Veröffentlichung von Evaluationen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Diskussion ==
== Diskussion ==


zu 3.)
* Zu 3.) Dies gilt nur, wenn auch wirklich Evaluationen zu allen Wahlmodulen bestehen. Die ist gerade für spezifische Module mit wenigen Teilnehmern pro semester schwierig. Es gibt an einigen Orten z.B. viele Wahlmodule, die weniger als 6 Studierende gehört haben. bei solchen kleinen Zahlen ist eine Evaluation nicht wirklich aussagekräftig. Ergo müssten diese ausgeschlossen werden. Dann würde aber dieses Modul in der Auflistung fehlen und studierende würde es vlt. nur deswegen nicht wählen, weil es nicht evaluiert wurde. Aus lange lange sicht, kann das da zu führen, dass weniger Auswahl besteht.
Dies gilt nur, wenn auch wirklich Evaluationen zu allen Wahlmodulen bestehen. Die ist gerade für spezifische Module mit wenigen Teilnehmern pro semester schwierig. Es gibt an einigen Orten z.B. viele Wahlmodule, die weniger als 6 Studierende gehört haben. bei solchen kleinen Zahlen ist eine Evaluation nicht wirklich aussagekräftig. Ergo müssten diese ausgeschlossen werden. Dann würde aber dieses Modul in der Auflistung fehlen und studierende würde es vlt. nur deswegen nicht wählen, weil es nicht evaluiert wurde. Aus lange lange sicht, kann das da zu führen, dass weniger Auswahl besteht.
 
* Zu 6.) Der Punkt wird kritisch gesehen, da es nicht auf alle Dozierenden gleich wirkt. Einem W3 Professikon kann es ziemlich egal sein, ob die Studierenden gut oder schlecht evaluieren, da auch sozialer Druck auf dieser Karierestufe nicht mehr funktioniert. Da müsste es schon Mittelabhängigkeiten geben um diese Gruppe einzubinden. Für jüngere Dozierende die eine Wissenschaftliche Karriere anstreben sieht das hingegen ganz anders aus. Nicht nur können Evaluationsergebnisse bereits eine Rolle in den Tenure-Track Verfahren spielen, sondern werden auch schon für Bewerbungen auf solche und andere Stellen eingefordert. Dadurch, das diese damit potenziell Karriere entscheidend sein könnten, entsteht ein Druck gerade auf junge Dozierende, hier gut abzuschneiden. Dadurch gibt es die Tendenz den Studierenden sehr entgegen zu kommen. Das kann gut für die Studierenden sein, wird aber im Extremfall auch von einzelnen ausgenutzt. Gerade in kleineren Veranstaltungen. Im schlimmsten fall kann das schon jetzt, wenn einer anfängt, zu einer Spirale führen, in der immer weniger (gerade Selbstorganisation, im schlimmsten fall aber auch Fachlich) von Studierenden gefordert wird, aus sorge schlecht Evaluiert zu werden, und dann in einem Bewerbungsverfahren das nachsehen zu haben, oder den Tenure-Track nicht zu schaffen, weil Studierende dann sagen können: "Ja aber in der und der Veranstaltung war das aber so.....". Es muss nicht, kann aber am Ende dazu führen, das die Lehre schlechter wird, anstatt besser, bzw. das Ansprüche herabgesetzt werden, was aber nicht im Interesse von Studierenden sein sollte. Hochschulöffentliche Veröffentlichung kann einen bestehenden Druck für junge Dozierende zusätzlich erhöhen.
** Es wird vorgeschlagen das Problem dadurch zu verringern/umgehen, dass den Dozierenden die Möglichkeit gegeben wird, dass die Evaluation nur in Verbindung mit einer Stellungnahme von ihnen veröffentlicht wird.
** Dass die Evaluationen bei einer W3 Professur keine Auswirkungen auf die Karriere haben stimmt zwar, aber das soll damit ja auch nicht erreicht werden. Stattdessen ist der Fokus die Analyse der eigenen Lehre. Das ist insbesondere auch ein Hauptziel im Lehramtstudium.
 
* Zu 9.) Freitexte veröffentlichen ist aber durchaus kritisch, das muss stark redaktionell überarbeitet werden damit die hilfreich und gleichzeitig nicht zuordenbar sind. Zum Beispiel in Jena werden die händisch zusammengefasst und nur veröffentlicht wenn ein Kommentar mindestens 2 mal vorkommt. Die Dozierenden bekommen aber alle zusammengefassten bzw. überarbeiteten Kommentare.
 
