WiSe22 AK Klausurversuche

Vorstellung des AKs

• Verantwortliche/r: Stefan (Köln), Amr (HUB)
  

• Ziel des AK: Die ZaPF hat sich schon in Siegen zu diesem Thema positioniert (https://zapf.wiki/images/4/4f/Zwangsexmatrikulation.pdf) und das Studienreformforum bearbeitet die Frage der Klausurversuchsrestriktionen seit Längerem. Bei der letzten ZaPF gab es zudem einen Plenarvortrag dazu. Viele von uns haben sich inzwischen aufgemacht, Nägel mit Köpfen zu machen: Die einen schaffen gerade ihre Restriktionen ab, die anderen haben das schon erreicht und versuchen es jetzt uniweit, wieder andere kämpfen gegen drohende Verschlechterungen und noch ganz andere haben Anträge in Parteien, Gewerkschaften usw. eingebracht. In diesem AK wollen wir die konkreten Erfahrungen in dieser Auseinandersetzung zusammentragen und reflektieren: An welcher Stelle kommen wir (argumentativ) nicht weiter? Wo ist ein Durchbruch gelungen und was war die Grundlage dafür? Wo gibt es langsame Verschiebungen und woher nehmen die Leute, die diese Verschiebungen voran bringen, ihr Durchhaltevermögen?
  

• Handelt es sich um einen Folge-AK: nein
  

• Materialien und weitere Informationen:
  • https://zapf.wiki/images/4/4f/Zwangsexmatrikulation.pdf
  • https://youtu.be/0imjSH1w9U4
  • https://studienreform-forum.de/de/forum-2019/beitraege-2019/2020/01/24/7-semester-ohne-klausurversuchsbeschraenkungen/

• Wer ist die Zielgruppe?: Menschen, die in Auseinandersetzungen gegen Restriktionen im Studium stecken oder überlegen, diese Fragen vor Ort anzugehen.
  

• Wie läuft der AK ab?: Ausführliche Berichte und offene Diskussion der oben angeteaserten Fragen
  

• Materielle (und immaterielle) Voraussetzung: keine
  

Arbeitskreis: Klausurversuche

Protokoll vom 11.11.2022

Beginn

16:20 Uhr

Ende

hh:mm Uhr

Redeleitung und Protokoll

Stefan Brackertz (Uni zu Köln), Amr El Miniawy (HUB)

Eberhard Karls Universität Tübingen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Humboldt-Universität zu Berlin Julius-Maximilians-Universität Würzburg Universität Bielefeld Universität Rostock

Protokoll

https://pad.zapf.in/WiSe22_AK_Klausurversuche

Corona

• Tübingen: Kaum Änderungen während Corona
• Erlangen: Beschränkungen + Höchststudiendauer
• Würzburg: Höchststudiendauer
• Erlangen: Erhöhung der Höststudiendauer bzw. individuellen Regelstudienzeit; im ersten Corona-Semester keine Asuweikungen bei Nichtbestehen
• Die anderen: Klausurversuche wurden unterschiedlich viele Semester ausgesetzt

DPG-Didaktik-Tagung

• Es wurde nach der Corona-Erfahrung als eindeutig gesehen, dass man auch ohne Klausurversuchsbeschränkungen auskommt

Vorstellung & Status quo

Erlangen:

• Lehramt Gymansium:

• 3 Versuche pro Modul. Wenn sie zur "Grundlagen und Orientierungs Prüfung" gehört dann nur 2 versuche.
• Sonst zwangsexmatrikulation.
• Regelstudienzeit 9 Semester und Maximal 13 (Wie ist es in der praxis?)

• Mono

• 3 Versuche + GOP (2 Versuche bei GOP-Prüfungen)
• Bachelor max 8, master max 6 Semester sonst zwangs Exma (ausnahme härtefall)

• Im nächsten Studienausschuss wird darüber diskutiert

Würzburg:

• Es ist nie jemand wirklich zwangsexmatrikuliert worden

• Maximalstudiendauer 9 Semestern (mit Härtefallantrag kann man auch mal 11 schaffen)
• Wechsel ist auch möglich
• Keine Klausurversuchsbeschränkung (bis zum bestehen jedes Semester wieder)
• bis zum dritten semester müssen 2/4 Klausuren schaffen
• Festkörperphysik fokus
• Keine Debatten...
• Wenn mal jemand die Exma droht stellt sich die FS dagegen
• es gab eine sondersitzung des Prüfugnsausschusses zu einer Person die schon hausverbot hatte.

Rostock:

• Thema ist nicht wirklich aufgefallen
• Freiversuchsregelung während corona hat motiviert.
• Wir haben jetzt Verbesserungsversuche. bis 2 wiederholungen wenn man den ersttermin schreibt?

