SoSe19 AK Lehramtsaustausch

Aus ZaPFWiki

Vorstellung des AKs

Verantwortliche/r: Leon

Allgemeiner Austausch zum Thema Lehramt: was für Probleme habt ihr, wie läuft das bei euch und wie kann man das Problem lösen.

Arbeitskreis: AK Lehramtsaustausch

Protokoll vom 08.06.2019

Beginn
10:00 Uhr
Ende
11:51 Uhr
Redeleitung
Leon Nutzinger (FU Berlin)
Protokoll
Niklas Donocik (TU Braunschweig)
Anwesende Fachschaften
Freie Universität Berlin
KIT
Würzburg
Uni Braunschweig
Konstanz
Marburg
Rostock
Bayreuth
Hamburg
Köln (ab 10:15)
Siegen (ab 10:20)
Augsburg (ab 10:40)

Wichtige Informationen zum AK

  • Ziel des AK: Offene Diskussion, Austausch, evtl. pöbeln
  • Handelt es sich um einen Folge-AK: nein
  • Materialien und weitere Informationen: Nein
  • Wer ist die Zielgruppe?: Lehrämtler und alle, die sich mit dem Lehramtsstudium beschäftigen oder auskennen.
  • Wie läuft der AK ab?: offener Austausch und Diskussion
  • materielle (und immaterielle) Voraussetzung: Nö


Einleitung / Ziel des AK

s. o.

Prolog / Zitate

Oh so viele ... eigentlich wollte ich schlafen

Welches Bundesland? Würzburg

Historisch gewachsen ist Gießen sehr nah

Wenn wir jetzt was verbessern, dann dauert das länger als eine Besetzung mit Seiteneinsteigern und wenn das kommt, dann brauchen wir eh keine Lehrer mehr

Protokoll

1. Frage: An der FU Berlin gibt es einen Gesamtstudiengang für nicht-Grundschullehrerstudenten. Der Bachelor ist ein Bachelor of science und dort muss man 90 ECTS-CP Physikveranstaltungen besuchen. Seit etwa zehn Jahren haben die Lehrerstudenten eigene Vorlesungen, weil sie sonst so oft durchgefallen sind. Wie läuft es bei den anderen?


Rostock: Gemeinsame Vorlesungen in ExPhy, TheoPhy getrennt. Jetzt wird geändert, Grund: Lehrermangel, neue Lehrer sind bei ca. 10 % des Bedarfs (Anzahl). Aber das Thema Abbrecher / Gemeinsame Physik ist viel komplexer.


Würzburg: #Bayern. Gemeinsame Grundlagen in der ExPhy, Rest getrennt. Theo erst ab 7. Semester. Durchfallquoten in etwa gleich. Für Lehrerstudenten mit Kombination nicht Mathe<->Physik wird es schwierig. ExPhy I wird von allen Schulformen belegt. Gym hört ab drittem Semester getrennt. Der Übergang zu den eigenen Vorlesungen ist gerade hinsichtlich der Lerngruppen sehr abrupt.


KIT: Große Probleme seit BaMa-System. Erste drei Semester mit Physikern zusammen. In Kombination Mathe<->Physik muss man in den ersten Semestern viel leisten. Hohe Durchfallquoten (~ 50 % in den ersten drei Semestern).

Konstanz: Integrierte Kurse (ExPhy / TheoPhy) mit den Physikern. "Mathe für Lehramt" ist für Leute mit anderen Fächern eine Ergänzung. Ab viertem Semester keine Theorie mehr. Viele Wechsler, nicht direkt Abbrecher.


Braunschweig: Bis vor kurzem war es komplett (ExPhy / TheoPhy) mit den Physikern, hohe Durchfallquoten. Seit 2016 gibt es eigene Theorie ohne Absprache mit der Physik und ohne Durchfallen.


Siegen: Etwa 10-15 Anfänger, am Ende bleiben ca. 7 übrig. Bis zum 4. / 5. Studiensemester ist alles gemeinsam.


Hamburg: Die ersten beiden ExPhy sind gemeinsam, dann getrennt. TheoPhy komplett getrennt, da gibt es aber große Unterschiede beim Lehrstil der Professoren.


Marburg: Die ersten drei Semester sind gemeinsam. Abbrecherquoten sind vergleichbar. Bei TheoPhy auch stark dozentenabhängig. Keine Mathemodule im Studium, seit kurzem ReMe I.


Köln: Gym/ Berufskolleg ist mehr mit den Physikern zusammen. ExPhy und Praktikum sind zusammen mit allen. TheoPhy ist seit über dreißig Jahren getrennt. Lehramt funktioniert fast besser als Physik, es wird über Transfer nachgedenkt.


Meinungsbild:

An welcher Uni gibt es unterstützende Mathemodule für Lehrerstudenten und Nebenfächler, die nicht die Mathemodule der Physiker belegen?

Ja: 5


2. Frage: Am KIT ist die Leitlinie, dass man sich nach dem Bachelor grundsätzlich auch in den MSc seiner Fächer einschreiben kann. Sie vermuten dort die hohe Durchfallquote, weil die Theorie sehr hart ist.

Braunschweig: In Braunschweig ist es seit langem historisch gewachsen, dass man auflagenfrei in den MSc wechseln kann. Einfluss auf die Durchfallquote ist unklar. Die Fachschaft findet es gut und sinnvoll.


