SoSe21 AK Open Source Bildungsplattformen: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 16. Mai 2021, 19:20 Uhr
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Tobi(D)
Einleitung und Ziel des AK
Seit neuesetem (tm) wird ja immer weniger in Papierform sondern mit diesen tollen neuen Elektronenrechengeräten gemacht. Auf diesen Laufen verschiedene Bildungsplattformen über die das Studienleben Organisiert wird. Hier stehen Rein Kommerzielle Anbieter den Anbietern welche Open Source nutzen gegenüber. Eine Gruppe von Anbietern die open source nutzen (ILIAS open source e-lerning e.V., Stud.IP e.V. und Moodle) haben sich zusammengeschlosen und im Mai 2020 eine Resolution veröffentlicht.
Die Resolution kann man hier finden:
[https://www.opensourcelms.de/ ]
Handelt es sich um einen Folge-AK?
Nicht das ich wüsste
Wer ist die Zielgruppe?
Open-Source Enthusiasten
Wie läuft der AK ab?
- Wir gehen durch die Resolution und klären die folgenden Fragen
- Halten wir die Resolution für unterstützenswert?
- Wollen wir mit den anderen da genannt werden? (Aka, finden wir mitzeichner schwierig)
- Gibt es andere Resolutionen gibt die besser sind oder mehr impact haben könnten?
- Dann verpacken wir das Ergebniss in eine aussagekräftige Kurzfurm damit wir im Endplenum nicht ewig brauchen um den Rest der ZaPF zu überzeugen das der AK recht hat
Voraussetzungen (materielle und immaterielle)
Keine
Materialien und weitere Informationen
[https://www.opensourcelms.de/ ]
Im Forum findet ihr den AK hier: https://talk.zapf.in/t/ak-open-source-bildungsplattformen/417
Protokoll Open Source Bildungsplattformen
Protokoll vom 14.05.2021
- Beginn
- (19:10) Uhr
- Ende
- (19:58) Uhr
- Redeleitung
- Tobi (Düsseldorf)
- Protokollantum
- Tobi (Düsseldorf)
Anwesende Fachschaften
- Freie Universität Berlin,
- Ruhr-Universität Bochum,
- Heinrich Heine Universität Düsseldorf,
- Universität Hamburg,
- Universität Heidelberg,
- Friedrich-Schiller-Universität Jena,
- Technische Universität Kaiserslautern,
Universität Konstanz,
- Universität Rostock,
- Alte Säcke,
- KaWum
Protokoll
Einführung
Tobi erzählt was der Inhalt des AK sein soll und inwiefern er sich vom AK am Sonntag abgrenzt:
Hier geht es um genau diese Reso: [https://www.opensourcelms.de/]
Das Thema kommt aktuell von der KaWuM zur ZaPF. Es soll im diesem AK explizit um die gemeinsame Erklärung gehen und nicht um darüber hinausgehende Erklärungen oder eigene Weitergehende Resolutionen. Sollten sich aus dieser Erklärung Ideen für eigene Erklärungen ergeben, nehmen wir diese naütlich gerne mit in den AK vom Sonntag wo geschaut wird, ob wir größere oder kleinere Forderungen stellen möchten - und an wen.
Lesezeit für die AK-Beteiligten mit der Bitte sowohl auf Problematisches zu achten das einer Unterstützung wiedersprechen würde als auch im Hinterkopf zu haben dass die ursprünglichen Verfasser der Erklärung selbst Open Source als geschäftsmodell betreiben und ob das für uns problematisch ist.
Diskussion
Sieht jemand Inhaltliche Probleme?
Frage ob Tobi ein Problem bei den Ursprünglichen erstellern sieht:
Tobi: Nö, wollte nur dass es nicht unerwähnt Bleibt, damit es allen klar.
ChrisPi: Klare Unterstützung - Passt ja auch gut in das, was wir sonst in sachen Open-Access und
Plädoyer für mehr Studentische Unterstützung.
