WiSe14 AK Doktorandenumfrage: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Allgemeines === | === Allgemeines === | ||
An der Umfrage nahmen 898 Promovierende teil, davon wurden 756 auf deutsch und 142 auf englisch ausgefüllt. 789 der Fragebögen wurden online | '''Work in progress!''' | ||
An der Umfrage nahmen 898 Promovierende teil, davon wurden 756 (84,2%) auf deutsch und 142 (15.8%) auf englisch ausgefüllt. 789 der Fragebögen wurden online ausgefülltllt (davon 665 auf englisch). Die Teilnehmer erhalten ihre Abschlüsse von 43 verschiedenen Universitäten. | |||
Die Datengrundlage erlaubt einen repräsentativen Einblick in die Arbeitsverhältnisse von angestellten Promovierenden. Allerdings sind 80,2% aller Teilnehmer an Universitäten angestellt, was möglicherweise die Datengrundlage zu Gunsten von regulären Arbeitsverhältnissen verschiebt, deren Anteil an den Ergebnissen mit 80.4% sehr ähnlich ist. | |||
Aus dem hohen Anteil von regulär angestellten Promovierenden ergibt sich auch eine Dominanz dieser Ergebnisse gegenüber den Stipendien und anderen irregulären Anstellungsverhältnissen. Ihre Ergebnisse werden, immer wenn sie von den Gesamtergebnissen abweichen, getrennt dargestellt. | |||
Eine weitere Einschränkung ist, dass die beiden Universitäten mit den meisten Teilnehmern 26% und die vier meistvertretenen Universitäten 44.8% aller Teilnehmer stellen. | |||
Die Gesamtergebnisse werden im folgenden, mit Ausnahme der Arbeitszeiten, immer in blau dargestellt, die Ergebnisse für Arbeitsverträge grün und für Stipendiaten rot. Verwendete Begriffe werden an entsprechender Stelle erklärt, wobei "Unbekannt" alle nicht zuordenbaren Antworten umfasst. | |||
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Die teilnehmenden Institutionen wurden eingeteilt in Universitäten, Helmholtzinstitute (Helmholtz), Max-Planck-Insitute (MPI), Institute der Leibniz-Gesellschaft (Leibniz) und Frauenhofer-Gesellschaft (Frauenhofer). Einige wenige Teilnehmer promovieren in der Wirtschaft (Firma), Bundesbehörden (Bundesbehörde) oder Forschungsinstituten die von internationelen Forschungsvereinigungen getragen werden (Europa). | |||
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Bemerkenswert ist das starke Zahl von Promovierenden an Instituten der Helmholtzgesellschaft in den Gesamtergebnissen. Dies dürfte eine Artefakt der hohen Teilnehmerzahl vom KIT Karlsruhe sein, das zur Hälfte der Helmholtzgesellschaft angehört. | |||
Aus den Institutsangaben der Teilnehmerzahlen konnte teilweise die Zugehörigkeit zu den Fachgruppen Experimentalphysik, Theoretische Physik und Didaktik der Physik ermittelt werden, dabei wurden alle Angaben wie "angewandte Physik" oder "Astronomie" der Experimentalphysik zugeordnet. Uneindeutige Angaben, z.B. durch allgemeine Angabe von "Max-Planck-Institut XY" wurden versucht aufzulösen, aber wurden als Unbekannt eingeordnet, falls das Institut mehrere Fachgruppen unterhält. Aufgrund der deutlich größeren Anzahl von Experimentalgruppen an den nicht zuordenbaren Instituten dürfte Unbekannt eine hohe Dunkelziffer an Experimentalphysikern enthalten, was eine noch größere Dominanz von Promovierenden der Experimentalphysik an dieser Umfrage andeutet als die Zahlen ohnehin aufzeigen. | |||
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=== Arbeitsbedingungen === | === Arbeitsbedingungen === | ||
Kommen wir nun zu den zentralen Ergebnissen dieser Umfrage, den Arbeitsbedingungen der Promovierenden.Wir werden im folgenden die Laufzeiten der Anstellungsverhältnisse, die Anwesenheitspflichten, Statusgruppenzugehörigkeit, Bezahlung und Arbeitszeiten der Promovierenden betrachten. | |||
