WiSe 18 AK Gendern Feminismus und Frauenförderung: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. April 2020, 12:49 Uhr
Vorstellung des AKs
Verantwortliche: Jakob und Manu (Uni Wien)
Arbeitskreis: Gendern Feminismus und Frauenförderung
Protokoll vom 23.11.2018
- Beginn
- 16:30 Uhr
- Ende
- 18:30 Uhr
- Redeleitung
- Jakob und Manu (Uni Wien)
- Protokoll
- Elias Brandstetter (JLU Giessen)
- Anwesende Fachschaften
viele
Einleitung/Ziel des AK
Austausch AK zum Thema Gendern, Feminismus und Frauenförderung in den Universitäten.
Protokoll
--Im Protokoll verwendete Abkürzungen:
AK = Arbeitskreis AW = Antwort RL = Redeleitung RESO = Resolutionspapier FS = Fachschaft FB = Fachbereich VL = Vorlesung AA = Abschluss-Arbeit u.ä. = und ähnliches FF = Frauen*förderung GS = Gleichstellung GSB = Gleichstellungsbeauftragte* ggf = gegebenenfalls Orga = Organisations-Team
--Vorwort zum Protokoll:
Das Protokoll versucht genderneutral zu sein. Kein Geschlecht soll sich ausgegrenzt fühlen. Falls einzelne Formulierungen nicht geschlechterneutral sein sollten, bitte Info an die AK-Leitung oder das Protokoll.
Außerdem sind manche Aussagen anonymisiert, um die Personen dahinter zu schützen.
--Protokoll:
Klarstellung:
Dieser AK ist ein Austausch Ak. Er hat keine RESO als Ziel, wenn der Wunsch besteht kann ein Backup-AK angefragt werden. Es sollen keine Geschichten erzählt werden, sondern sachliche Informationen ausgetauscht werden.
Uni Wien: Der AK wurde ins Leben gerufen, weil an fast keiner Uni FF wirklich gut läuft. Er soll auch dazu dienen, Erfahrungen zum Thema zu sammeln und die Frage zu beantworten, ob FF funktionieren kann, und wenn ja, wie?
Vorschlag: einzugrenzen, welchen Bereich wir besprechen wollen, da FF an der Uni ein sehr breit gefächertes Thema ist.
AW RL: Es soll darum gehen, Frauen* zu motivieren, die bereits an der Uni sind. An der Uni Wien gibt es relativ viele Frauen* in der Physik, allerdings nur sehr wenige in höheren Positionen.
Beitrag: Zum Thema Gläserne Decke gab es vor 4 Zapfen schon einen AK, der auch ein RESO geschrieben hatte. Hier sind vermutlich Überschneidungen.
Uni Wien: Das Dekanat ist an die FS getreten, mit der Bitte um einen Vorschlag für die FF, nachdem die eigene Idee nicht gut angenommen wurde. (ein wöchentliches 2-Augen-Gespräch mit allen weiblichen* Studierenden)
Dortmund: Es wird wöchentlich ein Frauen*-Cafe angeboten, an dem es Vorträge gibt und Erfahrungen ausgetauscht werden können. (gut angenommen)
HU Berlin: erstmalig wird Tutorium angeboten, spez. für Frauen*, von Professorinnen*. Außerdem wird von Gleichstellungsbeauftragten ein Treffen zum Mittagstisch angeboten, zum Austausch. Es werden auch jährlich Seminare zum Thema Rethorik für Frauen* angeboten.
Beitrag: Es gibt in (jedem?) Bundesland die Verpflichtung der Unis, ein Gleichstellungskonzept zu haben. Dieses muss jede Uni selbst entwerfen und alle 2(-5?) Jahre erneuern. Außerdem gibt es ein zentrales Gleichstellungskonzept, an das sich alle zu halten haben.
FU Berlin: Es gibt eine statistische Erhebung der Geschlechterverteilung in den Fben. Es gibt ein Treffen "Frauen machen Physik" an dem teilweise nur Frauen*, teilweise alle teilnehmen können.
Uni Wien: Es gibt "women in physics" – Frauen* mit akademischer Karriere reden über ihre Erfahrungen.
Köln: Es wird eine Erstsemester-Vorlesung angeboten, nur für Frauen*. Es wurde beschlossen eine Referentin zum Thema -Frauen* in der Physik- einzuladen.
Duisburg: Professor*innen sprechen gezielt Studentinnen* auf offene Stellen an.
Berlin: Für Frauen* im Ende des Masters gibt es ein Austauschprogramm, z.B. nach Schweden, in welchem es Vorträge auch für Genderthemen gibt. Es wird komplett gefördert von "DFG" und "Erasmus Plus" Zur Zeit findet der 4te Austausch statt, es wird sehr gut angenommen.
Freiburg: es werden Förderprogramme angeboten um das "glas ceiling"-Problem in AAen zu adressieren.
