Studierende, sondern auch für mehr Qualität in der Lehre ein, welche in der Regel auf Mitarbeitern des wissenschaftlichen Mittelbaus beruht. | |||
Durch häufigen Wechsel der wissenschaftlichen Mitarbeiter (Doktoranden und Postdocs auf befristeten Stellen) kommt es zum Verlust von Know How. | |||
In der nächsten Woche gibt es eine Parlamentsdebatte zu dem Thema: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw22-de-wissenschaftlicher-nachwuchs/507488 | |||
[[Kategorie:AK-Protokolle]] | [[Kategorie:AK-Protokolle]] |
Version vom 28. Oktober 2017, 10:09 Uhr
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Merten (jDPG/Göttingen)
In diesem AK soll das Tenure Track Programm der Bundesregierung (auch bekannt unter dem Namen Nachwuchspakt oder 1000-Stellen-Programm) unter die Lupe genommen werden. Außerdem dient dieser AK neben dem AK Vernetzung der ZaPF mit Doktorantenvertretungen auch als Vorbereitung auf die Podiumsdiskussion am Samstagabend.
Arbeitskreis: Tenure Track
Protokoll vom 25.05.2017
- Beginn
- 11:00
- Ende
- 13:00
- Redeleitung
- Merten, jDPG
- Protokoll
- Lina, Uni Siegen
- Anwesende Fachschaften
- Technische Universität Berlin,
- Ruhr-Universität Bochum,
- Technische Universität Clausthal,
- Technische Universität Darmstadt,
- Goethe-Universität Frankfurt a. Main,
- Technische Universität Bergakademie Freiberg,
- Universität Heidelberg,
- Technische Universität Ilmenau,
- JDPG; Junge Deutsche physikalische Gesellschaft,
- Technische Universität Kaiserslautern,
- Universität Kassel,
- Universität Konstanz,
- Ludwig-Maximilians-Universität München,
- Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
- Universität Rostock,
- Universität Siegen,
- Eberhard Karls Universität Tübingen,
- Julius-Maximilians-Universität Würzburg,
- Universität Wien
Wichtige Informationen zum AK
- Ziel des AK: Zunächst soll darüber informiert werden, was das Tenure Track Programm ist und wie es möglicherweise die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses verbessert. In diesem Zusammenhang werden wir auch über mögliche Fragestellungen für die Podiumsdiskussion am Samstagabend sprechen. Falls Zeit und Bedarf ist, werden wir auch eine Position zu dem Thema entwickeln.
- Handelt es sich um einen Folge-AK: nein
- Materialien und weitere Informationen: Grundsätzliche Informationen zu dem Thema gibt es auf der Website des BMBF. Außerdem gibt es nach kurzer Google-Suche zahlreiche Stellungnahmen verschiedener Organisationen zur konkreten Ausgestaltung.
- Wer ist die Zielgruppe?: Alle an Wissenschaftspolitik interessierten und alle, die sich überlegen, später vielleicht einmal in die Forschung zu gehen.
- Wie läuft der AK ab?: Zu Beginn ein Input-Vortrag mit den Basic Facts, anschließend Diskussion, da derzeit die Anträge eingereicht werden, gibt es von Gremienvertreter*innen vielleicht auch Fragen und Anmerkungen zum Thema
- materielle (und immaterielle) Voraussetzung: keine
Einleitung/Ziel des AK
Protokoll
Was ist das überhaupt
- Einleitung ins Thema mit Präsentation
- Frage zum 1000-Stellen-Programm: Wie wird sichergestellt, dass mit dem Programm keine Stellen ersetzt werden? Es wird überprüft, ob auch wirklich 1000 neue Professuren geschaffen werden und mit welchen Mitteln die neue Professur dann finanziert werden kann
- zwei Möglichkeiten
1. W1-Tenure Track auf W2 2. W2 auf W3
- Eine Juniorprofessor hat auch Lehreverpflichtung
- an vielen Unis werden die Kriterien noch erstellt, da können sich Studierende einbringen (die Uni erstellt für sich ein Verfahren, wie Tenure Track eingestellt wird)
Diskussion über Vor- und Nachteile des Programms
- Ankündigung einer Podiumsdiskussion am Samstag Abend, Aufkommende Fragen können dort nochmal gestellt werden
- Frankfurt: Hat Tenure Track Professur, die schlechte Lehre macht, aber positiv zwischenevaluiert wurde
- die meisten Zwischenevaluationen sind positiv
- es gibt verschiedene Auffassungen, wie viele nach den 6 Jahren übernommen werden sollen
- in Frankfurt gibt es nur eine Evaluation
- Ratschlag: Festschreiben, dass es essenzielle Defiziete in der Lehre gibt
- im Senat könnte es noch mal die Möglichkeit geben es abzulehnen
- Oldenburg: die, die Abgestimmt hatten durften keine Beziehung zur Person haben (normale Berufungsrichtlinien)
- Das Programm wird teilweise sehr kritisch gesehen, teilweise haben Bundesländer das Programm abgelehnt.
