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# "Nach dem Ende des Kalten Kriegs dominierte in der westlichen Welt die Erwartung, dass auch weitere autokratisch regierte Länder den Weg hin zu demokratischen Gemeinwesen mit einer Marktwirtschaft einschlagen würden. Wissenschaftliche Kooperationen sollten den Prozess der Öffnung unterstützen und letztlich die Entwicklung hin zu liberalen Demokratien befördern. Allerdings hat sich diese Erwartung als Fehleinschätzung erwiesen. Heute sehen sich offene Gesellschaften gefordert, ihr grundlegendes Paradigma, dass sich das westlich geprägte demokratische Modell mittel- oder langfristig durchsetzen werde, zu überprüfen." (Seite 10) | # "Nach dem Ende des Kalten Kriegs dominierte in der westlichen Welt die Erwartung, dass auch weitere autokratisch regierte Länder den Weg hin zu demokratischen Gemeinwesen mit einer Marktwirtschaft einschlagen würden. Wissenschaftliche Kooperationen sollten den Prozess der Öffnung unterstützen und letztlich die Entwicklung hin zu liberalen Demokratien befördern. Allerdings hat sich diese Erwartung als Fehleinschätzung erwiesen. Heute sehen sich offene Gesellschaften gefordert, ihr grundlegendes Paradigma, dass sich das westlich geprägte demokratische Modell mittel- oder langfristig durchsetzen werde, zu überprüfen." (Seite 10) | ||
# "Diese unterschiedlichen Dimensionen werden in der Folge unter dem Begriff der Vulnerabilität zusammengefasst. Mehr noch: Die Anstrengungen der letzten Jahrzehnte, sich international wissenschaftlich auszutauschen und global über Systemgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, haben die Verletzlichkeit deutlich erhöht. Gerade über lange Zeit gewachsene Kooperationen und persönliche Beziehungen können die Einsicht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die geänderte Situation und die damit notwendig gewordenen Veränderungen be- oder gar verhindern." (Seite 11) | # "Diese unterschiedlichen Dimensionen werden in der Folge unter dem Begriff der Vulnerabilität zusammengefasst. Mehr noch: Die Anstrengungen der letzten Jahrzehnte, sich international wissenschaftlich auszutauschen und global über Systemgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, haben die Verletzlichkeit deutlich erhöht. Gerade über lange Zeit gewachsene Kooperationen und persönliche Beziehungen können die Einsicht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die geänderte Situation und die damit notwendig gewordenen Veränderungen be- oder gar verhindern." (Seite 11) | ||
# "Zu 1: Unerwünschter Wissens- und Technologieabfluss _ Besteht zwischen den Akteuren eine signifikante Technologie- und/oder Wissenslücke? Könnte die Schließung dieser Lücke das primäre Interesse des oder der Kooperationspartner sein?" (Seite 69) | |||
[https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Aussenwirtschaft/afk_aca_handreichung_wissenschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=8 '''BaFa: "Exportkontrolle und Academia"'''] | [https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Aussenwirtschaft/afk_aca_handreichung_wissenschaft.pdf?__blob=publicationFile&v=8 '''BaFa: "Exportkontrolle und Academia"'''] | ||
Darin heißt es z.B.: | Darin heißt es z.B. (alles auf Seite 13): | ||
# "Ich schicke eine E-Mail mit Detailinformationen über meine Forschung an einem Weltraumteleskop an meine ausländische Kooperationspartnerin in XY-Land. Auch eine E-Mail stellt eine Ausfuhr dar." ist illegal, telefonieren auch... | # "Ich schicke eine E-Mail mit Detailinformationen über meine Forschung an einem Weltraumteleskop an meine ausländische Kooperationspartnerin in XY-Land. Auch eine E-Mail stellt eine Ausfuhr dar." ist illegal, telefonieren auch... (Seite 13) | ||
# "Ich kooperiere mit einer ausländischen Hochschule zum Thema Quantenkryptografie. Hierbei sollen Daten von der ausländischen Hochschule an die Deutsche versendet werden, um in Deutschland ausgewertet zu werden. Die ausgewerteten Daten werden anschließend mit der ausländischen Hochschule geteilt. Ziel ist eine gemeinsame Veröffentlichung. Achtung: Der Zweck der Übermittlung (Veröffentlichung) befreit nicht automatisch von der Genehmigungspflicht" Es geht sehr konkret um uns... | # "Ich kooperiere mit einer ausländischen Hochschule zum Thema Quantenkryptografie. Hierbei sollen Daten von der ausländischen Hochschule an die Deutsche versendet werden, um in Deutschland ausgewertet zu werden. Die ausgewerteten Daten werden anschließend mit der ausländischen Hochschule geteilt. Ziel ist eine gemeinsame Veröffentlichung. Achtung: Der Zweck der Übermittlung (Veröffentlichung) befreit nicht automatisch von der Genehmigungspflicht" (Seite 13) Es geht sehr konkret um uns... | ||
# "Ich stelle Doktorandinnen aus XY-Land ein, die dann in Deutschland - auch zeitweise - an kritischen Forschungsprojekten mitarbeiten oder Zugriff auf sensible Informationen haben." (Seite 13) | |||
# "'''Hinweis:''' Vorlesungen beinhalten in der Regel keine Informationen, die der Exportkontrolle unterliegen. Denn die Informationen müssen die Anforderungen einer Güterlistennummer erfüllen. Diese sind im Allgemeinen aber sehr spezifisch und so hoch, dass sie durch mündliche Ausführungen im Rahmen von Vorlesungen in der Regel nicht erfüllt werden. Zudem werden Vorlesungen und Vorträge, die auf '''allgemein zugänglichen Informationen''' bzw. auf Informationen, die Teil der '''wissenschaftlichen Grundlagenforschung''' sind, beruhen, von der Exportkontrolle nicht erfasst." (Seite 17) Gilt das auch für Übungen, Seminare, Praktika? Es sind Fälle bekannt, wo Studierende auch von Master-Spezialvorlesungen ausgeschlossen werden, scheint insbesondere IT-Sicherheit zu betreffen. Sind die dann eine Ausnahme von der Regel? Oder sind da Leute an Unis übereifrig / vorauseilend? | |||
'''Im Kontrast dazu: Was sagt der Rest der Welt, insbesondere der Globale Süden?''' | |||