Rostock: Nach Staatsexamen steht grundsätzlich die Promotion in den Fächern frei.


Köln: In Köln kann man promovieren, wie man möchte. Wechsel in die Fachwissenschaft ist nicht vorgesehen, wird aber praktiziert. Lehrerstudenten sind stark in der Physik verankert und machen viel mehr als sie müssen. Anerkennungen sind sehr locker.


Konstanz: Nach Umstellung BaMa ist der Übergang möglich, es gibt aber einige Auflagen (etwa vier Module).


Würzburg: In Würzburg kann man mit einer fachwissenschaftlichen Zulassungsarbeit zusätzlich zu den Leistungen im Staatsexamensstudiengang einen BSc bekommen. Promotionen bleiben aber zumeist in der Didaktik.


3. Frage: Marburg: Es wird kritisiert, dass die Didaktik-CPs sehr fachlich orientiert sind, dadurch bleibt wenig Platz für tatsächlich didaktische Themen. Wie ist das bei den anderen?


Würzburg: Es gibt zwei Bereiche, Pflicht und einen "freien Bereich", aber dort gibt es kaum Wahloptionen. Die Veranstaltungen sind schlecht organisiert.


Köln: Es gibt viele Didaktik-Module, die auch schulorientiert sind, aber auch einige fachwissenschaftlich orientierte. Man kann Module auch tauschen. Veranstaltungen im Lehr-Lern-Labor.


KIT: 8 ECTS im Bachelor, 7 ECTS im Master.


Bayreuth: Wenig Physikdidaktik im Bachelor, weil BSc.


Konstanz: 15 ECTS im BaMa.


Hamburg: Didaktische Veranstaltungen sind von der Fachwissenschaft getrennt.


Braunschweig: Die Module sind stark unstrukturiert, daher artet Gespräche schnell in den kleinsten gemeinsamen Nenner, die Fachwissenschaft, aus.


Siegen: Fachdidaktik zusammen mit Haupt-/Realschule, eher schulpraktisch orientiert.


Rostock: Fachdidaktik im Lehr-Lern-Labor. 15 ECTS. Es gibt einen gemischten (Fach/Didaktik) Wahlbereich.


4. Frage: Köln: Bis vor kurzem drei Professoren. Strömungen geteilt: Lehr-Lern-Methode und Klafki'sch getrennt. Letzterer ist in Rente gegangen. Da fehlt jetzt eine Professur und es gibt Spannungen. Sie befürchten einen Rückgang an Vielfalt.


Antworten, wo es getrennte Strömungen gibt:


Würzburg: Getrennt, aber sie sprechen sich ab. Bei weitem nicht so extrem


Konstanz: Professor und Lehrbeauftragte gehen anders vor, aber sprechen sich ab.


5. Frage: Muss es an jeder Uni Lehramtsausbildung geben? Wo wurde das schonmal diskutiert?


Berlin: Drei Unis, hatten früher alle Lehramt, mittlerweile die TU nicht mehr. Technische Fächer sind an der TU beheimatet. Sie sehen zwei Unis als notwendig.


Rostock: Es wurde das PH-Konzept diskutiert. Uni und Studis sind dagegen. Gerade bei Lehrermangel scheint das nicht sinnvoll.


Würzburg: Für Sonderpädagogik gibt es im größeren Raum Würzburg nichts weiteres.


Marburg: Gießen und Marburg sind sehr nah und haben beide Lehramt. Da wäre es sinnvoller, das zu bündeln.


Augsburg: Großer Lehramtsstandort, das wird wohl nicht eingekürzt.


KIT: Es gibt zunehmende Auslagerungen an die PH, die Uni hat an den Lehrerstudenten nicht viel Interesse.


Köln: Auf engen Raum sind fünf Unis, die Lehramt ausbilden. In den Ausbau wird viel Geld gesteckt. Lehrerstudenten bringen interessante Aspekte in Fachveranstaltungen ("Fach ohne Lehrerstudenten ist nur ein halbes Fach").


6. Frage: Finanzierung der Physikdidaktik?


Berlin: Es wurde eine "School of Education" gegründet, da wird viel Geld in die Hand genommen


Braunschweig: Sie halten sich mit Drittmittelprojekt (zur Zeit zB vom BMBF) über Wasser, aber diese Gelder sind wegen ihrer Unvorhersehbarkeit und ihrer Auflagen schlecht verwendbar.


Marburg: Es gibt nur zwei halbe Stellen, die vom Land bezahlt werden. Der Etat geht für Geräte drauf und finanziert sich aus dem Lehrqualitäts-Topf. Es soll vielleicht eine Promotionsstelle kommen, bisher noch keine Forschung.


Augsburg: Der allgemeinen Didaktik geht es sehr gut, die Physikdidaktik ist eher klein.


7. Frage: Es gibt eine Auflage des Ministeriums zur Befassung mit Inklusion. Es gab ein Projekt, dass das in alle Module integriert werden sollte.


Hamburg: Inklusion wird in der Erziehungswissenschaft eher am Rande behandelt. In der Fachdidaktik ist es eher optional. Es gibt "DaZ: Deutsch als Zweitsprache" als Pflichtseminar.


Marburg: In Schulpädagogik im Wahlpflichtbereich.


FU Berlin: Kommt nicht vor. Es gibt aber ein Pflichtmodul DaZ.


Würzburg: Inklusion gibt es am Rande.

Zusammenfassung

Links