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SoSe16 Beschlüsse: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZaPFWiki
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==== Positionspapier zum deutschen Akkreditierungssystem ====
==== Positionspapier zum deutschen Akkreditierungssystem ====
Die ZaPF spricht sich für ein gutachter*innen zentriertes Verfahren aus, das der Qualitätsprüfung von Studiengängen und Qualitätsmanagementsystemen zur Erstellung und Weiterentwicklung von Studiengängen dient.
Zur Gewährleistung von objektiven und qualitativ hochwertigen Verfahren ist eine hohe Qualifizierung sowie die Unabhängigkeit der Gutachter*innen notwendig. Die Zusammensetzung der Gutachter*innengruppe aus Mitgliedern aller relevanten Interessengruppen sichert die bestmögliche Evaluierung. Insbesondere erachtet es die ZaPF als wichtig, dass Studierende sowohl im Verfahren selbst als auch in der endgültigen Entscheidungsfindung als vollwertige Mitglieder vertreten sind.
Die Umsetzung dieser Aspekte zählt zu den Stärken des aktuellen deutschen Akkreditierungssystems.
Im Gegensatz dazu kritisiert die ZaPF folgende Punkte, die im Wesentlichen aus dem offenen Wettbewerb der verschiedenen Akkreditierungsagenturen resultieren:
* Die Qualität der Verfahren leidet unter dem Preisdruck der Agenturen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Studiengänge aus Einsparungs- anstatt fachlichen Gründen in oftmals zu großen Paketen zu gemeinsamen Verfahren zusammengefasst werden.
* Außerdem  besteht das Risiko, dass wirtschaftliche Interessen, bedingt durch den Konkurrenzdruck der Agenturen, Akkreditierungsentscheidungen beeinflussen können.
* Der Entscheidungsspielraum der unterschiedlichen Agenturen hinsichtlich ihrer Struktur und der Verfahrensgestaltung ist zu groß. Die Vergleichbarkeit der Akkreditierungsverfahren und die Transparenz des Akkreditierungswesens werden dadurch gefährdet. Beispielsweise fehlt eine einheitliche Regelung für die Auswahl und Zusammensetzung von Akkreditierungskommissionen. Da diese für ein Verfahren das entscheidungsfällende Organ darstellen, sollte auch ihre Zusammensetzung einheitlich gestaltet werden. Auch die nach außen sichtbaren Ergebnisse der Verfahren, die Gutachten, sind derzeit zu uneinheitlich gestaltet. Sie unterscheiden sich teilweise wesentlich in Aufbau und Umfang und sind somit kaum durch die Hochschulöffentlichkeit vergleichbar.
* Die Agenturen sind als gemeinnützige Vereine oder  Stiftungen organisiert, in denen auch Hochschulen Mitglied sein können.  Dadurch kann eine Befangenheit der Agenturen gegenüber bestimmten  Hochschulen, insbesondere bei Systemakkreditierungen, nicht ausgeschlossen werden.
Die ZaPF strebt eine Veränderung des Akkreditierungssystems unter Berücksichtigung der oben genannten Kritikpunkte an.


