WiSe15 AK Frauenquote: Unterschied zwischen den Versionen
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==ENTWURF== | |||
;Motivation: | |||
Diese Resolution orientiert sich an dem §11c des Hochschulzukunftsgesetzes NRW | |||
(HZG). | |||
Die Intention dieses Paragraphen ist die geschlechtergerechte Besetzung von akade- | |||
mischen Gremien wie Senat, Fakultätsrat und Berufungskommission. | |||
Dem Ziel einer geschlechtergerechten Verteilung stehen wir positiv gegenüber, kriti- | |||
sieren jedoch die im HZG genannten Regelungen. Sie sind unseres Erachtens nicht | |||
nur nicht zielführend, sondern sogar schädlich. | |||
;Resolution: | |||
Die ZaPF fordert hiermit die Änderung des Paragraphen 11c des Hochschulzukunfts- | |||
gesetzes in NRW, um Geschlechterparität – wie sie bereits für die Hochschullehren- | |||
den geregelt wird – auch für alle anderen Statusgruppen einzuführen. Außerdem | |||
sollte sich das Gesetz nicht nur auf benachteiligte Frauen beziehen, da auch Fachbe- | |||
reiche mit unterrepräsentierten Männern existieren. | |||
;Begründung: | |||
Das Ziel des genannten Paragraphen ist die Gleichstellung der Geschlechter in | |||
akademischen Gremien. Versucht wird dies über die absolute Geschlechterparität umzusetzen. | |||
Dieser Ansatz kann Probleme verursachen, da er im Widerspruch zur freien Ent- | |||
faltung der einzelnen Person stehen kann. Insbesondere sehen wir einen Konflikt | |||
zwischen dem auf Angehörigen der Minderheit lastenden Druck ein hochschulpoli- | |||
tisches Amt auszuüben und dem Fortschritt des Studiums, der Forschung oder dem | |||
Lehrauftrag. Besonders gilt dies für Fächer mit deutlicher Überrepräsentation eines | |||
Geschlechtes. | |||
Die geschlechtliche Minderheit kann durch diese Regelungen auf Grund von über- | |||
proportionaler Mehrarbeit beeinträchtigt werden und sich bevormundet fühlen. Im | |||
Gegensatz dazu fühlt sich die jeweils andere Partei benachteiligt, da sie unteranteilig | |||
Vertreter stellt. | |||
Bekanntlich engagieren sich nur bis zu 10% aller beteiligten Personen aktiv in einem | |||
Gremium. So könnte selbst eine große Physik-Fakultät – mit beispielsweise 41 Do- | |||
zenten und neun Dozentinnen – einer Frau alleine die Arbeit in mehreren Gremien | |||
aufbürden. | |||
Unter Umständen wird die aktive Partizipation in Gremien den Interessierten mit | |||
der Begründung untersagt, dass sie nicht dem gewünschten Geschlecht angehören. | |||
Im selben Zuge werden weniger motivierte Personen in ein Gremium entsandt. | |||
Dieser Sachverhalt fördert nicht die Effizienz und Zuverlässigkeit der akademischen | |||
Selbstverwaltung. | |||
Eine mögliche Lösung für die obigen Problem wäre, die Besetzung nicht nach Parität | |||
sondern nach Verhältnissen zu bestimmen. Aus jeder Statusgruppe sollten die Antei- | |||
le der Vertreterinnen und Vertreter, entsprechend der tatsächlichen Verhältnisse der | |||
Mitglieder der Statusgruppe, bestimmt werden, wie es bereits ausschließlich für die | |||
Hochschullehrenden möglich ist. Denn für die Gruppe der Hochschullehrerinnen | |||
und Hochschullehrer gilt ein Anteil von Frauen, der der tatsächlichen Frauenquote | |||
entspricht, als geschlechterparitätisch, falls alle andere Gruppen im Gremium voll- | |||
paritätisch vertreten sind. Andere Statusgruppen haben diese Möglichkeit nicht und | |||
müssen in jedem Fall die Vollparität erfüllen. | |||
Dieses unterschiedliche Verständnis der im Gesetz angesprochenen „Geschlech- | |||
terparität“ steht in keinerlei Einklang mit der Intention von Gremienarbeit auf | |||
Augenhöhe zwischen den Statusgruppen. | |||
Da für das Aufstellen der Wahllisten die selben Regelungen gelten, treten obige | |||
Probleme dort analog auf. | |||
Generell ist es wichtig zu beachten, dass keine Gruppe unbegründete Privilegien | |||
oder Zusatzlasten bekommen sollte. Vielmehr erachten wir eine Geschlechterquote | |||
für sinnvoller als eine Frauenquote. | |||
Gleichstellung ist ein wichtiges Thema und ihre Einrichtung eine der zentralen | |||
Aufgaben der kommenden Jahre. Allerdings ist auf Grund der oben geführten Argu- | |||
mentation die im HZG verwendete Methode der Parität nicht sinnvoll. | |||
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[[Kategorie:WiSe15]] | [[Kategorie:WiSe15]] | ||
[[Kategorie:Frauenquote]] |