WiSe16 AK TUD Studienerfolg: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 9. Juni 2019, 11:01 Uhr
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Verena Leuterer, kommissarische Dezernentin des Dezernat Studium und Weiterbildung (Dezernat 8) der TU Dresden
Arbeitskreis: Studienerfolg an der TU Dresden
Protokoll vom 11.11.2016
- Beginn
- 19:30 Uhr
- Ende
- 21:30 Uhr
- Redeleitung
- Verena Leuterer, Dezernat Studium und Weiterbildung (TU Dresden)
- Protokoll
- Matthias Lüth (TU Dresden, BuFaK WiSo)
- Anwesende Fachschaften
Humboldt-Universität zu Berlin, |
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, |
Wichtige Informationen zum AK
- Ziel des AK: Austausch, Informationsvortrag
- Handelt es sich um einen Folge-AK: nein
- Materialien und weitere Informationen: keine
- Wer ist die Zielgruppe?: alle, am liebsten von jeder Uni jemand und Frau Leuterer freut sich über Vertreter von Unis, die bereits ähnliche Projekte durchführen
- Wie läuft der AK ab?:
Es soll vor allem darum gehen, das Projekt vorzustellen und über die einzelnen Projekte ins Gespräch zu kommen. Wir (Dresden) können uns gut vorstellen, dass an den Projekten Kritik geübt wird und Verbesserungsvorschläge kommen. Vielleicht können auch Ideen aufgenommen und an die eigene Uni weitergetragen werden.
Zur Vorbereitung des AKs hat Frau Leuterer folgende Fragen geschickt:
- Was bedeutet für Sie/ Dich (je nach wording Ihres Programms) Erfolg im Studium?
- Was gehört dazu und woran lässt er sich messen?
- Wie unterstützt Sie/ Dich die Universität dabei, erfolgreich zu studieren?
- Was fehlt noch in diesem Kontext?
Die TU Dresden entwickelt mit zahlreichen Akteuren ihre Studienerfolgsstrategie. Langjährig auf Studienerfolg zielende bestehende Angebote werden durch Modellprojekte bis 2020 ergänzt. Wir sehen uns in einem Lernprozess mit den Studierenden und wollen ein gegenseitiges Qualitätsversprechen einlösen.
- materielle (und immaterielle) Voraussetzung: keine
Einleitung/Ziel des AK
Protokoll
Zur Einführung wird die Strategie der TU Dresden insbesondere zur Steigerung des Studienerfolgs mit Qualitätsmanagement durch die dafür zuständige Dezernentin vorgestellt. Die Dezernentin ist bspw. auch für Weiterbildungen, Hochschuldidaktik, das Deutschlandstipendium und den Career-Service zuständig. Im AK soll außerdem ein Austausch mit den anwesenden Fachschaften über vergleichbare Qualitätsmanagementsysteme erfolgen.
Studienerfolg ist Teil des Qualitätsversprechens der TU Dresden. Für das Qualitäts- und Beschwerdemanagement werden pro Studiengang von einem Studenten und einem Professoren benannt, um dieses Qualitätsversprechen umzusetzen. Das angestrebte Ziel ist die klare Aufschlüsselung des Beitrags zur Lehrqualität/Studienerfolgs pro Lehrstuhl/Dozent.
Entstanden ist das neue Konzept aus der Studienerfolgsstrategie des SMWK (Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur) und dem HEP 2020 (Hochschulentwicklungsplan). Zentrale Punkte sind hier
- die Steigerung der „Studierneigung“,
- die Betreuung/Beratung für ausländische Studierende (insb. für den asiatischer Raum),
- die Steigerung der Frauenquote im MINT-Bereich (insb. durch Programme während der Schulzeit),
- auf Nachfrage wird bestätigt, dass eigentlich eine Geschlechterquote an der Universität gemeint ist
- es besteht ein enger Kontakt zum Diversity Management, d.h. es ist bspw. auch Studieren mit Kind berücksichtigt ist"
- Erleichterung des Studienbeginns (inkl. Berücksichtigung der Umstellung der Lebenswelt junger Menschen),
- Verknüpfung von Theorie und Praxis (durch Anwendungsbezug soll die Motivation hochgehalten werden ~ Sinnstiftung).
Daraus abgeleitet wurde das Gesamtkonzept zum Qualitätsmanagement in Lehre und Studium der TU Dresden, welches Grundlage für die Systemakkreditierung ist. Im besonderen sind Ziele hier:
- Nachwuchsgewinnung/Studienwerbung,
- Verringerung der Abbruchquote
- es gibt 13 Gründe für die Exmatrikulation (in Sachsen)
- jeder Studiengangswechsel wird als Abbruch registriert (u.a. auf Grund rigider Datenschutzgesetze), auf Grund neuer Gesetze wird dies jedoch derzeit korrigiert
- Einhaltung Regelstudienzeit (inkl. Überschreitung von 2 Semestern),
- zur Ermöglichung von Auslandsflexibilität, Gremienarbeit oder Familiengründungen
- Verbesserung der Absolventenquote
- im Unterschied zur Abbruchquote wird hier geguckt, wie viele Leute die Uni erfolgreich verlassen (unabhängig vom Studiengangswechsel).