96.1% aller Teilnehmer an der Promovierendenumfrage haben entweder ein reguläres Arbeitsverhältnis (80.4%) oder ein Stipendium (15.7%), weswegen wir uns im folgenden auf diese beschränken werden, da die regulären Arbeitsverhältnisse die Ergebnisse dominieren und wir die Ergebnisse für Stipendiaten als besonders herausstellen. | |||
[[File:All_employment.png]] | [[File:All_employment.png]] | ||
Die derzeitige aktuelle und längste Aufzeit zeichnen sich durch Peaks bei 1, 2 und 3 Jahren aus und dominieren die Plots für die längste Laufzeit, was darauf hindeutet, dass diese Laufzeiten wahrscheinliche Laufzeiten erster Verträge sind, während bei den aktuellen Laufzeiten zusätzlich ein Bulk an Kurzzeitverträgen, welche möglicherweise Laufzeiten von Promovierenden kurz vor der Beendigung ihrer Arbeit sein könnten. | |||
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Das zusätzliche Vorkommen kleinerer Peaks bei den längsten Verträgen von Stipendiaten zeigt besorgniserregende Kurzzeitanstellungen. | |||
Bei Angaben zur Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz gingen wir von einer Anwesenheitspflicht bei regulär angestellten Promovierenden aus. Leider geht auch fast die Hälfte aller Stipendiaten von einer Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz aus. | |||
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[[File:All_holiday.png | Die Pflicht Urlaubsanträge zu stellen ist genau wie Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz für regulär angestellte Promovierende gegeben. Auch in diesem Fall geht rund ein Drittel aller Stipendiaten von einer Pflicht Urlaubsanträge zu stellen aus. | ||
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57.7% aller Teilnehmden gehört der Statusgruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiter an und rund die Hälfte dessen den Studierenden. | |||
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Im Fall der Stipendiaten überwiegt aus dem offensichtlichen Grund eines nicht-regulären Anstellungsverhältnisses die Zahl der Studierenden, wobei rund ein Viertel der Gruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiter angehört. Eine Möglichkeit dafür ist z.B. ein Übergang zu Stipendien nach einem Auslaufen regulärer Anstellungsverhältnisse. | |||
[[File:Sti_status.png]] | [[File:Sti_status.png]] | ||
Die Löhne von Promovierenden sind überwiegend zwischen einer halben und dreiviertel einer regulären Vollzeitstelle, wobei die Bezüge von Stipendiaten im Vergleich etwas geringer ausfallen. Diese Zahlen werden vorallem Kontext der Arbeitszeiten interessant. | |||
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Die folgenden Arbeitszeitplots zeigen die vertragliche Arbeitszeit der Promovierenden in blau und die reale Arbeitszeit in grün. Beide zeigen einen eklatanten Unterschied zwischen vertraglich geforderter und realer Arbeitszeit. | |||
Die die Arbeitszeiten von Promovierenden ist im Mittel 25±12 Stunden pro Woche, während die reale Arbeitszeit 45±12 Stunden pro Woche. Für Stipendiaten sind die Werte 16±19 und 46±16 Stunden pro Woche. Im Vergleich mit der Bezahlung von Promovierenden ergibt sich, dass alle Promovierenden | |||
für eine volle Stelle arbeiten, während sie meist nur für eine halbe Stelle bezahlt werden. | |||
[[File:All_hours.png]] | [[File:All_hours.png]] | ||
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=== Lehre === | === Lehre === | ||
Im folgenden werden wir die Ergebnisse zur Lehre durch Promovierende betrachten. Da die Gesamtergebnisse, die wie sonst auch, von den Ergebnissen für reguläre Anstellungen dominiert werden und sich nicht qualitativ von den Ergebnisse für Stipendiaten unterscheiden, werden wir nur die Gesamtergebnisse betrachten. | |||
