WiSe11 AK Zulassung Bachelor: Unterschied zwischen den Versionen

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Der AK soll das bisher relativ wenig beleuchtete Thema "Zulassungsbeschränkungen zum Bachelor" behandeln (einziges gefundenes Protokoll der letzten Jahre aus [[WiSe09_AK_BaMa|München]]). Es soll möglichst nicht um den Übergang vom fertigen Bachelor zum Master gehen, sondern konkret um den Eintritt ins (Bachelor-) Studium.
Der AK soll das bisher relativ wenig beleuchtete Thema "Zulassungsbeschränkungen zum Bachelor" behandeln (einziges gefundenes Protokoll der letzten Jahre aus [[WiSe09_AK_BaMa|München]]). Es soll möglichst nicht um den Übergang vom fertigen Bachelor zum Master gehen, sondern konkret um den Eintritt ins (Bachelor-) Studium.
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Aktuelle Version vom 24. November 2018, 22:42 Uhr

Der AK soll das bisher relativ wenig beleuchtete Thema "Zulassungsbeschränkungen zum Bachelor" behandeln (einziges gefundenes Protokoll der letzten Jahre aus München). Es soll möglichst nicht um den Übergang vom fertigen Bachelor zum Master gehen, sondern konkret um den Eintritt ins (Bachelor-) Studium.

Begründung des AKes: An der HU Berlin wurden in diesem Jahr beträchtlich mehr Anfänger_innen zugelassen als es Plätze im Hörsaal gibt. Die aktuelle Stimmung (unter Lehrenden) geht ein wenig in die Richtung, dass ja sowieso viele Leute abbrechen werden und dann ist ja wieder Platz. Diese Einstellung ist natürlich höchst problematisch und daher tritt die Frage auf, kann man die Plätze "effizienter" und "fair" besetzen, sodass es von Anfang an und nicht erst ab dem 2./3. Semester angemessene Studienbedingungen gibt.

Verschiedene mögliche Fragen, die geklärt werden sollten/könnten:

  • Wann/ Unter welchen Umständen sind Zulassungsbeschränkungen im Bachelor berechtigt bzw. vertretbar?
  • Wie könnten dann faire Auswahlverfahren bzw. -kriterien aussehen?


Protokoll

Protokoll vom 25.11.2011

Beginn: 08:15
Ende: 10:00
Redeleitung: Benjamin Dummer (HU Berlin)
Protokoll: Johannes Koch (Uni Bonn)
Anwesende:
FU Berlin, HU Berlin, TU Chemnitz, TU Dortmund, Uni Düsseldorf, Uni Frankfurt, Uni Hamburg, Uni Heidelberg , TU Kaiserslautern, Karlsruher Institut für Technologie, Uni Kiel, Uni Leipzig, Uni Magdeburg, Uni Tübingen, Uni Würzburg


Einleitung/Ziel des AKs

Zulassungsbeschränkung im Bachelor

Das Thema Zulassungbeschränkungen im Bachelor Physik ist bisher auf ZaPFen wenig diskutiert worden. Da sich die Problematik voller Studiengänge in den nächsten Jahren durch doppelte Abiturjahrgänge noch verschärfen wird, wird angeregt, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob es sinnvolle und faire Zulassungsbeschränkungen gibt und wie die Auslastung an den Universitäten optimiert werden kann.

Status Quo

  • Es stehen noch genügend Studienplätze zur Verfügung, aber es gibt eine beträchtliche Anzahl an Physikbachelorn, die das Studium nur beginnen, da es keine Zulassungsbeschränkungen gibt. Viele überbrücken so die Zeit bis sie in ihren gewünschten Studiengang wechseln können.

  • Keine Zulassungebeschränkung. Es hat einen deutlichen Zuwachs an Studenten gegeben, weswegen einige Vorlesungen des ersten Semesters zweimal gelesen wurden.

  • Keine Zulassungsbeschränkung, da der Studiengang mit ca. 80 Erstsemestern nicht ausgelastet ist.