Linz: Es gibt ein Pflichtfach Genderstudies (3ECT) das alle Studierenden im ersten Semester belegen müssen. Je nach Kurs erfolgt die AA als Präsentation oder Klausur. Es geht in die Tiefe, nicht nur schriftliches und sprachliches Gendern. Wird unterschiedlich aufgenommen, Qualität schwankt je nach Dozierenden.
TU Wien: Fakultäten können sich für Frauen*professuren bewerben. Das wurde erst 2 mal in Anspruch genommen, wobei Ziel oft einfach die Professur, egal welchen Geschlechts. Außerdem kommen Professor*innen immer von extern.
Berlin: explizite Ansprache von Frauen* für Frauen*professuren, welche gefördert werden. Begründung liegt dann (rechtlich unsicher) in der Finanzierung der Stelle
Uni Bonn: Stipendium für Post-Doktorandinnen*. Für 1 Jahr Fördergelder um Phase für Antrag auf Drittmittel abzusichern.
TU Dortmund: Stipendium, wenn Frauen* zu Konferenzen u.ä. Fahren, bezuschusst aus Topf für Gleichstellung.
Berlin: FFmittel (5% der Haushaltsmittel) unterstützen anteilig Konferenzbesuche, Tagungen. Sobald diejenigen in AG wechseln, endet Förderung.
Uni Wuppertal: Frage an kleine Unis: Wir haben nicht so viele GS-Töpfe viele Studentinnen* haben nicht das Bedurftniss gefördert zu werden - es bleiben auch viele Frauen* insgesamt beim Studium Gibt es statistischen Unterschied zwischen großen und kleinen Unis?
Verschiedene Unis: schwierig eine eindeutige Aussage zu treffen.
Frage generell: Wer weiß, dass relativ mehr Frauen* durch den Bachelor kommen, als Männer* (Wo haben Männer* höhere Abbruchquoten als Frauen*) Meldungen: Wien, Linz, Dresden, Wuppertal, Dortmund, Duisburg, Erlangen, Rostock Gegenfrage: HU Berlin, München, FU Berlin melden sich. Bonn: zahlenmäßig schwierig, Gefühl: ausgeglichen
Frage: Sind euch inhaltliche Schwierigkeiten von Frauen* an der Uni bekannt, wenn ja welche?
Bonn: Sehr aktive Profesorinnen* - müssen (wegen Frauen*quote) in allen Gremien sitzen –> Überlastung
Berlin: 3 Profesorinnen* – davon keine in VL der ersten 3 Semester. ebenfalls keine Tutorinnen* in ersten 3 Semestern. Vorbildfunktion fehlt
Wien: vereinzelt Beschwerden zu ungleichen Prüfungen von Profs - Frauen* wurden schlechter bewertet
Dresden: von 2 Professorinnen* hält eine nur Master-Vorlesungen nur sehr wenige Übungsleiterinnen! die allermeisten Übungen von Männern* gehalten
Dortmund:
viele Übungsleiterinnen* - Studierende*/Doktorandinnen*
viele gehen nach dem Master - dadurch auch wenige Proffessorinnen*
RL: Wie läuft das Gendern in Vorlesungen?
Wien: Arbeiten werden nur anerkannt, wenn richtig gegendert wird.
Uni Wien: Abschlusszahlen sind oft schwierig zu interpretieren, da viele die Uni wechseln.
[Anonym] Es gibt ein spez. Problem mit einem sexistischen Professor*.
AW: GSBeauftragte* aufmerksam machen - Vorlesung überprüfen lassen.
AW: Liste führen - wenn möglich bis zum Wortlaut mit Datum – als rechtskräftiges Mittel
AW: ältere erfahrenere Studis, die keine Angst vor Prof* haben, argumentieren lassen.
Frage dazu: ist das Problem die Frauen*benachteiligung oder generell? AW dazu: Frauen*benachteiligung.
AW: Wenn GSB in (mündlichen) Prüfungen anwesend sein dürfen, könnten Dozierende des Vertrauens gebeten werden in Prüfung anwesend zu sein
AW: Es könnte um andere Dozierende im Folgeversuch gebeten werden.
AW: ggf können Protokolle (aus mündlichen Prüfungen) dazu verwendet werden gegen Ungleichbehandlung vorzugehen.
LK: Zurück zu: Gendern in VL
Wien: Frage: warum die verduzten Gesichter zu -Gendern in AA-?
Viele Unis: Gendern in VL-Skripten und Übungen ist der seltenste Fall. Offiziell müssen in den Unis Arbeiten, Skripte und Übungen gegendert werden. In der Physik ist es oft schwierig wissenschaftliche Texte zu gendern. Teils verzichten Professoren absichtlich auf Gendern, auch nachdem sie darauf hingewiesen wurden. Manche Studierende empfinden es selbst als unnötig zu gendern.
Rostock: scheinbar sind an mehreren Unis Leute generft vom Gendern. Frage: wie geht man an einzelne heran, die gegen Gendern sind?
