ZiP Interdisziplinäre Studiengänge
Protokoll: 19.05.2011
Beginn: 08:34
Ende: 10:20
Protokoll: Fips
Anwesende:
{Uni Bonn, Uni Karlsruhe, Uni Bielefeld, Uni Kaiserslautern, Uni Potsdam, Uni Hamburg, jDPG, Uni Dresden, Uni Cottbus, HU Berlin, TU Karl-Marx-Stadt, Uni Göttingen, Uni Frankfurt}
Begrüßung
Die Sitzungsleitung Daniela Kern begrüßt die TeilnehmerInnen.
Interdisziplinäre Studiengänge ist im letzten AK in Bonn beim “AK Bindestrichstudiengänge” ausgeklammert worden - daher ist der Vorschlag, dieses Mal über die Studiengänge zu reden, die mehr sind als ``Physik
Situation an verschiedenen Unis
Frankfurt
In Frankfurt gibt es den Studiengang Biophysik und besteht zu x % aus Physik, y % aus Chemie, z % Biologie.
Hier wird vorallem Physik der Moleküle gemacht.
Bonn
Studiengang: Geophysik. Weitere Infos gibt es nicht
Karlsruhe
Studiengang: Geophysik. Insbesondere am Anfang quasi wie ein Physikstudium, man spezialisiert sich später Meteorologie ist auch an den FB Physik angegliedert, ähnlich
Karlsruhe School of Optics and Photonics. E-Technik, Werkstoffkunde, Maschinenbau, auch physikalischer Anteil. Internationaler Studiengang.
Bielefeld
Biophysik Nanophysik/Nanowissenschaften
Größtenteils physikalisch. Bio im 1. Semester Biospezialveranstaltungen, Nano Chemiespezialveranstaltungen
Akkreditierung für einen Master ’’Mathe für Physik`` ist geplant um Mathe und Physik für theoretische Physik zu machen. Soll nächstes Jahr anlaufen
Kaiserslautern
Biophysik in den ersten zwei Semestern gleich, in den späteren Semestern Spezialisierung
Bio, Chemie, Physik können später als Schwerpunkt gewählt werden
Potsdam
Keine eigene Studiengänge, man kann sich innerhalb der Physik spezialisieren.
Hamburg
Nanowissenschaften sind eigene FS aber im FB Physik integriert. 30-40 % Physik, Chemie und Informatik. Gibts seit 3 Jahren, läuft gut.
Dresden
Medical-Rediation-Science - max. 6 pro Jahr ist vom BMBF gemacht und ist outgesourced Nano-Biophysics - ist auch nicht wirklich an der Uni, ist outgesourced Bio-Engineering Organical electronics
ab nächstem Semester: molekulare Biophysik
Cottbus
Will Materialwissenschaften einführen. Weiteres ist noch nicht klar.
HU Berlin
Biophysik. Genauer Aufbau unklar. Hören Mathe und Physik am Anfang zusammen mit den PhysikerInnen.
Chemnistz
Sensorik und kognitive Psychologie Computational-Science
Überlegung für Wirtschaftsphysik
Göttingen
Materialwissenschaften seit 3 Jahren B.Sc., Master wird konzipiert. Es gibt keine technischen Institute, Chemie ist eher der Schwerpunkt
Astro Mundus - Astrophysik. Internationaler Master mit jedem Semester woanders
FU Berlin
Geophysik gehört zu den Geologen Meteorologie sind was eigenes
Man kann Biophysik selbst in das Studium integrieren.
Es soll ein Biochemienanophysikdings aufgezogen werden, auch international. Hat Status ’’Idee``.
Zwei Modelle: Interdisziplinäre
Forschungsschwerpunkt ergibt den Studiengang, daher wurde er eingeführt
Motive für den Studiengang
Hamburg
Haben erfolgrechen Schwerpunkt
Studiengang wurde elitär aufgezogen und man wollte seine eigenen wiss. MAs ausbilden
FUB
Vier Arbeitsgruppen für Biophysik, daher gibts dafür Veranstaltungen - aber eine Bestrebung zu Einführung eines eigenen Studiengangs gibt es nicht. Vorallem im Master gibt es viele Wahlpflicht und Wahlfreie Veranstaltungen
Dresden
Medical-Radiation wird angeboten, weil Dresden gezielt einen Standort für Krebsforschung und -behandlung aufbauen will
Göttingen
Wollte einen technikfreien interdisziplinären Studiengang einführen
Allgemeine Gründe
- Anwerbung von Studierenden
- Gibt halt Geld dafür
- Forschungsschwerpunkt / Eigenen Nachwuchs ausbilden
- Schwerpunkte nach außen tragen.