==== Fachdidaktik im Lehramtsstudium ====
==== Fachdidaktik im Lehramtsstudium ====
\textbf{Motivation:</ref>
Ausgehend von folgenden Stellungnahmen des Nationalen MINT-Forums, der DPG und der Expertenkommission des Landes Nordrhein-Westfalen
"Lehrkräfte stehen vor sich ständig ändernden Anforderungen. Physikunterricht findet in Lerngruppen statt, die ebenso wie die Rahmenbedingungen Veränder\-ungen unterworfen sind. [...] Für diese Ausbildung ist in der ersten Phase ein eigenständiger physikdidaktischer Studienbereich erforderlich, in dem die Lehre durch mindestens eine Fachdidaktikprofessur forschungsbasiert vertreten wird. Die fachdidaktischen Institute bzw. Arbeitsgruppen bilden hierbei die Brücke zwischen Fach, Erziehungswissenschaft und Berufspraxis." <ref name="a">Positionspapier des Fachverbands Didaktik der Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Stand Mai 2015.</ref>
"Die Fachdidaktik ist als „Berufswissenschaft der Lehrkräfte“ zentral für die
Lehramtsausbildung. [...] Da [Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker] gleichzeitig in Inhalten und Methoden von Forschung und Lehre den Erziehungswissenschaften nahe stehen, können sie eine Klammerfunktion in der Lehramtsausbildung einnehmen. Im Zentrum der Fachdidaktik steht eine gute Ausbildung für den Unterricht an Schulen. Gerade im MINT-Bereich ist die Ausstattung mit Fachdidaktiken aber oftmals dünn, was besonders dann gilt, wenn man sie in Beziehung zur Zahl der Lehramtsstudierenden setzt. [...] Jedes Fach, das Lehrkräfte ausbildet, muss daher über mindestens eine reguläre Professur für Fachdidaktik verfügen, die ausgezeichnet ausgestattet ist, um sich so den vielfältigen Aufgaben widmen und die Interessen der Lehramtsausbildung im jeweiligen Fachbereich mit dem notwendigen Gewicht vertreten zu können. Im Rahmen einer solchen Professur ist einerseits eine interdisziplinär anschlussfähige Forschung zu leisten, andererseits in der Lehre auf die Verbindung der unterschiedlichen Bereiche zu achten, sodass eine solide, fachbezogene Ausbildung stattfinden kann."<ref name=„b“>Nationales MINT Forum (Hrsg.): Zehn Thesen und Forderungen zur MINT-Lehramtsausbildung – Empfehlungen des Nationalen MINT Forums Nr. 1, München: Herbert Utz Verlag 2013.</ref>
"Die Fachdidaktiken sind an vielen Standorten nur unzureichend ausgebaut. [...] [Die Kommission] rät dringend, auch bei schlechter Bewerberlage in einigen Fachdidaktiken hohe wissenschaftliche Standards an die Besetzung entsprechender Professuren anzulegen und der Versuchung zu widerstehen, ausgeschriebene Stellen unterqualifiziert oder nicht einschlägig zu besetzen (z.B. mit Fachwissenschaftlern, die in der fachdidaktischen Forschung nicht ausgewiesen sind). Über längere Zeit werden Überbrückungsmaßnahmen, die aber keinesfalls zu Dauerlösungen werden dürfen, notwendig sein."<ref name=„c“>Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in
Nordrhein-Westfalen - Empfehlungen der Expertenkommission zur Ersten Phase, AQAS e.V. und Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Bonn 2007.</ref> positioniert sich die Zusammenkunft aller deutschsprachigen Physik-Fachschaften wie folgt:
* An allen lehramtsausbildenden Universitäten sollte wenigstens eine fachdidaktische Planstelle besetzt werden. Diese Stelle sollte auch bei schwieriger Bewerber*innenlage ausschließlich mit qualifizierten Fachdidaktiker*innen besetzt werden.
* Insbesondere in der ersten Ausbildungsphase<ref name=„d“>Studium an der Universität.</ref> soll die Fachdidaktik bereits vermittelt werden und nicht in die zweite Phase<ref name=„e“>Referendariat.</ref> geschoben werden. Pädagogische und didaktische Begleitung muss auch während der Praxisphasen gewährleistet sein.
* Um den fachdidaktischen Austausch und über die Ausbildung hinausgehende Qualifizierungen der Studierenden zu fördern, sind fachdidaktische Summer Schools<ref name=„f“>Außercurriculare Qualifizierungsveranstaltung im Block/Workshop.</ref> und Kolloquien erstrebenswert.
<references />