Wien: Meinungsverschiedenheiten werden ausgetragen (unter Studierenden) Mit Professoren* ist dieses Thema schwieriger
Wien: Es herscht im allgemeinen Uneinigkeit über Gendern. Auch einige Professorinnen* wollen nicht, dass gegendert wird, mit dem Argument, dass sie ja auch schaffen mussten.
Erlangen: Gendern ist auch Wahlkampfthema.
Einschub Linz [dieser Kommentar wurde der Lesbarkeit halber hierher versetzt]: kandidierende Parteien werben teilweise dafür, dass Gendern wieder abgeschafft werden soll.
Freiburg: ungegenderte Texte werden vom AstA hart kritisiert
Wien: FS hält ein Grundsatzseminar ein mal im Semester (3Tage) da wird darüber diskutiert.
Wuppertal: Überlegung, dass auch Frauen* in höheren Positionen anderen Frauen* den Weg erschweren können.
Mehrere Unis: ob Mann* oder Frau* Sexismus verbreitet, spielt keine Rolle. wenn FS-Arbeit dadurch behindert wird, muss diejenige Person ausgeschlossen werden. Grenze liegt bei klar sexistischen Aussagen. FSen werden (auch) dafür gewählt für Gleichberechtigung einzutreten. Allerdings werden FSen nicht überall offiziell gewählt. Offener Sexismus kann direkt kritisiert werden. Umgang mit "verstecktem" Sexismus ist schwieriger
Dresden: Gendern wird in der FS demokratisch abgestimmt.
Mehrere Unis: Manchmal ist es notwendig den Diskurs zu suchen, anstatt Personen mit sexistischen Tendenzen einfach auszuschließen. Gendern wird gelernt und antrainiert - es ist keine Perfektion nötig, sondern der Wille sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Freiburg: Das Genderrefarat wurde zur Vorstellung eingeladen.
RL: Frage: Solte Gendern auf der ZapF stärker thematisiert werden?
Berlin: Die Satzung sieht geschlechterneutrale GO vor, die GO ist aber nicht vernünftig gegendert. In Mails wird (teilweise) gar nicht gegendert.
Einwurf: Studierende ist nicht korrekt.
AW: Es soll keine Wortklauberei entstehen. Im Vordergrund soll die Idee der Gleichstellung von allen Geschlechtern stehen.
AW: Es ist wichtig, nicht nur Männer und Frauen einzuschließen, sonder alle Geschlechter – Bewusstsein schaffen, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt.
Mehrere Unis:
Alle Redenden im Plenum sollten genderneutral sprechen. Allerdings kann niemand gezwungen werden so zu sprechen. Außerdem ist nicht nur das Gendern in Schrift und Sprache wichtig, sondern vielmehr die Idee der Gleichberechtigung. In vielen RESOen wird gegendert. Gendern kann den Redefluss erschweren.
Viele Leute verwenden im gewohnten Umfeld ihren "normalen" Sprachgebrauch, das kann nicht verhindert werden.
Allerdings schafft Sprache Bewusstsein und gerade die ZaPF ist ein Ort, an dem ein selbstreflexiver Umgang und Austausch mit und über solche Themen stattfinden sollte.
Mainz: Idee für Seminar oder Präsentation auf der ZaPF, bei der nur generisches Feminin verwendet wird. Vielleicht auch AK?
Mehrere Unis: Gendern soll bitte nicht nur auf 5 Tage Zapf beschränkt werden. Vor allem Schriftverkehr sollte durchgehend gegendernd werden.
Einwurf: Es gibt auch Gegenwind aus der Politik, der Gendern angreift.
Einwurf: Bitte, in diesem Seminar keine politisch oder persönlich wertenden Aussagen zu treffen und sachlich zu bleiben.
Mehrere Unis: Sticker eignen sich zum Bewusstsein schaffen. Es kann öffentlich Stellung zu sexistischen Themen bezogen werden. Unter Studierenden gibt es oft eine Mehrheit für das Gendern.
Einwurf: Speziell auf dieser Zapf gab es ein Problem mit der Geschlechter-Zuordnung der Duschen.
AW: Bitte alle Geschlechter dabei berücksichtigen. (nicht nur m/w)
Wuppertal kümmert sich um Weitergabe an die Orga.
--Nach dem AK: Die Orga konnte es so kurzfristig nicht möglich machen, Frauen*-, Männer*- und Unisex-Toiletten zu organisieren. 2 Menschen der nächsten ZaPF haben zumindest mitbekommen, dass das Thema angesprochen wurde.
Die Redeleitung wird gebeten am Anfang des Abschlussplenums darauf hinzuweisen, dass Redende gebeten werden sich genderneutral auszudrücken und das auch selbst zu tun.
Zusammenfassung
Austausch AK - Es besteht sehr viel Redebedarf zu dem Thema - Es sollte Folge-AKs geben. Da das Thema sehr breit gefächert ist, gibt es mehrere Bereiche in die diese AKs gehen könnten. Auch auf der Zapf selbst gibt es noch sehr viel Nachholbedarf was Gleichberechtigung (auch in der Sprache und im Text) angeht.