Was haben die Studierenden von dem Studiengang?
Frankfurt
Viele fangen an mit ’’klingt gut und hat Zukunft``. Viele werden am Anfang überrascht, was der Studiengang dann wirklich ist.
Problem ist, in FFM gibts berufliche Möglichkeit - aber darüber hinaus?
Hamburg
Problematik ist, dass oft die Einstellung vorherrscht, dass die interdisziplinären Studierenden ’’nichts richtig können``, obwohl die Einstellung auf neue Arbeitsfelder im Wechsel von und nach Physik, Chemie, Biologie.
Kaiserslautern
Biophysiker gehen einfach in die ’’normalen Arbeitsgruppen`` und sind gerne gesehen in ihrer Zusatzkompetenz
FUB
Solange die Studiengänge wissenschaftlich bleiben ist eine interdis. Studiengang gut - als Negativbeispiel wird aber . Man weiß da am Ende nicht, wofür das eigentlich gebraucht werden kann.
Man soll sehr aufpassen, ob der Studiengang auch beruflich eine Zukunft hat.
Ein ’’klingt gut, wir schmeißen alles zusammen`` ist hier gefährlich
Cottbus
Wenn es zu sehr nur an der Oberfläche kratzen ist und die Grundlagen zu kurz kommen, besteht die Gefahr, dass die Studierenden am Ende für nichts qualifiziert ist.
Hamburg
In Tübingen gibt es auch Nanowissenschaften. Die Studierenden schneiden in den Physik- und Chemievorlesungen - in denen sie mit den PhysikerInnen sitzen - eher schlecht ab.
Wichtig ist eine Abstimmung der beteiligten Fachbereichen, damit nicht nur ein ’’Chemiker mit Physik‘` oder eine’’Physikerin mit Chemie`` rauskommt.
Frankfurt
Aus Marburg wird berichtet, dass die Medizinischen Physiker einfach nur die Vorlesungen der beteiligten Fächer hört und keine eigenen Vorlesungen hat.
Im Biophysikstudiengang in Frankfurt hört man die Grundlagen mit den jeweiligen Studierenden, es gibt aber eine Vorlesung zur ’’zusammenführung``, die als sehr wichtig empfunden wird.
Chemnitz
Psychologie sind die ’’normalen Vorlesungen``, es gibt aber Spezialvorlesungen aus der Physik in der auf Sensorik und das Vorwissen aus Psychologie eingegangen wird.
Dresden
Master of Medical-Radiation-Science wird von den Studierenden sehr gut angenommen. Dies ist aber auch in der Kleinheit des Studiengangs - nur 8 Studierende - begründet.
Ist sehr beliebt. Es ist aber fraglich, in wie weit man an andere Unis gehen kann.
Ist ein Masterstudiengang. Es ist auch möglich diesen zu machen, wenn man vorher an einer Fachhochschule studiert hat, bspw. Strahlenschutz
Karlsruhe
Es gibt keine besonderen Physikveranstaltungen für Meteos. Problematisch ist hier, dass Meteos mit Mechanik nicht viel anfangen können und aus den Vorlesungen rausgeprüft werden.
Bielefeld
Lineare Algebra wird mit den Infos zuammen gemacht
Theo 3 fällt weg. Daher machen sie weniger Mathe - problematisch ist hierbei aber, dass später die Grundlagen aus den Mathematikvorlesungen fehlen und nachgeholt werden müssen.
Potsdam
Es gibt Nebenfachvorlesungen extra für GeowissenschaftlerInnen, etc. - die PhysikerInnen haben immer alleine Vorlesungen.
In Chemie analog
Göttingen
Mathe für Chemiker. Läuft gut, schwierig später, weil die Materialwissenschaften später mangelnde Grundlagen bemängeln.
FUB
Physik wird mit den Lehramtsstudierenden/Meteorologen gehört.
Bio und Chemie haben eigene Veranstaltungen.
Frankfurt
Die Physikvorlesungen werden explizit für die Biophysiker zusammen mit den Physikern gemacht, damit die Studierenden am Ende ’’Biologische Probleme mit den Augen einer Physikerin lösen``.
Hamburg
Vorallem weil die Vorlesungen dann kleiner sind ists besser.
Geldfrage: Setzt man die Studierenden einfach mit in die vorhandenen Vorlesungen oder will man Geld in die Hand nehmen und komplett neue Vorlesungen aufbauen.
Göttingen
Nur wenige Materialwissenschaftler (etwa 10 auf 200), daher ist Kapazitätsmässig kein Problem
HUB
Die Biophysiker wurden in die Mathevorlesung für Physiker mit reingesteckt, was zu Kapazitätsproblemen führt.
