SoSe11 AK Doppelabiproblem

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AK (Arbeitskreis) Doppeljahrgang

AK-Leitung
Timo Falk (RWTH Aachen)
Protokollant
Claudio Michaelis (Uni Konstanz)
Sitzungsort
WIL B122
AK-Sitzung vom
27.5.2011

Beginn: 16.00 Uhr Ende: 18.00 Uhr

Anwesend
RWTH Aachen, Uni Augsburg, Uni Basel, Uni Bayreuth, FU Berlin, HU Berlin,RWTH Aachen, Uni Augsburg, FU Berlin, HU Berlin, Uni Bielefeld, Ruhr-Uni Bochum, Uni Bonn, Uni Bremen, TU Chemnitz, BTU Cottbus, TU Dresden , Uni Düsseldorf, Uni Frankfurt , Uni Freiburg, Uni Hamburg, Uni Hannover, Uni Heidelberg , Uni Jena, TU Kaiserslautern, Karlsruher Institut für Technologie, Uni Konstanz, Uni Leipzig, LMU München, Uni Oldenburg, Uni Potsdam, Uni Tübingen, Uni Würzburg

Einleitung/Ziel des AKs

Der AK soll zuerst die bereits getroffenen Maßnahmen zum Doppeljahrgang protokollieren, hauptsächlich von den Universitäten aus Bayern, die bereits dieses SS die ersten Doppeljahrgangsanfänger hatte.

Danach soll ein Austausch über die verschiedenen Probleme, die auftreten können, stattfnden und es sollen möglichst Lösungsansätze gefunden werden.

Festlegung der Redeleitung

Timo Falk wird via Akklamation als Redeleitung bestätigt. Das Protokoll übernimmt Claudio Michaelis aus Konstanz.

Dokumentation der Maßnahmen aus Bayern

Anwesend sind die RWTH Aachen, Uni Augsburg, FU Berlin, KIT, Uni Bonn, Uni Düsseldorf, Uni Oldnburg, Uni Potsdam, Uni Würzburg, Uni Bielefeld, Uni Bremen, LMU München, HU Berlin

(Ministerielle) Vorgaben und entsprechende Maßnahmen

1. Das letzte G9 Abi wurde vorgezogen. Daher musste die Möglichkeit zum Studienbeginn im SS 11 gegeben werden.

Die Ersten G8-Studenten kommen im WS 11/12 an die Unis. Den Studienanfängern im SS werden mancherorts die Studiengebüren erlassen und ein in 6 Semestern studierbarer Studiengang erstellt.

Alle Zugangsbeschränkungen wurden aufgehoben.

Alle 3 anwesenden Universitäten haben Studiengänge zum SS erstellt, die zumeist auf Grund fehlender Lehrkapazitäten die Partizipation in Vorlesung des 2. Semesters vorgeschrieben. Bedenken bestehen insbesondere bei der Auslastung der Vorlesungen im WS, da dann sowohl die Anfänger vom SS, als auch die vom WS in einige Vorlesungen gemeinsam hören werden, was insb. durch den freien Zugang und den ausgesetzten Wehrdienst, der ebenfalls Anfänger im SS zur Folge haben sollte, problematiscdh werden. Um den Beginn direkt nach dem Abi zu ermöglichen wurde der Semesterbeginn in AA nach hinten geschoben. Praktika werden während des Smesters und/oder als Block in der vorlesungsfreien Zeitangeboten. Teils müssen kurzfristig zusätzliche Crashkurse im Semester angeboten, wenn die Vorraussetzungen für Vorlesungen nicht gegeben waren.

Die TU hat (nach Angabe der LMU) die Möglichkeit geschaffen, ein komplettes erstes Semester im SS zu absolvieren und das zweite Semester innerhalb der Semesterferien zu vollenden, die frühen Studienanfänger wären somit im WS 11/12 im 3. Semester, wo die Anzahl der Studierenden deutlich geringer ist und eine Verdoppelung weinger problematisch. Es ist allerdings zweifelhaft, in wie fern die Arbeitsbelastung in diesem Modell zumutbar ist.

Allgemein war die Akzeptanz dieses Vorgehens von Uni zu Uni deutlich unteschiedlich, die Bewerbezahlen sind deshalb teils unerwartet hoch oder niedrig, was je nachdem zu sehr großen Problemen im WS führen kann.

2. Gelder für Lehrstühle/Lehre wurden in Bildungspaketen zur Verfügung gestellt und sind befristet, bis der Doppeljahrgang fertig ist, also vermutlich für 5 Jahre

3. Gelder führ Baumaßnahmen wurden an vielen Unis ebenfalls zugesichert. Allerdings sind die Vergabezeiträume und Geldmengen oft schlecht kalkuliert. Es werden vor allem Hörsaalgebäude gebaut, Wohnheime hingegen kaum.