- Will man sich so junge Professuren für ewig an sich binden?
- es wird nicht vollständig finanziert
- Die Personalstruktur ändert sich vollständeig, womöglich werden WiMi-Stellen gestrichen
- Finanzierung nach den 6 Jahren ist nicht vorhanden
- Clausthal führt die Diskussion auch, möchte aber Tenure Tracks haben
- Oldenburg findet das Programm gut, hat Aufgrund von vielen Drittmitteln keine Finanzierungsprobleme
- Ilmenau: In 6 Jahren gehen Mitarbeiter in Rente, also kein Problem
- Frankfurt: Es dürfen keine Stellen ersetzt werden, Problem: Unis können es sich eigentlich nicht leisten, wenn kein Geld mehr da ist
- TUB: Außerdem steigt die Lehrkapazität, also müsste es auch mehr Studierende geben. Wenn die nicht da sind, werden andere Mittel gekürzt
- Freiberg: Frage: Tenure Track wurde eingestellt als Nachfolge eines anderen, der in Rente geht, gibt es andere Regelungen?
- Ja, das betrifft nicht das 1000-Stellen Programm
- Tenure Track gibt es allgemein, das 1000-Stellen Programm soll das Tenure Track fördern und bekannt machen
- TUB: Das Geld wäre viel besser im Mittelbau der Uni aufgehoben, Kritik an der Struktur
- Frankfurt: Dadurch werden jüngere Leute direkt und schnell in die Forschungsverwaltung gedrückt, das funktioniert so nicht
- Bewertet wird nur die Forschung der Arbeitsgruppen, nicht die der ProfessurniorprofessorInnen machen: 49% Forschung und Lehre, 11% Drittmitteleinwerbung, 10% Verwaltung, 9% Nachwuchsförderung, 8% Gutachtertätigkeit, 6% Prüfungen, 2% eigene Weiterbildung
- Clausthal: Tenure Track war einzige Chance eine neue Professur zu bekommen, weil das finanzielle Problem herausgezögert wurden
- Oldenburg: Was passiert mit den Geldern, wenn zu viele nicht mitmache?
- TUB: Hält es für Möglich, dass Stellen übrigbleiben, dann wird das Geld an anderen Stellen ausgegeben
- Frankfurt: Verständnisfrage: Auf der Seite des BMBFs steht, dass "Universitäten und ihnen gleichgestellt Hochschulen" einen Antrag stellen dar. Was sind "gleichgestellte Hochschulen"?
- jDPG: auch FHs, ist sich nicht sicher
- die 1000 Stellen werden immer wieder ausgeschrieben, bis sie jemand nimmt, deshalb bleiben eher keine Stellen übrig
- Oldenburg: Dadurch hat die Uni keinen Druck Stellen vergeben zu müssen
- Hausintern schon, "Nachwuchsförderung" sieht gut nach außen aus
- Freiberg: Frage: Kann eine Tenure Track Stelle nachträglich in eine der 1000 Stellen geändert werden?
- nein
- Tübingen: Ist T.T. im prinzip gut aber am Ziel vorbei geschossen?
- jDPG: kommt drauf an, für die Person kann es besser sein, aber kann man an der Stelle schon sagen, ob die Person gut ist? Wie ist es für die Studierenden?
- TUB: Warum brauch man das? Weil die Zahl der unbefristeten Professuren sinkt. Wenn man sich mit Mitte 30 bewirbt sind die Perspektiven in anderen Ländern teilweise besser. Man will so also gute Leute halten. Außerdem tun sie in den 6 Jahren alles, was von ihnen verlangt wird. Man muss sich direkt nach der Promotion auf die Juniorprofessur bewerben, mit der Grundlage von 3 Jahren Promotion. Es fehlt die Zeit sich selbst zu entwickeln.
- Darmstadt: Gegensatz zwischen wissenschaftlicher Kariere und Vereinbarkeit zwischen Job und Familie, da man alle 3 Jahre umziehen muss u.s.w. Tenure Track ist etwas planber.