* Zu 10., 11.) Evaluationen fungieren als Messinstrument beim Analysieren, was man gut und was man schlecht macht. Für die Dozierenden bietet sich auch nicht nur Druck, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Dozierenden über die jeweiligen Veranstaltungen auszutauschen. - Hey, bei dir wird die Aktivierung der Studierenden als bespnders gut wahrgenommen. Wie machst du das? -, statt - Wie sehen eigentlich deine Evaluationsergebnisse aus? -. Wenn die Ergebnisse versteckt (weil nicht veröffentlicht) werden, führt das zu einer Art Tabuisierung. Wenn nicht tatsächlich, dann zumindest gedanklich. Eine Tabuisierung mindert den Austausch zwischen Dozierenden. Die Begründung für eine Steigerung der Motivation im ursprünglichen Punkt finde ich auch schwach und ich gehe mit, dass das auch zu einem stärkeren Druck besonders bei jungen Dozierenden führt. Den größten Teil des Drucks hat man jedoch auch ohne Veröffentlichung der Ergebnisse. In meinen Augen überwiegen da die Vorteile einer Veröffentlichung auch für die jungen Dozierenden.
 
== Was ist unter "veröffentlichen" zu verstehen? ==
 
=== Problem: ===
An der FAU Erlangen-Nürnberg werden nur auf die Lehreinheiten (=Physik insgesamt) aggregierte Ergebnisse veröffentlicht. Es ist also in keinem Fall möglich zu sehen, in welcher Veranstaltung Probleme existieren. (Nach nds. Hochschulgesetz sind die Ergebnisse „zu veröffentlichen“ ohne weitere Spezifizierung)
 
=== Antworten: ===
 
* In Köln gibt es Institutsweite Qualitätskonferenzen, auf denen die Evaluationen besprochen werden. Wer daran teilnimmt, bekommt die, wer nicht daran teilnimmt, bekommt die nicht. Der Hintergrund, den wir bislang nicht in Frage gestellt haben: Wer was verbessern will, bekommt die Mittel dazu, wer nur Leute an den Pranger stellen will, soll das nicht zu leicht haben. An den Qualitäskonferenzen können alle teilnehmen, die wollen.
 
* In Aachen und Oldenburg sind die Dozent*innen dazu verpflichtet, die Evaluationsergebnisse ihrer Veranstaltung in ihrer Veranstaltung zu besprechen, so lange es über einer gewissen Zahl abgegebener Evaluierungsbögen gab. Das kann man aber auch nicht so richtig als veröffentlichen bezeichnen.
 
 
 


zu 6.)
Der Punkt wird kritisch gesehen, da es nicht auf alle Dozierenden gleich wirkt. Einem W3 Professikon kann es ziemlich egal sein, ob die Studierenden gut oder schlecht evaluieren, da auch sozialer Druck auf dieser Karierestufe nicht mehr funktioniert. Da müsste es schon Mittelabhängigkeiten geben um diese Gruppe einzubinden. Für jüngere Dozierende die eine Wissenschaftliche Karriere anstreben sieht das hingegen ganz anders aus. Nicht nur können Evaluationsergebnisse bereits eine Rolle in den Tenure-Track Verfahren spielen, sondern werden auch schon für Bewerbungen auf solche und andere Stellen eingefordert. Dadurch, das diese damit potenziell Karriere entscheidend sein könnten, entsteht ein Druck gerade auf junge Dozierende, hier gut abzuschneiden. Dadurch gibt es die Tendenz den Studierenden sehr entgegen zu kommen. Das kann gut für die Studierenden sein, wird aber im Extremfall auch von einzelnen ausgenutzt. Gerade in kleineren Veranstaltungen. Im schlimmsten fall kann das schon jetzt, wenn einer anfängt, zu einer Spirale führen, in der immer weniger (gerade Selbstorganisation, im schlimmsten fall aber auch Fachlich) von Studierenden gefordert wird, aus sorge schlecht Evaluiert zu werden, und dann in einem Bewerbungsverfahren das nachsehen zu haben, oder den Tenure-Track nicht zu schaffen, weil Studierende dann sagen können: "Ja aber in der und der Veranstaltung war das aber so.....". Es muss nicht, kann aber am Ende dazu führen, das die Lehre schlechter wird, anstatt besser, bzw. das Ansprüche herabgesetzt werden, was aber nicht im Interesse von Studierenden sein sollte. Hochschulöffentliche Veröffentlichung kann einen bestehenden Druck für junge Dozierende zusätzlich erhöhen.