An der TU Dresden wird der Zeit auf Basis von Drittmitteln des SMWK ein Service Center Studium (SCS) aufgebaut, um möglichst alle Studienfragen an einem zentralen Ort bearbeiten zu können. Weitere Themen sind projektbezogene Angebote (bspw. die Lange Nacht der Hausarbeiten) oder der Kontakt zu den Förderwerken bzw. die Organisation des Deutschlandstipendiums.
Projekte in diesem Rahmen wurden im Laufe diesen Jahres (2016) zwischen Februar und September gestartet, finanziert durch ESF-Förderung (8) und Hochschulpaktmittel (6):
- Zertifikatskurs Medienpädagogik und Mediendidaktik (ZMM)
- Studienassistenzsystem (SAS)
- durch Gamification-Elemente werden organisatorische und inhaltliche Aspekte den Studenten ubiquitär näher gebracht
- Studiengänge flexibel gestalten (SFG)
- Optimierung des Studiendurchlaufs (individuell verschieden) bspw. Teilzeitstudium, Auslandsstudium
- PASST?! (PAS, Partnerschaft Studienerfolg)
- Unterstützungsangebote bei fehlenden Leistungen im Studium (zunächst Problemanalyse: Lernschwierigkeiten, methodische Schwierigkeiten, Terminschwierigkeiten; dann Problemlösung und Hürdenüberwindung)
- Schreibzentrum (SZD)
- „Lange Nacht der Hausarbeiten“
- StudiSprInt (SIT)
- studiengangsübergreifendes Kompetenztraining
- Lerntransfermethoden (LTM)
- Hochschuldidaktiker unterstützen Dozenten durch Hospitation & Auswertung
- Diagnostiktool (DNT)
- Online-Vorbereitungskurse (OVK)
- (Selbst-)Vorbereitung des Studiums
- Online-Self-Assessments (OSA)
- (Selbst-)Vorbereitung des Studiums
- Orientierungsplattform Forschung und Praxis (OFP)
- Lernzielverifizierte Förderung in MINT-Studiengänge (LOV)
- Fachspezifische Deutschkurse (FDM)
- E-Assessment Thermodynamik (THE)
Das Zentrum für Synergieentwicklung ist aus der Exzellenzinitiative entstanden und versucht ähnliche geartete Projekte zusammenzuführen bzw. zu clustern, um ressourceneffizient arbeiten zu können. Im Rahmen dessen wurde eine Kommunikationsstrategie entwickelt. Ziel ist es die Herausstellungsmerkmale für die TU Dresden zu analysieren. Im Rahmen dessen wurde auch die genannten Projekte unter dem Motto, die Studienzahlen zu verringern, begleitet. Kommuniziert wird mit den Studenten über die Website, Facebook, einen Newsletter (monatlich) und die klassischen Printmedien. Alle Studenten jedoch wirklich zu erreichen, gestaltet sich allerdings schwierig und die Unterstützung der Fachschaften bzw. Fakultäten wird benötigt.
In Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern gibt es ähnliche Programme schon seit gut 10 Jahren (bspw. Orientierungsstudium). Bis 2014 gab es an der TU Dresden zwar verschiedene eigenständige und unabhängige Einzelinitiativen, seitdem wurde dies jedoch über das Dezernat 8 zentralisiert.
Projekte dieser Art sind unabhängig davon ob alle Fachbereiche zentral auf einem Campus oder über die Stadt/mehrere Städte verteilt sind. Es ist eher eine strukturelle und organisatorische Frage.
Studiengänge mit geringen Abbruchquoten wie Medizin und Architektur haben Vorbildcharakter für andere Studiengänge mit höheren Abbruchquoten und werden ebenfalls im Rahmen der Projekte betrachtet, um herauszufinden wo sich die Ursachen dafür befinden. Zur Zeit wird an der TU Dresden wird eine Rahmenstudien-/prüfungsordnung entwickelt, um hier eine Vereinheitlichung zu schaffen.
Über das hochschuldidaktische Zentrum Sachsen werden Weiterbildungsprogramme für Dozenten angeboten, um die Lehrqualität zu steigern. Zum aktuellen Zeitpunkt sind die Kurse noch häufig überbucht und es wäre schöner, wenn die Hochschuldidaktik direkt in die Uni-Struktur eingebunden wäre.