Nils: Videokonferenzssysteme sind nicht abgedeckt -> Werbung für den AK am Sonnabend Dokumente und Anwendungssoftware ist in der Resolution nicht drinnen. -> Werbung für den AK am Sonntag
ChrisPi: Kann man nicht auch noch Fordern, dass die Universitäten auch selbst Manpower in die Opensource-gemeinde stecken? Hendrik: Zumindest Teilweise geschieht das schon. Verweis auf Denog Vortrag vom beginn des Jahres. https://media.ccc.de/v/meetup-2021-01-114-moodle-fr-bw-in-72-stunden
Jörg: Leider wird genau das aktuell wieder eingestampft. Vermutung: Politik in BW will weg von Open Source
Resolutionstext
Antragsteller: ChrisPi(Heidelberg), Tobi(Düsseldorf), Jörg (Alumni)
Resolutionstitel: "Unterstützung Opensourcelms"
Beschluss:
"Die ZaPF schließt sich der gemeinsamen Erklärung der deutschen, communitygestützten Open-Source-Bildungsplattformen 'Freie Software für freie Lehre!' an."
Der StAPF wird damit beauftragt, dass an die Iniziatoren und Erstunterzeichnenden zu Kommunizieren und dafür zu sorgen, dass die ZaPF als Mitzeichnende auf https://www.opensourcelms.de/ auftaucht.
Text der Erklärung im Wortlaut
Einsatz und Weiterentwicklung offener und freier Bildungsplattformen stärken und fördern! Die Verbände und Gemeinschaften der führenden deutschen Open-Source-Systeme fordern von Politik und Gesellschaft Investitionen und besonderes Engagement, damit die Unabhängigkeit von Bildungseinrichtungen gegenüber Anbietern proprietärer Software gewahrt bleibt und die Entwicklungsgeschwindigkeit dem Aufwuchs der Anforderungen gerecht wird.
Derzeit gibt es in Deutschland 2,9 Millionen Studierende. 90 Prozent aller deutschen Hochschulen (Stand: August 2019) nutzen Lernmanagement-Systeme auf Open-Source-Basis. Dies ist im internationalen Vergleich ein Alleinstellungsmerkmal der deutschen Bildungslandschaft. Die Lernplattformen dienen der Organisation der Lehre, der Vermittlung von Inhalten und dem gegenseitigen Austausch. In keinem anderen europäischen Land wird in einem solchen Maße auf freie und quelloffene Software im Bildungsbereich gesetzt, wie in Deutschland. Die Open-Source-Bildungsplattformen stellen eine kritische Infrastruktur dar, ohne die der Lehrbetrieb nicht aufrecht zu erhalten wäre.
Die Open-Source-Softwareprodukte hinter den Bildungsplattformen werden in aktiven Gemeinschaften weiterentwickelt. Diese Gemeinschaften bestehen aus engagierten Personen, Hochschulen, Unternehmen und gemeinnützigen Vereinen. Deren Entwicklungen stehen dann der Gesellschaft entsprechend dem Prinzip der freien Software ohne weitere Lizenzkosten zur Verfügung. Diese eigenständigen und agilen Software-Communities leisten neben der Entwicklung im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch umfangreichen Support und sind insgesamt ein bedeutender Standortvorteil der deutschen Bildungslandschaft.
Über einen Zeitraum von 20 Jahren sind in Deutschland Open-Source-Softwarelösungen für die Bildung entstanden, die präzise die Bedarfe deutscher Bildungseinrichtungen mit ihren Besonderheiten abbilden. Sie erfüllen in besonderem Maße die deutschen und europäischen rechtlichen Anforderungen an Barrierefreiheit, Datenschutz und Urheberrecht. Betriebs- und Zukunftssicherheit sind nicht von produktstrategischen oder marktwirtschaftlichen Entscheidungen einzelner kommerzieller Anbieter am Markt abhängig. Die langjährige Stabilität dieser komplexen Bildungssoftware erfordert kontinuierliche Aufwände, um sie den laufenden hochdynamischen Anforderungen der Digitalisierung anzupassen.
