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= Arbeitskreis-Formalia = | = Arbeitskreis-Formalia = | ||
'''Protokoll''' vom | '''Protokoll''' vom 7.5.2016 | ||
; Beginn | ; Beginn | ||
: | : 13:30 Uhr | ||
; Ende | ; Ende | ||
: | : 15:30 Uhr | ||
; Redeleitung | ; Redeleitung | ||
: Jan Gärtner, Stefan Brackertz (Uni Köln) | : Jan Gärtner, Stefan Brackertz (Uni Köln) | ||
; Protokoll | ; Protokoll | ||
: | : Stefan Brackertz (Uni Köln), Stanislav Stoyanov (Uni Konstanz) | ||
; Anwesende Fachschaften | ; Anwesende Fachschaften | ||
<!--: RWTH Aachen,--> | <!--: RWTH Aachen,--> | ||
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[[Media: Stellungnahme_Bio.pdf]] | [[Media: Stellungnahme_Bio.pdf]] | ||
Argumentation: | |||
* Paternalistische Argumentation: Zwang, weil es für die Studis besser sei, sie das aber von sich aus nicht hinbekommen | * Paternalistische Argumentation: Zwang, weil es für die Studis besser sei, sie das aber von sich aus nicht hinbekommen | ||
* Manchmal müssen Menschen zu ihrem Glück gezwungen werden | * Manchmal müssen Menschen zu ihrem Glück gezwungen werden | ||
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[[Media: Stellungnahme_Klausurzulassungen_und_Praktika_final_FS-Physik.odt]] | [[Media: Stellungnahme_Klausurzulassungen_und_Praktika_final_FS-Physik.odt]] | ||
Argumentation: | |||
* Es ist Anmaßung, erwachsene Menschen bevormunden zu wollen. Wer will wissen, worin das Glück anderer besteht? | * Es ist Anmaßung, erwachsene Menschen bevormunden zu wollen. Wer will wissen, worin das Glück anderer besteht? | ||
* Es mag sein, dass (zunächst) mehr Menschen durch Klausuren fallen. Aber: | * Es mag sein, dass (zunächst) mehr Menschen durch Klausuren fallen. Aber: | ||
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Anmerkung: Besonders in den Fächern, deren Fachschaften besonders deutlich für die Beibehaltung der Klausurzulassungen ausgesprochen haben, gibt es Klausurzulassungen nur in wenigen Modulen und zwar fast ausschließlich in den Nebenfächern. | Anmerkung: Besonders in den Fächern, deren Fachschaften besonders deutlich für die Beibehaltung der Klausurzulassungen ausgesprochen haben, gibt es Klausurzulassungen nur in wenigen Modulen und zwar fast ausschließlich in den Nebenfächern. | ||
=== Vorschlag der Fachschaften zum weiteren Vorgehen === | === Vorschlag der Kölner Math-Nat-Fachschaften zum weiteren Vorgehen === | ||
Wenn man weiter die bloße Frage der Klausurzulassungen diskutiert, wird | Wenn man weiter die bloße Frage der Klausurzulassungen diskutiert, wird | ||
es zu nicht viel mehr führen als "ja" - "nein" - "doch" und es besteht | es zu nicht viel mehr führen als "ja" - "nein" - "doch" und es besteht | ||
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Daraus wurde das folgende Konzept für einen Reformprozess entwickelt: [[Medium: Entwurf_für_Ablauf_1.odt]] | Daraus wurde das folgende Konzept für einen Reformprozess entwickelt: [[Medium: Entwurf_für_Ablauf_1.odt]] | ||
== Berichte Stand der Studienreform-Diskussion an verschiedenen Hochschulen == | == Berichte Stand der Studienreform-Diskussion an verschiedenen Hochschulen == | ||
== Diskussion der im Input vorgestellten FS-Stellungnahmen == | == Diskussion der im Input vorgestellten FS-Stellungnahmen == | ||
=== | === Pädagogische Diskussion 1 === | ||
* These: Zwänge sorgen dafür, dass Leute Klausuren bestehen. Bestandene Klausuren motivieren. => Zwänge sind hilfreich, damit Leute die Motivation am Studium nicht verlieren. | * These: Zwänge sorgen dafür, dass Leute Klausuren bestehen. Bestandene Klausuren motivieren. => Zwänge sind hilfreich, damit Leute die Motivation am Studium nicht verlieren. | ||
* Gegenthese 1: Zwänge sorgen dafür, dass Leute den Bezug zum Inhalt verlieren und damit die Motivation | * Gegenthese 1: Zwänge sorgen dafür, dass Leute den Bezug zum Inhalt verlieren und damit die Motivation | ||