==== Internationale Semesterzeiten ====
==== Internationale Semesterzeiten ====
Die aktuellen Semesterzeiten behindern eine weitere Internationalisierung der deutschen Hochschulen. Aus diesem Grund spricht sich die ZaPF dafür aus, die Semester- und Vorlesungszeiten in Deutschland und Europa anzugleichen. Dabei empfiehlt sie, dass sich alle deutschen Bundesländer und Universitäten an der Umsetzung beteiligen. 
Der Vorteil darin läge in der erhöhten Mobilität aller Studierenden, welche durch angepasste Semesterzeiten deutschland- und europaweit besser gewährleistet würde. Zudem können dadurch internationale Tagungen, Praktika und Summer Schools von allen Angehörigen einer Hochschule leichter wahrgenommen werden.
Die Universität Mannheim zeigt bereits die Machbarkeit dieser Umstellung, indem sie ihre Semester- und Vorlesungszeiten für jeweils das Sommer- und Wintersemester vorverlegt hat.
Aufgrund der Erfahrungen dort und der Überlegungen der HRK wäre eine Verschiebung um mindestens zwei, idealerweise vier Wochen anzustreben.


==== Vermittlung von Programmierkompetenzen im Physikstudium ====  
==== Vermittlung von Programmierkompetenzen im Physikstudium ====  
Die Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften (ZaPF) empfiehlt den Hochschulen ein  Kursangebot zur Vermittlung von Kompetenzen der wissenschaftlichen Programmierung. Es sollen folgende Kompetenzen den Studierenden, auch solchen ohne Vorkenntnissen, vermittelt werden:
* Benutzung grundlegender Werkzeuge zur Softwareentwicklung (Versionierung, Kompilierung, Editierung, u.ä.) - Programmierung in einer geeigneten Sprache
* Abbildung Physikalischer Probleme auf den Computer
* Verifizierung der eigenen Problemlösung durch geeignete Tests (z.B. Unit Tests)
* Dokumentation fremder Tools und sinnvolle Nutzung von Bibliotheken, sowie nachvollziehbare Dokumentation eigener Projekte
* Anwendung grundlegender Modelle und Prinzipien der Algorithmik (z.B. Einsatz von Rekursion im Gegensatz zu Schleifen)


==== Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen ====
==== Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen ====
Die ZaPF spricht sich gegen Zugangsbeschränkungen über das Abitur und dessen Äquivalente hinaus sowie gegen Zulassungsbeschränkungen jeder Form für die Physik-Bachelor-Studiengänge aus.
   
Die ZaPF spricht sich gegen Zugangsbeschränkungen über einen inhaltlich passenden Bachelorabschluss hinaus sowie gegen Zulassungsbeschränkungen jeder Form für die Physik-Master-Studiengänge aus. Insbesondere spricht sich die ZaPF gegen Grenznoten aus.
Die ZaPF spricht sich darüber hinaus für eine klare Kennzeichnung der inhaltlichen Anforderungen der Master-Studiengänge aus.


==== ZaPF stellt Katalog für Umgang mit dem Ranking Ergebnissen durch Presse und Dritte ====
==== ZaPF stellt Katalog für Umgang mit dem Ranking Ergebnissen durch Presse und Dritte ====