Während nur 43% aller Promovierenden eine Lehrpflichtung haben, leisten 81,8% aller Promovierenden während ihrer Promotion auch Lehrleistung ab. | |||
[[File:All_teachingobligation.png]] | [[File:All_teachingobligation.png]] | ||
[[File:All_doesteaching.png]] | [[File:All_doesteaching.png]] | ||
Diese Lehre ist in drei Viertel aller Fälle unbezahlt und verbraucht im Mittel 4.5±4.5 Stunden pro Woche. | |||
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=== Sonstiges === | === Sonstiges === | ||
Zum Abschluss wollen wir die übrigen Frage der Umfrage betrachten: Pflegebedürftige Angehörige und Vertretung von Promovierenden. | |||
12.5% aller Promovierenden hat einen pflegebedürftigen Angehörigen oder Kinder zu umsorgen. | |||
[[File:All_care.png]] | [[File:All_care.png]] | ||
Aus der Frage der Vertretungen von Promovierenden gegenüber dem Fachbereich und auf universitärer oder Institutsebene ergeben sich zwei Fragen. Erstens, ob die Promivierenden Kontakt zur Fachschaft haben und ob es eine sonstige institutionalisierte Doktorandenvertretung gibt. | |||
Ersteres ist überwiegend nicht der Fall: | |||
[[File:All_contact.png]] | [[File:All_contact.png]] | ||
[[File:Sti_contact.png]] | [[File:Sti_contact.png]] | ||
Entgegen des mangelnden Kontaktes, und keiner uns bekannten, zum Zeitpunkt der Umfrage existierenden festgeschriebenen Doktorandenvertretung in Deutschland, wird die Frage nach einer solchen Vertretung eher bejaht als verneint. Die hohe Zahl von "Weiß Nicht"-Antworten deutet jedoch eher auf dass Missverstehen dieser Frage aufgrund einer zu unpräzisen Stellung hin. | |||
[[File:All_representation.png]] | [[File:All_representation.png]] | ||
[[File:Sti_representation.png]] | [[File:Sti_representation.png]] | ||
=== Folgeumfrage === | === Folgeumfrage === | ||
Für eine Folgeumfrage wurde festgestellt, dass eine Folgeumfrage zur Erleichterung der Durchführung nur noch als Onlineumfrage durchgeführt werden sollte. Weiterhin sollte aller Freitext durch explizite Auswahlen ersetzt werden sollte. | |||
Zusätzlich wurden folgende mögliche weitere Fragenthemen besprochen: | |||
* Zufriedenheit mit der Promotion/Würde man nochmal neu anfangen | |||
* Bürogröße und Belegung | |||
* Weiteres in Verbleiben in der Wissenschaft | |||
* Anschlussvertrag als Postdoc | |||
* Welche Phase der Promotion (Anfang, Mitte, Ende), Promotionsdauer | |||
* Mobilität zur Promotion/Ort des letzen Abschlusses | |||
* Wie viel Bezahlung von Dienstreisen | |||
* internationale Kontakte | |||
* Drittmittel- oder Haushaltsstelle | |||
* Werden Bachelor- oder Masterstudierende betreut | |||
== Zusammenfassung == | == Zusammenfassung == | ||
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[[Kategorie:AK-Protokolle]] | [[Kategorie:AK-Protokolle]] | ||
[[Kategorie:WiSe14]] | [[Kategorie:WiSe14]] | ||
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Aktuelle Version vom 7. Mai 2016, 08:25 Uhr
Vorstellung des AKs
Verantwortliche/r: Jörg Behrmann (FU Berlin)
Arbeitskreis: Doktorandenumfrage
Protokoll vom 28.11.2014
- Beginn
- 19:00 Uhr
- Ende
- 20:00 Uhr
- Redeleitung
- Jörg Behrmann (Freie Universität Berlin)
- Protokoll
- Jörg Behrmann (Freie Universität Berlin)
- Anwesende Fachschaften
- FU Berlin,
- TU Braunschweig,
- TU Dresden,
- Uni Frankfurt,
- Uni Göttingen,
- Uni Jena,
- Uni Karlsruhe,
- LMU München,
Einleitung/Ziel des AK
In dem AK wurde die von der ZaPF durchgeführte Umfrage vorgestellt. Mögliche Fragen für eine Folgeumfrage wurden gesammelt.