• Köln: Logik ist "Leute die sich trauen früh und schlecht die klausur schreiben verdienen den verbesserungsversuch"

• max 3 oder 4, nicht sicher. wir steigen nicht ganz durch.
• Keine Semesterbeschränkungen
• Verpflichtung zur Studienberatung in Fällen morgen
• Zürucktrete bis 2 wochen vor Prüfung möglich. Krankheitsfall ist komplitziert

Bielefeld:

• Alle Prüfungen werden eingetragen ins Transkript
• So viele Wiederholungen wie man will
• Keine Anmeldung oder Abmeldung. Man geht hin
• "Studieren manchmal 20 semester". 75% der Klausuren waren erst versuche ... 1,9% sind 4. Versuch
• im Jahr 2020 uni bielefeld hatte den größten anteil der regelstudienzeit abschlüsse in NRW (siehe https://youtu.be/0imjSH1w9U4?t=817)
• Keine GOP und keine höchststudientauer
• Gibts seit anfang 2000
• Ich weiß nicht wie es bei Jura ist aber: menschen sind sehr zufrieden damit nicht diesen Elefanten im Raum zu haben.

• die statistiken sind super
• Siehe https://youtu.be/0imjSH1w9U4 (Minute 1-16)

Paderborn

• 3 oder 4 versuche under der letzte ist mündlich
• Freiversuche 4 semester während Corona
• Seit Corona 2 tage abmeldungsfrist
• Keine beschränkungen in Semesteranzahl oder GOP Ähnliches
• Diskussionen? Studis mochten die Freiversuche. Es wird noch diskutiert

• "Wir kommen euch schon entgegen mit der 2 tage regelung"

Heidelberg

• Kein großes Problem bis her. Selten Thema
• 1 Prüfungsveruch ist hauptklausur + nachklausur und dann 2 "Joker" (aber vllt nicht für die gleiche. nicht sicher)
• Härtefall sei großzügig
• Regelstudienzeit 6 semester, bis zu 9 maximal bzw. härtefallantrag stellen
• nicht sicher wie es während corona war. denke es war nix neues. "es wird locker sein" im härtefallantrag wurde (inoffiziell) kommuniziert

HUB:

• 3 Versuche. 3. versuch ist eigentlich und letzte mündlich
• keine maximale studienzeit
• in corona drei semester freiversuche, jetzt nicht mehr
• prüfungsleitung fand das nicht gut
• vllt kommt es wieder während der energiekrise
• 3. versuche sind oft leichter. man darf sich den zweit prüfer selber aussuchen
• bis 4 an die uni theoretisch möglich

Tübingen:

• Lehramt

• Für alle lehramtsfächer gleiche regeln
• Regelstudienzeit x 2 - 1 Maximalstudiendauer
• Harte drei versuchsregel (härtefall regelung ausnahme)

• Monobachelor

• in der alten keine maximalstudiendauer und 3 versuchsregel (war nie problem)
• alte ordnung:

• Orientierungsprüfung war problem: bis zum 3. semester wie bei Würzburg
• Gründkurs 1 und Gründkurs 2.
• als Zwischenprüfung musste ein physikalisches Praktikum bestanden sein
• ... und grundkurs 3 bis zum 6. Semester

• neue

• nur Orentierungsprüfung. 1 Mathe und 1 Physik modul muss nach dem 3. Versuch bestanden sein.
• Haupt und Nachklausur allerdings eine Klausur (also 6 versuche bis 3. semester)
• FSI hat sich für orientierungsprüfung eingesetzt weil diese regel eigentlich recht low ist.
• man sollte sich überlegen was anderes zu machen

• Maximalstudiendauer 15 (wollten mehr haben). Wir kennen niemand der hier probleme hatte

• Diplom wurde jetzt Deckel gesetzt.

Innsbruck:

• Universitätsgesetz geregelt
• garantiert mindestens 4 versuche

• Uni gibt allerdings 1 versuch mehr
• Versuch 4 und 5 müssen vor einer kommision stattfinden (3 profs evaluieren die klausur)
• Der normale Lehrveranstaltungsleiter stellt die Prüfung
• Kein bestreben 5. abzuschaffen
• an und abmeldung i.d.r. bis 48 stunden
• 3. termine pro semester klausur (Feb - April - September)
• 10 Jahre sperrung für Uni (abe rnicht andere) wenn man alle 5 durchfällt
• Eingangs und orientierungsphase (16 ECTS) muss zuerst abgeschlossen werden

• 5 mal nicht bestehen dieser führt nur zu 2 jahre sperrung

• man muss in den ersten 4 semestern mindestens 16 ECTS
• keine mindestensstudiendauer

• Uni muss in GRUNDORDNUNG (also 2/3 Mehrheit) die versuchsanzahl erweitern wenn man mehr versuche will

Köln:

• NRW schließt höchsstudiendauer und zwischenprüfungen eiiiigentlich ausgeschlossen (manchmal passierts)
• Wenn du rausgeschmissen wirst, darfst du in der ganzen EU eigentlich nicht ähnliche fächer studieren
• Anmeldefristen usw. modulweit verschieden
• Köln hat in der physik keine maximal anzahl von prüfungen (i.d.R)

Erlangen:

• Letztes semester durfte nur einer von zwei (noch regelstudienzeit) die Uni wechseln

• Weil ihre studiendauer über die regelstudienzeit oder unter die mindeststudienzeit war

• Nach Köln könnten allerdings diese Menschen hin

Es stimmt scheinbar nur halb, dass die Diskussionen viel in den Fachschaften stattfidnenn Wuppertal (nicht vertreten) führt aber die Debatte. In Köln ebenso.