* Gegenthese 2: Zwänge sorgen dafür, dass Leute die Lust schon vor der Klausur verlieren | * Gegenthese 2: Zwänge sorgen dafür, dass Leute die Lust schon vor der Klausur verlieren | ||
* Konklusion: In der Debatte kommt vor allem Gegenthese 2 oft zu kurz. Die Leute, die schon vor den Klausuren abbrechen (was nicht wenige sind, siehe auch [[SoSe16_AK_Abbrecherquoten]]) müssen zumindest immer ins Verhältnis gestellt werden zu den Leuten, die abbrechen, weil sie vom Durchfallen demotiviert sind. | * Konklusion: In der Debatte kommt vor allem Gegenthese 2 oft zu kurz. Die Leute, die schon vor den Klausuren abbrechen (was nicht wenige sind, siehe auch [[SoSe16_AK_Abbrecherquoten]]) müssen zumindest immer ins Verhältnis gestellt werden zu den Leuten, die abbrechen, weil sie vom Durchfallen demotiviert sind. | ||
=== | === Pädagogische Diskussion 2 === | ||
== Diskussion des vorgestellten Reformprozesses == | == Diskussion des vorgestellten Reformprozesses == | ||
* Gezieltes Erarbeiten der Konsense und Dissense als Grundlage des weiteren Vorgehens wird für sehr zielführend gehalten. | |||
* Könnte man woanders auch mal in Angriff nehmen | |||
* Ist es realistisch, dass Nischenlösungen breit angewendet werden? | |||
* Reicht es, sich nur um die Klausurzulassungen zu kümmern? Sind nicht die Klausuren selbst nicht das eigentliche Problem, ohne das man auch die Diskussion um die Zulassungen gar nicht hätte? | |||
== Sammlung von nicht-Standard-Lösungen == | == Sammlung von nicht-Standard-Lösungen / Alternativen == | ||
Es wurde eine [[Übungskonzepte |Sammlung von nicht-Standard-Ideen / Alternativen für den Übungsbetrieb]] begonnen. Sie wird auf einer eigenen Wiki-Seite gepflegt. | |||
= Erkenntnisse zu Studienreformprozessen = | = Erkenntnisse zu Studienreformprozessen = | ||
* Der Übungsbetrieb läuft prinzipiell an den meisten Hochschulen ähnlich. | * Der Übungsbetrieb läuft prinzipiell an den meisten Hochschulen ähnlich. | ||
* An sehr vielen Hochschulen werden parallel in den Nischen Alternativen erprobt, die aber oft in den Nischen bleiben. | * An sehr vielen Hochschulen werden parallel in den Nischen Alternativen erprobt, die aber oft in den Nischen bleiben. | ||
* An vielen Hochschulen haben die Studierenden in Studienkommissionen umfangreiche Mitsprache- und Vorschlagsrechte, die bisher aber zu wenig genutzt werden, um zu einer Weiterentwicklung beizutragen. | * An vielen Hochschulen haben die Studierenden in Studienkommissionen umfangreiche Mitsprache- und Vorschlagsrechte, die bisher aber zu wenig genutzt werden, um zu einer Weiterentwicklung beizutragen. Die Studierenden ergreifen dort selten die Initiative, sondern beteiligen sich vor allem an Diskussionen, die von den Profs und / oder WissMa initiiert werden. | ||
* Um echte Weiterentwicklungen anzustoßen, | * Um echte Weiterentwicklungen anzustoßen, reicht es nicht, Erleichterung zu verfolgen | ||
= Erkenntnisse zum Übungsbetrieb = | = Erkenntnisse zum Übungsbetrieb = | ||
* Es ist überall reichlich Luft nach oben | |||
* Entwicklung einer produktiven Fehlerkultur steht an | |||
* Man lernt mehr, wenn man daran arbeitet, bis etwas fertig / richtig ist, als wenn man für Halbgares halb viele Punkte bekommt und es dabei bleibt. | |||
* Wichtiger für den Klausurerfolg als formale Regelungen wie Zulassungskriterien ist Kommunikation: Reden Prof, die Leute, die die Übungen stellen, Übungsleiter und Studis miteinander? In alle Richtungen? | |||
* Orientierendes Feedback ("Du solltest Dich nochmal mit Kapitel XY beschäftigen." "Wenn Du es so und so systematisch aufschreibst, verlierst Du den Überblick nicht so schnell.") statt Punkte hilfreich | |||
= Zusammenfassung = | = Zusammenfassung = | ||