Protokoll
Im ersten Teil des Arbeitskreises wurden die Ergebnisse der Doktorandenumfrage vorgestellt, welche in den folgenden vier Abschnitten diskutiert wird, danach wurden mögliche, zusätzliche Fragen für eine Folgeumfragen gesammelt.
Nach der Vorstellung der Fragen werden wir die allgemeinen Ergebnisse, Anzahl und Zusammensetzung der Teilnehmer, der Umfrage diskutieren, gefolgt von den Arbeitsbedingungen und abschließenden verschiedenen Ergebnissen.
Fragen
Die Fragen der Umfrage waren:
- "An welcher Universität promovierst du?",
- "An welcher Institution (z.B. universitäres Institut wie "Institut für Experimentalphysik", MPI wie "Max Planck Institut für ...") entsteht die Arbeit?",
- "Wie wirst du finanziert?",
- "Hast du Präsenzpflicht am Arbeitsplatz?",
- "Musst du Urlaubsanträge stellen?",
- "Wie ist dein Finanzierungsumfang? (Anteil an einer vollen Stelle.)",
- "Wie ist die aktuelle Laufzeit (in Monaten) deiner Finanzierung? (z.B. 12 Monate für 1-Jahres-Vertrag)",
- "Was war die längste Laufzeit (in Monaten) deiner Finanzierung, die du bis (einschließlich) jetzt hattest?",
- "Zu welcher Statusgruppe zählst du? (Falls du zu mehreren Statusgruppen gehörst, in welcher nimmst du dein Wahlrecht für die akademische Selbstverwaltung, wie z.B. Fachbereichsräte, wahr?",
- "Hast du Kontakt zur örtlichen Fachschaft?",
- "Gibt es Promovierendenvertretungen an deiner Institution?",
- "Hast du pflegebedürftige Angehörige oder Kinder zu versorgen?",
- "Hälst du Lehre oder wirst du während deiner Promotion Lehre halten? (Übungsgruppen/Praktika/Seminare/Vorlesungen)",
- "Hast du Lehrverpflichtung in deinem Arbeitsvertrag/durch dein Anstellungsverhältnis?",
- "Wie viele Stunden pro Woche lehrst du im Durchschnitt? (Inklusive Vor- und Nachbereitung)",
- "Wird deine Lehrverpflichtung extra finanziell vergütet?",
- "Wie hoch ist deine Wochenarbeitszeit laut deinem Arbeitsvertrag/durch dein Anstellungsverhältnis? (In Stunden)",
- "Wie hoch ist deine Wochenarbeitszeit reell? (In Stunden)",
Allgemeines
Work in progress!
An der Umfrage nahmen 898 Promovierende teil, davon wurden 756 (84,2%) auf deutsch und 142 (15.8%) auf englisch ausgefüllt. 789 der Fragebögen wurden online ausgefülltllt (davon 665 auf englisch). Die Teilnehmer erhalten ihre Abschlüsse von 43 verschiedenen Universitäten.
Die Datengrundlage erlaubt einen repräsentativen Einblick in die Arbeitsverhältnisse von angestellten Promovierenden. Allerdings sind 80,2% aller Teilnehmer an Universitäten angestellt, was möglicherweise die Datengrundlage zu Gunsten von regulären Arbeitsverhältnissen verschiebt, deren Anteil an den Ergebnissen mit 80.4% sehr ähnlich ist.
Aus dem hohen Anteil von regulär angestellten Promovierenden ergibt sich auch eine Dominanz dieser Ergebnisse gegenüber den Stipendien und anderen irregulären Anstellungsverhältnissen. Ihre Ergebnisse werden, immer wenn sie von den Gesamtergebnissen abweichen, getrennt dargestellt.
Eine weitere Einschränkung ist, dass die beiden Universitäten mit den meisten Teilnehmern 26% und die vier meistvertretenen Universitäten 44.8% aller Teilnehmer stellen.
Die Gesamtergebnisse werden im folgenden, mit Ausnahme der Arbeitszeiten, immer in blau dargestellt, die Ergebnisse für Arbeitsverträge grün und für Stipendiaten rot. Verwendete Begriffe werden an entsprechender Stelle erklärt, wobei "Unbekannt" alle nicht zuordenbaren Antworten umfasst.
