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* Bei genauerem Hinsehen sind viele Studiengänge an mehreren Stellen gemäß eines Spiralcurriculums aufgebaut: die gleichen physikalischen Themen werden in den Experimentalphysik-Vorlesungen, in den Theorie-Vorlesungen und im Praktikum behandelt, nicht strikt aufeinander aufbauend, sondern immer wieder von Neuem unter verschiedenen Blickwinkeln, mit Hilfe verschiedener Methoden und bei oftmals steigendem Niveau. | * Bei genauerem Hinsehen sind viele Studiengänge an mehreren Stellen gemäß eines Spiralcurriculums aufgebaut: die gleichen physikalischen Themen werden in den Experimentalphysik-Vorlesungen, in den Theorie-Vorlesungen und im Praktikum behandelt, nicht strikt aufeinander aufbauend, sondern immer wieder von Neuem unter verschiedenen Blickwinkeln, mit Hilfe verschiedener Methoden und bei oftmals steigendem Niveau. | ||
* Vorschlag: Aus der Not eine Tugend machen: Wenn die Veranstaltungen im Wissen, dass man faktisch eh ein Spiralcurriculum hat, bewusst in diese Richtung weiter entwickelt werden (anstatt sich darüber zu ärgern, dass die studierenden schon wieder nicht mitbringen, was sie vermeintlich im Xten Semester können müssen, weil es ja im Yten hätte dran gewesen sein müssen) bietet das einige Vorteile: | |||
** Weniger falsche Hoffnungen und damit Enttäuschungen auf allen Seiten | |||
** Eine Arbeitsweise, die systematisch und nicht nur zufällig berücksichtigt, wie physikalische Forschung eigentlich funktioniert und damit zur Einheit von Lehre und Forschung beiträgt | |||
** Reduktion der strikten Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Veranstaltungen und damit ein flexibleres und selbstbestimmteres Studium, Stichwort: Entschulung | |||
** Dadurch u.a. deutlich bessere Möglichkeiten, in Teilzeit zu studieren. | |||
* In Köln gibt es schon mehrere Jahre einen Streit (zwischen Dozierenden), ob die theoretische Physik historisch-genetisch-klassisch (mit Kreuzprodukt in der Reihenfolge ihrer historischen Entwicklung, Maxwell als Verallgemeinerung von Coulomb...) oder axiomatisch-modern (ausschließlich Differenzialformen, maximal allgemein von Anfang an, ohne historischen Bezug, stattdessen von Anfang an Bezug zu modernen Ansätzen wie Topologie, Maxwell aus den Raumaxiomen herleiten...) gelehrt werden soll. Angesichts dessen bietet es sich an, die Grundlagen der Physik im Rahmen eines Spiralcurriculums bewusst in 5 verschiedenen Veranstaltungsreihen unter 5 verschiedenen Aspekten '''nicht aufeinander aufbauend, aber aneinander anschlussfähig''' zu lernen: Experimentalphysik, Praktikum, theoretische Physik historisch-genetisch-anschaulich mit Schwerpunkt auf den Grundzusammenhängen (und ohne Rechentricks), theoretische Physik axiomatisch-modern inklusive state-of-the-art Rechenmethoden, Computerphysik für den Simulationsaspekt. Ein Nebeneffekt wäre, dass man bei kluger Wahl der Reihenfolge erst relativ spät höhere Mathematik bräuchte. Dann müsste man die Studierenden mit der höheren Mathematik nicht direkt in den Anfangssemestern erschlagen. Auch könnte es motivierend sein, wenn der Anfang des Studiums auch tatsächlich mehr mit dem Fach zu tun hätte, für das man sich eingeschrieben hat. Umgekehrt schadet es auch nicht, wenn man im 4. Semester nochmal ein bisschen Mathe macht. | |||
== Und in Zukunft? == | == Und in Zukunft? == | ||