'''[https://en.granma.cu/cuba/2023-09-16/havana-declaration-on-current-development-challenges-the-role-of-science-technology-and-innovation G77: "Havana Declaration on “Current development challenges: The role of science, technology and innovation"]''' | |||
* (7) We reiterate the firm belief that all states and stakeholders should devote themselves collectively to the pursuit of global development and “win-win" cooperation for scientific and technological development on the basis of extensive consultations, joint contributions and shared benefits, which can bring huge gains to all countries and all parts of the world in building a community of shared future for humankind. | |||
* (8) We reject the imposition of laws and regulations with extraterritorial impact and all other forms of coercive economic measures, including unilateral sanctions against developing countries, and reiterate the urgent need to eliminate them immediately. We emphasize that such actions not only undermine the principles enshrined in the Charter of the United Nations and international law, but also severely impede the advancement of science, technology and innovation and the full achievement of economic and social development, particularly in developing countries. | |||
* (11) We note with concern that at the half-way point of the 2030 Agenda for Sustainable Development, the world, particularly the developing countries, are still far off track to achieve the Sustainable Development Goals. We further note that science, technology and innovation have been identified as levers for transformation to accelerate progress in achieving the Sustainable Development Goals, and that its strategic deployment has the potential to resolve and minimize trade-offs among the Goals and targets, and recognizes that technology transfer to developing countries will be critical to scale up and accelerate the implementation of the 2030 Agenda. | |||
* (12) We stress the important role of science, technology and innovation as pillars, enablers and catalysts to support sustained, inclusive and sustainable growth, accelerating the full implementation of the 2030 Agenda and the Addis Ababa Action Agenda and, in this context, reaffirm the need for political decision-making at all levels to create an enabling international environment for science, technology and innovation development and to take into account, in the first instance, available scientific knowledge and innovation, as well as the use and promotion of traditional, local, afro-descendant and indigenous knowledge and capacities. | |||
* (18) We reaffirm our commitment to open and equitable scientific collaboration, and recognize the important contributions that open science makes in the development of solutions to address global challenges. In that regard, we encourage actions to foster the uptake of scientific evidence into policymaking processes. | |||
* (23) We recognize that intellectual property rights should contribute to the promotion of technological innovation in a way that favors social and economic welfare taking into account national laws, and call for applying the flexibilities enshrined in relevant international legal obligations in the field of intellectual property rights, where applicable. | |||
* (37) We stress the importance of strengthening North-South cooperation, including through the fulfillment of Official Development Assistance commitments to support the development needs of the countries of the South. At the same time, we agree to continue working on the development of science and technology in developing countries by strengthening South-South cooperation, which is necessary to optimize our potential and complement our resources and expertise, while offering viable pathways to address common challenges among developing countries and to, inter alia, accelerate progress in the achievement of the Sustainable Development Goals. We encourage discussions on the possibilities of establishing new platforms for South-South cooperation and exchanges on science, technology and innovation. <br /> | |||
'''Weitere Quellen zum Thema:''' | |||
* Niederländisches Gerichtsurteil: https://www.science.org/content/article/court-rebukes-dutch-policy-iranian-scientists | |||
'''Ziele des AKs:''' | '''Ziele des AKs:''' | ||
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* Womit haben wir es zu tun und wie positionieren wir uns dazu? -> Reso | * Womit haben wir es zu tun und wie positionieren wir uns dazu? -> Reso | ||
* Idee einer Veranstaltung mit der DPG zu dem Thema | * Idee einer Veranstaltung mit der DPG zu dem Thema | ||
= Protokoll = | |||
Folien vom AK: https://fs-physik.uni-koeln.de/wp-content/uploads/WR-Papier-vs-Havanna-Declaration-G77.pdf | |||
Liveprotokoll: https://pads.zapf.in/WiSe25_Kooperationen_Arbeitsvertraege_Studienplaetze_Embargo?edit | |||
Beschlossene Reso: https://fs-physik.uni-koeln.de/wp-content/uploads/Antrag-13_Globale-Entwicklung-beschlossen.pdf | |||
== Zusammenfassung/Ausblick == | |||
[[Kategorie:AK-Protokolle]] | |||
[[Kategorie:WiSe25]] | |||
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