Die teilnehmenden Institutionen wurden eingeteilt in Universitäten, Helmholtzinstitute (Helmholtz), Max-Planck-Insitute (MPI), Institute der Leibniz-Gesellschaft (Leibniz) und Frauenhofer-Gesellschaft (Frauenhofer). Einige wenige Teilnehmer promovieren in der Wirtschaft (Firma), Bundesbehörden (Bundesbehörde) oder Forschungsinstituten die von internationelen Forschungsvereinigungen getragen werden (Europa).
Bemerkenswert ist das starke Zahl von Promovierenden an Instituten der Helmholtzgesellschaft in den Gesamtergebnissen. Dies dürfte eine Artefakt der hohen Teilnehmerzahl vom KIT Karlsruhe sein, das zur Hälfte der Helmholtzgesellschaft angehört.
Aus den Institutsangaben der Teilnehmerzahlen konnte teilweise die Zugehörigkeit zu den Fachgruppen Experimentalphysik, Theoretische Physik und Didaktik der Physik ermittelt werden, dabei wurden alle Angaben wie "angewandte Physik" oder "Astronomie" der Experimentalphysik zugeordnet. Uneindeutige Angaben, z.B. durch allgemeine Angabe von "Max-Planck-Institut XY" wurden versucht aufzulösen, aber wurden als Unbekannt eingeordnet, falls das Institut mehrere Fachgruppen unterhält. Aufgrund der deutlich größeren Anzahl von Experimentalgruppen an den nicht zuordenbaren Instituten dürfte Unbekannt eine hohe Dunkelziffer an Experimentalphysikern enthalten, was eine noch größere Dominanz von Promovierenden der Experimentalphysik an dieser Umfrage andeutet als die Zahlen ohnehin aufzeigen.
Arbeitsbedingungen
Kommen wir nun zu den zentralen Ergebnissen dieser Umfrage, den Arbeitsbedingungen der Promovierenden.Wir werden im folgenden die Laufzeiten der Anstellungsverhältnisse, die Anwesenheitspflichten, Statusgruppenzugehörigkeit, Bezahlung und Arbeitszeiten der Promovierenden betrachten.
96.1% aller Teilnehmer an der Promovierendenumfrage haben entweder ein reguläres Arbeitsverhältnis (80.4%) oder ein Stipendium (15.7%), weswegen wir uns im folgenden auf diese beschränken werden, da die regulären Arbeitsverhältnisse die Ergebnisse dominieren und wir die Ergebnisse für Stipendiaten als besonders herausstellen.
Die derzeitige aktuelle und längste Aufzeit zeichnen sich durch Peaks bei 1, 2 und 3 Jahren aus und dominieren die Plots für die längste Laufzeit, was darauf hindeutet, dass diese Laufzeiten wahrscheinliche Laufzeiten erster Verträge sind, während bei den aktuellen Laufzeiten zusätzlich ein Bulk an Kurzzeitverträgen, welche möglicherweise Laufzeiten von Promovierenden kurz vor der Beendigung ihrer Arbeit sein könnten.
Das zusätzliche Vorkommen kleinerer Peaks bei den längsten Verträgen von Stipendiaten zeigt besorgniserregende Kurzzeitanstellungen.
Bei Angaben zur Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz gingen wir von einer Anwesenheitspflicht bei regulär angestellten Promovierenden aus. Leider geht auch fast die Hälfte aller Stipendiaten von einer Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz aus.
Die Pflicht Urlaubsanträge zu stellen ist genau wie Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz für regulär angestellte Promovierende gegeben. Auch in diesem Fall geht rund ein Drittel aller Stipendiaten von einer Pflicht Urlaubsanträge zu stellen aus.
[[File:All_holiday.png]
57.7% aller Teilnehmden gehört der Statusgruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiter an und rund die Hälfte dessen den Studierenden.
Im Fall der Stipendiaten überwiegt aus dem offensichtlichen Grund eines nicht-regulären Anstellungsverhältnisses die Zahl der Studierenden, wobei rund ein Viertel der Gruppe der Wissenschaftlichen Mitarbeiter angehört. Eine Möglichkeit dafür ist z.B. ein Übergang zu Stipendien nach einem Auslaufen regulärer Anstellungsverhältnisse.