  • Keine Zulassungsbeschränkung, Studiengang nicht ausgelastet. In anderen Fächern sieht dies aber anders aus.

  • Keine Zulassungsbeschränkung. Ungefähr 180 Erstsemester sorgen für volle Hörsäle.

  • Keine Zulassungsbeschränkung; Studiengang ist nicht ausgelastet.

  • Es gibt Zulassungsbeschränkungen um die Zahl der Erstsemester bei ca. 150 zu halten, diese sollen für die Doppeljahrgänge aufgehoben werden.

  • Es gibt Zulassungsbeschränkungen, es wurden bisher trotzdem prinzipiell alle Erstsemester zugelassen. Auf Professorenseite wird über einen Eignungstest diskutiert.

  • Keine Zulassungsbeschränkung; trotz erhöhter Erstsemesterzahl gibt es bisher keine Platzprobleme.

  • Keine Zulassungsbeschränkung; wegen erhöhter Erstsemesterzahl denkt der Dekan über die Einführung von Zulassungsbeschränkungen nach.

  • Keine Zulassungsbeschränkung, aber die Vorlesungen sind voll, bei den Praktikumsplätzen wird es langsam problematisch.

  • Keine Zulassungsbeschränkung in Physik, aber in medizinischer Physik da dort auch Medizinvorlesungen belegt werden.

    Insgesamt ist die Leistung der medizinischen Physiker besser, was an den Zulassungsbeschränkungen liegen könnte.

    Noch gibt es in der Physik aber Kapazitäten.

  • Keine Zulassungsbeschränkung, aber ein Eignungsfeststellungsverfahren das nach Meinung der Studenten aber abschreckend wirkt. Die Voraussetzungen um zum Eignungsfeststellungsverfahren eingeladen zu werden enthält auch die Abiturnoten.

    Wer zum Einstellungsfeststellungsverfahren eingeladen wird, der wird auch angenommen.

  • Keine Zulassungsbeschränkung und bisher keine Platzprobleme.

  • Keine Zulassungsbeschränkung.

Sinn der Zulassungsbeschränkungen

Kiel: Eigentlich sollten wir uns über jeden Studenten freuen. Letztlich ist es ein finanzielles Problem. Es sollten keine Eliten geschaffen werden.

HU Berlin: Es existieren genug Studienplätze Physik in Deutschland. Somit sorgt die Einführung von Zulassungsbeschränkungen für die Umverteilung der Studenten auf andere Hochschulen.

Dortmund: Ist gegen die Einführung von Zulassungsbeschränkungen jeder Art, gegen den Trend Menschen jeder Zeit an die Hand zu nehmen.

Magdeburg: Zulassungsbeschränkungen schaffen Anreize am Ball zu bleiben. Wer einmal seine Zulassung bekommen hat, wird dies nicht so schnell wegwerfen.

FU Berlin: Einige Unis benötigne Zulassungsbeschränkungen, da sie ansonsten von Studenten überrannt werden.

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Welche Zulassungsbeschränkungen sind sinnvoll?

  • Wird von den meisten als nicht fair angesehen.

    Frankfurt: NC hat zwar einen elitären Touch, scheint aber zumindest eine gewisse Korrelation zur Erfolgsquote zu bieten.

    FU Berlin: NC ist kein tolles Kriterium, aber eines der wenigen, die eine gewisse Korrelation zum Studienerfolg zeigen.

    Solange zu wenige Studienplätze existieren, wird der NC nicht verschwinden.

    HU Berlin: Kurzfristig ist der NC vermutlich die einzige Möglichkeit um die Studienbedingungen zu sichern, aber die Studenten sollten sich nicht weiter dazu äussern, da die Einführung, auch wenn sie kurzfristig nötig wird, nicht im Interesse der Studenten sein kann.

  • Kiel: Es darf nicht darum gehen, Physikstudenten abzuhalten, sondern Studenten die eigentlich gar nicht Physik studieren wollen abzuhalten.

    Magdeburg: Stellt die Idee eines ’’IQ-Tests’’ in den Raum, bei dem generelle Problemslösungsfähigkeiten geprüft werden sollen.

