WiSe12 AK Kontrolle

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Einleitung/Ziel des AKs

An der Uni Tübingen wird gerade ein neues System zur Kontrolle von Übungsaufgaben eingeführt und die Uni Tübingen würde gerne wissen, wie es an anderen Universitäten aussieht und ob unser System eher auf Zustimmung oder Ablehnung trifft. Es handelt sich im Wesentlichen um einen Austausch-AK

Protokoll

Protokoll vom 16.11.2012

Beginn: 14:15

Ende: 16:00

Redeleitung: Malte Lütje (Uni Tübingen)

Protokoll: Christian Nowag (Uni Tübingen)

Anwesende: Humboldt-Uni zu Berlin, Uni Bremen, Uni Düsseldorf, Uni Frankfurt, Uni Göttingen, Uni Hamburg, Uni Heidelberg, Uni Kaiserslautern, Uni Konstanz, Uni Leipzig, Uni Rostock, Uni Tübingen, Uni Würzburg, Uni Wien


Tübingen erklärt das bisherige, alte System zur Kontrolle von Übungsaufgaben, welchen darin besteht, dass die Studierenden pro Woche ein Übungsblatt zubearbeiten haben, welchen sie im laufe der nächsten Woche wieder abgeben müssen. Die Übungsaufgaben werden von den Tutoren kontrolliert und ggf. Korrigiert. In der nächsten Übungsgruppe werden dann die Übungsblätter wieder ausgegeben und die Studenten, die für eine Aufgabe die volle Punktzahl erhalten haben, rechnen diese an der Tafel vor. Voraussetzung für die Zulassung zur Klausur sind das sammeln von, je nach Prof., 30--75 % der zu erreichenden Punkte in den Übungsblättern und ein bis drei Mal Vorrechnen.

Sammlung der Situation der anwesenden Universitäten

Hamburg: Je nach Prof. müssen 50--70 % der Punkte auf den Übungsblättern erreicht werden und evtl. auch vorgerechnet werden. Sind die Kriterien erfüllt, wird die Klausur um 0,3 Notenpunkte aufgewertet.
Bremen: Es gibt seit WS 12/13 keine Kontrolle der Übungsaufgaben mehr.
Berlin: In den meisten Fällen, hängt vom Prof. ab, müssen 50 % der Übungsaufgaben angekreuzt werden, was eine indirekte Anwesenheitspflicht voraussetzt. Ab 70 % erhält der Student einen Punkt für die Klausur.
Wien: Auch hier müssen Übungsaufgaben angekreuzt werden. Die Aufgaben werden von den Studenten vorgerechnet, entweder, weil sich einer meldet oder vom Tutor dazu aufgefordert wird. Es werden auch Beispiele gerechnet und Übungsklausuren gestellt. Bei den Beispielen wird zwischen Heim- und Stundenbeispielen unterschieden. Die Übungsgruppen bestehen aus fünf bis sieben Tutoranten und werden von Höhersemestrigen Studenten, die als HiWi angestellt werden, betreut. Es herrscht Anwesenheitspflicht.
Hamburg: Es gibt zwei bis 20 Tutoren und in den Übungsgruppen sitzen 25--30 Studenten.
Freiburg: Erstsemester müssen tendenziell, hängt vom Prof. ab, mehr Übungsblätter abgeben als, höhere Semester. Für Erstsemester gibt es keine Klausur, da Übungen als wichtiger angesehen werden. Höhere Semester erhalten für abgegebene Übungsblätter zusätzliche Punkte für die Klausur.
Heidelberg: In Mathe für Physiker ist die Abgebe der Übungsblätter freiwillig. Ab 50 % gibt es einen Freischuss für die Klausur. Das System (ob Anwesenheitspflicht herrscht, die Übungsblätter abgegeben werden müssen und ob vorgerechnet werden muss) hängt weniger vom Prof., dafür mehr vom Tutor ab. Zusätzlich werden Plenarübungen angeboten, die ein Zwischending zwischen Vorlesung und Tutorium darstellt. Die Plenarübung wird von einem Assistenten des Prof. gehalten und in einem Hörsaal Beispiele vorgerechnet. Die Beispiele sind evlt. bekannt.
Rostock: Es müssen 50 % der Punkte auf den Übungsblättern erreicht werden. Für die Bearbeitung haben die Studenten ein bis zwei Wochen Zeit, wobei die Übungsblätter in Gruppen abgegeben werden können. Früher gab es ein Onlinesystem, bei dem jeder Student leicht abweichende Aufgaben bekam, dessen Lösungen in ein Onlineformular eingetragen werden mussten. Dadurch war keine Kontrolle der Aufgaben möglich, da Abweichungen vom richtigen Ergebnis mehrere, nicht mehr nachvollziehbare, Ursachen haben konnte, beispielsweise verrechnen oder vertippen.
Kaiserslautern: Für die Klausurzulassung sind 50 % der Punkte auf den Übungsblättern nötig. Für Physik werden, im Gegensatz zur Mathematik, keine Tutorien angeboten.
Leipzig: Es sind ebenfalls 50 % der Punkte für die Zulassung nötig. Die Qualität der Korrektur der Übungsaufgaben schwankt sehr stark. Göttingen: Die Fachschaft hat einen offenen Brief an die Studenten und Professoren geschrieben, welcher Vorschläge zum Übungsbetrieb enthält. Vorschläge waren zum Beispiel: Präsenzübungen, 50 % der Punkte zur Zulassung, keine Besprechung der Aufgaben, Durchführung von HiWi-Schulung, die aus Studiengebühren finanziert wird. Die Vorschlägen wurden relativ gut angenommen. Auf 200 Studenten kommen 30 Tutoren.
Konstanz: In der Regel, hängt vom Prof. ab, müssen 20 % der Punkte zur Klausurzulassung erreicht werden. Zu beginn der Stunde müssen die Studenten ankreuzen, welche Aufgaben sie glauben richtig gelöst zu haben und vorrechnen zu können. Stellt sich beim Vorrechnen heraus, dass der Student die Aufgabe doch nicht, oder zumindest falsch, gerechnet hat, werden ein bis zwei Kreuze wieder gestrichen. Ein Kreuz zählt jeweils ein Punkt und ist damit zulassungsrelevant.
Frankfurt: Es müssen 50 % der Übungsaufgaben für die Klausurzulassung gelöst worden sein. Seit kurzem gibt es auch Präsenzübungen, abhängig vom Prof. Es gab eine kurze Zeit lang eine Präsenzübung in der Vorlesung, was zu einer Anwesenheitspflicht führte. In der Experimentalphysikvorlesung für Erstsemester kommt auch Stoff aus dem vierten und fünften Semester vor.
Würzburg: Es gibt eine Kombination aus dem Ankreuzsystem (wie es Konstanz vorgestellte hat) und Abgabepflicht der Übungsblätter. Ist ein Kreuz falsch gesetzt, wird diese gestrichen. Beim zweiten Mal das gesamte Übungsblatt und beim dritten Mal gibt es keine Zulassung zur Klausur mehr. Die Übungsblätter werden der Sauberkeit der Abgabe entsprechend korrigiert: Je sauberer die Abgabe, desto besser / ausführlicher die Korrektur. Zusätzlich gibt es noch Plenarübungen, in denen es kaum Abgabe- oder Vorrechenpflicht gibt. Die Abgaben können evtl. auch per E-Mail eingereicht werden und es herrscht keine Anwesenheitspflicht.


