SoSe09 AK Bildungsstreik: Unterschied zwischen den Versionen

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Der StAPF möge im Falle der positiven Beschlussfassung die Beschlüsse den bundesdeutschen Physikfachschaften per Mail zur Kenntnis geben.
Der StAPF möge im Falle der positiven Beschlussfassung die Beschlüsse den bundesdeutschen Physikfachschaften per Mail zur Kenntnis geben.
[[Kategorie:AK-Protokolle]]

Version vom 25. Oktober 2009, 22:50 Uhr

Hintergrundinformation

Links:

Der Bildungsstreik

Am 17.06.09 wird ein Bundesweiter Bildungsstreik stattfinden der sich, als Demonstration, z.B. gegen Hochschulabbau und fuer bessere Studienbedingungen einsetzt. Er findet sowohl von den Schueler und Schuelerinnen, Eltern als auch unter den Studierenden statt.

Es gibt auch noch mehr Aktionen, die sich ueber den Juni erstrecken - auch in deiner Stadt.

Konkrete Termine: Terminauswahl in Berlin

Gründe (Sammlung aus AK)

  • Kuerzungen des Bildungsetats (z.B. 75 Mio Euro weniger fuer die Berliner Hochschulen von 2006-2009)
  • Massiver Demokratie- und Mitbestimmungsabbau (z.B. Hamburg oder Stiftungsuniversitaet Frankfurt, auch Berliner Einstein Stiftung)
  • Fehlendes Personal, daher z.B. Betreuungsprobleme der Praktika und Uebungen (FU Berlin - mit de facto einem Theorie Prof fuer 140 Anfaenger und insg. 700 Studierende)
  • Studiengebuehren (halten bildungsferne Schichten vom Studium ab, werden nicht immer zweckmaessig genutzt, stellen teils Ersatzhaushalt fuer Unis dar)
  • Probleme beim Wechsel zwischen Universitaeten sowohl deutsche, als auch international (jede Universitaet)
  • Beschneidung der Rechte von Schuelern
  • Einstellen von nicht direkt wirtschaftlich nutzbaren Faechern (Deutschland als Dichter und Denker / Humbldtsche Bildungsideal)
  • Beschneidung der Grundlagenforschung
  • weniger Eigenstaendigkeit der Hochschulen

(Bitte vervollstaendigt fehlende Informationen)

Weitere Ergebnisse:

  • Vorstellung Bildungsstreik: Dezentraler Protest.
  • Austausch Unispezifische Probleme:
    • Unterfinanzierung:
      • Vom Land werden nicht genug Erstmittel gestellt um ausreichende Lehrstukturen zu finanzieren, sodass diese über Drtittmittel und Studiengebühren mitfinanziert werden müssen.
      • Betreuungsproblem: Mangelnde oder unqualifizierte (z.B. fachfremden) Betreuung im Praktikum und Übungsgruppen (z.B. FU Berlin: Phyisk-Praktikum von fachfremden (Chemiker) betreut, Fremdsprachige Tutorien)
      • Stellenabbau: insbesondere in Drittmittelschwachen Fächern, aber auch Physik (z.B. Hochschulpakt 2010 NRW: in Bonn wurden zwei Planstellen im letzten Jahr gestrichen [wird geprüft])
    • BaMa:
      • Studierbarkeit: ECTS-Punkte sind nicht proportional zum Zeitaufwand.
      • Prüfungsdruck
      • Austausch/Uniwechsel (Inland und Ausland)
    • Demokratieabbau:
      • Studierendenschaft wird umgangen (z.B. Freiburg: gemeinsam erarbeiteter Selbstbericht wurde vom Rektorat neu geschrieben, Studiengebühren-Mitsprache ist meist nicht verbindlich, Missbrauch von Studiengebühren gegen den Willen der Studierenden, z.B. in Freiburg: Anschubfinanzierte Projekte werden gefördert,... , z.B. Berlin: Studiengebühren werden in eine „Einstein-Stiftung“ gesteckt, wo dann von extern über die Gelder entschieden wird. )
      • Umstrukturierung der Selbstverwaltung hin zu Top-Down (z.B. Mehrheitlich extern besetzte Aufsichtsräte für die Universitäten in Baden-Württemberg und NRW)
  • Resolution

Protokoll der Sitzung (Unkorrigierte Rohversion)

Resolutionsvorschlag: Stellungnahme der ZaPF zum Bildungsstreik 2009

Der Resolutionsvorschlag wurde mit 10/12/3 (ja/nein/enth) abgelehnt.

Antragsteller: AK Resolution zum Bildungsstreik, vertreten durch
Max (Potsdam)
Rebecca (HU Berlin)
Jannis (Freiburg)
Fabian (Bonn)


Die Verwendung der männlichen Form schließt die weibliche mit ein.

Die ZaPF stellt fest, dass die im Bildungsstreik thematisierten Probleme der aktuellen Bildungspolitik auch die Fachbereiche der Physik betreffen. Diese Probleme sind den Physikstudenten wenig bekannt, sodass viele kein Motiv sehen, sich an den Aktionen des Bildungsstreiks zu beteiligen.

Die folgenden Probleme betreffen die Fachbereiche der Physik:

1. Unterfinanzierung der Studiengänge durch die Länder

Mit den derzeitigen Erstmitteln der Länder ist eine Finanzierung der grundlegenden Lehre in den Fachbereichen Physik nicht möglich, deshalb werden notwendige Lehrstrukturen aus Drittmitteln und Studiengebühren finanziert. Die Summe der für die Lehre zur Verfügung stehenden Mittel reicht nicht aus, so dass oftmals die Lehre nicht die geforderte Qualität erreicht. Insbesondere stehen für die Praktika und Übungen zu wenige hinreichend qualifizierte Betreuer zur Verfügung.

2. Fortschreitender Abbau von Mitbestimmung

Zunehmender Demokratieabbau an den Hochschulen führt dazu, dass Studenten immer weniger Mitspracherechte haben, sodass deren Interessen, einschließlich derjenigen der Physikstudierenden, nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden. Duch die vermehrte Einführung von Top-Down-Strukturen wird motiviert, die studentische Meinung zu übergehen oder im Extremfall die Studenten von wichtigen Entscheidungsprozessen gänzlich auszuschliessen. So ist zum Beispiel die Mitsprache bei Studiengebühren in der Regel nicht verbindlich, so dass diese teilweise gegen den Willen der Studierenden verwendet werden.

3. Abkehr vom Humboldtschen Bildungsideal

Eine breit angelegte Bildung, selbstständiges Arbeiten sowie wissenschaftliche Kreativität werden durch die Bachelor-Master-Reform mit starren Studienplänen und großem Leistungsdruck strukturell erschwert. Ständige Prüfungen führen zu großem Arbeitsaufwand bei meist nur kurzfristigem Lerneffekt.

Das Ziel des Bildungsstreiks ist es nicht, die Universitäten zu schädigen, sondern eine Veränderung der aktuellen deutschen Bildungspolitik anzustoßen. Der Bildungsstreik soll als Forum für die Lösung der Probleme im Bildungssystem dienen.

Antrag: Beteiligungsaufruf

Der Antrag zum Beteiligungsaufruf wurde von den Antragstellern zurückgezogen.

Wir rufen die Studierenden und Mitarbeiter der Fachbereiche Physik bundesweit dazu auf, sich friedlich und aktiv am Bildungsstreik vom 16. bis 19. Juni 2009 zu beteiligen.

Der StAPF möge im Falle der positiven Beschlussfassung die Beschlüsse den bundesdeutschen Physikfachschaften per Mail zur Kenntnis geben.