Es wird vorgeschlagen das Problem dadurch zu verringern/umgehen, dass den Dozierenden die Möglichkeit gegeben wird, dass die Evaluation nur in Verbindung mit einer Stellungnahme von ihnen veröffentlicht wird.




[[Kategorie:Evaluation]]
[[Kategorie:Evaluation]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2024, 11:46 Uhr

Es wurden Argumente gesammelt zur Veröffentlichung von Evaluationsergebnissen. Dazu kamen die folgenden Argumente:

Argumente für die Veröffentlichung

  • 1) Es steht ggf. im Hochschulgesetz (ACHTUNG: Bundesland abhängig).
  • 2) Es erhöht das Selbstwirksamkeitsgefühl der Studierenden, wenn sie sehen können wie Evaluationsergebnisse und Veränderung in der Lehre zusammenhängen.
  • 3) Es gibt Studierenden die Möglichkeit, etwa Wahlmodule bewusster zu wählen oder besser zu planen, wann sie welche Veranstaltung belegen wollen.
  • 4) Es liefert Fachschaften Argumente, wo Verbesserungen in der Lehre notwendig sind und gibt Orientierung, wo viel Handlungsbedarf besteht.
  • 5) Es nimmt die Verantwortlichen (idR Studiendekan*innen) in die Verantwortung, Probleme in der Lehre nicht einfach auszusitzen sondern tatsächlich etwas zu verändern
  • 6) Es motiviert Lehrende, sich mehr Mühe zu geben, um nicht schlecht vor dem Kollegium da zu stehen.
  • 7) Es ermöglicht einer größere Masse auf Missstände aufmerksam zu werden und so können weniger Probleme unters Radar fallen
  • 8) Studierende können, bei Themen die nur manche betreffen, sehen, wenn es andere gibt mit ähnlichen Problemen und so nicht das Gefühl haben müssen alleine da zustehen
  • 9. Die Freifeldkommentare sind manchmal eine kommödiantische Goldgrube.
  • 10.) Möglichkeit der Einordnung der Ergebnisse insb. für Dozierende
  • 11.) Anregung zum Austausch zwischen Dozierenden durch Enttabuisierung und Normalisierung im Kollegium