4. Wohnungssituation

Probleme des Doppeljahrgangs und mögliche Lösungen

1. Kapazitäten

Das zentrale Problem am Doppeljahrgang ist, dass mit nahezu gleichen Kapazitäten doppelt so viele Studienanfänger versorgt werden müssen. Dies ergibt Probleme in folgenden Bereichen:

1.1 Vorlesung

  • Vorlesungssäle haben eine begrenzte Kapazität
  • Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Zeitslots für Übungen und Vorlesungen
  • Die Anzahl der Vorlesungen ist beschränkt durch die Anzahl der Professoren

Mögliche Lösungswege:

  • Zeiten umstellen, Vorlesung von 8 bis 20 Uhr, kürzere Zeitslots um einen weiteren vor 18 Uhr unterzubringen/Vorlesungen am Samstag
  • Videoübertragung in andere Hörsääle, dies stellt sich allerdings als fragwürdige Methode dar [FU Berlin] zu Vorlesungen
  • Auslastungsanalyse der Räume, Einrichtung einer "Hörsaalpolizei" [Aachen]
  • Lehrstulneubesetzungen vorziehen, Vertretungen mit für Lehrveranstaltungen guten Personen besetzen
  • Freisemester aussetzen

1.2 Praktikum

  • Das Praktikum stellt meist einen der wichtigsten Begrenzungsfaktoren dar, da die Anzahl der Versuche begrenzt ist und neue Versuche viel Geld kosten

Mögliche Lösungswege:

  • Räume durchgehend nutzen indem man zusätzliche Praktikumsblöcke oder Praktikumstage einführt
  • Wenn das Praktikum erst nach dem 1. Semester beginnt kann man die Klausur als Zugangsberechtigung einführen

1.3 Tutorien

  • Die Anzahl der betreuenden Doktoranden wird nicht größer, die Anzahl der Tutorien bei steigenden Studierendenzahlen jedoch schon.

Mögliche Lösungswege:

  • Räume siehe 1.1
  • Vermehrt Studenten einsetzen
  • Größere Gruppen

1.4 Serviceveranstaltungen

  • Insbesondere Mathevorlesungen werden oft als Serviceveranstaltungen besucht, an einigen Unis auch die Physik-Kurse, deshalb ist eine gute Absprache mit den übrigen Fachbereichen nötig um die Anzahl der Studierenden, die eine Serviceveranstaltung höhren richtig einzuschätzen, bzw. die eigenen Modalitäten denen in einer Serviceveranstaltung anzupassen.

1.5 Abschlussarbeiten

  • Auch wenn es noch ein paar Jahre hin ist, werden irgendwann mehr Abschlusarbeiten angeboten und Betreut werden müssen.

Mögliche Lösungswege:

  • Zusätzliche Möglichkeiten anbieten Arbeiten extern zu absolvieren.

1.6 Arbeitsplätze

  • Mehr Studierende benötigen auch mehr Arbeitsplätze an der Uni.

Mögliche Lösungswege:

  • Hiwis passen auf Räume auf

Allgemein "löst" ein NC bzw eine Zulassungsbeschränkung das Problem, wer in seinem Fach keinen Platz bekommt studiert einfach was anderes. Dies kann allerdings nicht in unserem Sinne sein, und viele Länder wollen Zulasungsbeschränkungen aufheben, um auch den Doppeljahrgänglern einen studienplatz anbieten zu können [Berlin, Bayern]. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Betreuung ist die Einrichtung zusätzlicher zeitlich begrenzter Stellen, möglicherweise sogar aus Studiengebüren, sofern existent

2. Arbeitsbelastung

An vielen Stellen wird sich die Arbeitsbelastung aller Gruppen erhöhen.

2.1 Für Studenten

  • Für Studenten wird die Belastung deutlich höher, wenn der Konkurenzdruck zunimmt. Dies ist der Fall, wenn Studienanfänger "rausgeprüft" werden. *Außerdem kann ein kurzfristig entworfener nicht perfekt durchdachter und nicht "regulär" anbietbarer Studiengang das Studium erschweren.

2.2 Für Tutoren

  • Tutoren werden deutlich mehr Übungsgruppen und Arbeiten betreuen müssen.

Mögliche Lösungswege:

  • Siehe oben

2.3 Für Profesoren

  • Auch auf die Professoren kommt zusätzliche Arbeit zu, auf die man hinweisen sollte.
  • Die Zahl der mündlichen Prüfungen wird extrem steigen
  • Vorlesungen werden extra angeboten werden müssen.

Mögliche Lösungswege:

  • Prüfungstermine sollten deshalb flexibilisiert und Freisemester vermieden werden.

2.4 Für die Verwaltung

  • Der Verwaltungsaufwand steigt.

2.5 Für Studienberatung

  • Der Mehraufwand steigt stark, da nicht nur mehr Studenten betreut werden müssen, sondern weil diese Studenten vermutlich ein härters Studium und somit auch mehr Fragen und Probleme haben werden.
  • Bei irregulären zum SS anfangenden Studienplänen ist dies natürlich noch einmal problematischer.