Frankfurt
Das Institut für Biophysik ist sehr klein. Daher gibt es nur vier Vorlesungen, die speziell für BiophysikerInnen sind. Vorallem die Kooperation und Kommunikation zwischen den Studiengängen ist schwierig, daher werden Chemie- und Biologievorlesungen teilweise parallel gelegt, weil sich keiner gekümmert hat.
FUB
Die Kapazitätsberechnungen kommen von oben. Bei Einführung von neuen Studiengängen wird keine Kapazitätsanpassung stattfinden.
Göttingen
Hat einen Mitarbeiter, der speziell für die Koordination zuständig ist.
Organisatorisches
Potsdam bringt die Frage ein: Gibt es Studienausschuss, Prüfungskomission etc. speziell für den interdisziplinären Studiengang?
Hamburg
Studienausschuss, Prüfungsausschuss, Fachschaftsrat gibt es extra.
Bielefeld
Ist einfach in der Fakultät für Physik mit drin, die müssen alles verwalten. Funktioniert aber ganz gut.
Frankfurt
Gibt eigenen Prüfungsausschuss mit Profs. aus allen drei Instituten
Prüfungsamt wie Physik
Studienberatung und Schirmherrschaft liegt im Institut für Biophysik, das ist aber eben klein.
Chemnitz
irgendwas wo auch die studierenden selbst drin sitzen
Da auf eine Person
Göttingen
Aus den drei beteiligten Studienkomissionen.
Prüfungsordnung ist einheitlich.
Physiker haben mehr Wiederholungsmöglichkeiten bspw.
Nachfrage Potsdam: Wie funktioniert das mit den drei Studienkomissionen?
Es gibt eine Person, die sich kümmert und dann durch die Komissionen tingelt. Führt aber durchaus auch zu Problemen.
Frankfurt
Viel Verhandlung. Physik und Chemie werden reakkreditiert, dabei wurden Reformen durchgeführt, sodass der Stundenplan tlw. komplett geändert wurde. Daher musste die Biophysikstudienordnung angepasst werden. In der Physik war dies leicht, weil nahe - in Bio und Chemie gestaltet sich das schwierig.
Hamburg
An der gesamten Fakultät gibt es nur eine Prüfungsordnung für alle Fächer. Unterschiede in den Fächern wirken sich nur innerhalb der Module aus.
In den Studienbüros funktioniert die Zusammenarbeit auch gut, da diese dezentral organisiert sind.
Zusammenfassung
Optics and Phototronics B Nanotechnologie B+M Biophysik B+M Nanowissenschaften Medical-Radiation-Science M Materialwissenschaften B Sensorik
Probleme bei der Organisation
Karlsruhe
Chemische Biologie ist problematisch. Die Studierenden hängen da zwischen den Stühlen, weil die Chemiker und die Biologen jeweils sagen, dass die Grundlagen fehlen. Ebenso ist Engagement in beiden Fachschaften schwierig. Da fehlt sehr viel Kommunikation. Physik ist hier aber nur Nebenfach.
Hamburg
Sogar bei Prüfungen wird sich zwischen Chemie und Physik abgesprochen. Leider geil.
Ist das nur Prestige oder
FUB
Funktioniert nur wenn es Leute, die für den Studiengang selbst verantwortlich sind.
Cottbus
Viele Unis unterschätzen den Aufwand, es geht nicht ’’mal eben einen Studiengang einrichten`` ohne Mehraufwand ist schlecht.
Hamburg
In Nanowissenschaften ist die Physik fest zuständig für den Studiengang, daher ists gut, weil dort alles zusammenläuft.
Frankfurt
Bei Gründung sollte es Gemeinschaftsprojekt werden, die Physik ist aber der größte Anteil. Der Initiator ist auch im Fachbereich Physik angesiedelt, daher werden viele Dinge in Physik leichter gelöst. Für Probleme woanders fühlt sich die Physik aber nicht zuständig, das bleibt an der Fachschaft hängen.
Göttingen
Ansprechpartner sind hauptsächlich Chemie. Aber Studienkomissionen etc. sind verteilt.
Hamburg
Fragt, wie die Studierenden zugeteilt werden?
FUB
In Berlin darf nur nach NC ausgewählt werden, das macht eine zentrale Stelle.
Prüfungsbüros für die verschiedenen FBs.
Meteos haben eigene FS. Es gibt aber Kooperation.
Kaiserslautern
Studierende werden zentral verwaltet - beide Studiengänge sind zulassungsfrei.
Physiker haben eigenes Prüfungsamt, Biophysikerinnen haben aber eigenes Prüfungsamt.
Potsdam
Zentrales Prüfungsamt für alle Studiengänge.
Prüfungsausschuss ist Fachbereichsspezifisch.