Wir rufen dazu auf, die Offenheit und Freiheit der Bildungslandschaft in Deutschland zu erhalten, indem die bewährten Entwicklungsstrukturen durch geeignete Finanzierungen gesichert und ausgebaut werden. Darüber hinaus ist der Gesetzgeber gefordert, den Einsatz von Open-Source-Software insbesondere durch veränderte Vergaberegelungen bei Ausschreibungen besonders zu begünstigen, anstatt sie wie bisher zu benachteiligen. Die aktuellen Rahmenbedingungen bevorzugen proprietäre Produkte von kommerziell agierenden Wettbewerbern vor den gemeinschaftlich und aus der Bildungslandschaft heraus entwickelten Open-Source-Standardlösungen. Dadurch besteht die Gefahr, dass die deutschen Bildungseinrichtungen in Abhängigkeit von rein marktwirtschaftlich agierenden Softwarekonzernen geraten. Einher ginge damit ein Verlust an Know-how der Expertinnen und Experten in den Open-Source-Communities und Hochschulen sowie der Zugang zu eigenen Technologien im deutschen und europäischen Kulturraum.
Wir fordern die langfristige Sicherung der freien Softwareentwicklung in der deutschen Bildungslandschaft und rufen die Politik und Bildungseinrichtungen zu einem offenen Dialog auf. Unsere Forderungen
1. Open-Source-Software als wesentliches Kriterium bei Ausschreibungen: In Ausschreibungen werden die spezifischen Eigenschaften von Open-Source-Software oft nicht berücksichtigt. Das muss sich ändern – im Interesse der Öffentlichkeit muss Open-Source-Software bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand ein wesentliches Kriterium sein. 2. Echtes Open-Source! Echte und freie Open-Source-Software entspricht der Definition von FOSS. Sie steht immer öffentlich im Quellcode zur Verfügung und ist lizenzkostenfrei nutz- und änderbar. Einblicknahme in Quellcode nach Kauf einer Lizenz ist kein Open Source! 3. Bildung über Open-Source-Software: Freie Open-Source-Software ist ein vitaler Bereich der deutschen Bildungslandschaft und muss aus den Bildungseinrichtungen heraus weiterentwickelt werden. 4. Digitalisierung seit 20 Jahren: Die „Communities“ für Open-Source-Software an Bildungseinrichtungen besitzen unschätzbares Know How für Digitalisierung, das in den vergangenen 20 Jahren aufgebaut wurde, topaktuell und weltweit führend ist. Dieses Wissen muss unterstützt und genutzt werden. 5. Unterstützung für Software Communities im Bildungsbereich zur Entwicklung freier Software (gem. GPL 3 und FOSS). Hiermit wird kritische Infrastruktur gestützt und nachhaltig aufgestellt. 6. Förderung des freien Austausches: Umsetzung einer offenen und interoperablen Infrastruktur für alle Open-Source-LMS zum Austausch von freien Bildungsmaterialien (Open Educational Resources). 7. Förderung der Entwicklung: Bereitstellung von öffentlichen Mitteln zur kontinuierlichen Verbesserung der freien und offenen Open-Source-Plattformen gemäß dem Prinzip „Public money – public code“, etwa im Hinblick auf Inklusion, Diversität und neue Nutzungsformen. 8. Länderübergreifende Entwicklung eines Konzeptes für die Weiterentwicklung von Open-Source-Software Lösungen an deutschen Bildungseinrichtungen auf Bundesebene. Aufgrund der bundesweit aufgestellten Communities bietet sich eine länderübergreifende Umsetzung eines solchen Konzeptes an. 9. Verankerung eines Grundsatzes der Offenheit bei der Auswahl, dem Betrieb und der Weiterentwicklung von Open-Source-Lern-Infrastrukturen an Bildungseinrichtungen, der den Gedanken von Open Education und Open Science folgt. 10. Strukturen statt Lizenzen: Statt für die Nutzung kommerzieller Software Lizenzgebühren zu zahlen, muss die Öffentliche Hand nachhaltige Infrastrukturen für Bildung finanziell und personell stärken, damit der Einsatz von Open-Source-Software für alle Bildungseinrichtungen einfach möglich ist.
Mai 2020