Diskussion

  • Zu 3.) Dies gilt nur, wenn auch wirklich Evaluationen zu allen Wahlmodulen bestehen. Die ist gerade für spezifische Module mit wenigen Teilnehmern pro semester schwierig. Es gibt an einigen Orten z.B. viele Wahlmodule, die weniger als 6 Studierende gehört haben. bei solchen kleinen Zahlen ist eine Evaluation nicht wirklich aussagekräftig. Ergo müssten diese ausgeschlossen werden. Dann würde aber dieses Modul in der Auflistung fehlen und studierende würde es vlt. nur deswegen nicht wählen, weil es nicht evaluiert wurde. Aus lange lange sicht, kann das da zu führen, dass weniger Auswahl besteht.
  • Zu 6.) Der Punkt wird kritisch gesehen, da es nicht auf alle Dozierenden gleich wirkt. Einem W3 Professikon kann es ziemlich egal sein, ob die Studierenden gut oder schlecht evaluieren, da auch sozialer Druck auf dieser Karierestufe nicht mehr funktioniert. Da müsste es schon Mittelabhängigkeiten geben um diese Gruppe einzubinden. Für jüngere Dozierende die eine Wissenschaftliche Karriere anstreben sieht das hingegen ganz anders aus. Nicht nur können Evaluationsergebnisse bereits eine Rolle in den Tenure-Track Verfahren spielen, sondern werden auch schon für Bewerbungen auf solche und andere Stellen eingefordert. Dadurch, das diese damit potenziell Karriere entscheidend sein könnten, entsteht ein Druck gerade auf junge Dozierende, hier gut abzuschneiden. Dadurch gibt es die Tendenz den Studierenden sehr entgegen zu kommen. Das kann gut für die Studierenden sein, wird aber im Extremfall auch von einzelnen ausgenutzt. Gerade in kleineren Veranstaltungen. Im schlimmsten fall kann das schon jetzt, wenn einer anfängt, zu einer Spirale führen, in der immer weniger (gerade Selbstorganisation, im schlimmsten fall aber auch Fachlich) von Studierenden gefordert wird, aus sorge schlecht Evaluiert zu werden, und dann in einem Bewerbungsverfahren das nachsehen zu haben, oder den Tenure-Track nicht zu schaffen, weil Studierende dann sagen können: "Ja aber in der und der Veranstaltung war das aber so.....". Es muss nicht, kann aber am Ende dazu führen, das die Lehre schlechter wird, anstatt besser, bzw. das Ansprüche herabgesetzt werden, was aber nicht im Interesse von Studierenden sein sollte. Hochschulöffentliche Veröffentlichung kann einen bestehenden Druck für junge Dozierende zusätzlich erhöhen.
    • Es wird vorgeschlagen das Problem dadurch zu verringern/umgehen, dass den Dozierenden die Möglichkeit gegeben wird, dass die Evaluation nur in Verbindung mit einer Stellungnahme von ihnen veröffentlicht wird.
    • Dass die Evaluationen bei einer W3 Professur keine Auswirkungen auf die Karriere haben stimmt zwar, aber das soll damit ja auch nicht erreicht werden. Stattdessen ist der Fokus die Analyse der eigenen Lehre. Das ist insbesondere auch ein Hauptziel im Lehramtstudium.
  • Zu 9.) Freitexte veröffentlichen ist aber durchaus kritisch, das muss stark redaktionell überarbeitet werden damit die hilfreich und gleichzeitig nicht zuordenbar sind. Zum Beispiel in Jena werden die händisch zusammengefasst und nur veröffentlicht wenn ein Kommentar mindestens 2 mal vorkommt. Die Dozierenden bekommen aber alle zusammengefassten bzw. überarbeiteten Kommentare.
  • Zu 10., 11.) Evaluationen fungieren als Messinstrument beim Analysieren, was man gut und was man schlecht macht. Für die Dozierenden bietet sich auch nicht nur Druck, sondern auch die Möglichkeit, sich mit anderen Dozierenden über die jeweiligen Veranstaltungen auszutauschen. - Hey, bei dir wird die Aktivierung der Studierenden als bespnders gut wahrgenommen. Wie machst du das? -, statt - Wie sehen eigentlich deine Evaluationsergebnisse aus? -. Wenn die Ergebnisse versteckt (weil nicht veröffentlicht) werden, führt das zu einer Art Tabuisierung. Wenn nicht tatsächlich, dann zumindest gedanklich. Eine Tabuisierung mindert den Austausch zwischen Dozierenden. Die Begründung für eine Steigerung der Motivation im ursprünglichen Punkt finde ich auch schwach und ich gehe mit, dass das auch zu einem stärkeren Druck besonders bei jungen Dozierenden führt. Den größten Teil des Drucks hat man jedoch auch ohne Veröffentlichung der Ergebnisse. In meinen Augen überwiegen da die Vorteile einer Veröffentlichung auch für die jungen Dozierenden.

Was ist unter "veröffentlichen" zu verstehen?

Problem:

An der FAU Erlangen-Nürnberg werden nur auf die Lehreinheiten (=Physik insgesamt) aggregierte Ergebnisse veröffentlicht. Es ist also in keinem Fall möglich zu sehen, in welcher Veranstaltung Probleme existieren. (Nach nds. Hochschulgesetz sind die Ergebnisse „zu veröffentlichen“ ohne weitere Spezifizierung)

Antworten:

  • In Köln gibt es Institutsweite Qualitätskonferenzen, auf denen die Evaluationen besprochen werden. Wer daran teilnimmt, bekommt die, wer nicht daran teilnimmt, bekommt die nicht. Der Hintergrund, den wir bislang nicht in Frage gestellt haben: Wer was verbessern will, bekommt die Mittel dazu, wer nur Leute an den Pranger stellen will, soll das nicht zu leicht haben. An den Qualitäskonferenzen können alle teilnehmen, die wollen.
  • In Aachen und Oldenburg sind die Dozent*innen dazu verpflichtet, die Evaluationsergebnisse ihrer Veranstaltung in ihrer Veranstaltung zu besprechen, so lange es über einer gewissen Zahl abgegebener Evaluierungsbögen gab. Das kann man aber auch nicht so richtig als veröffentlichen bezeichnen.