Die Zusammenkunft aller Physik-Fachschaften (im folgenden „ZaPF“) setzt sich mit den aktuellen Entwicklungen zum Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung auseinander. Im Folgenden geht es konkret um die Berichterstattung über die Rankingergebnisse und die mediale Aufarbeitung des Rankings und nicht um dessen Methodik oder Veröffentlichung im ZEIT Studienführer. Es ist eine starke Vereinfachung bzw. Abwandlung von Ergebnissen zu beobachten, die zu falschen Eindrücken oder gar einem gänzlich verfälschten Gesamtbild führen. Aufgrund der undifferenzierten Berichterstattung über die Ergebnisse des CHE-Rankings bezieht die ZaPF Stellung dazu.
Die ZaPF moniert insbesondere folgende Aspekte:
* Die Gewichtung von Indikatoren, beispielsweise in die Kategorien "Haupt- und Nebenindikatoren"
* Das eigenständige Erstellen von Gesamtindikatoren aus den einzelnen Indikatoren ohne entsprechende Kennzeichnung.
* Das Zusammenfassen der Indikatoren zu einer generellen Rangfolge der Hochschulen.
Die Gewichtung der Kategorien ist nicht Teil des Ranking und ist letztlich Interpretation der Autor*innen. Alle Indikatoren sind als gleichwertig anzusehen. Daher sind insbesondere die Indikatoren der Print-Version nicht wichtiger als alle anderen. Die Zusammenfassung der einzelnen Indikatoren ist eine eigene, auf die Wünsche der jeweiligen Verfasser*innen zugeschnittene Analyse und sollte als solche kenntlich gemacht werden. Eine Rangfolge als allgemein gültiges Endergebnis zu präsentieren, torpediert den multidimensionalen Ansatz des Rankings. Potentielle Studienanfänger*innen sollen aus der Fülle an Indikatoren eine individuelle Auswertung zusammenstellen können, um passende Studienorte zu finden. Die ZaPF bittet um einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit den Ergebnissen des
CHE-Hochschulrankings.
Deshalb fordert die ZaPF von Print- und Onlinemedien
sowie Hochschulen, folgende Aspekte zu beachten:
* Alle Indikatoren sind als gleichwertig anzusehen und entsprechend nicht zu
gewichten.
* Die Indikatoren der Online-Version sollen bei der Berichterstattung gleiche
Beachtung wie die Auswahl der Print-Version finden.
* Falls eine Auswahl oder Gewichtung von Indikatoren zur Analyse verwendet
wird, ist klarzustellen, welche Indikatoren einbezogen wurden und darauf
hinzuweisen, dass noch weitere Indikatoren existieren.
* Ein Zusammenfassen einzelner oder gar aller Indikatoren soll möglichst vermieden oder zumindest als solches deutlich kenntlich gemacht werden.
* Auf die Komplexität und Intention des Rankings soll auch bei Analysen hingewiesen werden.
* Bei Vergleichen zwischen den Studiengängen sollte immer klar gemacht werden, welche Indikatoren in den Vergleich eingehen.
* Von einer Erstellung von Rangfolgen oder -listen als Endergebnis ist abzusehen.
* Werden Abbildungen des CHE oder aus dem ZEIT Studienführer verwendet,
so ist auf Vollständigkeit und korrekte Zitation zu achten und es sollen alle
relevanten Informationen beigefügt sein. Insbesondere sollen Legenden mit
veröffentlicht und keine eigenen Elemente in die Grafiken eingefügt werden.
Die ZaPF versteht die Schwierigkeiten der Komplexität des gesamten Rankings
(insbesondere der Methodik) in einem einzelnen Artikel gerecht zu werden. Die
ZaPF schätzt die Bemühungen, eine vereinfachte Interpretation und damit leichter
verständliche Darstellung des Rankings zu liefern, und respektiert die journalistische Freiheit der verschiedenen Autor*innen. Die ZaPF sieht jedoch die Gefahr, dass durch eine zu unpräzise Vereinfachung die Aussagen des Rankings verfälscht werden können, wodurch Leser*innen, allen voran Schüler*innen und Studieninteressierte, in die Irre geführt werden können. Um diesem vorzubeugen, erachtet es die ZaPF als erforderlich, solche Interpretationsversuche immer klar zu kennzeichnen.
Weitere Beschlüsse und Veröffentlichungen der ZaPF (auch zum CHE-Ranking) unter:
href{http://www.zapfev.de/zapf/resolutionen/}{www.zapfev.de/zapf/resolutionen}


=== weitere Beschlüsse ===
=== weitere Beschlüsse ===