LMU: Jede W2 wird als Tenure Track ausgeschrieben. Man wird also nach 6 Jahren noh mal evaluiert.
- Tenure Track ist nur eine andere Einstellungsmethode für eine Juniorprofessur
- Oldenburg: Wenn man angenommen wurde und nach 6 Jahren die feste Stelle hat, kann man sich dann noch weg bewerben?
- TUB: Ja, aber darum geht es nicht. Sondern darum, dass sie in den ersten Jahren ausgenutzt wird
- jDPG: Man möchte planbare Wege in der Forschung haben und das geht nur mit einer Professur
- TUB: Beispiel aus einer Uni in DK: Wenn man gut bewertet wird bekommt man eine eigene Gruppe, wenn nicht so gut bekommt man eine feste Stelle als WiMi
- Frankfurt: 3 Kritische Punkte
1. In den ersten Jahren wird den Tenure Tracks alles aufgeladen, weil sie Aufgaben ungerne ablehnen.
2. Andererseits ist es planbar, dass man wenn man sehr gut ist nach 6 Jahren sicher eine feste Stelle bekommt.
3. Der einzige Kariereweg in der Wissenschaft ist der zur Professur, es sollte auch möglich sein eine Kariere als WiMi zu machen
- Kassel: Frage zum Mittelbau: Warum ist er weniger vertreten? Möchte man die Stellen frei halten für wissenschaftlichen Nachwuchs?
- Clausthal: Befristete Stellen sind für die Uni flexibler
- Frankfurt: Wegen des WissZeitVG ist man irgendwann entweder raus oder bekommt eine Professur
- wenn ein Professor geht kann es passieren, dass ein WiMi mit fester Stelle in der Leere hängt
- Soll es dazu eine Resolution geben?
- Ja
Resolution
- heute Abend gibt es einen Back-Up AK, in dem diese geschrieben werden kann
- sollte im Zwischenplenum verabschiedet werden, damit sich andere BuFaTas anschließen können
- übergreifender Ton
- Für eine Stärkung des Mittelbaus, auch dort unbefristete Stellen
- Symptombekämpfung
- gegen Beschleunigung des Karierewegs, falls wir etwas finden Verweis auf Hochschulgesetz einzelner Länder
verfasste Resolution
Titel
Resolution für die Schaffung permanenter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau
Antragsstellika
Anja (FU Berlin), Philipp (FFM), Jonas (Oldenburg), Merten (jDPG), Jörg (FU Berlin), Margret (FFM), Adrian (RWTH)
Adressaten (postalisch)
- Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
- BMBF
- Wissenschaftsministerien der Länder
- Bundestagsauschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
Text
Im wissenschaftlichen Mittelbau fehlt es an unbefristeten Stellen. Durch die drastische Reduktion solcher Stellen hat sich dieses Problem in den vergangenen Jahren noch erheblich verschärft. [1]
Die Aussichten auf eine unbefristete Stelle in der Wissenschaft abseits der Professur sind derzeit verschwindend gering. Durch die damit verbundene Unsicherheit sind Karriere und Familienplanung in der Wissenschaft in den seltensten Fällen vereinbar, was diesen Karriereweg für viele Studierende sehr unattraktiv macht.
Im Ergebnis wirkt sich dieses Umfeld prekärer Beschäftigungsverhältnisse zwangsläufig negativ auf die Kontinuität von Lehre und langfristigen Forschungsvorhaben aus.
Eine Beschleunigung des wissenschaftlichen Karrierewegs zur Professur ist der falsche Ansatz. Insbesondere punktuelle Initiativen wie das aktuelle Vorhaben zur Förderung von Tenure-Track-Stellen konzentrieren sich zu sehr auf die Professur als Karriereziel und verlieren die Schaffung einer ausgeglichenen akademischen Landschaft aus den Augen.
Nur durch eine deutliche Erhöhung der Anzahl unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau kann es zu einer nachhaltigen Qualitätssicherung in der Forschung und Lehre, effizientem Wissenstransfer und einer Steigerung der Attraktivität der Karriere in der Wissenschaft kommen.
Daher fordert die ZaPF, auch im Interesse eines starken Wissenschaftsstandortes Deutschland, die Schaffung unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau.
Quellen:
[1] Der Anteil der unbefristeten Stellen am wissenschaftlichen und künstlerischen Personal sank zwischen 2004 und 2014 von 25,2% auf 16,6% (Statistisches Bundesamt, 2016: Hochschulen auf einen Blick)
Begründung
Anlass der Resolution ist die geplanten Schaffung von 1000 Professorenstellen nach dem Tenure Track-Modell.
