WiSe12 AK Medizinische Physik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. Mai 2016, 08:42 Uhr

Protokoll

Beginn
14:00 Uhr
Ende
15:00 Uhr
Vorsitzende des AK
Anika Beer (BO)
Protokollant
Moritz Brinkmann (HD)
Anwesende Fachschaften
Uni Bochum, TU Dortmund, TU Dresden, Uni Düsseldorf, Uni Göttingen, Uni Heidelberg, TU Kaiserslautern, Uni Karlsruhe, Uni Leipzig, Uni Oldenburg, Uni Rostock, TU Wien, Uni Wuppertal, jDPG

Hintergrund

BO will in relativ kurzer Zeit einen Medizinphysik-Studiengang aus dem Boden stampfen und sucht ein bisschen Input von anderen Fachschaften.

Was ist Medizinphysik?

Medizinphysik (MP) befasst sich mit der Anwendung physikalischer Methoden in der Medizin.

Warum Medizinphysik?

Physik hat wohl bei manchen Leuten einen schlechten Ruf, weil zu schwer, oder schlechte Berufsaussichten (‽), Bindestrich-Studiengänge sollen attraktiv wirken für Leute, die nicht Physik studieren wollen.

Erfahrungsberichte

Andere Fachschaften berichten was es bei ihnen so in Richtung Medizinphysik gibt und wie das so geregelt ist:

Dortmund

DO hat einen Bachelor/Master „Medizinphysik“ seit WS 11/12, 150 (statt geplanten 50) Anfängern, kein Eignungstest, deshalb jetzt NC. Akkreditierung ist gerade durch.

  • kein integrierter Physik-Kurs (wie für Fach-Physiker), sonder 4 Ex- und 2 Theo-VL
  • klinisches Praktikum nach dem 2. Semester
  • typische Module: Anatomie, Biochemie, Physiologie
  • Verknüpfung von Physik und Medizin ab dem 4. Semester in VL „Medizinphysik“ (1+2) und Praktikum
  • große Schwierigkeiten mit Mathe, eher medizinisches Klientel, hohe Durchfallquoten in EX 1/2
  • nur wenige Möglichkeiten für Bachelorarbeiten, im Moment geht es aber (noch)
  • der MP-Bachelor wird nicht für den Physik-Master in DO anerkannt, Physik Bachelor wird für MP-Master anerkannt
  • fast alle Medizinveranstaltungen werden wohl von Profs aus BO gehalten
  • Kooperation mit ca 50 Kliniken

Düsseldorf

D hat einen Bachelor/Master „medizinische Physik“ seit ca. 5 Jahren, 40 Plätze mit NC (Studiengang ist voll)

  • 1.&2. Semester mit Fachphysikern zusammen, viele physikalische Module
  • VL: Grundlagen der MP, Bildverarbeitung (2), Wahlpflicht
  • höhere Physik-VL (Biophysik, stat. Mechanik, Festkörperphysik) kommen im MP-Master vor
  • Praktika: Physikpraktika, spez. MP-Praktikum (im 4. Sem.), F-Praktikum (5. und 6. Semester), /kein/ Klinikpraktikum (zumindest im Bachelor)
  • Beim Wechsel von Fachphysik zu MP wird flexibel gehandhabt, was man „nachhören“ muss,
  • Bachelorarbeiten werden in der Regel an Kliniken geschrieben
  • im Master 12 CP Physik, 24 CP MP

Dresden

DD hat einen postgradualen Master mit Schwerpunkt Radiologie, da gibt es ca. 8 Leute, die das machen.

  • Zulassungsvorraussetzung: So ziemlich jeder Bachelor der /irgendwas/ naturwissenschaftliches hatte kommt (formal) da rein. Es gibt eine Bewerbungsgespräch.
  • Studium und (Klinik-)Praktikum in 2 Jahren
  • VL teils englisch, teils deutsch
  • es gibt keinen Abschluss (im Sinne von M.Sc.) sondern man darf sich „Experte für Medizinphysik“ nennen, kann damit aber (wohl) promovieren.

⇒ Das gibt es wohl wirklich, Medizinphysik-Experte (MPE) war ursprünglich so ein Zusatzzertifikat, das auch in Stellenausschreibungen verlangt wird; gibt es auch in der Schweiz.


Heidelberg

HD hat einen Bezahlmaster, mit dem die Mediziner sich die Taschen füllen, da steht zwar Physik drauf, ist aber nicht wirklich. Ansonsten gibt es MP als Vertiefungsrichtung im Fach-Ba/Ma.

Wien

Wien hat einen Master „Biomedical Engineering“ (≥50 Studis)

  • Zulassungsvoraussetzungen: sowas wie Physik, Chemie, Elektotechnik … maximal 30 CP „aufholen“
  • man wählt eines von vier Vertiefungsgebieten (darunter MP)
  • es wird (eventuell) bald ein MP-Lehrstuhl eingerichtet

Rostock

Es gibt wohl einen Studiengang „Biomedizintechnik“ der von den Masch'bauern angeboten wird (so was in Richtung Prothesenbau).

Erlangen

MP existiert als Schwerpunkt im Physik-Master.

Oldenburg

Es gibt Ba/Ma „Engineering Physiks“ (ca. 60/20 Studis) mit Spezialisierung „Biomedical Physics“ (ca. 5-6 Studis) in Kooperation mit umliegenden Krankenhäusern. Ein echter MP-Studiengang wird (nach Gründung einer Medizinischen Fakultät) eventuell bald eingerichtet.

Halle/Wittenberg

Seit 1998 gibt es einen MP-Diplomstudiengang und jetzt wohl auch Ba/Ma.


Sonstiges

Es scheint sich eine große Häufung an Medizinphysik Studiengängen in NRW zu entwickeln. Masterstudiengänge scheinen häufiger zu sein, Zulassungkriterien sind häufig Notengrenzen und max. 30 CP aufholen.

Jobchancen: Da gibt es wohl Bedarf, es gibt eine Gesellschaft für Medizinphysik (DGMP), die auch den Stellenmarkt verfolgt. Es wird von Einzelfällen berichtet in denen es sehr leicht war einen Job zu finden. Berufsbild: Medizinische Geräte betreuen und entwickeln, Bestrahlungspläne erstellen, Radiologie/Nuklearmedizin.

An den Hochschulen wo MP und Fachphysik relativ scharf getrennt sind gibt es wohl Probleme mit Konkurrenzen zwischen den Leuten. In D, wo die ersten Semester quasi identisch sind treten solche Probleme nicht auf.