Fragen: 1. Woran hängt es eigentlich, woran man da nicht hinweg kommt? 2. Warum, wenn es wichtig ist menschen im studium zu puschen, nicht andere ansätze probieren? Pilotversuch: online prüfungen nicht gegeben, damit menschen nicht alleine das machen. studienberatung ist auch bei der einsicht. kaffee und kuchen. (bei Urlaub: Zoom, oder warten bis es online stehen muss.)

• Einwand: bei Lehramt suuuper nervig

Vorfrage: was ist die Erfahrung? Warum werden menschen dann zwangsexmatrikuliert?

• Denn in Rostock: 14 tage vorher absagefrist machts richtig schwierig sich selber einzuschätzen
• Sinnvoll doch etwas “druck zu machen”, aber Klausurversuchsbeschränkungen sind vllt nicht der Mittel dafür
• GOP Würzburg in dem sinne "frühzeitig"

Mathematik in Tübingen hat keine Orientierungsprüfung, sondern nur mündliche. Hat zu einer sehr schlechten Erfahrung geführt. Beratungen sind cool, aber nicht mündliche Prüfung. Mündliche Prüfungen in diesem Fall viel mehr druck.

Heidelberg Haupt und Nachklausur kann mit krankheitsfall unkompatibel sein. GOP artige sachen setzten in dem sinne sehr unter druck.

Zwischenfrage: Wir oft dürft ihr krank sein? In Tübingen 2 mal max fehlen. Österreich darf man 2 mal unentschuldigt.

Köln:

• Totale Anmaßung für irgendjemand zu bestimmen, ob etwas für sie gut ist.
• Erst recht aufgrund von formalen Regel!
• Ein Gespräch kann ja schon jemand dabei helfen, sich umzuorientieren.
• man kann doch 8/9 mal irgend einfach durchfallen und dann eine doktorarbeit toll machen#
• Die klausur ist dafür da zu gucken, wie oft man die klausur schreiben muss.

Frage: Wonach werden gelder verteilt? Ist das nicht entscheidend? Antwort: In NRW sind die haushalte vorgeschrieben.

• In Bayern: man bekam lange nur gelder für erstis. ist jetzt anders.

• Es gibt dann kein Anreiz dann menschen rauszuschmeißen

• naja, hörsäale sind nachwievor dann voll

• In Österreich erzeugt ein Studi was 16 ECTS/Jahr macht erzeugt geld
• Rostock erzeugt Geld

Klausurversuchsbeschrnäkungen erzeigen eher Prüfungsängste und verlängern der Studiendauer

Wie steht ihr zu den beschränkungen selber

• schrecklich, erzeigen nur ängste
• FS Würzburg: klausurversuchsbeschränkungen bauen nur angst

• Prinzip "Schreibst es so oft bis du es schaffst" geil

• sinnvoll doch anzustoßen, vor dem bachelor zu wissen ob physik das richtige sei

• Frage: wie gelingt die Reflektion?
• z.B. Events, Ende des Semesters, wo man allerdings Raum schafft, dass Menschen ins Gespräch
• Eine formale Grenze ist allerdings gut

• Andere Prüfungsformate snd vllt die Lösung der Ängste

Zum Bielfelder modell:

• Deutlich weniger Aufwand in Prüfungsverwaltung spart Geld.

Irgendein druck sollte doch exisitieren. Es erzeugt eine Richtung

• persönlich ; muss allerdings nicht die Klausurversuchsbeschränkungen sein. Was sind gute **externe motivationen**?
• zur externen motivation: statistik von Bielfeld sagt doch alles ist okay

• man möchte ja das schaffen. man hat einen guten grund physik zu studieren
• es ist eine frage der sozialisierung. in köln: will man klausurzulassung? (50% der Übung) sehr gemischt!

• muss man die menschen "erziehen"? wir denken: eigentlich kommen die menschen super motiviert, machen vorkurse, verlieren aber dann die motivation. Oft weil man gar nicht das begegnen was sie interessant finden
• nicht bei den 10% die die externe motivation brauchen, die 40% die ihre motivation verlieren opfern
• es gibt andere dinge die schlecht funktionieren
• extrinissche motivation ist oft einfach Geld. Maximalstudiendauer auf 12 gibts auch

Einfall: Klausurbeschränkungen kommen auch von Professorenschaft in dem Aspekt, **dass die Hörsäale super voll sind und man will filtrieren.** Betreuung der BA schwierig