Zusammenfassung

Fazit

Tübingen stellt sein neues System vor, welches sich im Wesentlichen mit dem von Konstanz beschriebenen Ankreuzsystem deckt. Viele der anwesenden Unis bemerken, dass es dieses System auch bei ihnen gibt. Es ist allgemeiner Konsens, dass dieses System zumindest nicht für Erstsemester geeignet ist, da diese auf eine ausführliche Korrektur, besonders in Mathe, angewiesen sind.

Off-Topic: Prüfungsvorleistungen

Da es kein Ziel, aber noch Zeit gibt, bringt Leipzig ein Anliegen vor: An der Uni Leipzig sollen die Prüfungsvorleistungen (PVLs) abgeschafft werden. Leipzig schlägt das Schreiben einer Resolution vor, um dies zu verhindern. Berlin ist generell gegen Prüfungsvorleistungen. Konstanz behauptet, dass Studenten im Allgemeinen sehr faul sind und Zwang, in Form von PVLs, brauchen. Berlin meint, dass das Bestehen einer Klausur als Motivation reichen muss. Hamburg möchte ebenfalls keine PVLs, aber Punkte in Übungsblättern sollen sich positiv auf die Klausur, in Form von Bonuspunkten, auswirken. Heidelberg merkt an, dann Übungsblätter nicht abgeschafft werden dürfen, da die Studenten so keine Kontrolle mehr haben. Würzburg behauptet, dass auch ohne eine zu Leistende Mindestpunktzahl der Aufwand, um eine Klausur zu bestehen, identisch ist. Dies ist besonders bei Erstsemester problematisch, da sie, nach Abschaffung der Pflichtabgaben, die Übungen nicht mehr bearbeiten und durch die Klausur rasseln. Es bilden sich zwar schnell zwei Lager, eines für, eines gegen PVLs, nach weiteren Diskussionen wird festgestellt, dass fast alle die gleiche Meinung haben und es nur im Feinheiten geht. Das schreiben einer Resolution gestaltet sich als schwierig, da sie nach belieben ausgelegt werden könnte, wenn sie zu allgemein gehalten wird. Mit spezifischeren Formulierungen sind einige Fachschaften wiederum nicht einverstanden. Es wird Leipzig überlassen, evtl. einen Resolutionstext zu schreiben und im Abschlussülenum vorzustellen.