    Leibzig: Hällt ’’IQ-Tests’’ für wenig sinnvoll, da auch problemorientiertes Denken erst geschult werden muss.

    Frankfurt: Auch ein Test der mit <math>80\%</math> Wahrscheinlichkeit voraussagen kann, ob ein Student das Studium absolvieren kann, ist für die restlichen <math>20\%</math> nicht fair.

    Ausserdem ist das Ergebnis zu stark von der Tagesform abhängig.

    Heidelberg: Eignungstests stellen nicht wirklich Eignung fest, sondern selektieren nur die gewünschte Anzahl an Studenten. Bewerben sich sehr viele gute Studenten, verschieben sich die Kriterien. Somit ist es kein Eignungstest im eigentlichen Sinne.

    HU Berlin: Tests auf dem Online- oder Postweg sind in vielen Bundesländern nicht möglich. Persönliche Tests schlie"sen aber viele Studenten aus, die es sich nicht leisten können zu verschiedenen Universitäten anzureisen.

  • Frankfurt: Professoren lehnen Motivationsschreiben ab, da in allen etwa das gleiche steht und keine Information über eine Eignung für das Physikstudium daraus abgeleitet werden kann.

    Leibzig: Auch wenn sich die Schreiben stark ähneln, bieten sie den angehenden Studierenden Anreize zur Selbstreflektion.

  • Da genügend Studienplätze in Physik in Deutschland existieren. wäre eine mögliche Lösung des Problems die Verteilung der Stundenten auf Unis mit geringerer Auslastung.

    Leibzig: Bei besserer Zusammenarbeit der verschiedenen Universitäten könnten Studienanfänger an wenig ausgelastete Universitäten mit zu den Studenten passendem Schwerpunkt verwiesen werden.

    In einer gewissen Weise entspricht die ZVS dem vorgeschlagenen Unitausch.

    FU Berlin: Die meisten bewerben sich bei vielen Unis.

    Ein zentrales Informationssystem wird vermutlich im nächsten Jahr eingeführt werden. Dies würde den Universitäten rechtzeitig bescheid geben, wie viele Plätze noch zur Verfügung stehen.

    Frankfurt: Unitausch ist equivalent zur ZVS, aber die Umstellung auf eine zentrale Vergabe wird zu lange dauern.

    Dortmund: Es muss weiterhin möglich bleiben, eine Universität mit den gewünschten Schwerpunkten zu wählen.

    Kaiserslautern: Es ist wichtig, Informationen über die Auslastung der Universitäten öffentlich zugänglich zu machen.

    Hamburg: Eine zentrale Vergabe verstärkt den Druck zwischen den Universitäten weiter.

  • Frankfurt: Eine gute Studienberatung wäre der Idealfall, kann aber akut nichts an der aktuellen Situation der überlaufenen Unis ändern.

    HU Berlin: Langfristig ist eine gute Studienberatung sehr gut, aber können das Problem nicht akut beheben.

  • Heidelberg: Es könnte auch gelost werden, somit erhalten alle Bewerber die gleiche Chance.

    Frankfurt: Reines Losen ist in vielen Bundesländern vermutlich nicht möglich.

Zusammenfassung

Der Arbeitskreis kommt zu dem Ergebnis, dass die Einführung von Zulassungsbeschränkungen nicht im Sinne der Studenten ist.

Da die Überlastung einiger Universitäten in den nächsten Jahren aber ein Problem sein wird, kann es nötig werden, dass diese Universitäten einen NC als einzig praktikabeles Mittel einführen.

Das Kriterium der Auslastung der Studiengänge sollte in den Studienführer eingebracht werden, um den Bewerbern einen besseren Überblick über die Situation an der jeweiligen Universität zu ermöglichen.

In Zukunft sollte noch einmal über Zugangshürden zum Physikstudium diskutiert werden, um das Problem mit Studenten, die in zulassungsfreien Studiengängen Zeit überbrücken, anzugehen.