Die Löhne von Promovierenden sind überwiegend zwischen einer halben und dreiviertel einer regulären Vollzeitstelle, wobei die Bezüge von Stipendiaten im Vergleich etwas geringer ausfallen. Diese Zahlen werden vorallem Kontext der Arbeitszeiten interessant.
Die folgenden Arbeitszeitplots zeigen die vertragliche Arbeitszeit der Promovierenden in blau und die reale Arbeitszeit in grün. Beide zeigen einen eklatanten Unterschied zwischen vertraglich geforderter und realer Arbeitszeit.
Die die Arbeitszeiten von Promovierenden ist im Mittel 25±12 Stunden pro Woche, während die reale Arbeitszeit 45±12 Stunden pro Woche. Für Stipendiaten sind die Werte 16±19 und 46±16 Stunden pro Woche. Im Vergleich mit der Bezahlung von Promovierenden ergibt sich, dass alle Promovierenden
für eine volle Stelle arbeiten, während sie meist nur für eine halbe Stelle bezahlt werden.
Lehre
Im folgenden werden wir die Ergebnisse zur Lehre durch Promovierende betrachten. Da die Gesamtergebnisse, die wie sonst auch, von den Ergebnissen für reguläre Anstellungen dominiert werden und sich nicht qualitativ von den Ergebnisse für Stipendiaten unterscheiden, werden wir nur die Gesamtergebnisse betrachten.
Während nur 43% aller Promovierenden eine Lehrpflichtung haben, leisten 81,8% aller Promovierenden während ihrer Promotion auch Lehrleistung ab.
Diese Lehre ist in drei Viertel aller Fälle unbezahlt und verbraucht im Mittel 4.5±4.5 Stunden pro Woche.
Sonstiges
Zum Abschluss wollen wir die übrigen Frage der Umfrage betrachten: Pflegebedürftige Angehörige und Vertretung von Promovierenden.
12.5% aller Promovierenden hat einen pflegebedürftigen Angehörigen oder Kinder zu umsorgen.
Aus der Frage der Vertretungen von Promovierenden gegenüber dem Fachbereich und auf universitärer oder Institutsebene ergeben sich zwei Fragen. Erstens, ob die Promivierenden Kontakt zur Fachschaft haben und ob es eine sonstige institutionalisierte Doktorandenvertretung gibt.
Ersteres ist überwiegend nicht der Fall:
Entgegen des mangelnden Kontaktes, und keiner uns bekannten, zum Zeitpunkt der Umfrage existierenden festgeschriebenen Doktorandenvertretung in Deutschland, wird die Frage nach einer solchen Vertretung eher bejaht als verneint. Die hohe Zahl von "Weiß Nicht"-Antworten deutet jedoch eher auf dass Missverstehen dieser Frage aufgrund einer zu unpräzisen Stellung hin.
Folgeumfrage
Für eine Folgeumfrage wurde festgestellt, dass eine Folgeumfrage zur Erleichterung der Durchführung nur noch als Onlineumfrage durchgeführt werden sollte. Weiterhin sollte aller Freitext durch explizite Auswahlen ersetzt werden sollte.
Zusätzlich wurden folgende mögliche weitere Fragenthemen besprochen:
- Zufriedenheit mit der Promotion/Würde man nochmal neu anfangen
- Bürogröße und Belegung
- Weiteres in Verbleiben in der Wissenschaft
- Anschlussvertrag als Postdoc
- Welche Phase der Promotion (Anfang, Mitte, Ende), Promotionsdauer
- Mobilität zur Promotion/Ort des letzen Abschlusses
- Wie viel Bezahlung von Dienstreisen
- internationale Kontakte
- Drittmittel- oder Haushaltsstelle
- Werden Bachelor- oder Masterstudierende betreut
Zusammenfassung
In dem AK wurde die von der ZaPF durchgeführte Umfrage vorgestellt. Mögliche Fragen für eine Folgeumfrage wurden gesammelt.
Die Rohdaten fúr die obigen Plots zusammen mit der Auswertung können bei behrmann@physik.fu-berlin.de angefragt werden.