Zur Vorbereitung des Studiums gibt es seit ca. 10 Jahren MINT-Vorkurse im Bereich ET und Informatik (kostenpflichtig! ca. 300 €) und seit ca. 30 Jahren Brückenkurse (kostenlos) in den Naturwissenschaften und Mathematik. Der Vorkurs dauert 6 Wochen, baut auf dem Abiturniveau auf, beginnt mit einem Vortest zur Selbsteinschätzung und endet mit einer Abschlussklausur. Durch beide Maßnahmen wird ein „sanfter“ Einstieg ins Studium ermöglicht, bspw. durch das mehr oder weniger aktive Bilden von Lerngruppen. Das Lehrpersonal setzt sich aus freiwilligen Professoren, dem Mittelbau, studentischen Tutoren und zugekauften Dozenten zusammen. Parallel und im Anschluss zu den Kursen werden durch die Fachschaften soziale Aktivitäten organisiert.
Es wird durch die HU Berlin kritisiert, dass die Kurse kostenpflichtig und somit sozial selektiv sind. Die Kritik verstärkt sich im Rahmen der weiteren Diskussion, dass überhaupt kostenpflichtige Inhalte durch die TU Dresden für ihre Studenten angeboten werden, da dies dem Grundsatz der kostenfreien Bildung widerspricht. Die Maßnahmen wurden als Experiment eingeführt, haben sich aber verstetigt, weil die Studienabbrecherzahlen verringert wurden. Der Erfolg wird nicht allein im Inhalt gesehen, sondern auch in der früheren Vernetzung der Studenten in Lerngruppen. Uni Konstanz merkt an, dass Brückenkurse dazu führen könnten, dass Inhalte aus dem ersten Semester in die Brückenkurse verlagert werden und der Workload somit steigt. Die Zeit zwischen Abitur und Studium sollte nicht für weitere schulische Maßnahmen verwendet werden.
Im Vergleich zur Uni Leipzig verliert die TU Dresden zur Zeit Bewerber-/Studentenzahlen, die Gründe dafür sind noch unklar.
Die Möglichkeiten, die Lehre positiver zu gestalten, wenn Mängel im Rahmen des Qualitätsmanagements zu Tage treten, sind beschränkt, hängt aber an der Ursache. Finanzielle Mittel können unter Umständen recht schnell umgeleitet werden. Bei inhaltlichen Problemen wird auf die Hilfe der Fachschaft zurückgegriffen oder die Unileitung eingebunden. Bei Neuberufungen wird der Durchlauf der Hochschuldidaktik verpflichtend verlangt. Zur Ehrung besonders guter Lehre werden an einigen Hochschulen über die Fachschaften oder die Hochschule selbst Lehrpreise für gute Lehre vergeben (Uni Konstanz, TU Freiberg, Uni Göttingen, TU Dresden). Die Steigerung dieses Konzept wäre es ähnliche Anreize wie sie in der Forschung gegeben werden auch in der Lehre zu setzen, bspw. Forschungsfreisemester.
Für den Studienerfolg sind auch außeruniversitäre Bedingungen wichtig, wie bspw. das Wohnen. In Göttingen stellt dies ein großes Problem da. In Dresden ist die Wohnsituation deutlich entspannter, das liegt zum einen an der hohen Wohnheimquote (ca. 6.700 Wohnheimplätze auf 45.000 Studenten), aber auch an Programmen des Studentenwerk wie „Wohnen mit Kommilitonen“ (WomiKo). Die Erstsemestereinführung an der TU Dresden wird in der Regel durch die Fachschaften organisiert. Über das Dezernat 8 der Uni wird der sogenannte Super-Tutor für das beste Konzept zur Erstsemestereinführung verliehen.
In der offenen Diskussion wird hervorgehoben, welche Faktoren für den Studienerfolg notwendig sind. Als Gründe werden insbesondere die Freude am Studium und daraus geschöpfte Motivation genannt. Wichtig ist aber auch die eigene Entwicklung des Erwachsenwerdens mit dem Auszug von den Eltern, da soziale Schwierigkeiten bspw. auch in der Kommunikation mit den Eltern häufig zu Studienhindernissen führt. Ein weiterer Faktor ist der Ausblick auf die Zeit nach dem Studium mit den damit verbundenen Arbeitsmarktchancen. Insgesamt damit verbunden sind die HiWi-Möglichkeiten an den jeweiligen Hochschulen. Ausschreibungen können zum einen zentral online eingesehen werden, zum anderen werden sie über die Lehrstühle und Fakultäten dezentral verbreitet, bspw. über Aushänge, Newsletter oder Vorlesungsankündigungen.
Insbesondere in der Physik haben sich offizielle Lernräume oder feste Ansprechpartner mit Fachkompetenz als erfolgreich herausgestellt.
Zusammenfassung
Verschiedene Maßnahmen des Qualitätsmanagements und deren Möglichkeiten werden diskutiert und an Hand von Praxisbeispielen analysiert.