Frage, ob in anderen Unis nicht zentrales Prüfungsamt gibt?
FFM
In FFM Prüfungsausschuss und -amt extra nur für Physiker.
Hamburg
Prüfungsamt für jeden Fachbereich.
Weiteres Vorgehen
FUB
Schlägt vor, ob man sich als ZaPF dafür ausspricht, dass man die Studiengänge begrüßt und eineN VerantwortlicheN für die Koordination dieser Studiengänge fordert.
Erster Teil ist Konsens - wenns was gibt, dann VerantwortlicheN Zweiter Teil nicht? - braucht man sowas wie interd. studieng.
Welcher Teil ist welcher Teil?
Frankfurt
Bringt ein, dass es eine Motivation für den Studiengang geben soll, damit niemand ’’von allem ein bisschen gehört, aber nix richtig``.
Verfassung einer Forderung für das Endplenum
Abstimmung: ohne Gegenrede wurde angenommen, dass wir einen Text für die Forderung eineS VerantwortlicheN formulieren wollen.
Meinungsbild: ’’Braucht man sowas?!``
Cottbus
Was wir nicht wollen, sind ’’Marketing-Studiengänge``, in denen nur was zusammengewürfelt ist und nicht wirklich was dahinter steht.
Gut konzipierte Studiengänge haben aber auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung
FUB
Sowohl Physik mit Spezialisierung als auch der spezialisierte Studiengang hat seine Daseinsberechtigung.
Man sollte jedoch verhindern, dass Spezialisierung nicht nur eine bestimmte Wahlpflichtmöglichkeit festschreiben. Wenn aber etwas wirklich interdisziplinäres entsteht, die Kombinationen schafft ist das gut.
Potsdam
Braucht man den ’’reinen Physiker``? Argumentesammlung für reine Physik.
FUB
In der reinen Physik wird immernoch gefortscht - wer soll denn Teilchenphysik oder Theorie machen, wenn es nur noch interd. Studiengänge gibt.
Frankfurt
Können nur eine Randgruppe sein - und werden hoffentlich niemals die Grundlagenfächer abschaffen.
Gefährlich ist eine Ansammlung von 13.000 Bachelorstudiengänge in Deutschland, die alle einen schönen Namen haben, wo aber nicht klar ist, was die genau machen.
Cottbus
An einigen TUs wurde das Fach Physik abgeschafft und es gibt nur noch zusammenfassend Physik für
Zusammenfassung
Wir brauchen das wenn dann nur in ’’gut``. Außerdem wird es das Fach Physik als Studiengang nicht abschaffen.
Wechsel nach dem interdisziplinären Bachelor zum Physik-Master
Bielefeld
Bringt die Frage ein. Hier kann man durch Nachhören von Theo 3 nach dem Bachelor zum Physik-Master wechseln.
Kaiserslautern
Vom Vordiplom zum Diplom von Biophysik zu Physik wechseln ist problemlos.
FUB
Ein Wechsel von Bachelor zum Master sollte eigentlich immer problemlos sein?
Man kann an der FUB problemlos wechseln, muss aber ggf. Dinge nachholen.
Frankfurt
Eines der Vorteile von Bachelor und Master ist die Wechselmöglichkeit.
Man muss jetzt noch zwei verpflichtend nachholende Fächer belegen, dies ist in der
Für WEchsel Physik nach Biophysik eine Pflichtvorlesung in Biophysik.
Hamburg
Wechsel ist beliebig möglich, jedoch ist ein Problem, dass dann Grundlagen fehlen.
Göttingen
Master noch nicht konzipiert.
Von Materialwissenschaften nach Physik wechseln geht nicht, da da die Mathematik fehlt.
Potsdam
Wechsel ist möglich, es wird ’’an die Intelligenz der Studierenden appelliert``, gewissen Sachen nachzuholen
Konkrete Erfahrung
Frankfurt
In Frankfurt hat es nicht die Lehre verschlechtert, es werden zusätzliche Tutorien bezahlt.
Textvorschlagssammlung
Wenn die Studiengänge gut sind, finden wir sie gut.
Müssen wirklich interdisziplinär sein.
Können die reine Physik nicht ersetzen.
Neue Studiengänge dürfen nicht zu Lasten der Kapazitäten für bereits bestehende Studiengänge gehen.
Wir fordern nur eine gute administrative Betreuung (Studierbarkeit, etc.) des Studiengangs, damit es nicht Probleme gibt.
Es soll spezielle Vorlesungen geben, nicht nur zusammenwürfeln bestehender Vorlesungen
Ein Wechsel zwischen den interdisziplinären Fächern und den ’’reinen Fächern`` soll möglich sein.