3. Verwendung von Geldern

3.1 Stellen

  • Vermutlich werden Gelder für neue Stellen bereitgestellt.
  • Diese Stellen müssen allerdings auch rechtzeitig und adequat besetzt werden.

3.2 Lehrstühle

  • Teilweise werden neue Professuren eingerichtet, deren Berufungsverfahren benötigen allerdings Zeit.
  • Möglichwerweise müssen solche Stellen auch komissarisch besetzt werden.

3.3 Studiengebühren

  • Wenn gleichzeitig Studiengebüren gestrichen werden (wie in BaWü) fallen vermutlich zusätzlich Gelder für Tutorien und Praktika weg. Je nachdem werden Stellen von dem Geld bezahlt, diese sollten gerade bei der zu erwartenden Mehrbelastung nicht verloren gehen.

3.4 Baumaßnahmen

  • Lohnen sich, da der Doppelte Jahrgang ca. 8 Jahre dauern kann, bei einer Lebenserwartung universitärer Gebäude von 30 Jahren. Gelder können jedoch auch hier leicht zu spät bzw. nicht bewilligt werden.

4. Wohnraum

  • Der Wohnraum wird zum WS deutlich knapper werden. Dies sollte man der Stadt und dem jeweiligen Studentenwerk kommunizieren um Renovierungsmaßnahmen im entsprechenden Zeitraum zu verhindern, bzw. auf die Schaffung zusätzlichen Wohnraums zu pochen.

Anregeungen

5. Kommunikation

Das wichtigste was wir tun können ist garantiert auf obige Problemstellungen (und zu erwartende weitere) hinzuweisen und sich gemeinsam entsprechende Maßnahmen zu überlegen. Oft kann Brainstorming unter Studenten viele auch für andere Gruppen umsetztbare Vorschläge hervorbringen.

5.1 Professoriat Den Professoren sollte im jeweiligen Fachbereich/ der jeweiligen Fakultät klar gemacht werden, welche Probleme auf sie zukommen. Zusätzlich soll dieser Punkt auf der KFP angesprochen werden um einen Austausch der Professoren zu ermöglichen und auf einem weiteren Weg auf die Probleme hinzuweisen.

5.2 Praktikumsleiter Da in vielen Unis die Praktika große KApazitätsprobleme bekomme könnten, ist es wichtig sich rechtzeitig mit den entsprechenden Verantwortlichen zusammen zu setzen und Lösungs/Notfallstrategien zu diskutieren.

5.3 Rektorat Das Rektorat kann angesprochen werden, wenn Zweifel bestehen, ob sich der Fachbereich ausreichend mit den Problemen beschäftigt.

5.4 Studentenwerk Essensversorgung in der Mensa und Wohnheimsplätze sollten besprochen werden.

5.5 Verkehrsbetriebe Diskussion anderer Fahrpläne, um her Studenten zu befördern.

5.6 Andere Fachbereiche Sehr wichtig ist der Austausch mit anderen Fachbereichen, da gemeinsame Veranstaltungen, bzw. die gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten bei schlechter Absprache schnell zu Problemen führen kann.

5.7 Andere Unis Es kann auch helfen den Kontakt zu anderen Unis aufzunehmen, um sich anregungen zu holen, bzw. Studenten weiter zu empfehlen. Außerdem sollten sich scheinbar nicht betoffene Unis Gedanken amchen, was bei einem Doppeljahrgang in benachbarten Ländern passiert. Insbesondere werden in diesem Fall keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

6. Liste mit Fragen

Wir haben uns einige Fragen überlegt, auf die wir eine Antwort finden sollten, um entwerder neuen Erstsemestern Auskunft geben zu können, ober selbst Probleme zu lösen:

  • Was machen wir mit eventuellen parkenden Studenten?
  • Sind alle möglichen Stellen (vorübergehend) besetzt?
  • Bekommen wir befristete Stellen?
  • Wie groß sind unsere Kapazitäten?
  • Was ist in 1/2/3/4/5 Jahren, wie wirken sich die höheren Zahlen längerfristig aus?
  • Bieten wir Serviceveranstaltungen an, höhren unsere Studenten Serviceveranstaltungen?
  • Wie wird die Übernahme auf Masterplätze geregelt, gibt es zusätzliche Plätze?
  • Ist ein irregulärer Studienbeginn im SS sinnvoll?
  • Werden Leute rausgeprüft um die Zahlen in höheren Semestern zu regeln?
  • Wie sieht der Wohnungsmarkt aus?
  • Wie wird die Betreuung?
  • Wie kann ein Vorkurs bei so vielen Anfängern aussehen?
  • Wie sieht es im Umkreis aus?
  • Welche Auswirkungen hat das alles auf die Regelstudienzeit?
  • Wie ist die Bafög Unterstützung, wenn sich das Studium auf Grund des Doppeljahrgangs verlängert?

Kommunikationsgremium

Die Mitglieder des Kommunikationsgremiums, die von der ZaPF entsandt werden sollen sich bemühen, die Problematik auf der KFP zu dikutieren.