Wir setzen uns hiermit nicht nur für mehr Karriereoptionen für Studierende, sondern auch für mehr Qualität in der Lehre ein, welche in der Regel auf Mitarbeitern des wissenschaftlichen Mittelbaus beruht.
Durch häufigen Wechsel der wissenschaftlichen Mitarbeiter (Doktoranden und Postdocs auf befristeten Stellen) kommt es zum Verlust von Know How.
In der nächsten Woche gibt es eine Parlamentsdebatte zu dem Thema.
Zusammenfassung
In diesem AK wurde das Modell Tenure Track und das entsprechende Programm der Bundesregierung erklärt und dessen Rolle für die Verbesserung der wissenschaftlichen Karrierewege diskutiert.
Grundsätzlich wurde der Gedanke gut geheißen, etwas für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu tun, jedoch wurde es auch qualitativ kritisiert, da es das Problem des Mittelbaus nicht im Ansatz löst.
Aus diesem Grund wurde eine Resolution verfasst, um das Problem des wissenschaftlichen Mittelbaus anzusprechen.
Backup-AK
Bitte nicht löschen @ Mandy
Arbeitskreis: Tenure Track BU
Protokoll vom 25.5.17
Beginn: 20:40
Ende: “Uhrzeit”
Redeleitung Merten (jDPG)
Protokoll
Anwesende Fachschaften
- [x] Freie Universität Berlin
- [x] Goethe-Universität Frankfurt a. Main
- [x] JDPG; Junge Deutsche physikalische Gesellschaft
- [x] Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Protokoll
Es wird folgende Resolution verfasst:
Titel:
Resolution für die Schaffung permanenter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau
Antragsstellika: Anja (FU Berlin), Philipp (FFM), Jonas (Oldenburg), Merten (jDPG), Jörg (FU Berlin), Margret (FFM), Adrian (RWTH)
Adressaten (postalisch):
- Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
- BMBF
- Wissenschaftsministerien der Länder
- Bundestagsauschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
Text:
Im wissenschaftlichen Mittelbau fehlt es an unbefristeten Stellen. Durch die drastische Reduktion solcher Stellen hat sich dieses Problem in den vergangenen Jahren noch erheblich verschärft. [1]
Die Aussichten auf eine unbefristete Stelle in der Wissenschaft abseits der Professur sind derzeit verschwindend gering.
Durch die damit verbundene Unsicherheit sind Karriere und Familienplanung in der Wissenschaft in den seltensten Fällen vereinbar, was diesen Karriereweg für viele Studierende sehr unattraktiv macht.
Im Ergebnis wirkt sich dieses Umfeld prekärer Beschäftigungsverhältnisse zwangsläufig negativ auf die Kontinuität von Lehre und langfristigen Forschungsvorhaben aus.
Eine Beschleunigung des wissenschaftlichen Karrierewegs zur Professur ist der falsche Ansatz. Insbesondere punktuelle Initiativen wie das aktuelle Vorhaben zur Förderung von Tenure-Track-Stellen konzentrieren sich zu sehr auf die Professur als Karriereziel und verlieren die Schaffung einer ausgeglichenen akademischen Landschaft aus den Augen.
Nur durch eine deutliche Erhöhung der Anzahl unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau kann es zu einer nachhaltigen Qualitätssicherung in der Forschung und Lehre, effizientem Wissenstransfer und einer Steigerung der Attraktivität der Karriere in der Wissenschaft kommen.
Daher fordert die ZaPF, auch im Interesse eines starken Wissenschaftsstandortes Deutschland, die Schaffung unbefristeter Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau.
Quellen:
[1] Der Anteil der unbefristeten Stellen am wissenschaftlichen und künstlerischen Personal sank zwischen 2004 und 2014 von 25,2% auf 16,6% (Statistisches Bundesamt, 2016: Hochschulen auf einen Blick)
Begründung:
Anlass der Resolution ist die geplanten Schaffung von 1000 Professorenstellen nach dem Tenure Track-Modell.
Wir setzen uns hiermit nicht nur für mehr Karriereoptionen für Studierende, sondern auch für mehr Qualität in der Lehre ein, welche in der Regel auf Mitarbeitern des wissenschaftlichen Mittelbaus beruht.
Durch häufigen Wechsel der wissenschaftlichen Mitarbeiter (Doktoranden und Postdocs auf befristeten Stellen) kommt es zum Verlust von Know How.
In der nächsten Woche gibt es eine Parlamentsdebatte zu dem Thema: http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2017/kw22-de-wissenschaftlicher-nachwuchs/507488